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Raoul Chagny

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


sehr gut

Cosy Crime mit Anekdoten aus dem Antiquitätenhandel
Waldi Lehnertz, bekannt aus der Antiquitäten-Fernsehserie "Bares für Rares" ist den Weg vieler Prominenter gegangen und hat nun ebenfalls ein Buch veröffentlicht - anders als bei den meisten dieser Bücher ist sein Buch tatsächlich lesenswert. Protagonist dieses Romans ist - wie könnte es auch sein - ein Antiquitätenhändler, der einen Toten in seinem Laden auffindet und sich nach Verschwinden der Leiche zudem als Detektiv wiederfindet. Der Roman besticht durch einen unterhaltsamen Cosy-Crime-Fall, humorvolle Dialoge und vor allem die Anekdoten aus dem Antiquitätenhandel, die geschickt in die Handlung eingewoben sind.
Die Figuren in „Mord im Antiquitätenladen“ sind das Herzstück des Romans. Das Team, das Siggi zur Ermittlung um sich schart, ist skurril sowie sympathisch. Diese illustre Truppe sorgt für komische Situationen, die immer wieder erheitern. Die Balance zwischen Krimi und Komödie gelingt, wobei der Fokus stärker auf dem "Cosy" als dem "Crime" liegt.
„Mord im Antiquitätenladen“ ist ein unterhaltsamer Kriminalroman, der sich bestens für entspannte Stunden eignet. Wer eine Abwechslung zu düsteren und ernsten Krimis sucht, wird hier gut unterhalten.

Bewertung vom 03.07.2024
Das Dorf der acht Gräber / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.3
Yokomizo, Seishi

Das Dorf der acht Gräber / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Perfekt für Fans von klassischen Krimis
Die Krimis von Seishi Yokomizo wurden mit den Werken berühmter Krimiautor:innen, insbesondere mit Agatha Christie, verglichen. "Das Dorf der acht Gräber" beweist die Werke von Yokomizo diesen Vergleich keinesfalls scheuen müssen. Bereits das Setting - eine Serie von Morden in einem kleinen Dorf - erinnert an die Krimis von Agatha Christie mit ihrer Ermittlerin Miss Marple. Ebenso ungewöhnlich wie bei Christie ist der Ermittler Kosuke Kindaichi, der - eine weitere Parallele zu den Krimis um Miss Marple - bis zur Auflösung des Falles eher eine Randfigur bleibt. Wie bei den klassischen Kriminalromanen üblich, ist dieser in seiner Handlung unabhängig und es ist nicht erforderlich die vorherigen Kriminalromane gelesen zu haben. Der große Unterschied zu den klassischen Krimis ist die Verwurzelung der Handlung in der japanischen Kultur und Geschichte, was ihr eine ganz eigene, faszinierende Atmosphäre verleiht. Die Beschreibung des Dorfes und seiner Bewohner:innen ist meisterhaft und trägt wesentlich zur düsteren und unheilvollen Stimmung des Romans bei. Yokomizo gelingt es, das ländliche Japan der Nachkriegszeit lebendig werden zu lassen, und bietet so spannende Einblicke in die japanische Kultur und Geschichte. Yokomizos Schreibstil ist klar und präzise sowie insbesondere atmosphärisch dicht. Er versteht es, Spannung aufzubauen, und gestaltet einen kniffligen Fall, der alle Fans von klassischen Kriminalromanen zum Miträtseln animieren wird.
"Das Dorf der acht Gräber"bietet eine spannende, gut konstruierte Handlung und ein stimmungsvolles Setting - ein echtes Lesevergnügen.

Bewertung vom 03.07.2024
Das Lebensfreude-Kochbuch

Das Lebensfreude-Kochbuch


ausgezeichnet

Ein Kochbuch für das ganze Jahr!
"Saisonale Rezepte, Ernährungstipps, und Glücksimpulse" verspricht das neue "Lebensfreude-Kochbuch" des Gräfe und Unzer Verlags. Passend dazu finden sich in dem Kochbuch zu den vier Jahreszeiten jeweils kurze Informationstexte zu beliebten saisonalen Zutaten und im Anschluss viele Rezepte, die diese und weitere zur Jahreszeit passende Zutaten kombinieren (Zum schnellen Wiederfinden der Rezepte gibt es am Ende auch ein nach den Zutaten sortiertes Rezept-Register). Ungefähr 20 Rezepte pro Jahreszeit bietet das Kochbuch, wobei von Salaten, Suppen und anderen Vorspeisen bis hin zu Festtagsgerichten und verschiedenen Desserts alles dabei ist. So bietet das Kochbuch Anregungen für ein vielfältiges und abwechslungsreiches Kochen. Ergänzt wird dies durch viele Sentenzen, die - mal nachdenklich, mal motivierend - auf vielen Seiten des Buchs am Rand verteilt sind. Insgesamt ein gelungenes Kochbuch für das ganze Jahr!

Bewertung vom 03.07.2024
Wo die Asche blüht
Que Mai, Nguyen, Phan

Wo die Asche blüht


ausgezeichnet

Ausdrucksstark und vielschichtig
Bereits der Titel des Romans „Wo die Asche blüht“ der vietnamesischen Autorin Nguyễn Phan Quế Mai drückt vieles aus, was dieses Buch auszeichnet. Bereits beim Titel zeigt sich die kunstvolle und zugleich klare Sprache, in der der Roman verfasst ist. Es ist eine Sprache voller starker Bilder, die die Handlung trägt und kunstvoll einbettet. Zugleich zeigt sich am Romantitel bereits der Ton des Buchs: Zwischen Schilderung der von Leid geprägten Vergangenheit und den hoffnungsvollen Momenten der Versöhnung und des gegenseitigen Verständnisses. Nguyễn Phan Quế Mai ist ein starker und tiefgründiger Roman gelungen, der sowohl die Vergangenheit Vietnams und die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen als auch die Emotionen und Gefühle ihrer Figuren ausdrucksstark schildert. So gelingt dem Roman ein vielschichtiges Bild.

Bewertung vom 19.04.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


sehr gut

Kurzweiliger Cosy-Krimi
Der deutsche Titel von Kristen Perrins Kriminalroman ist mit "Das Mörderarchiv" etwas unpassend gewählt und fehlleitend, denn ebenjenes Mörderarchiv spielt im Rahmen der Handlung nur eine untergeordnete Rolle. Stattdessen erfolgt alternierend eine Erzählung der gegenwärtigen Handlung und eine Wiedergabe von Passagen aus dem Tagebuch von Frances Adams. Perrin gelingt es mit diesem vielfach genutzten Muster einen spannenden Fall mit einigen überraschenden Wendungen zu konstruieren. Trotz der spannungsreichen Handlung ist dieser Kriminalroman bestens für einen entspannten Nachmittag geeignet. Es ist ein kurzweiliger Cosy-Krimi, der insbesondere von seinem Setting und den Figuren lebt. Die Figuren sind dabei so klar gezeichnet, dass es trotz ihrer Vielzahl nicht schwer ist, den Überblick zu behalten. Insgesamt sehr lohnenswert (trotz des fehlleitenden Titels).

Bewertung vom 19.04.2024
Klarkommen
Hartmann, Ilona

Klarkommen


sehr gut

Pointierte Beobachtungen
"Klarkommen" von Ilona Hartmann bleibt skizzenhaft. Kurze Episoden der Jugendjahre reihen sich aneinander, geben nur eingeschränkt Hinweise auf Kontext oder Zeit. Die drei Jugendlichen zeichnet Hartmann nur in ihren Umrissen - als Silhouetten wie aus einer entfernten Erinnerung. Die einzelnen Episoden selbst sind pointiert geschrieben und erzeugen einen starken Eindruck des Moments. In nur wenigen Sätzen gelingt Hartmann stets ein stimmungsvolles Bild des Augenblicks. Immer wieder wird die besondere und treffende Beobachtungsgabe Hartmanns deutlich. Insgesamt gelingt Hartmann ein kurzes und kurzweiliges, ein stilistisch gelungenes und unterhaltsames Porträt der Übergangszeit zwischen Schule und Studium. Es ist ein leicht zugängliches und direktes Buch, das auf ähnliche Erfahrungen der Lesenden abzielt.

Bewertung vom 07.01.2024
Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan
Watchers, Weight

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan


ausgezeichnet

Gelungenes und vor allem gesundes Kochbuch
Gedacht ist das Kochbuch „Weight Watchers - Der neue 4 Wochen Powerplan“ als vierwöchiger Plan, bei dem Tag für Tag eines der beiden Hauptgerichte gekocht wird (und mit Frühstücksgerichten und Snacks aus den jeweiligen Kapiteln ergänzt wird). Durch diesen Plan ist Abwechslung in der Küche garantiert. Die zwei zur Auswahl stehenden Rezepte erlauben eine Entscheidung auf das, was gerade mehr beliebt, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass nicht zu viel Zeit für den Entscheidungs- und Planungsprozess des Essens aufgewandt werden muss. Der Plan lässt sich beliebig oft wiederholen - es bietet sich eine Wiederholung mit den jeweils nicht gekochten Rezepten an - wer lieber mehr Entscheidungsfreiheit möchte, kann jedoch auch auf den Plan verzichten und wie beim einem herkömmlichen Kochbuch aus der Vielzahl der abgedruckten Rezepten auswählen. Die ausgewählten Rezepte sind insgesamt sehr vielfältig, eine moderne Abwechslung zu klassischen Rezepten und zumeist mit nur wenigen Zutaten kochbar. Dies erlaubt es, auch nach einem stressigen Arbeitstag noch schnell ein gesundes Essen zu kochen. Die Rezepte sehen auf den schönen Fotos allesamt sehr appetitlich aus und sind es auch nach der Zubereitung. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Rezepte in diesem Kochbuch jeweils auf eine Person ausgelegt sind, sodass sich die Rezepte problemlos auf eine beliebige Anzahl an Personen hochrechnen lassen (ohne 5/8 Eier oder Ähnliches). Insgesamt ein wirklich gelungenes Kochbuch.

Bewertung vom 07.01.2024
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


sehr gut

Klassisch und zugleich modern
Benjamin Stevenson hat gleichzeitig einen sehr klassischen und einen äußert modernen Kriminalroman geschrieben. Formal hält er sich an die Vorgaben des klassischen Kriminalromans und weiß mit diesen geschickt umzugehen. Zeitgleich wahrt er stets eine ironische Distanz und spielt freudig mit den Konventionen des Genres. Klischees scheint er auf den ersten Blick zu bedienen, um sie dann direkt darauf gekonnt auf den Kopf zu stellen. Stevenson spielt ein Spiel mit seinen Leserinnen und Lesern, verteilt viele Hinweise und erinnert immer wieder an sie - um dann plötzlich das ganze Geschehen in neuem Licht erscheinen zu lassen. So gelingen ihm viele überraschende und gut gestaltete Wendungen und Twists, eine spannungsreiche und kurzweilige Handlung und insgesamt ein wirklich originelles und sehr unterhaltsames Buch.

Bewertung vom 20.10.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


sehr gut

Weihnachtskrimi mit Abgründen
Sowohl das Cover als auch der Klappentext von "Mord im Christmas-Express" von Alexandra Benedict lassen zunächst auf einen klassischen Cosy-Krimi erwarten. Auf den ersten Blick wirkt der Kriminalroman stimmungsvoll weihnachtlich. Das Setting - ein Zug im Schneefall mit einer Gruppe von ganz unterschiedlichen Passagieren - weist zudem deutliche Anklängen an "Mord im Orient-Express" von Agatha Christie auf. Dass dieses Buch doch kein ganz klassischer Cosy-Krimi ist, wird im Verlauf der Handlung bald deutlich. Vielfach geht es um menschliche Abgründe und Traumata - ernstere Themen, die weder das Cover noch der Klappentext erwarten lassen. Das Buch ist deutlich dunkler als erwartet. Die Handlung gestaltet Benedict mit ansprechendem Schreibstil durchaus spannend. "Mord im Christmas-Express" ist ein guter Kriminalroman - da ist es wirklich misslich, dass es auf den ersten Blick eine so andere Erwartungshaltung erweckt.

Bewertung vom 20.10.2023
Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2
Yokomizo, Seishi

Mord auf der Insel Gokumon / Kosuke Kindaichi ermittelt Bd.2


sehr gut

Spannung auf der Insel Gokumon
Auch dieser Kriminalroman von Seishi Yokomizo weiß zu überzeugen. Zum einen bietet „Mord auf der Insel Gokumon“ einen sehr spannenden und wendungsreichen Kriminalfall, bei dem Yokomizo trickreich die Geheimnisse verwoben hat, die Kosuke Kindaichi nach und nach aufdeckt. Zum anderen kann der Kriminalroman durch sein Setting und den interessanten Einbezug japanischer Geschichte und Traditionen überzeugen und bietet auch hier viele spannende Details und Informationen. Das Ganze liest sich flüssig und angenehm und stellt einen gelungenen klassischen Kriminalroman dar, bei dem es nie zu spannend oder zu unübersichtlich wird. Das Buch bietet so die perfekte Unterhaltung für einen entspannten Nachmittag. Auch der zweite Kriminalroman von Yokomizo kann dementsprechend wärmstens an Fans von Agatha Christie empfohlen werden.