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Mine_B

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Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2025
Fuchsfeuer - Nacht der Dämonen / Demon Fighters Bd.1
Elser, Manuela

Fuchsfeuer - Nacht der Dämonen / Demon Fighters Bd.1


sehr gut

Die Autorin Manuela Elser hat mit dem Urban Fantasy- Roman „Fuchsfeuer – Nacht der Dämonen“ den Reihenauftakt ihrer Demon Fighters Reihe geschrieben. Da dies der erste Band der Reihe ist, kann man das Werk ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Schreibstil von Manuela Elser ist sehr angenehm und bildhaft. Gekonnt schafft es die Autorin, hier ein bildgewaltiges Setting zu erschaffen und eine dichte Atmosphäre entsteht. Dadurch sind Bilder vor meinem geistigen Auge entstanden und ich konnte mir die Örtlichkeiten und auch die Dämonen gut vorstellen. Ich hatte das Gefühl, zusammen mit der Protagonistin Sayu durch die Kirschbäume zu wandeln. Empfehlen möchte ich hier auch die Homepage der Autorin. Auf dieser sind Fanarts ausgestellt, sodass man einen guten Eindruck von den Charakteren und den Dämonen bekommt. Am Anfang des Buches wird man sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen und befindet sich gleich im Dilemma der Story. Die Erstgeborenen werden in einer Nacht, in der sich der Mond rot verfärbt, von den Yokai geholt. Danach werden sie nie wiedergesehen. Was mit den Erstgeborenen passiert, weiß leider keiner genau. Zu Beginn des Buches muss sich Sayu genau dieser Situation stellen. Bis zur besagten Nacht ist es nicht mehr lange und zusammen mit ihrer besten Freundin versucht Sayu, sich bestmöglich auf die Situation vorzubereiten. Sie überlegen, wie diese Nacht ablaufen wird und was mit ihnen passieren wird. Ich persönlich hatte leider ein paar Einstiegsschwierigkeiten, denn ich hatte Probleme einen Zugang zu der Story zu finden. Den Einstieg empfand ich etwas holprig. Ich musste mich erst einmal mit der Situation zurechtfinden und auch die verschiedenen Dämonenunterarten haben hier ihren Beitrag dazu geleistet.
Positiv möchte ich auf jeden Fall noch das World Building erwähnen. Alleine schon das asiatische Setting ist gekonnt in Szene gesetzt worden. Als Leser hat man das Gefühl, nach Japan katapultiert zu sein. Und auf jeder Seite merkt man dem Buch an, dass die Autorin sich in Japan gut auskennt - auch, dass ihr dieses Land viel bedeutet. Aber auch die Mythologie des Landes ist gut eingefangen worden. Die Dämonen sind gelungen dargestellt und langsam erkennt man die Unterstrukuren und Hierarchien, welche auch bei den Dämonen vorherrscht. Die Zusammenhänge fand ich hier sehr interessant und hat mir Spaß gemacht, diese näher kennen zu lernen. Immer tiefer taucht man in die Welt der Dämonen ein und erkennt, wie unterschiedlich die Welt bei Tag und bei Nacht aussieht. Dies hat mir persönlich gut gefallen. Allgemein waren die Nächte voller Action und Abenteuer. Am Tag mussten die Charaktere ihren Alltag meistern und sich dort behaupten.
Die Charaktere fand ich auch recht interessant und vielseitig gezeichnet. Sayu steht hier im Zentrum der Geschichte und sie lernt man eigentlich als bestes kennen. Sie ist eine Erstgeborene und hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, dass die Yokai sie eines nachts holen werden. Jedoch kommt alles anders als gedacht und stattdessen wird ihre Schwester Eri von den Yokai geholt. Für Sayu fühlt sich dies an, als ob sie ein Leben lebt, welches sie nicht verdient hat und sie sucht nach Antworten, will ihre Schwester befreien. Sayu ist eine starke junge Frau, welche einige Hürden meistern muss. Die Gesellschaft verurteilt sie, weil sie denken, dass sie die Dämonen überlistet hat und damit dafür gesorgt hat, dass Eri geholt wurde. Sayu hat es nicht leicht und ich fand es interessant, an ihren Gedanken Anteil zu haben. Sie wächst mit ihren Aufgaben und ihre nächtlichen Streifzüge, auf der Suche nach ihren Schwester Eri, fand ich sehr spannend und nur zu gerne habe ich diese Passagen gelesen. Dennoch konnte ich keine direkte Verbindung zu Sayu aufbauen, sie ist zwar eine toughe Frau und auch emotional, dennoch ist sie mir nicht ans Herz gewachsen. An der neuen Schule lernt sie Mirai kennen und freundet sich mit ihr an. Auch sie scheint ein Geheimnis zu haben und Stück für Stück lernt man auch Mirai kennen. Ich fand sie recht sympathisch und ihre Art fand ich ganz gelungen, ein gekonnter Gegensatz zu Sayu. Bei den nächtlichen Streifzügen lernen wird noch Ryo kennen, welcher ebenfalls gegen die Dämonen kämpft und dabei seine ganz eigenen Gründe hat. Seine Geschichte fand ich wahrlich interessant und gebannt habe ich seine Entwicklung verfolgt.
Mir persönlich ging es am Ende ein bisschen schnell und manche Zusammenhänge wurden mir zu zügig aufgeklärt. Hier hätte ich mir ein paar Seiten und damit Details mehr gewünscht.

Insgesamt konnte mich die Autorin Manuela Elser mit ihrem Fantasybuch „Fuchsfeuer – Nacht der Dämonen“ gut unterhalten. Das asiatische Setting und die Welt der Dämonen fand ich sehr reizvoll. Dafür ist mir die Protagonistin Sayu nicht so ans Herz gewachsen. Insgesamt möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 30.12.2024
FriesLandOpfer (MP3-Download)
Bruun, Nele

FriesLandOpfer (MP3-Download)


sehr gut

Die Autorin Nele Bruun hat mit ihrem Kriminalroman „Frieslandopfer“ den ersten Band rund um die beiden Ermittler Wolf und Covaci geschrieben. Da es der Auftakt zu einer Krimi- Reihe ist, kann man diesen ohne Vorkenntnisse lesen.

Der Kriminalroman „Frieslandopfer“ war mein erstes Buch aus der Feder von Nele Bruun. Hier hat mich vor allem die Location gereizt, kenne ich Wyk auf Föhr doch ganz gut, ich habe hier schon öfters Urlaub gemacht und war daher sehr auf die Umsetzung der Örtlichkeiten innerhalb des Kriminalfalles gespannt.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Dies führt dazu, dass dies ein kurzweiliger Kriminalroman wird, welcher sich zügig weg lesen lässt. Durch die Art, wie der Mordfall aufgeklärt wird, entwickelt sich eine Art Sogwirkung. Als Leser möchte man nur zu gerne wissen, was hinter diesem Gewaltakt steckt. Auch hat die Autorin einen bildhaften Schreibstil, sodass man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen kann. Ebenso hat man als Leser quasi das Gefühl, dass einem Mal ein lauer Nordseewind um die Nase weht. Meiner Meinung nach schafft es Bruun auch ganz gut, die Spannung konsequent oben zu halten. Dies schafft sie auf verschiedene Art und Weise. Sei es durch den Mordfall an sich und den Ermittlungsarbeiten, oder auch durch diverse Charakterkonstellationen, welche ebenfalls viel Konfliktpotential aufweisen.
Zu Beginn des Buches wird der Leser sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen. Er wird Zeuge eines Mordfalles und ist dabei, als der Barbesitzer Harald Königsberger ermordet wird. Natürlich ist man dadurch ein wenig schlauer als das Ermittlerteam, aber etwas Konkretes weiß der Leser dadurch auch nicht. Dies führt dazu, dass man fleißig miträtseln kann und mit überlegt, was hinter dieser Tat stehen könnte. Stück für Stück werden neue Gegebenheiten aufgedeckt, so langsam lichtet sich der Nebel und man bekommt ein besseres Bild von dem Opfer. Immer mehr ergibt sich ein Gesamtbild und so langsam erkennt man die Zusammenhänge. Natürlich stellt sich die Frage, wer hinter diesem Racheakt steckt und was dem Täter dazu bewegt hat – dazu muss das Leben des Opfers näher beleuchtet werden. Am Anfang wird es so dargestellt, dass das Opfer eine reine Weste hat und von jedem geliebt und geschätzt wurde. Aber im Verlaufe der Ermittlungen wird dieses Bild korrigiert und es kommen einige Entdeckungen ans Licht. Nicht alle Informationen oder Wege führen die Ermittlungen ans Ziel, es müssen auch Fehlschläge eingesteckt werden.
Die beiden Ermittler setzten sich aus Kommissar Wolf und seinem neuen Partner Covaci zusammen. Carsten Wolf sucht derzeit einen neuen Partner. Seine Kollegin und bisherige Partnerin Manu ist derzeit auf Grund eines Autounfalles krankgeschrieben und ihre Genesungszeit wird noch etwas dauern. Man bekommt den Eindruck, dass die beiden ein eingespieltes Team waren und Carsten Wolf tut sich doch recht schwer, dass er einen neuen Partner bekommen soll. Für ihn trifft dieses Klischee – harte Schale, weicher Kern – wohl soweit ganz gut zu. Er gibt sich distanziert und skeptisch, gewisse Gedankengänge erarbeitet er sich zum Teil lieber alleine. Seinem neuen Partner Fabiu Covaci gegenüber ist er eher negativ eingestellt. Dieser hat keine reine Dienstakte, er wurde quasi zwangsversetzt und versucht sich im LKA Kiel neu einzufinden. Er wurde aus Bayern nun in den Norden Deutschlands versetzt und sucht derzeit auch eine bezahlbare Unterkunft für seine Familie. Alles unter einem Hut zu bekommen, ist für Covaci nicht immer einfach – auch muss er sich gegen einige Vorurteile behaupten, sei es nun wegen seiner Versetzung oder wegen seiner Abstammung. Ich finde es gut umgesetzt, wie die beiden erst zueinander finden müssen, wie sie es sich erarbeiten müssen, dass sie auch miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Dennoch war es mir persönlich zum Teil etwas zu viel Privates, welches nebenbei in die Story eingearbeitet wurde. Auch hatte ich persönlich so ein bisschen meine Schwierigkeiten mit den Charakteren, sowohl jeder der beiden separat als auch im Team. Zu Ende des Buches habe ich mich an die Konstellation und auch die Eigenarten des jeweiligen Charakters gewöhnt.

Insgesamt konnte mich die Autorin Nele Bruun mit ihrem Kriminalroman „Frieslandopfer“ gut unterhalten. Dieser lässt sich flüssig lesen und man kann wunderbar miträtseln, weil man nur zu gerne wissen möchte, was hinter dieser Gewalttat steckt. Daher merkt man gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Ich persönlich hatte mit dem Ermittlerteam ein paar kleinere Probleme, ich bin nicht sofort mit ihnen warm geworden. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 23.12.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


sehr gut

Mit dem historischen Kriminalroman „Evas Rache“ hat der Autor Thomas Ziebula nun den vierten und damit auch letzten Band der Reihe rund um den Polizeiinspektor Paul Stainer geschrieben. In gewisser Weise ist es für den hauptsächlichen Kriminalfall nicht zwingend notwendig, dass man die vorherigen Bücher kennt.Ich empfehle aber, dass man die vorherigen Teile bereits gelesen hat.

Der Schreibstil von Ziebula ist, wie ich es bereits aus seinen anderen Werken gewohnt bin, sehr angenehm und bildgewaltig. Gekonnt schafft es der Autor hier, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen. Ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass ich durch die Stadt Leipzig im Jahre 1922 wandle und konnte mir die Gegebenheiten gut vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig, sodass die Seiten nur so dahinfliegen und die packende Story tut hier noch sein Übriges – man möchte diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen. Erzählt wird dieses Buch aus mehreren Perspektiven, dadurch ist der Leser immer nah am Geschehen und bekommt die unterschiedlichen Handlungsstränge und –orte aus erster Hand mit. Überzeugen konnten mich im Abschlussband der Reihe auch wieder die Charaktere. Diese sind vielseitig gestaltet und jeder Charakter hat seine eigenen Ecken und Kanten, Probleme, welche ihn beschäftigen und seine ganz persönlichen Wünsche. Positiv möchte ich auf jeden Fall noch die umfangreiche Recherche erwähnen, welche diesem historischen Kriminalroman vorausgegangen ist. Man merkt diesem Werk an, dass der Autor sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat und sich in diesem auskennt. In seiner Danksagung geht Ziebula nochmal kurz auf diese ein.
Das zentrale Thema ist eine brutale Mordserie, welche in Leipzig für Angst und Schrecken sorgt. Es werden Frauen auf brutale Weise ermordet und die Suche nach dem Täter beschäftigt die Polizei. Nicht alle Ermittlungen führen die Polizei sofort auf den richtigen Weg. Das Aufzeigen der Ermittlungsarbeiten an dieser Mordserie fand ich sehr interessant und konnte mich in seinen Bann ziehen, zeitglich ist dies aber nicht immer das dominante Thema des Buches. Auch müssen innerhalb der Untersuchungen einige politische Hürden überwunden werden. Allgemein wird die politische Situation gut in das Hauptthema eingearbeitet. Man erlebt mit, wie die Nationalsozialisten immer mehr Befürworter bekommen. Es gibt immer mehr Leute, die das Gedankengut für ihre Sache benutzen und sich der Bewegung anschließen wollen, teils aus recht unterschiedlichen Gründen. Ein weiteres zentrales Thema ist die Rolle der Eva. Sie ist ein Freigeist und ihre Ausdrucksweise ist recht poetisch. Sie ist die Frau von einem bekannten Ingenieur. Als Eva erfährt, dass dieser eine Affäre hat und ihr Geld benutzt, um seine Forschung zu bezahlen, da möchte sie aus diesem Leben ausbrechen, möchte sich befreien. Außerdem möchte sie Rache an ihrem Mann nehmen und beschließt, ihrem Mann hinterher zu reisen. Dieser möchte auf die Technische Messe nach Leipzig, mit dabei dessen Geliebte. Daher möchte Eva heimlich hinterher und ihre Befürchtungen bestätigt haben. Dabei gerät sie in einen tiefen und zeitglich gefährlichen Strudel. Ob sie sich aus diesem befreien kann?
Mitten im Geschehen der Protagonist Paul Stainer. Er kämpft weiterhin gegen seine inneren Dämonen an. Er hat im ersten Weltkrieg ein Trauma erlebt und versucht das erlebte, mit Alkohol zu vergessen. Er hat depressive Schübe, versucht aber, diese zu meistern. Auch seinen Charakter fand ich gelungen, eine vielseitige Gestaltung, sodass man mit dieser bangt. Der schillernde Gegenpart ist hier Rosa. Sie ist eine Künstlerin und liebt gewisse Freiheiten und genießt auch das Leben in vollen Zügen. Sie hat ebenfalls schwierige Zeiten hinter sich, hat aber gelernt, mit diesen umzugehen, Sie möchte Stainer aus der Krise helfen und ist ihm dabei ein Fels in der Brandung. Die Charakterkonstellation fand ich wirklich gelungen und war für mich ein großer Pluspunkt.
Lediglich das Ende konnte mich nicht vollständig überzeugen. Dies liegt aber bestimmt daran, dass ich mich noch nicht von den liebgewonnenen Charakteren verabschieden möchte. Auch bleiben hier einige Fragen offen, welchen ich nur zu gerne auf den Grund gehen möchte.

Insgesamt konnte mich der Autor Thomas Ziebula mit seinem Abschlussband der Reihe „Evas Rache“ wieder überzeugen. Ein rundum gelungener historischer Kriminalroman, wobei lediglich die letzten Seiten ein Wermutstropfen sind. Von mir gibt es 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.