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Bilderbuchsammlerin
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Märchenwald

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 13.07.2009
Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Scheffler, Axel;Donaldson, Julia

Für Hund und Katz ist auch noch Platz


ausgezeichnet

Dieses Werk unterscheidet sich bereits durch sein märchenhaftes Cover von den meisten anderen Bilderbüchern.
Eine wundervoll glänzende Schrift mit silbernen Sternen verziert das Bild der freundlichen Hexe, die sich mit Besen, Katze sowie Zauberstab auf eine Erlebnisreise begibt. Auch ihren Hexenkessel trägt sie immer bei sich. Zusammen mit ihrer Freundin, der Katze, fliegt sie vergnüglich an Wäldern, Bergen und sonderbaren Tieren vorbei, bis sie ihren Hexenhut verliert. Ohne ihn kann es nicht weitergehen. Also muss kurzum eine Notlandung eingelegt werden. Zum Glück findet ein Hund den Hut im Gebüsch und die Hexe ist nun wieder komplett. Die Reise wird fortgesetzt und der kleine Hund zum Dank mitgenommen. Die zerstreute Hexe ist ein richtiger Pechvogel. Ständig verliert sie etwas auf dem Flug durch die Lüfte. Ständig müssen sie anhalten, um nach dem verlorenen Gegenstand zu suchen. Nach jeder Rast wird ein neuer Gefährte mit auf die wundersame Abenteuerfahrt genommen. Zu fünft macht es einfach mehr Vergnügen...
Doch als der Besen entzwei bricht, scheint die Reise endgültig beendet. Wie aus dem Nichts taucht ein gigantischer roter Drache auf mit Flügeln und einem Horn in der Mitte des Kopfes. Er hat Hunger. Er will sie fressen. Will Hexe mit Pommes zum Abendessen. Doch was ist das? Aus den Sümpfen steigt plötzlich ein noch viel grösseres, gefährlicheres Ungeheuer auf und der Drache bekommt Angst. Blitzschnell ergreift er die Flucht. Jetzt sieht man ihn nur noch aus der Ferne. Aber was ist mit dem neuen Monster? Das andere Untier, mit Federn und Fell, mit Gemaunz und Gebell, zerfällt nach dem Rückzug des Drachen in vier kleine Tiere...
Überglücklich braut die Hexe mit Katze, Hund, Frosch und Vogel einen Zauberbrei in ihrem Hexenkessel zusammen. Mit Hilfe von ein paar Zaubersprüchen und ihrem sternförmigen Stab zaubert sie einen riesigen Besen, auf dem jedes Tier einen eigenen Sitzplatz hat. Ein richtiger Luxusbesen. Gemeinsam fliegen sie zufrieden in die Nacht hinein...
Dieses Werk dient dazu, Kinder von Vorurteilen zu lösen: Die Kleinen lernen, dass eine Hexe nicht unbedingt böse sein muss, nur weil sie eben eine Hexe ist. Sie kann durchaus andere Eigenschaften besitzen, andere Werte verkörpern. In diesem Buch verhält sich die Hexe überaus freundlich und hilfsbereit gegenüber den anderen Waldbewohnern. Sie ist nicht berechnend oder jähzornig, sondern etwas tolpatschig und nimmt sich selbst ganz leicht.
Axel Scheffler und Julia Donaldson vollbringen wahre Wunder. Amüsante Reime und zauberhafte Illustrationen zeichnen ihre Bilderbücher aus. Alles wird mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Besonders gut gelungen sind die Bilder vom riesigen Drachen. Weltklasse!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2009
Glückskind
Schneider, Karla

Glückskind


ausgezeichnet

Susanna Sperling ist 10 Jahre alt. Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen. Eigentlich - bis eines Morgens in der Mathematikstunde eine mysteriöse Frau - ein bisschen Fee, ein bißchen Hexe - in ihr Leben tritt: Es ist Frau Fortuna. Sie begutachtet jedes Kind und verteilt kleine Geschenke an einige von ihnen, die den meisten jedoch gänzlich unbrauchbar scheinen. Ein leeres Portemonnaie, Straußenfedern, lose Schräubchen, eine einzelne Klaviertaste und ein ausrangierter Reisepass befinden sich darunter. Nach der Mathestunde verlieren viele von Frau Fortunas Geschenken an Aufmerksamkeit und landen im klasseneigenen Papierkorb der 4a. Schnell wird zur Tagesordnung übergegangen. Doch Suse und Ivonne sind eine der wenigen, die ihre Geschenke zu schätzen wissen. Auf Suses Wunsch hin, ein Glückskind zu werden, erhielt sie von der rätselhaften Frau ein Knallbonbon aus blaugoldenem Papier mit der verheißungsvollen Inschrift "Ich werde dir alle Wünsche erfüllen". Anfangs ist Suse etwas neidisch auf die prächtige Schneekugel ihrer Freundin. Doch schon bald verblasst dieses Gefühl, als im Hause der Sperlings ein kleines Wunder nach dem nächsten geschieht. So verwandelt sich z.B. die Putenleber beim Mittagessen in ein Stück Schokoladentorte der allerfeinsten Art und der saure Bohnensalat schmeckt plötzlich nach kandierten Früchten. Sogar die Rolle des Dornröschens im Schultheater wird auf sie übertragen.
Schon recht bald muss Suse jedoch feststellen, dass einem von der ewigen Schokoladentorte ganz schön schlecht werden kann und nicht alle Wünsche so präzise erfüllt werden, wie sie es sich erhofft hat. Ihre beste Freundin Ivonne ist nun immer seltener für sie da und versucht, Suses neue Fähigkeiten zu den eigenen Gunsten zu nutzen. Auch für das geplante Projekt ihrer Klasse hat sie noch keine Idee. Suse fühlt sich nun gar nicht mehr wie ein Glückskind. Enttäuscht trennt auch sie sich von Frau Fortunas Geschenk. Doch erst jetzt beginnt ihr eigentliches Glück. Sie schließt Freundschaft mit Felix, einem großen Jungen mit blonden Haaren, der sie zunächst ziemlich verwundert. Felix besucht eine eigenartige Schule, um welche die wildesten Gerüchte kursieren. Bücher wie "Die Schatzinsel" oder "Der kleine Hobbit" dürfen die Schüler des Sterlitigotow- Instituts nicht lesen und auch viele Filme, die sich Suse in ihrer Freizeit so gerne ansieht, werden dort als "unnütze Information" gehandhabt. Als solche zählt alles, was mit dem Unterricht nichts zu tun hat. Mit gewöhnlichen Menschen dürfen die Schüler des Instituts nichts zu tun haben. Jegliche Kontakte, die über Mitschüler sowie Lehrer hinausgehen, sind strengstens untersagt. Zum Glück hat Felix Susanna, die nichts von all diesen Regeln weiss und in einer völlig anderen Welt lebt, die es nun zu entdecken gilt. So lange schon hatte er sich eine Freundin gewünscht, die nicht in seine Schule geht. Suse versorgt ihren neuen Freund regelmäßig mit den abenteuerlichsten Romanen und erfüllt ihm sogar seinen sehnlichsten Wunsch, für den ein Verweis von der Schule droht. Die beiden werden unzertrennlich.
Doch was hat Felix mit der geheimnisvollen Frau Fortuna zu tun? Wieso verhält sich der Vater von Felix so komisch? Wird Suse noch ein geeignetes Thema für das Schulprojekt finden? Und was hat es mit Ivonnes Schneekugel auf sich?
Mit "Glückskind" ist Karla Schneider ein emotionsgeladener Jugendroman voller kleiner Geheimnisse gelungen, wie er spannender kaum sein könnte. Ein unterhaltsames Lesevergnügen über die ersten Momente des Erwachsenwerdens, alte und neue Freundschaften, das erste Verliebtsein und die bittere Erkenntnis, dass man Glück immer nur für einen Moment für sich in Anspruch nehmen kann. Von 10 - 100 Jahre.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2009
Laura
Schroeder, Binette

Laura


ausgezeichnet

Gemeinsam mit Ihrer Tante Tan Tan wohnt Laura in einem Wunderland der Fantasie. Als sich das Mädchen heimlich aus dem Baumhaus schleicht, ist es draußen noch dunkel und ihre Tante schläft tief und fest in ihrer gemütlichen Hängematte. Doch ein geheimnisvolles Schimmern zwischen den Bäumen weckt Lauras Interesse und treibt das Mädchen mit den roten Haaren und den Ringelsöckchen in den verzauberten Wald, wo sie eine wunderbare Bekanntschaft macht. Mit ihrem neuen Freund zusammen erforscht die kleine Heldin das Innere einer Welt, die von der ungebändigten Natur regiert wird und entdeckt dabei faszinierende, aber auch gefährliche Wesen. Sie steht ihrem Freund stets zur Seite und stellt sich selbst unerschrocken gegen die Gewitterschmettervögel. Am Ende erwartet sie eine Überraschung.
„Laura“ ist ein außergewöhnliches und zeitloses Bilderbuch, in dem die Realität keine Macht besitzt und der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Es beschäftigt sich mit den Themen Neugier, Tapferkeit, Freundschaft sowie Veränderung.
Die zauberhafte Handlung ist irgendwo anzusiedeln zwischen Alice im Wunderland, Ronja Räubertochter und Pippi Langstrumpf, besitzt jedoch ihre ganz eigene Linie. Im Gegensatz zu vielen anderen Bilderbüchern steht hier der Text nicht im Vordergrund, sondern unterstreicht lediglich die phantastische Bilderwelt, welche eine eigenständige, traumhaft- versponnene Geschichte fernab der Alltäglichkeit entwickelt, die nicht mehr in Worten zu erfassen ist. Die atmosphärischen Bilder wurden mit Liebe zum Detail gezeichnet und mit atemberaubenden Farben gesegnet. Sie zeugen von künstlerischem Talent der höchsten Stufe. Bilderbuch- Königin Binette Schroeder lässt also nicht nur ihre Figuren zu Helden werden, sondern vollbringt auch selbst wahre Wunder.
Ein Ausnahmewerk, das sowohl Kinder als auch Erwachsene in eine andere Welt entführt und sie staunen lässt. Einer der hellsten Sterne am Bilderbuchhimmel...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2009
Gespenster, Geister, Gänsehaut

Gespenster, Geister, Gänsehaut


ausgezeichnet

Schaurig- schön, ereignisreich, angsteinflössend, spannend und amüsant zugleich sind die modernen Gruselgeschichten mit hintergründigem Witz aus der vorliegenden Sammlung, die Ulrike Sauerhöfer für uns ausgewählt hat. Die insgesamt 20 Erzählungen mit solch verheißungsvollen Titeln wie „Das alte Schloss“, „Geschichten hinter der Tür“, „Spuk in der U-Bahn“, „Vom Knaben, der das Hexen lernen wollte“ und „Die tiefgekühlten Damen“ sind in eine wertvolle und aufwändig gestaltete Buchausgabe im Großformat (28*22cm) gehüllt, die durch ein umwerfend- fantasievolles Layout besticht. Überwiegend bereits in anderen Publikationen wie z.B. den Leselöwen Gespenster- und Dachbodengeschichten erschienen, stammen sie aus der Feder einiger Ausnahmeautoren wie Cornelia Funke, Mirjam Pressler, Franz Hohler, Christa Wißkirchen oder Annie M. G. Schmidt, deren Vorrat an guten Einfällen unerschöpflich ist. Die Kurzgeschichten zum Fürchten oder Schmunzeln für Kinder ab 5 Jahren handeln von kleinen Mutproben und großen Freundschaften, von schrumpfenden Barockgespenstern und gurkenverzehrenden Geistern, die böse Artgenossen vertreiben, sich selbst aber niemals blicken lassen. Die Erzählungen sind immer für eine Überraschung gut und enden meist ganz anders, als man es erwartet hätte...
Wir erfahren unter anderem, wo sich Gespenster am liebsten aufhalten, wovor sie am meisten Angst haben, was Geister bei der Agentur für Arbeit suchen, welche Prüfungen in einer Gespensterschule abgelegt werden müssen und wer Professor Wargentin jede Nacht die rätselhaften Nachrichten auf seiner Schreibmaschine hinterlässt, während er schläft.
Inspiriert von einer Welt zwischen Tiefkühlkolonien und Gespensterschulen, schwarzen Witwen und sprechenden Treppengeländern, schuf Sven Leberer viele atmosphärische, atemberaubende, teils ganzseitige Bilder, in denen Untote eindrucksvoll zum Leben erweckt werden. Gesegnet sind die wahrhaftigen Gemälde, die ihr Gegenüber sofort in ihren Bann ziehen, mit intensiven, überwiegend kalten Farben, die das Blut in den Adern gefrieren lassen. Alle Figuren und Kulissen wurden mit Liebe zum Detail gestaltet, was ihnen das gewisse Etwas verleiht. Mit besonderem Gespür lässt der Künstler seine phantastische Bilderwelt mit den Texten korrespondieren und macht dieses Werk somit zu einem unvergesslichen Schau- und Lesevergnügen, welches Kindern und ihren Eltern viel Gesprächsstoff liefert und eine Grundlage für Phantasiereisen bietet.
Das schönste Gespenster- Vorlesebuch aller Zeiten!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.