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Bewertung vom 08.08.2024 | ||
The Kingdom over the Sea - Das Land der tausend Träume (The Kingdom over the Sea 1) Ein Mädchen folgt den Hinweisen in einem Brief ihrer Mutter und stolpert in ein Land jenseits der uns bekannten Welt, befreundet sich mit einem Flaschengeist, den sie versehentlich befreit hat, und geht bei einer mürrischen Magierin in die Lehre, wobei es ihr geht wie Goethes Zauberlehrling, dem bei den ersten Gehversuchen so manches Missgeschick passiert... Zohra Nabis Debüt entführt in eine Geschichte, die so auch in "1001 Nacht" hätte stehen können, sie berichtet von märchenhaften Ereignissen wie dem Erscheinen eines Fährmanns, den man mit einem Gedicht herbeirufen kann, es gibt Sultane, Wesire, Seherinnen. Dass Nabi fasziniert und inspiriert ist von der Blütezeit des islamischen Reichs spürt man an den Namen, den prachtvollen Gewändern wie Abaya oder Salwar Kamiz, am vergoldeten Prunk des Magierviertels in Zehaira, den üppigen Farben und Düften auf dem Markt, am Rezept für Masoor Dal, welches Yara von ihrer Mutter gelernt hat, das wohltuende Schwaden von Kurkuma und Kreuzkümmel verströmt, an der Erwähnung des Zuckerfestes. Es ist eine sinnliche Welt, die auch von Rafik Schami ersonnen hätte sein könnte, dem großen Erzähler aus Damaskus, der für seine Leser unter anderem "Eine Hand voller Sterne" vom Himmel geholt hat. Um Sterne wird es auch im 2. Band der "Kingdom over the Sea"-Dilogie gehen, die Ende August erscheint. Doch zunächst müssen Yara Sulimayah und ihre Lehrmeisterin Leyla Khatoun die bösen Absichten der Alchemisten unterbinden, die das friedliche Zusammenleben im magischen Reich bedrohen. Fast wünscht man sich, es würde nie gelingen, so schön ist es, sich in der Welt von Zehaira aufzuhalten und von Dingen zu erfahren, die man eben noch für unmöglich gehalten hätte. Ein Buch, das seine Leser beschenkt mit märchenhafter Magie, liebenswerten Figuren, einem tapferen Mädchen und das einen glücklich und dankbar zurücklässt. |
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