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Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 671 Bewertungen
Bewertung vom 13.11.2024
Das verbotene Siegel / Song of Silver Bd.1
Wen Zhao, Amélie

Das verbotene Siegel / Song of Silver Bd.1


sehr gut

Hin wurde von den Elantinern erobert und seit zwölf Jahren verfallen in Hin die alten Traditionen, die Magie und sogar die Namen der Bewohner mussten geändert werden. Lan hat gelernt, wie man überlebt und sich unauffällig verhält, aber das rettet sie auch nicht, als man auf ihre verbotenen magischen Fähigkeiten aufmerksam wird. Ihr Jäger: ausgerechnet der Magier, der bereits Lans Mutter auf dem Gewissen hat und nun hinter der Macht her ist, die in Lan schlummert und die die Karten in diesem Krieg neu mischen könnte.

Aber es gibt auch noch einen Widerstand, der ebenfalls Lans Magie erspürt und sie aufnimmt, um sie im Umgang mit der Macht des Qi auszubilden. Die magischen Schulen waren schon länger geheim und auch vor der Eroberung blieben die Magier eher unter sich. Auch jetzt möchten sie ihr Handwerk bewahren, während Lan der Meinung ist, man müsse mehr unternehmen, um dem Volk zu helfen und sich gegen ihre Unterdrücker zur Wehr zu setzen.

Lan ist in mehrfacher Hinsicht eine Außenseiterin, findet aber auch Anschluss. Ihr neuer Vertrauter Zen hat seine eigene Perspektive und ist zwar schon länger dabei, wird aber aus anderen Gründen ausgegrenzt, hat Ängste, Geheimnisse und seine eigenen Gründe, um Lan zu unterstützen.

Die magische Welt fand ich schon ziemlich spannend, dabei fand ich besonders die Unterschiede in der Magie der beiden Völker sehr gelungen. Bei den Hin spielen auch die Geschichte ihres Landes sowie ihre Familien und Traditionen eine Rolle, sie lernen aus ihrer Vergangenheit, bei den Elantinern sieht man nur das Streben nach Macht. Die Motive der Hin sind differenzierter, das verleiht den verschiedenen Charakteren mehr Tiefe, sorgt für Meinungsverschiedenheiten und Machtkämpfe und das fand ich mindestens genauso spannend wie den Krieg und die Gefahr um sie herum.

Bewertung vom 11.11.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


gut

Eher mittelmäßige Fantasy mit Krieg und nonverbaler Kommunikation

Talin gehört zu den Elitekriegern, die die Überreste ihrer Heimat verteidigen, obwohl ihr Gegner ihnen weit überlegen ist. Nach einem schweren Verlust folgt sie ihrem Instinkt und rettet einen Kriegsgefangenen, der ihnen unerwartete neue Chancen bietet.

Mir hat ganz gut gefallen, wie Talin Gesten und Gebärdensprache nutzt und wie auch ihre Ausbildung als Soldatin da mit reinspielt. Auch die Kommunikation mit Red, obwohl sie ganz andere Sprachen sprechen, fand ich ganz nett.

Irgendwie habe ich in letzter Zeit mehrere Fantasyromane erwischt, in denen es um Krieg und Verteidigung gegen eine Übermacht ging, sodass ich vielleicht aktuell einfach etwas übersättigt bin mit dem Thema. Mir haben die kleinen und größeren Kämpfe und Auseinandersetzungen gefallen und auch die Fort- und Rückschritte während der Geschichte, die Plottwists (Intrigen, Geheimnisse und schlimme Vergangenheit) sowie das Drama darum herum hingegen konnten mich gar nicht packen. Insgesamt fand ich das Buch dann aber eher durchschnittlich und weiß noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

Bewertung vom 29.10.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


gut

Tee, Blut, geheime Missionen und Diskriminierung

Tagsüber ist das Spindrift ein luxuriöses Teehaus, doch in der Nacht wird Vampiren Blut serviert. Arthie hat sich als Besitzerin des Geschäfts schon viele Feinde gemacht und als sich ihr die Gelegenheit bietet, stellt sie eine Crew zusammen, um ihren größten Widersacher zu bezwingen.

Um Jins Familie stand es trotz ihrer Herkunft und ihres ausländischen Aussehens ganz gut, bis alles plötzlich endete. In Arthie fand Jin dann seine neue Familie und seitdem unterstützt er sie in all ihren Vorhaben. Arthie selbst wirkt meistens eher kühl und ihr Hauptziel ist der Erhalt ihres Teehauses, für das sie hart gearbeitet hat.

Neben Arthie und Jin hat auch Flick eine eigene Perspektive: Sie wurde von einer reichen Unternehmerin adoptiert, von der sie nun eher ignoriert wird, und ihr Talent als Fälscherin hat sie auf Abwege getrieben. Besonders im Vergleich zu den anderen Mitgliedern ihrer neuen Verbrecherbande wirkt sie eher naiv und ihre Schwärmerei für Jin sorgt auch nicht dafür, dass man sie ernster nimmt. Zuletzt sind noch zwei weitere wichtige Charaktere in ihre Mission involviert, die auch ihre eigenen Geheimnisse haben.

Generell geht es auch viel um Rassismus und Diskriminierung und wie schwer es für Arthie, Jin und andere Migranten ist, in ihrer neuen Heimat ein ganz normales Leben zu führen. Außerdem spielen auch die Vampire eine Rolle, aber das schien mir zum größten Teil nur nebensächlich, zwischendurch kann man fast vergessen, dass es sich um einen Fantasyroman handelt, es geht mehr um die Mission.

Insgesamt konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm, die Welt war für mich schon eher gewöhnlich und auch die Mission war mir etwas zu oberflächlich.

Bewertung vom 13.10.2024
To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter
Chang, Molly X.

To Gaze Upon Wicked Gods - Falsche Götter


gut

Tödliche Magie, Verzweiflung und Intrigen

Ich hatte am Anfang schon Schwierigkeiten, in die Welt einzusteigen, weil Bekanntes mit neuen Ideen gemischt wurde. So sind die Kolonisten Römer, die über Technologie verfügen und aus einer Welt stammen, die zunehmend verschmutzt wurde. Dazu kommen sie durch Portale nach Er-Lang, wo die Natur noch intakt ist, und halten die Bevölkerung unter anderem durch importierte Drogen unter Kontrolle. Auf den ersten Blick war mir das etwas zu verwirrend, trotzdem versteht man die Geschichte und das Leid eines Landes, deren Bewohner unterdrückt werden.

Ruying versucht, ihre Familie zu beschützen, und als ihre eigene magische Gabe von den römischen Prinzen entdeckt wird, bleibt ihr keine andere Wahl, als den Befehlen von Prinz Antonius Folge zu leisten, sonst setzt sie das Leben ihrer Großmutter und ihrer Schwester aufs Spiel. Antonius scheint ihr auch noch das kleinste Übel zu sein, da er keinen Krieg zwischen den Reichen wünscht und Ruying mit Freundlichkeit begegnet. Aber wem kann Ruying wirklich vertrauen?

Man kann gut sehen, wie verzweifelt Ruying ist und wie sie sich selbst belügt, um noch irgendwie mit ihrer Situation klarzukommen. Sie ist eigentlich eher distanziert und rational und nach dem Wohl ihrer eigenen Familie liegt ihr auch das Schicksal von Er-Lang am Herzen. Aber die Handlungen, zu denen sie gezwungen wird, stehen in einem starken Kontrast zu ihrem Selbstbild, was mich frustriert hat und dadurch fand ich Ruying auch ziemlich anstrengend.

In der Geschichte geht es meist um Ruying, die an ihren Entscheidungen zweifelt und doch nichts ändert oder ändern kann, und so dreht sich die Handlung im Kreis und kommt nur langsam voran. Die Magie ihrer Welt sieht man hauptsächlich, wenn sie ihre kurzen Aufträge erledigt und diese sind in der Regel auch schnell abgeschlossen. Alles, was man darüber hinaus gesehen hat, fand ich aber schon ganz interessant. Ich bin insgesamt schon neugierig, wie es mit den beiden Welten weitergeht.

Bewertung vom 30.09.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


sehr gut

Heilige Wunder oder Ketzerei?

Die wechselnden Erzählperspektiven und kleine Reisen in die Zukunft in Form von unheilvollen Voraussagen für den Fortgang der Geschichte fand ich meistens schon spannend, aber manchmal auch ein wenig verwirrend. Ich konnte mich auch deswegen nicht ganz eindeutig entscheiden, welche Charaktere ich abgesehen von Luzia selbst noch mögen wollte. Insgesamt sind die meisten Charaktere schon so komplex, dass man sie nicht bedingungslos sympathisch findet, doch ihre Motive kann man meistens trotzdem gut verstehen.

Luzia selbst ist auch nicht perfekt. Sie kämpft schon mit den Herausforderungen die es mit sich bringt, als Frau geboren zu sein, und hat oft Angst um ihre Sicherheit und Zukunft. Es ist auch eine Mischung aus Angst und Verzweiflung, aber auch Hoffnung und Entschlossenheit, die sie dazu bringt, an einem magischen Wettkampf teilzunehmen, wo der Grat zwischen heiligen Wundern und Ketzerei nur sehr schmal ist.

In der ersten Hälfte geht es darum, wie sich Luzias Alltag nach und nach ändert, wie sie vom Küchenmädchen zur Attraktion wird und erst ihre Herrin und danach immer mächtigere Gestalten sie nutzen wollen, um selbst aufzusteigen. Nach einem gemütlichen Start wird es dann immer turbulenter: Zwischen Intrigen und Magie ist auch noch Platz für unerwartete Gefühle, die die Geschichte abrunden.

Alles in allem hat mir das Erzähltempo gut gefallen und die vielschichtigen Charaktere bieten ein abwechslungsreiches und auch ernstes Abenteuer, das sicher nicht zu vorhersehbar ist.

Bewertung vom 07.09.2024
A Winter to Resist / Seasons Bd.2
Moncomble, Morgane

A Winter to Resist / Seasons Bd.2


gut

Eiskunstläuferin Lily ist ein großer Fan von Orion und nimmt sich vor, ihn zu übertreffen, doch dann wird er unerwartet zu ihrem neuen Eiskunstlaufpartner. Aber Orion glaubt, dass er seinen Partnerinnen Unglück bringt und will Lily daher wieder loswerden.

So leicht gibt Lily aber nicht auf. Sie bekommt schnell mit, dass Orion sie anscheinend nicht gut genug findet, also lässt sie ihre Bewunderung für sein Talent schnell hinter sich und gibt sich viel Mühe, um ihr Können zu beweisen. Durch ihren verletzten Stolz und seine Angst wird so eine Distanz geschaffen, obwohl sie sich so ähnlich und auch ziemlich einsam sind und man fühlt, dass sie jemanden gebrauchen könnten, dem sie sich anvertrauen können.

Man kann bei beiden Charakteren deutlich erkennen, wie wichtig ihnen ihr Sport ist, aber auch, wie dabei vieles andere auf der Strecke bleibt. Lily hat kaum ein Privatleben und trotzdem ist sie noch nicht so weit gekommen wie sie könnte. Die Partnerschaft mit Orion bietet neue Chancen für beide, aber sie verstehen sich einfach nicht besonders gut. Für mich hat sich das schon etwas zu sehr in die Länge gezogen und mir fehlte es bei diesem Tempo an Spannung.

Schon zu Beginn des Buches gibt es eine Anmerkung der Autorin, dass sie sich bezüglich der Eiskunstlaufregelungen ein paar künstlerische Freiheiten genommen hat und daher war ich da eigentlich schon drauf vorbereitet, aber ein bisschen gestört hat es mich trotzdem, wie problemlos Lily und Orion an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teilnehmen können. Aber es geht eigentlich auch um die Herausforderungen in der Liebesgeschichte sowie darum, mit den eigenen Unsicherheiten klarzukommen, und alles außerhalb dessen ist ziemlich einfach und ein bisschen oberflächlich. Trotzdem bietet es eine spannende Kulisse für die beiden Eiskunstlauftalente.

Bewertung vom 26.08.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


gut

Ein Ex-Soldat, eine alleinerziehende Mutter und ihr trauriges Drama

Soldat Beckett schöpft während seiner Einsätze Hoffnung aus Ellas Briefen und für beide ist es mehr als eine Brieffreundschaft. Als plötzlich Becketts bester Freund und Ellas Bruder Ryan stirbt, will Beckett sich um Ella kümmern, doch er kann ihr nicht verraten, wer er wirklich ist.

In der Inhaltsbeschreibung geht es darum, dass Beckett Ella verschweigt, dass er ihr Brieffreund ist und das ist tatsächlich auch ein großer Konfliktpunkt, weil er sich aufgrund dieser Lüge sehr zurückhält und immer ein schlechtes Gewissen hat. Becketts Begründung fand ich aber nicht ganz überzeugend. Ich konnte allerdings schon verstehen, dass Ella nach ihren bisherigen Erfahrungen nicht so schnell vertrauen kann und Beckett auf Abstand hält, um nicht wieder enttäuscht zu werden.

Dafür ist in der Inhaltsangabe aber gar keine Rede von Ellas Zwillingen Maisie und Colt, dabei sind sie meiner Meinung nach das größte Thema im Buch. Schon nach ein paar Seiten erfährt man, dass die sechsjährige Maisie eine tödliche Krankheit hat und ihre Chancen nicht besonders gut stehen. Natürlich nimmt das viel Platz im Buch ein: Ellas Trauer und ihr Kampf um Maisies Überleben, wie die Behandlung finanziert wird und wie sie dabei manchmal unabsichtlich ihren Sohn Colt vernachlässigt. Und auch Beckett schließt die beiden Kinder sofort ins Herz, unabhängig von seinen Gefühlen für Ella.

Zum Ende hin gab es dann noch eine unerwartete Wendung, die mich gestört hat. Letztendlich sind alle Geschehnisse im Buch die Entscheidungen der Autorin und diese Entwicklung fand ich einfach nur überflüssig. Es hat das Buch dramatischer gemacht, aber nicht besser. Unschön fand ich dann auch die Reaktion der Protagonisten und welche Schlüsse sie daraus gezogen haben, denn man ließ es schon so klingen, als wäre das Alles nötig gewesen, damit am Ende alles so aufgeht. Das hat mir das traurige und ziemlich dramatische Buch dann schon ruiniert, als ich gerade ganz zufrieden mit dem Lauf der Dinge war. Ich finde Überraschungen nicht schön, wenn es um des Dramas willen passiert und so wenig zur eigentlichen Geschichte beiträgt.

Ich fand die Liebesgeschichte zwischen dem Ex-Soldaten und der alleinerziehenden Mutter eigentlich ganz schön und besonders Becketts Beziehung zu den Kindern fand ich auch wirklich süß. Aber es gab schon einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben.

Bewertung vom 26.08.2024
If We Ever Meet Again / If Love Reihe Bd.1
Huang, Ana

If We Ever Meet Again / If Love Reihe Bd.1


gut

Freundschaft, Abenteuer und ein bisschen Liebe während des Auslandssemesters

Farrah freut sich auf ihr Auslandssemester in Shanghai und auf die neuen Erfahrungen, die sie dort sammeln möchte. Zusammen mit ihren Freunden lernt sie eine neue Sprache, Kultur und auch mehr über sich selbst, ihre Wünsche und ihr Potenzial. Blake hat bereits einiges erreicht, da er in der Heimat der Footballstar am College ist, aber die Zeit in Shanghai gibt ihm Gelegenheit, seine Pläne für die Zukunft zu überdenken, ohne zu sehr von seiner Familie beeinflusst zu werden.

Obwohl Farrah sich eigentlich in einen anderen Kommilitonen verguckt hat, kommen sie und Blake sich schnell näher und werden zu Freunden. Gerade ihre vielen Unterschiede – Familien, Freunde und Erfahrungen mit romantischen Beziehungen – sorgen dafür, dass sie sich so gut verstehen. Man fühlt richtig, wie sie sich während ihres Auslandssemesters entwickeln, offener für Veränderungen werden, sich mehr trauen und neue Facetten an sich selbst entdecken.

Die Friends-to-Lovers-Romance fand ich schon ganz süß, aber mir war das Tempo der Geschichte insgesamt etwas zu langsam und ich habe mich schon etwas gelangweilt. Es geht nicht nur um die Liebesgeschichte, sondern auch viel um die einzelnen Charaktere und ihre kleinen Schritte Richtung Erwachsensein. Ich hätte das nicht so detailliert gebraucht, weil für Farrah und Blake zusammen gar nicht mehr so viel Raum bleibt, und mehr als süß fand ich den Rest dann auch nicht.

Bewertung vom 22.08.2024
Dark Heir / Dark Rise Bd.2
Pacat, C.S.

Dark Heir / Dark Rise Bd.2


sehr gut

Dunkle Magie, große Geheimnisse und komplexe Charaktere

"Dark Rise" hatte mir ja schon ziemlich gut gefallen und nach den spannenden Entwicklungen und unerwarteten Enthüllungen am Ende des Buches habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung "Dark Heir" gefreut – und wurde nicht enttäuscht. Zwar konnte mich die Handlung diesmal nicht mehr so sehr mit neuen Ideen überraschen, weil eigentlich nur die gleichen Konflikte fortgeführt werden, aber es war wieder spannend und die komplexen Charaktere konnten auch überzeugen.

Will kennt nun sein eigenes großes Geheimnis und weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Er hatte gerade eine Art Zuhause gefunden, doch nun sind alle seine Beziehungen wieder in Gefahr. Wie auch zuvor hat er zwar gute Absichten, doch er hat kaum eine andere Wahl als seine Freunde zu belügen und eigene Pläne zu schmieden, um sein finsteres Geheimnis zu bewahren. Er hat schon Schuldgefühle wegen seiner Lügen und dazu kommt noch die große Last durch die Dinge, für die er verantwortlich ist und sich selbst nicht verzeihen kann, und damit auch das Bedürfnis, alles wiedergutzumachen.

So gut mir der erste Band auch gefiel, ich habe trotzdem einiges über die Nebencharaktere vergessen. Violets Perspektive fand ich schon spannend, weil sie immer mehr Stärke aus ihren Erfahrungen schöpft, und auch Visander fand ich sehr interessant, auch wenn es etwas gedauert, bis ich ihn besser verstanden habe. Elizabeth fand ich aber eher nervig.

Insgesamt mag ich aber die verschiedenen Parteien, die in diesem dunklen magischen Krieg ihre eigenen Ziele verfolgen, und zumindest diejenigen mit eigenen Erzählperspektiven kann man verstehen; wem ihre Loyalität gilt, wem sie misstrauen, wen sie beschützen wollen und welche Wünsche sie für die Zukunft haben. Die Charaktere sind für mich das, was diese Reihe besonders macht, aber auch darüber hinaus gibt es Action, Gefahren, Intrigen und eine vielversprechende magische Welt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Bewertung vom 20.08.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


weniger gut

Alte Freundschaften, Bücherliebe und nervige Protagonisten

Erin, James und Bonnie waren beste Freunde, bis James etwas tat, dass Erin ihm nicht verzeihen konnte. Die lebensfrohe Bonnie starb viel zu jung und Jahre später kämpfen Erin und James immer noch mit ihrer Trauer und finden Trost in einem öffentlichen Bücherschrank und fremden Randnotizen in ihren liebsten Büchern - nicht ahnend, dass sie ausgerechnet miteinander schreiben.

Mein größtes Problem mit diesem Liebesroman war, dass ich die Protagonisten beide nicht besonders sympathisch fand und auch die romantischen Gefühle konnten mich nicht überzeugen. Erin ist immer noch stinkwütend, dabei steckt natürlich auch mehr hinter dem entzweienden Ereignis. Aber Erin hat auch nie versucht, da mehr zu erfahren, denn sie interessiert sich hauptsächlich für sich selbst und die Motive anderer Menschen sind ihr eher egal.

James ist aber auch nicht besser und mich hat etwas genervt, dass beide Charaktere ähnliche Probleme mit Familie und Freunden haben, weil sie feste Meinungen zu allem haben, klärende Gespräche vermeiden und mit Scheuklappen durchs Leben laufen. Ich fand beide egoistisch, trotzig und unreif.

Und die Gefühle zwischen ihnen konnte ich dann auch nicht nachvollziehen. James ist einfach schon immer in Erin verliebt, denn sie mögen ja beide gerne klassische Literatur. Während ihres Austausches konnte ich zwar schon fühlen, dass sie viel Gesprächsstoff haben und sich verstanden fühlen, aber ich fand sie insgesamt zu anstrengend, um mehr in ihrer Beziehung zu sehen. James himmelt Erin quasi ohne Einschränkungen an, Erin hingegen denkt kaum an ihn. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum James Erin nach all der Zeit noch mag, warum er sie überhaupt je mochte und umgekehrt.

Auch zum Schluss schien mir "Liebe" nicht die passende Emotion zu sein, ich hätte da eher Freundschaft gesehen - oder das Potenzial, einen Buchclub zu gründen.