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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1283 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2024
Berlin war meine Stadt
Mann, Klaus

Berlin war meine Stadt


ausgezeichnet

Ausgewählte Einblicke in die Werke und das Leben von Klaus Mann

„Berlin war meine Stadt“ ist eine Ansammlung von Texten des Schriftstellers Klaus Mann.
Hier finden sich Auszüge aus seinen Autobiografien, Romanen und Kritiken. In diesen spiegelt sich der Einfluß den das Leben in Berlin auf ihn hatte wider und durch sie wird die Stadt lebendig.

Klaus Mann lebte in einer schwierigen Zeit. Er war ein ruheloser Lebemann, der vom ersten Weltkrieg geprägt wurde und der älteste Sohn von Thomas Mann.
In seinen Texten lebt das Berlin der 1920er Jahre auf, die Atmosphäre wird greifbar und ich hatte das Gefühl eine kleine Zeitreise in die Weimarer Republik zu machen.

Wer historisch und literarisch interessiert ist, dem wird dieses Buch sicherlich gefallen und dank seiner hochwertigen Aufmachung ist es auch ein schöner Geschenktipp.

Bewertung vom 16.12.2024
Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Komplex & spannend

„Finsteres Herz“ ist nach „Die Toten von Marnow“ der zweite Fall für Lona Mendt und Frank Elling des in Stuttgart lebenden Autors Holger Karsten Schmidt. Das Buch lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem vorherigen lesen.

Die beiden Kriminalhauptkommissare Lona Mendt und Frank Elling arbeiten für die Kripo Schwerin. In ihrem aktuellen Fall läuft einiges schief, sie werden angeschossen, schwer verletzt und in ein künstliches Koma versetzt. Das 12-jährige Waisenmädchen Sarah, das alles mit angesehen hat, ergreift die Flucht.
Maja Kaminski und Hagen Dudek von der Bundespolizei in Rostock übernehmen den Fall und versuchen Sarah zu finden.

Die Story besteht aus zwei Erzählsträngen aus denen im Wechsel berichtet wird. Sowohl die Ereignisse um Mendt und Elling als auch die um Kaminski und Dudek sind spannend und fesselnd.
Dadurch ist es schwierig das Buch aus der Hand zu legen. Nachdem ich einmal begonnen hatte, wollte ich immer weiterlesen.

Die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet. Mir war zwischenzeitlich nicht klar, wem ich trauen kann und wer hier falsch spielt. Da die Anzahl der Namen recht hoch ist, Vor- und Nachnamen im Wechsel verwendet werden, die Perspektive immer wieder wechselt und die Handlung komplex ist, musste ich mich beim Lesen ganz schön konzentrieren. Aber genau das war es auch, was mich gefesselt und begeistert hat.

Die Auflösung hat mir gut gefallen, sie war stimmig und rund.

Das Buch steckt voller Action, ist nichts für schwache Nerven und war für mich eines meiner Thrillerhighlights des Jahres.

Bewertung vom 14.12.2024
Gefühle
Bohnstedt, Antje

Gefühle


ausgezeichnet

Gefühle verstehen – ein monsterstarkes Buch

„Gefühle: Das große Bestimmungsbuch“ ist ein unterhaltsames und sehr wertvolles Buch der Autorin, Illustratorin und Grafikerin Antje Bohnstedt.

Eddie ist ein kleines grünes Monster, dem man seine Gefühle gut ansehen kann. Mit seiner Hilfe werden hier die 14 häufigsten Gefühle - positive wie auch negative - dargestellt und erklärt.

In einfachen Sätzen und klaren Worten erfährt man, woran ein Gefühl äußerlich zu erkennen ist, wie es sich innerlich anfühlt, was es ausgelöst hat und welche Gefühle mit diesem verwandt sind.

Eddies Mimik und seine Körpersprache werden dabei richtig gut eingefangen.
Die Illustrationen sind einfach süß und machen Spaß. Auf jeder einzelnen Seite gibt es eine Menge zu entdecken.
Deutlicher und treffender hätte man die jeweiligen Gefühle nicht darstellen können.

Das Buch eignete sich perfekt, um schon kleinen Kindern Gefühle zu erklären und dafür zu sorgen, dass sie diese richtig zu- und einordnen können.

Mir gefällt die Grundidee des Buches sehr und die Umsetzung ist hier wirklich richtig gut gelungen.
Ich kann das Buch nur empfehlen, nicht nur für die Kleinsten, sondern für alle, die sich ihre Gefühle einmal bewußt machen wollen.

Bewertung vom 14.12.2024
Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert
Mohn, Frieda

Rosa Fröhlich - Der Tod wird kalt serviert


ausgezeichnet

Eine Berliner Gastronomin ermittelt

„Rosa Fröhlich – Der Tod wird kalt serviert“ ist ein humorvoller und spannender Cosy-Crime der in Berlin lebenden Autorin Frieda Mohn.

Rosa Fröhlich ist Gastronomin, die ihren Beruf liebt und lebt. Ihr Vater war Hauptkommissar bei der Kripo und ihre Tochter ist ebenfalls bei der Polizei tätig. Bisher war das so gar nicht Rosas Welt, aber nachdem ich Bio-Fleischlieferant tot im Kühlhaus aufgefunden wird, beginnen die drei gemeinsam zu ermitteln. Dabei beliebt es nicht ungefährlich für die Wirtin.

Die Handlung spielt mitten in Berlin und die Atmosphäre der Stadt, der Berliner Lokalkolorit kam direkt bei mir an. Rosa ist eine echte Berlinern, mit Berliner Schnauze und ganz viel Herz. Ich mochte sie sofort. Sie und auch die anderen Charaktere wirken authentisch.
Die Dialoge mit Berliner Dialekt machen einfach Spaß und dadurch wird dieser Krimi zu einem lebendigen Leseerlebnis.

Die Kapitel sind kurz - 26 auf 304 Seiten - und tragen ausgesprochen amüsante Überschriften.

Der Fall ist spannend und ich bin den Ermittlungen gerne gefolgt. Immer wieder wurde ich dabei von der Autorin auf eine falsche Fährte gelockt. Das Ende hat mich dann sehr überrascht, aber es war schlüssig.

Ich kann das Buch Liebhabern von Cosy Crime nur empfehlen und hoffe auf weitere Fälle mit Rosa.

Bewertung vom 14.12.2024
Damals waren wir frei
Jana, Stephanie

Damals waren wir frei


ausgezeichnet

Eine Reise in die jüngste Vergangenheit – berührend & ergreifend

In ihrem Roman „Damals waren wir frei“ beschäftigt sich die Autorin Stephanie Jana mit Ereignissen aus der jüngsten deutschen Geschichte zur Zeit der Wende in Berlin.

Die Handlung beginnt 1988.
Die 19-jährige Sängerin Mina lebt mit ihrer Familie in Ost-Berlin. Dort hat ihre Großmutter Marianne, den „Tanzpalast“ gegründet, eine Disco, in der inzwischen die ganze Familie sowie Freunde mit anpacken und in der so richtig ausgelassen gefeiert wird. Hier lernt Mina auch Jan - einen jungen Medizinstudenten aus West-Berlin - kennen. Die beiden verlieben sich, aber durch die Mauer hat ihre Liebe keine Zukunft.
Minas Mutter Elly hat vor 20 Jahren ihre Familie im Westen für sieben Tage besucht. Damals hat sie sich in Uli verliebt. Bis heute trauert sie diesem still und heimlich hinterher.
Wiederholt sich nun die Geschichte der beiden?

Der Schreibstil von Stephanie Jana liest sich toll. Direkt von Beginn an, hat sie mich abgeholt und mitgenommen, in das Ost-Berlin kurz vor der Wende und die 1960er Jahre.
Die Kapitel werden im Wechsel aus der Perspektive von Mina, Elly und Marianne erzählt. Dabei begleiten wir zunächst Elly durch ihre 7 Tage im Westen und erfahren so, was in der Vergangenheit passiert ist.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut angelegt und nachvollziehbar beschrieben. Jeder von ihnen hatte etwas Besonderes, war auf seine Art und Weise liebenswert und authentisch.

Die Atmosphäre wird in beiden Zeitebenen gelungen eingefangen. Ich konnte Ellys Gefühl der Freiheit im Westen und auch die Aufbruchstimmung im Osten der späten 1980er Jahre sehr gut nachvollziehen und regelrecht spüren.

Für mich war das Buch ein ganz großartiges Leseerlebnis, das mich sehr berührt hat. Es ist ein Stück Deutsche Geschichte, die ich hier anhand der Leben von Mina, Jan, Elly, Uli und den ganzen anderen miterleben durfte – einfach großartig!!!

Bewertung vom 10.12.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


ausgezeichnet

Ein wirklich außergewöhnlicher historischer Roman

„Die Lungenschwimmprobe“ ist der erste historischer Roman des norwegischen Autors Tore Renberg

Die 15-jährige Anna Voigt ist Tochter eines Gutsbesitzers und soll ihr Baby direkt nach der Geburt getötet haben. Nun soll sie verurteilt werden. Bei der Untersuchung der Leiche wird die Lungenschwimmprobe nach Dr. Schreyer angewendet, die besagt, dass das Baby tot zur Welt gekommen ist, wenn die Lunge im Wasser direkt auf den Boden sinkt.

Die Handlung ist in Leipzig im 17. Jahrhundert angesiedelt und kombiniert historische Fakten und den Kriminalfall rund um Anna. Diese wird vor Gericht durch Christian Thomasius vertreten, der die juristischen und medizinischen Fakten dargelegt.

Die Sprache passt in das 17. Jahrhundert und ist nicht immer leicht zu lesen. Dadurch wird die Atmosphäre der damaligen Zeit ganz hervorragend vermittelt. Allerdings sind die gerichtlichen Maßnahmen, um einen Beschuldigten zum Geständnis zu bringen, nichts für zarte Gemüter.

Es ist zu merken, dass der Autor ausgiebig recherchiert haben muss. Er gibt tiefe Einblicke in das damalige Leben, vermittelt interessante Fakten über das Rechtssystem und das rechtsmedizinisches Verfahren zur Überprüfung von Totgeburten - eben jener Lungenschwimmprobe, die zunächst höchst umstritten ist.

Das Werk ist in sechs Bücher und 41 Kapitel unterteilt. Es ist gleichermaßen interessant, komplex und spannend, so dass es mich beim Lesen gefesselt und gefordert hat.

Durch sein Nachwort rundet Tore Renberg sein Buch gelungen ab.

Abschließend gibt es einen QR-Code mit einem ausführlichen Register der historischen Personen, Karten und Illustrationen sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis.
Insbesondere das Personenverzeichnis und die Karten fand ich interessant und hätte mich gefreut, wenn sie im Buch enthalten gewesen wären.

Mich hat dieser historische, sehr detaillierte Gesellschaftsroman gefesselt und ich habe mich keinen Moment gelangweilt, obwohl er sicherlich an einigen Stellen etwas straffer sein könnte.
Hier werden wissenschaftliche und gesellschaftliche Umbrüche unterhaltsam und nachvollziehbar dargelegt. Ich kann das Buch allen historisch und gesellschaftlich interessierten Lesern empfehlen.

Bewertung vom 08.12.2024
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


sehr gut

Mitreißend, spannend & vielschichtig

„Die blaue Stunde“ ist ein wendungsreicher Thriller der britischen Schriftstellerin und Autorin Paula Hawkins.

Auch nach dem Tod der Künstlerin Vanessa Chapman sorgen ihre Werke für Aufsehen. In einer ihrer Skulpturen ist ein menschlicher Knochen gefunden worden. Mit dem Wissen, dass ihr Ehemann vor über 20 Jahren verschwunden ist und keine Leiche gefunden wurde, sorgt bereits das für den ersten Gänsehautmoment.
James Becker, der für ihre Exponate zuständige Kurator, fürchtet einen Skandal. Um der Sache auf den Grund zu gehen, reist er auf die ab abgeschiedene Insel Eris Island, der ehemaligen Wirkungsstätte der Künstlerin. Dort trifft er auf Grace, die Vanessa bis zu ihrem Tod gepflegt hat und offensichtlich etwas zu verbergen hat. Ohne es zu wissen begibt er sich damit in große Gefahr.

Der Schreibstil von Paula Hawkins hat mich wieder einmal sehr gefesselt. Durch Tagebucheinträge gibt es Rückblicke in die Vergangenheit der Künstlerin und was da zu Tage kommt, hat mich mehr als einmal erstaunt. Dies ist keine gradlinige Geschichte und ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich einen roten Faden gefunden hatte. Auch das Ende hat mich nicht 100%ig überzeugt und trotzdem fand ich das Buch grandios geschrieben, da es mich durch seine Wendungen, die Einblicke in die menschliche Psyche mit ihren Abgründen und den dunklen Geheimnissen einfach mitgerissen hat.
Das Setting, die einsame Insel Eris Island umgeben vom Meer, fand ich ebenfalls gut gewählt.

Für mich war es nicht das beste Buch der Autorin, aber dennoch ein lohnenswertes Leseerlebnis.

Bewertung vom 08.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


ausgezeichnet

Wenn die Zeit stehen bleibt

„Für immer“ ist ein ruhiges und eindringliches Buch der norwegischen in Oslo lebenden Autorin Maja Lunde.

Zunächst führt die Autorin ihre Charaktere ein.
Da sind die totkranke Jenny mit ihrem Mann Christian und den beiden Kindern Victor und Konrad, Otto und seine Frau Margo, die gerade ihr Haus verkauft haben, Anne, die auf einer Entbindungstation arbeitet, die schwangere Lisa und ihr Mann Jakob und einige weitere.
Sie stehen an vollkommen unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben und dann kommt es am 7. Juni zum Stillstand der Zeit. Die Menschen sind ratlos, rätseln, wie es dazu kommen konnte, verspüren Wut, Angst oder auch Hoffnung.

Maja Lunde schreibt im Wechsel aus den unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere. Dadurch gibt sie einen guten Einblick in das Leben der Einzelnen. Jeder von ihnen wirkt authentisch. Die Emotionen sowie die Entwicklung der Menschen werden gelungen dargestellt.

Die große Frage, wie es zu dem Stillstand kommt, welche Konsequenzen das für die Menschen und die Gesellschaft hat, regen zum Nachdenken an. Es kommt zu Verschwörungstheorien und der Umgang mit diesem Zustand ist so unterschiedlich wie das Leben der Menschen.

Das Buch lässt sich angenehm leicht lesen. Mir gefällt der eindringliche, leicht melancholische Schreibstil.
Die Autorin verbindet das Leben der einzelnen Charaktere zu einem gelungenem Gesamten in einer außergewöhnlichen Situation, die nachklingt.

Bewertung vom 04.12.2024
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Ein erschreckendes & erschütterndes Schicksal

„Im Namen der Barmherzigkeit“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Jahr 1972 mit der Geburt von Steffi. Sie ist das siebte Kind einer Frau, die kein Interesse an ihren Kindern hat.
Mit knapp drei Jahren kommt sie zu der Bauernfamilie Kellerknecht, die schon eine ganze Reihe von Pflegekindern aufgenommen hat, um diese für sich schuften zu lassen.
Allein das ist schon unglaublich und schockierend, wenn man bedenkt, dass dies in den 1970er Jahren stattfand. Aber das Leid wird für Steffi noch größer. Sie wird missbraucht und schwanger.

Obwohl der Schreibstil von Hera Lind sehr gut zu lesen ist, liest sich dieses Buch alles andere als leicht. Steffis Schicksal ist erschütternd. Aber sie ist nicht verbittert, sondern möchte ihrem Kind eine bessere Kindheit bieten, als die, die sie hatte.

Ich lese die Tatsachenromane von Hera Lind immer sehr gerne, da sie darin tragische Schicksale aufgreift, die ansonsten in Vergessenheit geraten wären und die gehört werden sollten. Es haben bereits zu viele Menschen weggesehen und es ist unfassbar wie viele nichts mitbekommen haben wollen, so dass die Täter niemals zur Rechenschaft gezogen wurden.

Mich hat dieser Roman erschüttert und wütend gemacht. Ich finde es wichtig, den Betroffenen eine Stimme zu geben, damit sich solche Schicksale nicht wiederholen und die Öffentlichkeit aufmerksamer wird.

Abschließend gibt es ein Nachwort der Autorin, von Steffi und von ihrer Ärztin. Diese runden den Roman gelungen ab.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal der kleinen Steffi emotional sehr berührt. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, das noch gar nicht so lange zurückliegt, aber gerne verdrängt wird und unsichtbar bleibt. Gerade deswegen finde ich es sehr wichtig, dass Hera Lind diesen Kindern – hier stellvertretend durch Steffi – eine Stimme gibt.

Bewertung vom 01.12.2024
Die Melodie des Aufbruchs
Johanning, Marion

Die Melodie des Aufbruchs


ausgezeichnet

Köln in der Nachkriegszeit

„Die Melodie des Aufbruchs“ ist der Trilogieabschluß der Neue-Zeiten-Serie der Autorin Marion Johanning. Zum besseren Verständnis und um die Ereignisse richtig einordnen zu können, würde ich empfehlen zunächst die beiden vorherigen Bände zu lesen.

Die Handlung beginnt im Oktober 1946 und endet im August 1947.
In dieser Zeitspanne begleiten wir Emma und Kurt. Ihre Liebe zueinander gestaltet sich von Beginn an als schwierig, da Emma verheiratet und noch nicht geschieden ist.

Emma ist eine liebenswerte Protagonistin, die das Herz am rechten Fleck trägt und die im Verlauf der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchmacht. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar. Sie wirkt authentisch und nahbar. Auch die übrigen Charaktere werden greifbar und gut beschrieben.

Der Schreibstil von Marion Johanning liest sich angenehm leicht und flüssig. Sie hat die Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die Not der Menschen sowie die wiederkehrende Lebenslust gut eingefangen.

Mit Köln hat die Autorin ein tolles Setting gewählt, das sie großartig beschreibt. Da ich die Stadt kenne, hatte ich beim Lesen alles direkt vor Augen.

In einem kurzen Glossar werden abschließend einige umgangssprachliche und kölsche Ausdrücke erklärt, die die Atmosphäre des Romans nochmals gelungen unterstützt haben.

Mit ihrer Trilogie hat die Autorin es geschafft ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte anhand einzelner Schicksale lebendig werden zu lassen. Ich habe die Bücher sehr gerne gelesen, da sie Geschichte und Emotionen gut miteinander vereinen.