Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sasto19
Wohnort: 
Euskirchen
Über mich: 
Liebe Krimis, lese aber auch alles andere!

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2020
Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
Cameron, Sharon

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete


ausgezeichnet

“Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ erzählt die wahre Geschichte einer jungen Frau, die es in der schlimmsten Zeit der deutschen Geschichte in Polen schafft, dreizehn Menschen auf dem Dachboden ihrer Wohnung zu verstecken und sich zudem noch um ihre jüngere Schwester zu kümmern, ohne dass es auffällt.
Waghalsig und fast nicht machbar – mit vielen Einschränkungen, in einer scheinbar unüberwindbaren Situationen gelingt eine unglaubliche Aufgabe, die mich als Leserin sehr berührt und sehr beeindruckt zurücklässt. Es stellt mir die Frage, ob auch ich so etwas geschafft hätte – ich fürchte, ich hätte öfters in den beschriebenen Situationen die Nerven verloren…

Stefanie oder auch Fusia genannt kann sich eigentlich nicht wehren. Sie lernt die jüdische Familie Diamant kennen, da sie dort als junge Frau angestellt wird. Sie verliebt sich in den Sohn der Familie. Doch schon bald tauchen die Nazis auf und bauen Lager, in denen die Juden nun leben sollen. Fusia bleibt zurück und versucht mit allen Mitteln, die Familie Diamant und alle anderen im Lager mit Lebensmitteln zu versorgen. Doch auch das wird immer schwieriger, zumal es relativ schnell auch verboten und mit dem Tod geahndet wird.
Als ihr Freund Izio exportiert und im neuen Lager ermordert wird, kümmert sich Fusia weiter um den Bruder Max und alle anderen die zusammen im Lager sitzen. Sie setzt ihr Leben aufs Spiel und ebenso dies ihrer jüngeren Schwester Helena. Es es wird noch sehr viel ohnmächtiger, als die Menschen so sehr gefährdet sind, dass sie aus dem Lager vor dem Abtransport fliehen und sich bei Fusia auf dem präparierten Dachboden verstecken müssen...

Die wahre Geschichte ist wirklich atemberaubend. Sie ist sehr traurig aber auch spannend, wie es möglich sein kann, diese Menschen über einen langen Zeitraum zu verstecken, zu ernähren und Krankheiten zu überwinden.
Ständig in der Angst des Auffliegens, durch einen dummen Zufall oder die eigenen Unachtsamkeit.
Als Fusia zwei Krankenschwestern für ihre zu große Wohnung zugeteilt bekommt, die jeden Tag Besuch von ihren Nazifreunden bekommen, scheint die Aufgabe fst auswegslos zu sein.

Die Geschichte um Fusia ist besonders. Man taucht in eine Welt ein, die man sich selbst nicht wünscht, die jedoch reizt, weiterzulesen, weil man mit allen Handlungen mitfiebert.
Es wird nichts beschönigt, oft verlässt einen der Mut doch es gibt nur den Tod als Alternative.

Ich mag Fusia in ihrem Handeln sehr und habe großen Respekt vor ihrem Einsatz für die Menschen. Zudem beeindruckt hat mich das Nachwort der hervorragend recherchierten Autorin, die hier erzählt, was aus den Menschen geworden ist.

Ein bedeutungsvolles Buch über eine grausame ungeschönte Zeit - und doch bestätigt es sich mir als Leserin, dass es sich lohnt, für Minderheiten einzustehen und sich gegen Unrecht aufzulehnen. Ich habe sehr großen Respekt vor der Protagonistin und ebenso vor der guten Umsetzung der Autorin über ein schwieriges Thema. Bitte lesen!

Bewertung vom 11.06.2009
Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1
Kling, Marc-Uwe

Die Känguru-Chroniken / Känguru Chroniken Bd.1


gut

Das Buch "Die Känguru-Chroniken" kann man schlecht beschreiben. Insgesamt gesehen handelt es sich um viele kleine Kurzepisoden des Lebens von Marc Uwe Klings mit seinem Dauernachbarn bzw. Mitbewohner dem Känguruh! Viele Geschichten sind sehr originell, manche etwas abgedroschen, manche einfach wohl nur ohne tiefen Sinn.

Trotzdem habe ich das Buch insgesamt genossen, es ist unterhaltsam, kurzweilig und hat mich zum Schmunzeln gebracht und ist mit Sicherheit auch nicht alltäglich: Ein Känguruh, was plötzlich bei jemandem ohne Vorwarnung einzieht, ziemlich auf den Nerven herumtrampelt, alle Gedanken zum Besten gibt, nicht putzen will und seinen Mitbewohner lieber hierzu zur Schau stellt und wild hinter Pralinen her ist. Dies treibt einen dann schon Mal in den Wahnsinn...
Trotzdem denke ich: Als Hörbuch oder im Radio kommen die kleinen Geschichten bestimmt besser herüber als hier im Buch. Áber einen Versuch war es Wert!

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


sehr gut

Das dies das dritte Buch einer Reihe von Marina Heib ist, bemerkt man zwar im Geschehen, aber zum Glück scheint es nicht unbedingt notwendig zu sein, die beiden anderen vorab zu lesen.
Der Krimi (ich denke auch "Thriller" ist zu weit gegriffen) ist gut und schlüssig aufgebaut, eine gute Spannung mit einigen Pausen im Geschehen (Warten auf den nächsten Mord oder Mordversuch) wird hier parallel zu einigen Nebenschauplätzen in Göttingen um den Ermittler Christian Beyer, seiner Lebensgefährtin Anna Maybach und dem alkoholkranken Kommissar Marcus Lorenz aufgebaut.
Das Ermittlerteam sucht verzweifelt nach dem Ritualmörder von zwei Frauen in Göttingen, bis das System seiner Morde bzw. Mordtage erkannt wird. Der Mörder hält sich an keltische Brauchtumstage, geschickt abgelenkt von einer parallel verlaufenden Vergewaltigungsserie, die die Ermittler zunächst vom tatsächlichen Mörder abzulenken weiss.
Interessante Umgebungen und die privaten Probleme der Ermittler peppen die Story gut auf.Geschickt werden auch die Gedanken und Absichten des Mörders in Abständen in die Geschichte gestreut.
Mich hat das Buch mit kleinen Schwächen überzeugt, zumal ich mich immer sehr freue, wenn ich den Mörder in Person erst relativ spät errate. Auch die Personen im Buch haben mich bis auf Marcus Lorenz als schwächste Person (mal ist er da, mal nicht) sehr überzeut.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4
Läckberg, Camilla

Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4


sehr gut

Als Krimifan, auch der nordischen Krimis, haben sich meine Erwartungen zu diesem Buch grundsätzlich erfüllt. Schwedische Krimis sind etwas schleichender und ruhiger, eine rasante Jagd auf den "Täter" und zunehmende zerreißende Spannung wird man hier weniger finden. Das Buch lebt von den einzelnen Lebensgeschichten (sehr) vieler Personen um den Ermittler Patrik Hedström, d.h. seiner Familie, dem Ermittlungsteam, der Teilnehmer der Realityshow und teils der Bezugspersonen des/der Mordopfer.Am Anfang war es schwierig für mich, mich bei den zahlreichen wechselnden Situationen in die Vielzahl der Personen einzufinden. Aber so wie vorab vermutet stehen sie fast alle im Zusammenhang. Wer brutal detailliert beschriebene Morde sucht, ist hier fehl am Platz. Ebenso fehlen hier die Besuche der Ermittler in der Pathologie, welche in anderen vergleichbaren Krimis regelmäßig "aufgetischt" werden. Gut gefällt mir, dass zwischendurch immer Bezug durch einleitende Rückblicke auf die Gedanken des Täters genommen wird. Hierdurch wird man schon langsam in die richtige Richtung geführt.

Nicht so sehr Gefallen hat mir die Einflechtung der Realityshow ins Geschehen, welche man auch gut mit anderen Personen oder einer anderen "Randgeschichte" hätte ersetzten können. Und den sehr späten Bezug auf die Seiten von "Hänsel und Gretel", welche erst zum Ende in den Ermittlungen auftauchen, obwohl sie quasi auf dem Präsentierteller liegen. Das Buchcover gefällt mir, ohne das Buch gelesen zu haben sehr gut - nur mir fehlt im Nachhinein etwas der Bezug zur Story.

Daher mein Fazit: Sehr netter schwedischer Krimi mit sehr viel Augenmerk auf die Charaktere und Geschichten der einzelnen Personen, durch welche die Spannung auf den zu lösenden Fall etwas abgeschwächt wird, aber ansonsten sehr solide und bodenständig ohne grausame Details. Daher als gute Unterhaltung empfehlenswert! Und nun werde ich mich doch auf die vorherigen Bände von Camilla Läckberg stürzen....

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


sehr gut

Dies ist die Geschichte von Jack Burn, der sich mit seiner schwangeren Frau und kleinem Sohn auf der Flucht aus USA in Kapstadt niederlässt, da er einen Menschen umgebracht hat. Die Familie wird in ihrem Haus von zwei Gangstern überfallen und Burn erschießt beide. Da er seinen Aufenthalt geheim halten muss, erledigt er sich der Leichen, ohne die Polizei einzuschalten...

Hier beginnt der rasend schnell erzählte Thriller, man wird mitten ins Zentrum des Geschehens hinein katapultiert. Die weiteren Personen, die in die Sache verwickelt werden, sind Rudi Bernard, ein übler und korrupte Polizist, der Burn aus Zufall auf die Spur kommt und versucht, sein Wissen für seine Zwecke zu nutzen, selbst aber von dem Ermittler Disaster Zondi der Anti-Korruptions-Einheit gejagt wird und zum Schluss noch Mongrel, ein Ex-Häftling, welcher den Ausgang des Überfalls auf Burn erahnt und mit ins Geschehen gesogen wird...

Kap der Finsternis ist ein passender Titel. Das Buch lebt von der Schnelligkeit der Ereignisse, dem düsteren und sehr brutal beschriebenem Umfeld, welches in Ausdrucksweise und Schreibstil gekonnt vermittelt wird und die annähernden Beziehungen der Personen untereinander. Und so rasand wie es beginnt - endet es auch. Und Morde scheinen hier eine Selbstverständlichkeit zu sein, sie passieren mal ab und zu nebenbei und bestreiten den normalen Alltag.

Wer Kapstadt in Ansätzen kennt, kann die Stimmung im Buch gut nachvollziehen. Eine Stadt, die gegensätzlicher kaum sein kann. Man erschrickt zwar während des Buches über die geballte Brutalität und Kriminalität, aber ich denke, es ist sehr authentisch, leider...es regt auf jeden Fall sehr zum Nachdenken an.

Fazit: Nichts für schwache Nerven, aber sehr empfehlenswert für alle Thrillerliebhaber.

Und: Falls Sie planen, demnächst in Südafrika Urlaub zu machen - lesen Sie das Buch erst hinterher...

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.06.2009
Kaltduscher
Sachau, Matthias

Kaltduscher


ausgezeichnet

Kaltduscher - wenn das warme Wasser feht, wie es dauerhaft als alltägliches Problem in der Männer-WG von Oliver Krachowitzer und seinen Kumpels in einem sanierungsbedürftigen Haus in Berlin der Fall ist! Diese WG hat mir sehr gut gefallen! Das Buch läßt sich gut in einem Fluß lesen, die Beziehungen der WG-Bewohner untereinander und die einzelnen Episoden über Oliver mit der Band, dem nervigen Vermieter, die angestrebte Schauspielkarriere (als Ernie-Stimme), der immerwährenden Frage, ob sich Amelie für Oliver interessiert, die Beziehung zu Julia und letztendlich die Kommentare des Hundes (Jaaaaul.....;o)) bieten abwechslungsreiche Unterhaltung. Witzig sind auch die Überwachungen des Stasi-Opas und die vielen Versuche Olivers, eine neue Hose zu finden - aber eine reicht doch zum Leben, oder?).
Ein nettes Buch aus Männersicht über das Leben in einer WG, zwar ohne reißerische Höhepunkte und teils ein wenig übertrieben (wer würde sich sonst über Baulöcher in der Wand nicht aufregen?), aber sehr lustig und spassig zu Lesen! Und das natürlich auch für Frauen.....und jetzt werde ich mich auch mal für das vorhergehende Buch von Sachau bemühen, ich hoffe, dass auch hier soviel Wortwitz vorhanden ist wie in diesem!!!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.