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: Westerholz
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Deggendorf

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Bewertung vom 12.01.2017
Mühlhiasl
Böckl, Manfred

Mühlhiasl


weniger gut

Der Autor M. Böckl vermischt in diesem Buch zwei unterschiedliche Gestalten, deren eine - der Mühlhiasl - historisch-urkundlich fassbar ist. Böckl beruft sich auch auf ein Schreiben eines Fürstbischofs von Passau aus dem 16. Jahrhundert, welches schon sein vorgeblicher Gewährsmann, der Kreisarchäologe Dr. Kreiner (Landau a. d. Isar) nicht vorlegen kann. Insofern scheint mir ein interessantes Thema nutzlos verschenkt - und dabei befindet sich Böckl in leider zahlreicher Gesellschaft: Der Mühlhiasl bzw. seine angeblichen Prophezeiungen dienen allerorten als sichere Geldmaschine. Besonders bedauerlich ist, dass hier durchweg niederschmetternde Zukunftsankündigungen verbreitet werden, dabei kann kein Psychologe erklären, warum gerade solche besonders gerne angenommen und geglaubt werden. Dabei hat der Haslbacher Lehrer und Heimatforscher Sigurd Gall bereits 2008, erstens, die Person des Mühlhiasls klar beschrieben, zweitens in einem Heft bewiesen: "Der Mühlhiasl hatte keine göttlichen Eingebungen". Dass Böckl einen flotten Stil beherrscht, ist dabei unbestritten.