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Slatedfan

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Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 12.09.2016
Sieben Nächte in Tokio
Vinesse, Cecilia

Sieben Nächte in Tokio


gut

Tokio wurde meist nur grob beschrieben, es wurde viel auf die Klischees gesetzt, die jeder von Japan/Tokio kennt, wer schon mal Bilder davon gesehen hat. Bei den Beschreibungen in Buch hat einfach das Herz gefehlt, obwohl Sophie dort gelebt hat und sich bald davon trennen sollte. Ich konnte mir dadurch zwar die Umgebung immer ganz gut vorstellen, aber ich hatte nicht dieses Gefühl, in dieses fremde Land hineingezogen zu werden, was ich echt schade fand, da ich mir das sehr erhofft hatte.
Leider war das bei Weitem nicht die einzige Sache, die mich an Sophie gestört hat. Zum einen kam sie mir sehr oberflächlich vor, nicht nur was ihre Tokiobeschreibungen anbetraf, auch auf ihre Freunde, Gefühle, fast alles ist sie nie allzu viel eingegangen, sodass ich nie das Gefühl hatte, wirklich ein Buch über sie zu lesen. Was ich stark nervig fand, waren ihre extremen Stimmungsschwankungen. Am Anfang hatte sie ständig ihre Meinung darüber geändert, ob sie nun da bleiben wollte oder nicht, ihre Gefühle gegenüber anderen Menschen schienen sich auch im Minutentakt geändert zu haben. Das hat man stark daran gemerkt, wie schnell sie verziehen hat, obwohl sie vorher ein riesiges Drama aus jeder Situation gemacht hat. Ja, diese künstlichen Dramen, auf jeder einzelnen Seite, man war nie vor ihnen sicher. Das hat die Glaubwürdigkeit der Situationen ziemlich gemindert und Sophia um einiges unsympathischer, wie unerträglicher gemacht. Irgendwann konnte ich es einfach nicht mehr lesen. Am schlimmsten fand ich dieses komplett überzogene Drama um Jamie, das ich an keiner Stelle nachvollziehen konnte, auf dem die Geschichte allerdings hauptsächlich basierte. Man hätte denken können, Jamie hatte ihre Familie ermordet, so wie sie sich benahm. Sophia kam mir sehr unreif vor, auch da sie ihre Gefühle total überbewertet hat. Ich rede über die Gefühle ihres zwölfjährigen Ichs und da kam genau eine Stelle, was ich im normalen Leben nicht ausstehen kann: zwölfjährige, die "Ich liebe dich." sagen. Nein, tut ihr nicht, ihr seid viel zu jung, um zu wissen, was richtige Liebe ist, um sowas sagen zu können und dann auch noch innerhalb von drei Tagen. Was mich auch etwas gestört hat, waren ihre Besitzansprüche an David, dabei hatte sie ihm noch nie gezeigt, was sie für ihn empfand. Sollte er ihre Gedanken lesen und ewig auf sie warten, oder was? Ein weiterer Kritikpunkt ist der Freundeskreis. Freundschaft wurde wie in den meisten Jugendbüchern auch hier völlig falsch dargestellt. Wahre Freunde betrügen, belügen laut diesem Buch ununterbrochen. Mika's Verhalten fand ich nie gut, sie war so eine klischeehafte beste Freundin, der jeder Mist verziehen wurde. Caroline hat man anfangs in das Klischee der zickigen, super hübschen Freundin des Jungen gepackt, in den unsere hochgeschätzte Protagonistin ja so verliebt war. Besagter Junge war der super coole Typ, den man einfach toll finden musste, weil er jedes Mädchen und auch die Protagonistin wie Dreck behandelte und sich dabei wie ein Prinz fühlte. Die einzige Person, die ich noch in Ordnung fand, war Jamie. Über ihn hat man dank Sophie zwar nicht ganz so viel erfahren, doch im Grunde war er ganz okay. Nicht überspitzt dargestellt, kein Badboy. Die Schwester von ihr war mir auch noch ganz sympathisch. Ich verstand nicht, warum Sophie sich den Namen "Sofa" gefallen lassen hat. Würden meine Freunde mich so nennen, wären sie keinesfalls mehr meine Freunde.
Wie ich schon bemängelt habe, ging es in dieser Geschichte neben dem Abschied nehmen auch hauptsächlich um ihre Beziehung zu Jamie und da diese gar nicht nachvollziehbar für mich war, fand ich die Story an sich ebenfalls eher schwach. Es wurde zudem so wenig erklärt, das beste Beispiel wären hier ihre Probleme mit ihrem Vater. Nichts hatte auch nur annähernd Tiefe. Sehr schade, da man so viel mehr daraus hätte machen können.

Bewertung vom 03.09.2016
Die Schande der Lebenden
Billingham, Mark

Die Schande der Lebenden


sehr gut

Ein renommierter Anästhesist, eine attraktive Grenzgängerin, ein unberechenbarer Stricher, eine junge Kassiererin und eine verbitterte reiche Dame: Fünf Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, bilden einen Kreis. Sie alle sind Süchtige, die sich auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. Jeden Montag treffen sie sich im selben Haus, um in der Gruppe halt zu finden. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der selbst eine unschöne Vergangenheit hat. Ihm vertrauen die fünf ihre dunkelsten Geheimnisse an. Dabei gibt es eine eherne Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als ein Gruppenmitglied ermordet wird, halten die Überlebenden an dieser Übereinkunft fest-während die Ahnung wächst, dass einer von ihnen der Mörder ist.

Was für mich diesmal das Attraktive an dem Buch war, ist der Titel und nicht das Cover, bevor ich den Klappentext überhaupt gelesen habe. Er ist wirklich passend und hat die Erwartung bei mir auf ein Buch mit vielen kaputten Charakteren hochgeschraubt. Ich wurde in dieser Hinsicht absolut nicht enttäuscht.
Das Buch hat keinen festen Hauptcharakter, denn es wird aus vielen Perspektiven erzählt. Wenn ich mich nicht irre, müssten es sieben gewesen sein. Dadurch baut man zu keinem Charakter eine richtige Nähe auf, lernt sie nicht richtig kennen und genau das macht es so gut. Dadurch, dass man nicht weiß, wem man vertrauen kann und wie die Charaktere der Protagonisten wirklich sind, hatte man absolut keine Ahnung, wer der Mörder sein könnte, was sie als nächstes tun könnten. Es war das pure Ratespiel und ich fand es gut, dass man wirklich mitdenken muss. Ich denke nicht, dass es mal was Schnelles für zwischendurch ist.
Ich mochte keinen Charakter besonders gern, irgendwie habe ich sie alle gehasst, da die meisten eine richtig widerliche Art hatten und ich nie wusste, wer jetzt gut oder böse ist. Genauso fand ich die Charaktere manchmal auch sympathisch, es kam immer auf die Situation an. Gerade am Anfang hat man nicht viel von ihnen mitbekommen, obwohl es um sie ging. Sie wurden sozusagen nur schemenhaft dargestellt und das hat mich unglaublich fasziniert. Für manch einen mag es vielleicht langweilig klingen, denn eigentlich handelte das Buch nur von diesen Menschen und ihrem kaputten Leben, während nebenbei Ermittlungen liefen, doch für mich konnte es gar nicht langweiliger gehen. Wie schon gesagt, die Spannung wurde durch diese Ungewissheit erzeugt und die Charaktere waren durch ihre Probleme allesamt sehr interessant. Am meisten hat mich da wohl der Therapeut interessiert, dessen Leben ebenfalls alles andere als erste Sahne lief. Man könnte sich jetzt über dieses Klischee von Psychologen mit einem Knacks aufregen, aber ohne hätte die Geschichte nicht so gut funktioniert.

Den Schreibstil mochte ich sehr. Ich musste wirklich aufpassen beim Lesen, musste jedes Detail mitbekommen und doch hat mich das Ende völlig in die Pfanne gehauen. Allein wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut. Es ist unglaublich gut gelungen.
Die Atmosphäre im Buch hat mir auch gut gefallen. Ich habe nie eine besonders fröhliche Stimmung registrieren können, da ich immer davon ausgegangen war, dass mindestens eine Person ein Lügner ist. Insgesamt war es also eher düster und ich konnte fast die Regenwolken über ihren Köpfen erkennen.

Wieder eine kürzere Rezension, weil ich eigentlich nichts zu meckern habe. Schlussendlich muss ich sagen, dass ich vielleicht ein wenig etwas anderes erwartet habe, das Buch aber wirklich sehr gut fand, auch wenn es in der Mitte etwas langatmiger wurde. Gut gelungene Charaktere, viel Spannung ohne irgendwelche Aktion und Plottwists vom feinsten. 4,5/5 Sternen.

Bewertung vom 26.08.2016
Die Entflammten / Secret Fire Bd.1
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entflammten / Secret Fire Bd.1


ausgezeichnet

Charaktere: Ich habe lange nicht so eine unsympathische Protagonistin erlebt. Taylor ist eher ein Mauerblümchen, lernt viel und hat den perfekten Plan von ihrem zukünftigen Leben. Dass Taylor ein eher der unauffällige Typ Mädchen ist, hat mich nicht überrascht. Etwas anderes findet man in Jugendbüchern kaum noch, aber ihre ganze Art fand ich so schrecklich, dass es mir das gesamte Buch kaputt gemacht hat. Sie war so auf das Lernen fixiert und schien alles andere im Leben ausgeblendet zu haben, dass sie sogar selber zugegeben hat, dass sie gar nichts anderes kann. Ich weiß nicht, ob es dadurch zu Stande kam, aber sie hatte für mich etwas sehr Arrogantes an sich. Allein wie sie anfangs Sacha und Louisa gegenüber getreten ist, hat mich richtig wütend werden lassen. Ihr Verhalten, gerade gegenüber ihrer Kräfte finde ich recht fragwürdig. Anfangs ist sie ja ach so überrascht und solange sie nicht zum Einsatz kommen, kümmert sie sich gar nicht weiter darum. Durchsetzungsvermögen hat das Mädchen scheinbar auch nicht oder einen starken Willen, der sie endlich dazu bringt, sich von ihrem Freund zu trennen. So schlau, wie sie eigentlich beschrieben wird, kam sie mir echt nicht vor. Was ich an ihr auch total komisch fand, war ihre Ausdrucksweise am Ende ihrer E-Mails. Sowas schreibt kein Teenager, nicht mal wirklich Erwachsene. Könnte aber auch ein Übersetzungsfehler gewesen sein, das weiß ich nicht.
Ihre Freundschaft zu Georgie entsprach mal wieder diesem total verfälschtem Bild von Freundschaft. Georgie hat Taylor doch nur ausgenutzt und Taylor hat sich alles von ihr gefallen lassen, aber sie ist ja ein ach so toller Mensch und sieht viel zu perfekt aus. Es hat auf mich nicht eine Sekunde wie eine echte Freundschaft gewirkt und Georgie war ein furchtbar nerviger Charakter.
Sacha hat mir schon etwas besser gefallen als Taylor. Anfangs fand ich seine Aktionen noch recht bescheuert, mittlerweile kann ich ihm das sogar verzeihen. Man hat ihn auch nicht ganz so klischeebehaftet, zwar draufgängerisch und hübsch, aber nicht dieses muskelbepackte Arschloch wie ein gewisser Demon Black, auch wenn Sacha am Anfang noch fies war. Dennoch hat mir das gewisse Etwas gefehlt, ich kam ihm nicht wirklich nah.
Die Mütter der beiden waren mir fast noch unsympathischer als Taylor selbst. Der Mutter von Sacha schien ihr Sohn völlig egal zu sein, zumindest was seinen Fluch anging und die Mutter von Taylor hat für mich sehr unlogisch gehandelt und kam mir viel zu autoritär vor an manchen Stellen, was natürlich die liebe, nette Taylor ohne jeglichen Widerspruch immer wieder hinnahm.
Eine Person war mir dann tatsächlich mal sympathisch-Louisa. Diese wurde von Taylor aber auf den ersten Blick runtergemacht, nur weil sie nicht so prüde aussah. So viel zum Thema Arroganz.

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen, wenn auch nicht immer schnell genug. Das lag in meinem Fall nicht an der Spannung der Geschichte, sondern an dem flüssigen und nicht unbedingt anspruchsvollen Schreibstil. Spannung kam erst nach dem halben Buch auf und das auch nicht gerade in zu großer Menge, bis dahin hat es sich ganz schön gezogen und war nicht sonderlich interessant.
Mir war aufgefallen, dass sich sehr viele Gedanken ständig wiederholt haben, zum Beispiel warum sich die beiden kennenlernen sollten, aber den Dingen nachgegangen sind sie nicht sehr schnell. Allgemein hatte das Buch für mich in diesem Bezug ziemlich viele Logikfehler.
Die Story war nicht die aller neueste, aber noch ganz akzeptabel und sicherlich hätte man hier noch viel mehr rausholen können. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es ein Jugendbuch ist oder ob die Autorin wirklich nicht mehr daraus hätte machen können. Ich fand es mit der Zahl 13 auch viel zu klischeehaft, da hätte man sich mal etwas Neues ausdenken können, dafür haben mir die Figuren der Todbringer ganz gut gefallen, obwohl die mir auch nicht allzu unbekannt vorkamen.

Bewertung vom 07.08.2016
Ausgebrannt
Graßhof, Sina

Ausgebrannt


gut

Für ein Buch über Depression ist es eine gute Idee, das Buch wie ein Tagebuch aufzubauen, wie es hier gemacht wurde, allerdings kann man dadurch nicht sonderlich viel Spannung erwarten. Das hat die ersten 100, vielleicht auch 150 Seiten gut funktioniert. Gerade in diesem Abschnitt wirkte Mark noch völlig am Ende und man hat perfekte Einblicke in seine Psyche bekommen. Allerdings war das bei rund 300 Seiten zu viel des Guten und ich musste feststellen, dass ich diesen Schreibstil nur eine gewisse Zeit ertrage. Man ist nur in seinem Kopf gefangen, bekommt nicht mehr von der Welt oder anderen Charakteren mit, als Mark einem preisgibt und das tut er meiner Meinung nach nicht oft oder vielseitig. Das hat mich mit der Zeit ziemlich gelangweilt und er hat mich am Ende nur noch genervt, sodass ich mich durch die letzten 100 Seiten durchquälen musste.
Mir kam es auch so vor, als hätten sich einige Dinge beziehungsweise Gedankengänge oft wiederholt, vor allem was seine Abneigung gegenüber seinen Eltern betrifft.
Ich hätte es auch gut gefunden, wenn man nicht ins eiskalte Wasser geworfen wäre, stattdessen noch mitbekommen hätte, wie die Krankheit immer mehr Besitz von ihm ergriffen hat, wie es eigentlich begonnen hat.
Mehr von den Nebencharakteren zu erfahren wäre auch schön gewesen, das lässt aber die Form eines Tagebuches wohl nicht zu.
Was mich während des Lesens immer gestört hat, waren die Bindestriche mitten in einem Wort, die von Seite zu Seite immer häufiger vorkamen und bei denen ich nicht verstehe, warum sie in so großer Zahl existieren.

Allgemein muss ich sagen, dass das Thema Depression hier dennoch sehr gut rübergebracht wurde. Es war sehr nachvollziehbar, es hat mich etwas mitleiden lassen und mich daran erinnert, wie schlimm es sein kann, in dieser Dunkelheit und der endlosen Leere gefangen zu sein. Gerade wer gar keine Ahnung davon hat oder sehr voreingenommen ist, dem würde ich das Buch wirklich ans Herz legen. Ebenso Leuten, die Depressionen haben, denn dieses Buch könnte ein Stück weit Hoffnung geben, dass es irgendwann vorbei ist und nicht alles verloren.

Schlussendlich muss ich also sagen, dass ich den Anfang sehr gelungen fand, auch wenn mir vorher etwas gefehlt hat, die letzten 100 bis 200 Seiten aber kein großer Kracher waren. Nichts desto Trotz ein interessantes Buch für alle, die Depressionen interessieren.

Bewertung vom 31.07.2016
Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1
Poznanski, Ursula

Die Verratenen / Eleria Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ich fand das Buch einfach nur toll! Ich habe das Buch gar nicht aus der Hand gelegt. Man ist von Anfang mitten im Geschehen und es ist sehr fesselnd. Die Geschichte entwickelt sich sehr rasant und konnte mich ´sehr überzeugen. Auch fand ich den Mix aus Dystopie und Thriller richtig gut. Die Charaktere sind vielfältig gezeichnet und vor allem Ria war als Protagonistin sehr sympathisch. In der Sphäre wirkte sie noch ziemlich farblos und emotionslos, was aber auch in die sterilen Sphären passt. Erst als sie bei den Dornen sind blüht sie richtig auf und ihr wahrer Charakter kommt zum Vorschein. Es war richtig schlimm wie Ria in Ungewissheit zu leben und nicht zu wissen, warum ihr das passiert. Ich habe richtig mitgelitten.
Der Schreibstil war gut. Man wurde natürlich von Ria durch die Geschichte begleitet.
Das Cover fand ich auch sehr schön. Ich denke mal, das soll Glas darstellen, was Risse bekommt, so wie Rias Leben und das woran sie immer geglaubt hat.
Alles in einem war es ein sehr gutes und spannendes Buch. Raffiniert und Vielschichtig!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2016
Schattengrund
Herrmann, Elisabeth

Schattengrund


ausgezeichnet

Erst mal zu den Personen. Nico, eigentlich Nicola, ist ein totale Außenseiterin und hat nur ein Freundin. Das liegt daran, dass sie mit sechs Probleme wegen Filis Tod hatte. Sie ist sehr mutig und davon besessen, herauszufinden, wie Fili gestorben ist, da sie sich immer noch schwere Vorwürfe macht. Ganz Siebenlehen scheint sie zu hassen und sie für Filis Tod verantwortlich zu machen und dabei leidet man richtig mit ihr mit. Außerdem verliebt sie sich zum ersten mal richtig, in Leon, der für sie unerreichbar zu sein scheint. Leon ist ein Geologie Student aus Wales, der seine Verwandten in Siebenlehen besucht. Er ist der einzige, der Nico glaubt und der ihr ein sehr guter Freund ist. Das sind die beiden Hauptpersonen und sie sind mir richtig ans Herz gewachsen. Der weiteren Figuren im Buch sind alle sehr individuell gestaltet und wirkten auf mich auch sehr echt. Man wusste nie, wem man vertrauen konnte, sogar das Vertrauen an Leon ist schon mal verschwunden gewesen.
Die Geschichte ist in der Er-Erzählperspektive geschrieben, also über Nico, nicht von Nico. Normalerweise mag ich diese Perspektive nicht, aber bei diesem Buch war es gut, vielleicht hat das sogar noch die Spannung gesteigert. Ab und zu wird geht es in einem Kapitel mal nicht um Nico, sondern zum Beispiel um den Pfarrer oder zum Ende auch Leon. Dadurch klären sich einige Fragen, die man sich selber stellt. Im Großen und Ganzen hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen.
Die Zeit, in der die Geschichte spielt war sehr passend. Im Winter, kurz vor Nikolaus, also ungefähr die Zeit, in der ich das Buch gelesen habe. Im Buch hat es sehr viel geschneit, ein Grund, warum Nico auch ewig in Siebenlehen festsaß, und es war furchtbar kalt. Man musste richtig mit frieren.
Im Allgemeinen ist es ein sehr spannendes und fesselndes Buch mit einem kleinen Hauch Romantik. Die Figuren sind alle sehr gut gelungen, der Schreibstil ebenfalls und die Handlung ist einfach nur toll. Das heißt fünf von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.07.2016
Fürchte nicht das tiefe blaue Meer
Tucholke, April G.

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer


sehr gut

Ich hatte nicht unbedingt große Erwartungen an dieses Buch, da ich viel negative Meinung zu diesem Buch gehört habe. Aber es hat mich doch ziemlich positiv überrascht.
Violte, oder auch Vi, gehört mit ihrem Bruder zu einer Künstler Familie, die einst sehr reich war. Natürlich wohnen sie auch in einer riesigen Villa. Sie wohnt mit ihrem Zwillingsbruder alleine dort, da ihre Eltern nach Europa gereist sind. Vi war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie war so anders, da sie noch die Klamotten ihrer verstorbenen Großmutter getragen hat und sehr mutig war, wie ich finde. Keine Ahnung, aber die Chemie zwischen uns hat einfach gestimmt. Ein bisschen seltsam war sie auch oft, aber das mochte ich an ihr. Außerdem hat sie nach fünf Jahren immer noch ziemlich mit dem Tod ihrer Großmutter zu kämpfen.
Ihren Bruder Luke mochte ich dagegen gar nicht. Aber ich glaube keiner der dieses Buch gelesen hat mochte ihn. So sollte es ja auch sein. Er war eingebildet, arrogant und sehr fies zu Violet. Und nervig.
Genauso mochte ich auch Vi's sogenannte Freundin Sunshine nicht, die genauso wie Luke war.
Und dann gibt es da natürlich auch noch den geheimnisvollen River. Es hat von Anfang an zwischen ihm und Vi geknistert. Ich fand ihn jetzt nicht so sympathisch, aber ganz okay. Er hat extrem viel gelogen, was ich manchmal echt blöd von ihm fand gegenüber Vi, aber ich konnte es ja auch verstehen. Ehrlich gesagt hat er mir sehr leid getan. Er hatte nachher kaum noch Kontrolle über sich. Aber im Grunde, auch trotz seiner schrecklichen Taten, war er ein netter und guter Junge.

Was ich an diesem Buch am besten fand, war die tolle Atmosphäre und die schöne Kulisse. Ich konnte mir das Haus und das kleine Städtchen und die Küste so gut vorstellen und es war einfach nur wunderschön, auch wie Vi es immer beschrieben hat. Außerdem fand ich es toll, wie düster und gleichzeitig schön es dort war. Ich vermisse Eco, also so heißt die Stadt jetzt schon. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte in einer ganz anderen Zeit spielen würde. Ungefähr vor hundert Jahren. Das hat es meiner Meinung nach zu etwas ganz besonderen gemacht.

Die Geschichte wurde von Vi in der Ich-Form erzählt, was ich natürlich immer am besten finde, da ich mich so besser in die Geschichte und in die Protagonisten hineinversetzen kann. Sehr oft herrschte in diesem Buch eine düstere Stimmung und es war auch ziemlich gruselig, an manchen Stellen sogar fast schon brutal. Es war jetzt nicht so ein 08/15 Fantasy-Jugendbuch, sondern mal was ganz anderes. Gerade durch diese vielen Grusel-Elementen, ich will jetzt nicht unbedingt sagen Horror, aber es war auf jeden Fall mal etwas anderes. Die Spannung war jetzt zwar nicht durchgängig da, aber trotzdem war es fesselnd und zum Ende fand ich es dann nochmal richtig spannend.

Meiner Meinung nach ein ganz besonderes Buch, das sich auf jeden Fall lohnt und wo ich so sehr hoffe, dass es einen zweiten Teil geben wird. Erstens fand ich das Ende sonst ziemlich offen und zweitens einfach, weil ich die Atmosphäre so toll fand.

Bewertung vom 31.07.2016
Dschihad Calling
Linker, Christian

Dschihad Calling


ausgezeichnet

Ein Thema, welches sehr aktuell und auch nicht unbedingt leicht zu verpacken ist, mich aber ungemein interessiert. Der Islam wird einem näher erklärt, vor allem, dass der Islam nicht viel mit dem IS und anderen Terrororganisationen zu tun hat, jedoch leicht missverstanden werden kann. Es ist so erstaunlich zu sehen, wie ein Atheist, der sich vorher überhaupt nicht für Religionen zu interessiert hat, mir einem Mal so sehr darüber nachdenkt, sich ernsthaft damit befasst und so darin aufgeht, auch, wie er mit seiner westlichen Lebensweise mit den neuen, strengen Regeln des Islams umgeht. Doch im Gegensatz dazu steht Adil, den man im Verlauf des Buches auch immer besser kennenlernt, sein neuer bester Freund, den er durch die Gruppe kennengelernt hat. Nach jedem Kapitel gibt es einen Tagebucheintrag von ihm, wie es ihm in Syrien beim IS geht, was er erlebt. Je näher man hier dem Ende kommt, desto mehr erkennt man die Zweifel von Adil, ob das, was er dort tut, richtig ist. Diese Entwicklungen der Charaktere haben es super spannend gemacht. Auch mochte ich den Schreibstil auch sehr gern. Nicht in Watte verpackt, sondern knallhart gesagt. Und auch, wenn sehr viel über Gott geredet wurde, hat es gerade das ausgemacht, damit man die Sichtweisen verstehen kann. Eigentlich wollte ich noch was sagen, habe es aber von der einen auf die andere Sekunde schon wieder vergessen :(

Schlussfolgernd kann ich euch dieses Buch wirklich ans Herz legen. Aktuelles politisches Thema, gut und verständlich erzählt, spannend, ergreifend und unfassbar nahgehend.

Bewertung vom 31.07.2016
Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1
Cross, Ethan

Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1


ausgezeichnet

Die gesamte stilistische Gestaltung ist genial und war der Grund, warum ich mich für dieses Buch interessiert habe. Es passt perfekt zum Inhalt, dunkel. Der Buchschnitt sieht richtig cool aus und ist damit eine Schönheit im Bücherregal.
Selten konnte mich ein Thriller so packen. Das Buch lässt sich keine Zeit und zieht einen gleich auf der ersten Seite mitten ins Geschehen. Das ganze Buch durch lässt die Geschichte einem keine Verschnaufpause. Ständig passiert etwas Neues, die Geschehnisse reihen sich aneinander und verschmelzen miteinander. Dadurch wird eine durchgängige Spannung erzeugt. Und dabei bleibt es nicht, denn Plottwists sind keine Seltenheit. Ich wusste nie, wem ich trauen kann und was nun die Wahrheit ist. Da hat das Ende des Buches auch nochmal alles geleistet, weshalb ich mich schon unwahrscheinlich auf die nächsten Bände freue.
Die Charaktere waren allesamt sehr gut. Anfangs habe ich Francis verabscheut, wer würde das nicht tun? Doch durch das Betrachten des Geschehens aus seiner Sicht und Einblick in seine Psyche entwickelte ich eine Sympathie für ihn, die mir Angst gemacht hat. Ich interessiere mich sowieso für Serienkiller. Dafür wuchs meine Abscheu gegenüber dem Sheriff immer mehr. Marcus hat als Hauptcharakter sehr gut funktioniert und war mir durchgängig sympathisch. Was ich hier mochte, waren die verschiedenen Points of viewing.
Die Stimmung im Buch ständig sehr bedrückend und oft fast schon unheimlich.
Es fällt mir schwer, eine Rezension zu einem Buch zu schreiben, welches mich umgehauen hat, da ich nur davon schwärmen könnte. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzungen.

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