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Tara
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Ratingen

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Insgesamt 1403 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2025
Taylor, Austin

Das Gefühl von Unendlichkeit


sehr gut

Ein vielschichtiger Roman über Liebe, Freundschaft und Träume

„Das Gefühl von Unendlichkeit“ ist das Debüt der in Maine lebenden Autorin Austin Taylor.

Die Protagonisten Zoe und Jack studieren in Havard Chemie. Wir erfahren einiges aus ihrem Studentenleben und gleichzeitig gibt es interessante Einblicke in Biochemie und Genetik.
Ihre Ziele sind ambitioniert, sie wollen ein Mittel gegen die Unsterblichkeit entdeckt haben und sind bereit dafür alles auf`s Spiel zu setzen.

Mit Zoe und Jack hat die Autorin Protagonisten geschaffen, die unterschiedlich aufgewachsen und sehr verschieden sind. Dennoch fühlen sie sich direkt miteinander verbunden. Ich konnte ihre Emotionen, ihre Energie, wenn es um ihre Ziele ging und ihre Begeisterung sehr gut nachvollziehen.

Das Setting – Havard – wird ausgesprochen gut beschrieben. Mit ihrer Ortskenntnis hat es die Autorin geschafft Bilder vor meinen Augen lebendig werden zu lassen.

Auch wenn das Buch nicht immer einfach zu lesen ist, hat es mich mitgerissen, da es ein unglaublich und ungewöhnlich toller Genremix aus Romantik, Drama und Wissenschaft ist.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen. Es ist ein vielschichtiger Roman über Liebe, Freundschaft und Träume, der mich gespannt auf weitere Bücher der Autorin warten lässt.

Bewertung vom 08.07.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


ausgezeichnet

Zwei Frauen – zwei Leben

„Wohin du auch gehst“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Christina Fonthes.

Der Prolog hält einen Schockmoment bereit und macht direkt deutlich, dass dies keine angenehme Lektüre wird, sondern eine die unbequem ist und Wahrheiten ans Licht bringt.
Im Anschluß geht es im Jahre 2004 in London weiter. Bijoux ist von ihrer afrikanischen Familie zu ihrer Tante Mira nach London geschickt geschickt worden. Mira hat vor 20 Jahren den Kongo verlassen und ist eine sehr religiöse Frau. Ihr Verhalten wird noch immer sehr von ihrer Herkunft geprägt. Zwischen ihr und Bijoux scheinen trotz gleicher Wurzeln Welten zu liegen.

Die Handlung wird im Wechsel aus Bijoux Perspektive im Jahr 2004 und der von Mira in der Vergangenheit erzählt. Das Leben beider Frauen ist interessant, aber zugleich auch sehr erschreckend, da es ein authentisches Bild einer Gesellschaft zeigt, die den beiden Frauen das Leben schwer macht.
Aus der lebenshungrigen jungen Mira ist eine verschlossene Frau geworden, die sich in ihrer neuen Heimat nicht einleben konnte.
Auch für Bijoux, der gerade klar geworden ist, dass sie lesbisch ist, ist das Leben nicht einfach. Sie ist innerlich zerrissen und auf der Suche nach sich selbst.

Christina Fonthes lässt ihre Protagonistinnen lebendig werden. Die Probleme, die durch die unterschiedlichen Kulturkreise entstehen werden spürbar. Gleichzeitig habe ich einen authentischen Einblick in das Leben in Afrika bekommen. Die Beschreibungen der afrikanischen Kultur, das Essen, die Gerüche, die Kleidung und vieles mehr haben Bilder vor meinen Augen entstehen lassen. Die afrikanischen Ausdrücke – die in einem abschließenden Glossar erläutert werden – tragen zusätzlich zur Atmosphäre bei.

Das Buch beinhaltet neben dem Leben von Bijoux und Mira zahlreiche wichtige aktuelle Themen wie kulturelle Unterschiede, Diversität, Identitätssuche, Fremd- und Selbstbestimmung, erschüttert und ist dabei gleichzeitig ein grandios erzähltes Leseerlebnis.

Bewertung vom 05.07.2025
Krohn, Henriette

Pinguine fliegen nur im Wasser


ausgezeichnet

Eine wundervolle Story mit liebenswerten Protagonisten

„Pinguine fliegen nur im Wasser“ ist ein wundervoller Wohlfühlroman der Autorin Henriette Krohn.

Greta und Vincent sind zwei Protagonisten, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirken. Greta ist lebendig und laut, sie steckt voller Leben. Vincent hat gerade seinen Job, seine Wohnung und seine Geliebte, die gleichzeitig seine Vorgesetzte war, verloren und ist entsprechend geschockt. Er steht vor dem Nichts.
Greta will die Villa ihrer Großmutter renovieren und bietet Vincent für seine Mithilfe eine Wohnmöglichkeit an. Über dieses Projekt lernen sich die beiden näher kennen.

Der Schreibstil von Henriette Krohn ist angenehm, lebendig und leicht zu lesen. Mich hat die Mischung aus Tiefgang und Humor überrascht. Sowohl die Protagonisten als auch die übrigen Charaktere wirken authentisch, nahbar und sind liebenswert. Mir hat insbesondere die Entwicklung von Greta und Vincent sehr gefallen.
Durch die Zeit- und Ortswechsel ist die Handlung durchgehend abwechslungsreich zu lesen. Mir haben besonders die Rückblenden von Greta sehr gefallen und sie sind mir richtig zu Herzen gegangen.

Thematisch bietet das Buch weit mehr als ich zu Beginn gedacht hatte und es ist nicht einfach nur ein schön zu lesender Roman, sondern ein Leseerlebnis, aus dem ich etwas für mich mitnehmen konnte.

Bewertung vom 02.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


ausgezeichnet

Über das Leben

„Ja, nein, vielleicht“ ist ein Roman von der in Österreich lebenden Autorin Doris Knecht, der aus dem Leben gegriffen ist.

Die Handlung beginnt mit einem Zahnarztbesuch der Ich-Erzählerin. Durch den Verlust eines Zahnes wird ihr ihre eigene Endlichkeit bewußt.
Ihre Kinder sind gerade ausgezogen, das Leben verändert sich, sie kommt zum Nachdenken und wir dürfen ihren Gedanken folgen.

Die Protagonistin bleibt – wie auch schon in ihrem vorherigen Buch – namenlos und auch hier bleibt offen, was authentisch und was fiktiv ist.

Es sind alltägliche Situationen und emotionale Herausforderungen, die Doris Knecht mit einer einzigartigen Beobachtungsgabe in Worte fast. Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen, es gibt Momente, die nachdenklich machen und welche die mich zum Lachen gebracht haben. Es sind Auszüge aus einem normalen Leben, in dem Familie, Bekannte, Freunde und Beziehungen eine Rolle spielen. Genau das ist es auch, was dieses Buch interessant macht. Es ist nicht spannend im klassischen Sinne, aber einnehmend, da hier einfach das Leben, in dem sich jeder wiederfinden kann, gelungen dargestellt wird.

Die Kapitel sind kurz und ich war fast ein wenig enttäuscht wie schnell ich das Buch durch hatte.
Da ich mich gerade an einem ähnlichen Lebenspunkt wie die Protagonistin befinde, hat mich dieser klug erzählte Roman nachdenklich gestimmt und ich habe ihn gerne gelesen.

Bewertung vom 27.06.2025
Kreutzmüller, Christoph;Weigel, Bjoern

Berlin im Nationalsozialismus


ausgezeichnet

Ein anderer Blick auf Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus

„Berlin im Nationalsozialismus: Abriss einer Stadtgeschichte“ ist ein interessantes und gut recherchiertes Buch der beiden Autoren Christoph Kreutzmüller und Bjoern Weigel.

Über Berlin zur Zeit des Nationalsozialismus gibt es bereits viele Bücher, die das Zeitgeschehen lebendig werden lassen. Dieses ist anders, es berücksichtigt Perspektiven, die es bisher nicht oder nur wenig in die Öffentlichkeit gerückt wurden. Dabei geht es um die ganz normale Bevölkerung der Stadt, deren Alltag und die Veränderungen, die die Zeit mit sich gebracht hat.

Der Schreibstil der Autoren liest sich flüssig und man merkt, dass sie ausgiebig recherchiert haben müssen. Neben vielen Einzelheiten finden sich Fotografien der Vergangenheit, die die Ereignisse verdeutlichen und lebendig werden lassen.

Ich kann dieses gut strukturierte Buch historisch interessierten Lesern, die sich neben den historischen Ereignissen auch für das Leben der Bevölkerung interessieren, nur empfehlen.

Bewertung vom 26.06.2025
Mulrooney, Kristen

Barbie - In Real Life


gut

Eine andere Seite von Barbie

In ihrem Buch „Barbie - In Real Life“ zeigt die in Massachusetts lebende Autorin Kirsten Mulrooney die Kultfigur Barbie von einer anderen Seite.

Barbie ist immer perfekt gestylt und hat ihr Leben im Griff. Das sind natürlich nur Momentaufnahmen. Hier sehen wir nun, dass das nicht immer so ist.

Auch für Barbie gibt es unangenehme und peinliche Momente, einen Bad Hair Day oder andere Situationen, die sich kein Mensch - und keine Barbie - wünscht.
Mit zahlreichen Bildern und Sprüchen werden diese hier in einer humorvollen Art und Weise dargestellt.

Barbie ist eben nicht vollkommen und ihre menschliche Seite regt sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen an.

Ich hatte mir ein wenig mehr versprochen, dennoch hat mir das Buch Spaß gemacht.
Die Gestaltung ist absolut „barbielike“ – viel pink und rosa.

Das Buch ist ein schönes Geschenk für kleine und große Barbiefans, die ihre Kultfigur gerne auch einmal von einer anderen Seite erleben möchten.

Bewertung vom 26.06.2025
Letterie, Martine

Kinder von fern


ausgezeichnet

Ein wichtiges Buch, das zum Nachdenken anregt

„Kinder von fern“ ist ein wichtiges Buch der niederländischen Autorin Martine Letterie für junge Leser ab acht Jahren.

Die Kinder Samuel, Fatima, Azad und Tamar müssen aus unterschiedlichen Gründen aus ihrer Heimat fliehen. Gemeinsam mit ihren Eltern machen sie sich auf einen beschwerlichen Weg und treffen in den Niederlanden in einer Flüchtlingsklasse aufeinander.

Die Kinder erzählen nacheinander ihre Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruhen.
Der Schreibstil von Martine Letterie ist leicht zu lesen, die Sätze sind kurz und leicht verständlich. Dennoch gelingt es ihr die Gefühle ihrer Protagonist*innen und deren beschwerliche Wege gut zu vermitteln. So erhalten schon junge Leser einen guten Einblick in das Schicksal der vier Flüchtlingskindern und bekommen eine Vorstellung von dem, was in unserer Welt vor sich geht.
Da aus der Perspektive der Kinder berichtet wird, ist es leicht sich in diese hineinzuversetzen und ihren Emotionen nachzuspüren.

Durch zahlreiche passende Zeichnungen hat die Illustratorin Elena Cavion die Ereignisse verdeutlicht und lebendig werden lassen.

Das Buch eignet sich gut, um jungen Lesern Einblicke in das Leben anderer Kinder zu ermöglichen und auch als Grundlage für weitere wichtige Gespräche in Bezug auf die Probleme in unserer Welt.

Bewertung vom 15.06.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


ausgezeichnet

Frisch & amüsant

„Born to perform – Sei das Rad, nicht der Hamster“ ist ein kurzweiliges Buch des in München lebenden Autors Caspar Bendix.

Nachdem Bo Martens sein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen hat, bekommt er eine Festanstellung bei der STEIN Holding – The Solution Company.
Die Handlung beginnt damit, dass er bei seinem Chef Dr.Thomas Meermann einen Kennenlerntermin hat. Bei diesem Treffen wird sehr schnell deutlich, dass Dr.Thomas Meermann ein ziemlich außergewöhnlicher Chef ist, der mit ungewöhnlichen Ratschlägen, Empfehlungen und Weisheiten nur so um sich wirft. Da Bo unter starken Zahnschmerzen leidet, bekommt er auch direkt einen Zahnarzt empfohlen. Bei diesem trifft Bo auf Laura, die Tochter des Zahnarztes und ist regelrecht schockverliebt. Doch wie wird es ihm gelingen seine Traumfrau zu erobern? Mit Unterstützung seines langjährigen Freundes Jan Hansen bereitet der sich auf das Date vor.

Die Handlung des Buches ist schnell erzählt, da sich alles um die Vorbereitungen auf das Date zwischen Laura und Bo und einen geschäftlichen „Target Handshake“ dreht. Der Weg dorthin steckt voller amüsanter Ideen, da Dr. Thomas Meermann immer wieder mit außergewöhnlichen Ideen kommt, die Bo und Jan auf ihre Vorbereitungen für Bos Date nutzen.

In 34 kurzen Kapiteln auf 384 Seiten geht es ausgesprochen lebendig zu. Mit viel Wortwitz schildert der Autor in einem leichten und amüsanten Schreibstil die Ereignisse. Die Charaktere sind jeder für sich ein wenig außergewöhnlich, aber ausgesprochen sympathisch und menschlich.

Ich bin durch die Seiten nur so durchgeflogen und habe eine Menge gelacht.

Es ist ein kurzweiliges Buch, das einfach Spaß macht und sich ohne große Anstrengung lesen lässt.

Bewertung vom 15.06.2025
Walder, Vanessa

Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt (Band 1)


ausgezeichnet

Gruselig & amüsant

„Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt“ ist der erste Band der neuen Erstlese-Reihe von der österreichischen Buch- und Drehbuchautorin Vanessa Walder.

Bei einem Familienausflug wird Fynn von einem Hund gebissen. Da es sich bei diesem um einen Werwolf handelt, beginnt Fynn sich zu verändern. Er bekommt flauschige Ohren und eine Wolfsrute.
Deswegen soll er nun auf die Nightmore Academy gehen, die direkt neben einem Friedhof liegt. Dort leben seltsame Wesen und auch die Unterrichtsfächer sind nicht mit denen zu vergleichen, die Fynn bisher kannte. Für ihn steht schnell fest, dass er nicht dort bleiben will.

Die Handlung startet direkt, ohne große Ausschweifungen geht es umgehend nach Nightmore, wo so einiges anders ist, als wir es kennen. Mit interessanten Gestalten, ausgesprochen abwechslungsreichen Unterrichtsfächern und vielen fantasievollen Ideen begleitet man Fynn durch seinen Tag.

Der Schreibstil von Vanessa Walder ist eingängig und leicht verständlich – also perfekt für Erstleser oder weniger leseaffine Kinder. Sehr gelungen fand ich die Ausspracheerklärungen zu den englischen Begriffen.

Die einzelnen Seiten wurden von dem Illustrator Philipp Ach mit detaillierten Zeichnungen gestaltet, wodurch die Erlebnisse noch lebendiger werden.

Auch wenn es sich bei Nightmore um das gruseligste Internat der Welt handelt, kann das Buch von jüngeren Lesern durchaus alleine gelesen werden, ohne dass sie sich zu sehr ängstigen müssen, da es trotz der gruseligen Grundstimmung spannend und amüsant ist. Außerdem vermittelt es wichtige Werte wie Selbstakzeptanz, Freundschaft und Mut. Insgesamt ist es beste Unterhaltung mit tollen Charakteren.

Bewertung vom 13.06.2025
Deya, Claire

Eine Welt nur für uns


ausgezeichnet

Folgen des Zweiten Weltkriegs

„Eine Welt nur für uns“ ist ein historischer Roman der im Süden von Frankreich lebenden Autorin Claire Deya.

Die Handlung beginnt 1945 an der Côte d’Azur. Der Zweite Weltkrieg hat Spuren hinterlassen. Das Land ist voller Minen, die eine große Gefahr für die Bevölkerung bedeuten. Eine Gruppe von Minenräumern, die aus Franzosen und deutschen Kriegsgefangenen besteht, versucht diese aufzuspüren und unschädlich zu machen.
Vincent – der aus der deutschen Kriegsgefangenschaft nach Frankreich zurückkehrt – schließt sich ihnen an. Aber eigentlich hat er nur ein Ziel, er will seine große Liebe Ariane wiederfinden.

Direkt zu Beginn gibt die Autorin einen guten Einblick in die gefährliche Tätigkeit des Minenräumens und vermittelt gleichzeitig erschreckende Fakten. Obwohl der Krieg endlich vorbei ist, bleibt das Leben gefährlich, da dreizehn Millionen vergrabene Minen entschärft werden müssen.
Dafür arbeiten freiwillige Franzosen und Kriegsgefangene unterschiedlichster Herkunft Seite an Seite zusammen.

Claire Deya beschäftigt sich mit einer Seite des Krieges über die ich bisher noch nicht viel gehört bzw. gelesen habe. Dabei verwebt sie Fakten mit dem Leben der Charaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten und lässt ihre Leser tief in deren Innerstes blicken. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte und trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse steht bei ihnen die Menschlichkeit an erster Stelle.

Es ist ein dramatischer, historischer Roman, der auch eine Liebesgeschichte enthält.
Mit ihrem Nachwort erläutert die Autorin, dass die Ereignisse auf Erinnerungen ihres Großvaters basieren und rundet damit ihr Werk gelungen ab.