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Jackiistz
Buchflüsterer: 

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Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

Unter dem Titel "Achtzehnter Stock" kann man sich nicht allzu viel vorstellen. Es könnte sich alles und nichts hinter einem solchen Buchtitel verbergen, aber was möchte uns die Autorin Sara Gmuer hier wirklich erzählen? Welchen tieferen Sinn hat die Geschichte um Wanda, ihre großen Träume und ihrer Verpflichtungen in der Mutterrolle? Achtzehn Stockwerke hoch, dem Himmel so nah, ihren Träumen könnte sie aber kaum fernen sein. Es handelt sich hierbei um eine Geschichte einer jungen Mutter, die hin- und hergerissen ist zwischen ihren Gefühlen als Mutter ihrer Tochter gegenüber und ihrem Traum eine bekannte Schauspielerin zu werden.

Wandas Leben scheint bereits fertig geschrieben zu sein. Sie lebt mit ihrer kleinen Tochter Karlie in einem dreckigen Plattenbau, ganz weit oben. Bekannt ist ihr nur ein solches Leben zwischen grauen Hochhäusern und unerfüllten Träumen. Doch das möchte Wanda auf keinen Fall akzeptieren. Sie möchte Schauspielerin werden und eine bekannte noch dazu. Ihr größter Traum war es immer zu schauspielern, in Filmen und Serien mitzuwirken und von allen gesehen zu werden. Letztendlich konnte sie sich diesen Traum (bisher zumindest) noch nicht erfüllen und es sieht auch für ihre Zukunft nicht unbedingt so aus, als würde er noch in Erfüllung gehen können. Bis sie eines Tages doch eine bedeutende Rolle an Land gezogen haben soll. Sie tritt ein in eine Welt der mächtigen Menschen und lernt die andere Seite des Lebens kennen, wenn auch nur für einen kleinen Moment, denn als ihre Tochter Karlie krank wird, muss Wanda überlegen, was ihr wichtiger ist. Möchte sie den Bedürfnissen ihrer Tochter nachkommen und eine gute, alleinerziehende Mutter für sie sein? Oder lässt sie alle Gedanken an ihr Kind fahren und verschreibt sich der Schauspielerei mit Leib und Seele? Wanda gerät nicht nur einmal im Laufe der Geschichte in den Konflikt zwischen ihren Träumen und dem Bedürfnis ihrer Tochter eine gute Mutter zu sein. Sie merkt schnell, dass man nicht alles haben kann und schon gar nicht, wenn man nicht bereit ist Opfer zu bringen. Aber wofür wird Wanda sich entscheiden? Ihren großen Traum oder doch das Kind, welches sie alleine großziehen muss und welches doch so sehr auf die Liebe und den Schutz ihrer Mutter angewiesen ist?

Nachdem ich das Buch beendet hatte, hallte es doch noch ein wenig länger in mir nach, als ich es zuerst vermutet hatte. Hier wird so ein wichtiges Thema angesprochen, dass ich mich beim Lesen doch oft selbst in Wandas verzweifelter Situation wiedergefunden habe. Ich selbst habe (noch) keine Kinder, kann mir aber in der Position einer Frau durchaus vorstellen, was die Entscheidung zu einem Kind mit sich bringt. Vor allem in beruflicher Hinsicht. Wird sind in Deutschland noch lange nicht soweit, dass alle Frauen sich für beides entscheiden können: Karriere und Kind. Viele Frauen haben diesen Konflikt in sich und müssen tagtäglich mit ihren Entscheidungen leben. Entweder oder ist hier das Motto. Entweder du bekommst Kinder und kümmerst dich um diese ODER du machst Karriere und startest im Berufsleben so richtig durch. An Wanda's Beispiel sieht man dann auch noch sehr gut was ist, wenn man so gar niemanden hat, dem man zur Unterstützung mal anrufen kann. Der sich dann um das Kind kümmern kann oder anderes an Hilfe anbieten kann. Wanda ist völlig alleine und die Verzweiflung die damit einhergeht merkt man in diesem Buch sehr heftig und stark. Gerade den ersten Teil des Buches fand ich auch extrem gut geschrieben. Nicht nur inhaltlich war er so hart, brutal und real. Auch sprachlich konnte er mich sehr überzeugen. Leider lies das aber im Laufe des Buches doch sehr nach. Es wurde, für mein Dafürhalten, immer unrealistischer und abstruser. Ich gehe mit allem mit, was im Laufe des ersten Teiles alles so passiert ist. Das ist für viele Menschen sicher harte Realität. Aber was später geschrieben wurde, kann ich nicht so ganz mit der Wirklichkeit vergleichen. Es ist doch am Ende etwas sehr weiter hergeholt und nicht realistisch. Es mag sein, dass man hier auf Wandas Geisteszustand anspielt, der im Laufe des Buches immer mehr und mehr geschwächt wirkt, aber auch dann ergibt so manche Handlung von ihr einfach keinen Sinn für mich. Das Ende fand ich wiederum "krass". Es ist kein Paukenschlag, aber ich hätte mit dieser Entscheidung auch wirklich nicht gerechnet. Für mich wirkt Wanda am Ende des Buches, als hätte sie resigniert. Auch wenn es schwer ist, sollte das Ziel immer sein aus alten Mustern auszubrechen. Das Buch hat mich zu Beginn gut unterhalten, wurde aber dann leider immer schwächer. Die Message ist trotzdem so wichtig und vor allem heute noch der Alltag fast jeder Frau.

Bewertung vom 25.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


sehr gut

Mit dem Justiz-Krimi "Der 2. Verdächtige" geht eine Buchreihe zu Ende, von der ich vor dem Lesen dieses Buches nicht einmal etwas gewusst habe. Das braucht man aber, meiner Meinung nach, gar nicht. Die Geschichten scheinen auch unabhängig voneinander zu funktionieren, obwohl es natürlich schon schön ist, wenn man gewisse Hintergrundinformationen vorab bekommt. Der Krimi von Schwiecker und Tsokos ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und behandelt Themen wie die Gerichtsmedizin und auch alles, was so in einer Gerichtsverhandlung läuft, super genau.

Rocco Eberhardt wird wieder für einen Fall als Verteidiger engagiert. Dieser Fall scheint aber alles andere als schnell abgehandelt zu sein, denn sein Mandant wirkt zwar unschuldig, soll es aber auf keinen Fall sein. Ein Mord erschüttert nämlich in einem Berliner Nachtclub die Stadt. Hauptkommissar Berger und sein Team sind fest von der Schuld des jungen Mannes überzeugt und sollen auch noch einiges mehr an Beweismitteln bekommen, um diese These zu untermauern. Und auch wenn der Fall wirklich aussichtslos für den jungen Angeklagten aussieht, fühlt Rocco Eberhardt doch etwas, was ihn aufhorchen lässt. Schnell kommt er zu dem Schluss, dass man seinen neuen Mandanten als Sündenbock hinstellt und dass im Apparat der Justiz so einiges falsch zu laufen scheint. Auch die Polizei rund um den Ermittler Berger bekleckert sich nicht mit Ruhm und geht fragwürdigen Methoden nach um den Fall schnell zu einem Abschluss zu bringen. Doch nicht mit Rocco, der alles für seinen Mandanten als Verteidiger tut und ihn aus der Untersuchungshaft herausholt. Als dann aber auch eine zweite Leiche auftaucht, die ähnliche dem ersten Mordopfer ist, weiß selbst der starke Rechtsanwalt sich nicht mehr zu helfen und braucht einen Plan um seinen Mandanten aus der Schusslinie zu bekommen. Es sieht nicht gut aus für Jan Staiger, den verdächtigen Mann. Wird Rocco das Rätsel um die beiden mysteriösen Mordfälle lösen können und dem Gericht den wahren Schuldigen präsentieren können? ist Jan Staiger wirklich so unschuldig, wie er selbst beteuert oder hält er alle, selbst seinen Verteidiger, zum Narren?

Für einen guten Krimi bin ich ja immer zu haben und als ich gelesen habe, dass hier wieder der Rechtsmediziner Prof. Dr. Michael Tsokos beteiligt war, war das Lesen dieses Buches ein Muss für ich. In der Vergangenheit habe ich schon ein paar der Krimis gelesen, bei denen der Rechtsmediziner mitgewirkt hat und war immer wieder begeistert, aber auch erstaunt gewesen. Erstaunt über die Direktheit, was vor allem die rechtsmedizinischen Teile der Bücher anbelangt. In den Büchern, wie auch in diesem Buch hier, wird sehr grafisch beschrieben, wie eine Obduktion vonstatten geht und worauf des dabei zu achten gilt. Für manch einen könnte die Darstellen doch etwas heftig sein. Ich bin selbst manchmal etwas empfindlich, was diese grafischen Darstellungen an einem Leichnam angehen, aber ich fand es hier durchaus in Ordnung. Auch hat mich der juristische Anteil sehr in seinen Bann gezogen. Ich habe mich schon immer für die Justiz interessiert und finde es super spannend, wie solch ein Gerichtsverfahren überhaupt abläuft. Auch, was das angeht, bekommen wir in diesem Buch einen guten Einblick. Gut gefallen haben mir auch die recht kurzen Kapitel. So wurde ich immer wieder dazu animiert direkt weiterzulesen. Dass in den verschiedenen Perspektiven gewechselt wurde, fand ich auch nicht schlecht. Normalerweise bin ich kein großer Fan von der "großen Unbekannten" als Erzählversion. Hier hat es mich aber nicht so gestört. Den Fall an sich fand ich auch gut gewählt und spannend. Ich wusste bis zum Schluss nicht, wer der Mörder ist. Man wurde im Laufe des Buches auf die verschiedensten Fährten gelockt, keine hat sich allerdings als heiße Spur entpuppt, weshalb das Ende dann doch sehr überraschend kam. Es ist wohl auch das Ende der gesamten Buchreihe, die, wie ich recherchiert habe, aus insgesamt fünf Bänden besteht. Dieses hier ist der letzte Teil und so ist auch das Ende ganz gut auf das Ende der Buchreihe abgestimmt. Da es sich hierbei um einen Justiz-Krimi handelt, kommt nicht ganz so viel "Gefühl" auf. Es wird alles eher analytisch gesehen und natürlich möchte man einen Zweifach-Mörder entlarven. Aber ein wenig mehr Zwischenmenschliches hätte ich mir vielleicht doch gewünscht. Der Story an sich hat das aber keinen Abbruch getan. Ich fand sie spannend, fesselnd und hatte das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen.

Bewertung vom 13.03.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


sehr gut

Mit dem Titel "Was ich von ihr weiß" hat Jean-Baptiste Andrea wirklich den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn dies erst einmal ein Titel zu sein scheint, den man nicht ganz versteht. Am Ende sollte man sich die Frage nach dem Titel ein weiteres Mal stellen und bekommt sicher eine Antwort, die zum Nachdenken anregt. Es geht in diesem Roman um einen Mann, der auf Grund seiner Größe immer zurückgesteckt hat, aber mit einem wahnsinnigen Talent geboren wurde..

Mimo hatte es vom ersten Moment seines Lebens an nicht leicht. Wurde er doch mit einer Einschränkung geboren, die ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird. Von seinen Eltern aber dennoch sehr geliebt, wächst er die ersten Jahre in Frankreich auf, obwohl er gebürtiger Italiener ist. Nach schicksalhaften Ereignissen schickt ihn seine Mutter jedoch zurück nach Italien. Alleine steht er dann auf der Schwelle eines Bekannten der Familie, der ihn aufnehmen und ihm Arbeit geben soll. Schnell stellt sich dabei heraus, das Mimo, die Abkürzung seines Namens Michelangelo, sehr begabt ist, in dem was er tut. Doch einen kometenhaften Aufstieg hat er nicht gerade vor sich, denn Mimo ist und bleibt arm, unterdrückt und wird eher als Diener gehalten, als dass er wirkliche Arbeit verrichten darf. Sein Leben erscheint sehr trostlos, bis er eines Tages durch einen glücklichen Zufall Viola Orsini kennenlernt. Die beiden sind gleich alt und verstehen sich auf verrückte Weise sofort. Dabei ist Viloa so ganz anders als Mimo. Ihr komplettes Wesen fasziniert den Jungen. Sie bringt ihm Dinge bei, von denen er noch nie gehört hat. Aber Mimos und Violas Freundschaft soll nicht die ganze Zeit so rosig verlaufen. Im Laufe der Jahres streiten die beiden sich sehr oft. Was Mimo egal zu sein scheint, regt Viola in höchstem Maße auf. Gerade wenn es um das Thema Politik geht. In den 1930er Jahren ist der erste Weltkrieg zwar schon überstanden, der zweite kündigt sich aber gerade erst an. Viola möchte etwas ändern, Mimo nimmt den Faschismus einfach hin. Auch bleiben die beiden über Jahrzehnte nicht an einem Fleck, ihrer Heimatstadt. Mimo zieht es in die Großstädte in welchen er immer erfolgreicher mit seiner Arbeit wird. Am Ende finden die beiden aber immer wieder zueinander. Auf die ein oder andere Weise. Die Frage, die sich hier allerdings stellt ist, ob Mimo und Viola am Ende doch beide einer Meinung sind. Ob Viola, wie sie es seit Kindesbeinen an sagt, für größeres bestimmt ist. Ob Mimo seine Träume verfolgen kann und erfolgreicher Bildhauer wird.

Für mich zählt diese Art von Roman als historischer Roman und solche lese ich ab und an ganz gerne. Auch hier freute ich mich auf die Thematik, die hinter der Geschichte um Mimo und Viola steht. Mimo möchte Bildhauer werden, ein ganz großer sogar. Das Talent dafür bringt er mit, nur reicht Talent manchmal einfach nicht. Das muss der Junge auf schmerzhafte Weise allzu oft in der Geschichte erfahren. Auch Viola hat Träume, denen sie nachgehen möchte. Ich finde das macht die beiden zu sehr starken Charakteren. Auch wenn Viola an sich etwas seltsam scheint, verfolgt sie doch immer ihre Ziele und weiß, was das richtige ist. Mimo verfolgt seine Ziele wiederum auch, aber ihm ist unter anderem die politische Situation im Italien der 1930 Jahre völlig egal. Das unterscheidet die beiden doch sehr von einander, trotzdem können sie nicht ohne einander. Wer dieses Buch liest, sollte nicht mit einer klassischen Liebesgeschichte rechnen. Die werdet ihr hier vergeblich suchen. Die Liebe zwischen Mimo und Viola geht viel tiefer und ist kompliziert. Aber genau das fand ich an der Story so spannend. Auch, dass man so viel über die Jahre mitbekommt, was den Werdegang Italiens und ganz Europas angeht. Es ist immer wieder interessant, aber auch sehr erschreckend, wenn man etwas aus der damaligen Zeit rund um den zweiten Weltkrieg liest. Wie alles begann und dass es in anderen Ländern auch schleichende Prozesse in die falsche Richtung gab. An manchen Stelle fand ich das Buch vielleicht ein wenig langatmig, trotzdem fühlte ich mich auf jeden Fall gut unterhalten und habe wieder einiges dazu gelernt. Sprachlich waren viele Seiten natürlich eine Herausforderung. Viele italienische oder auch französische Begriffe begleiten uns in diesem Buch. Das macht den Lesefluss etwas zäh und brachte mich öfter ins Stocken. Bei historischen Romanen muss man aber immer mit solchen Begriffen rechnen. Besonders das Ende hat mich auch nach dem Lesen noch sehr nachdenklich gemacht. Die Situation spitze sich im Laufe des Buches immer weiter zu und das Ende kam mit einem regelrechten Knall an. Die Geschichte lehrt uns nicht nur eine Lektion, sie hat da so einige parat. Mich hat die Geschichte um Mimo und seine Bildhauerei doch sehr fasziniert. Vor allem weil ich mir auf meinen vielen Städtetrips auch immer die Frage stelle, wie etwas so Wunderschönes entstehen kann. Aus Marmor gehauen, von Menschenhand. Ich finde es extrem faszinierend.

Bewertung vom 12.03.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


sehr gut

Gegen einen guten und vor allem spannenden Krimi habe ich nicht etwas einzuwenden. Die besten Krimis spielen, meiner Meinung nach, in den skandinavischen oder nordischen Ländern. Immer sehr spannend und aufregend beim Lesen. Umso mehr freute ich mich da natürlich auf den Krimi "Die Brandung - Leichenfischer" von Karen Kliewe. Hier findet man eine Kombination aus deutschen und dänischen Ermittlern, die gemeinsam einer schrecklichen Mordserie an jungen Frauen auf der Spur sind. Die Morde sind einzigartig in ihrer Ausführung, da sich die toten Frauen beim Auffinden in einer seltsamen Art von Begräbnis finden lassen. Wikinger sollen hier am Werk gewesen sein... Nur sind die Frauen keine hunderte von Jahren begraben, sondern erst wenige Jahre. Wer steckt hinter den Morden und der außergewöhnlichen Art des Begräbnisses? Werden die Ermittler des Rätsels Lösung gemeinsam finden können?

Fria ist aus der Polizeiarbeit raus und jetzt stattdessen in einem Museum tätig. Nicht nur dieses leitet sie mit voller Leidenschaft, sondern begleitet auch Ausgraubungen als Archäologin und macht dies zu ihrer neuen Berufung. Sie bringt eine ordentliche Menge an Passion mit. Das merkt man auch bei ihrer aktuellsten Ausgrabung, bei welcher sie aber auf gar nicht so alte Knochen und eine außergewöhnliche Grabstätte im Wikinger-Stil stößt. Eine junge Frau wird ermordet vorgefunden und sie soll nicht die einzige Leiche bleiben, die die deutsche und dänische Polizei auf Trab halten wird. Schneller als sie gucken kann sieht sich Fria ihrem alten Kollegen und Freund Kommissar Ohlsen gegenüber. Das Ermittler-Fieber hat Fria wieder gepackt und sie versucht alles in ihrer Macht stehende zu tun um die Polizei bei der Aufklärung der Morde zu helfen. Schnell wird jedoch klar, dass sie es mit einem sehr kranken und unberechenbaren Menschen zu tun haben. Wer könnte der Täter sein? Welches Ziel verfolgt er mit dieser Art von Begräbnis? Was bedeuten ihm die jungen Frauen und wird es weitere Opfer geben? Eins ist klar - die Polizei muss schnell handeln und jedem noch so kleinen Hinweis nachgehen. Nicht nur die Morde müssen von Ohlsen und seinen Kollegen und Kolleginnen untersucht werden, auch ein rätselhafter Todesfall und Stalking spielen in diesem Fall eine Rolle, die nicht missachten werden darf. Irrungen und Wirrungen sind hier definitiv vorprogrammiert.

Wie oben schon gesagt, bin ich für einen guten Krimi immer zu haben. Ich liebe es mich in die Kriminalgeschichte rein zu fuchsen und mit zu rätseln. Wenn die Lösung nicht sofort auf der Hand ist, ist das umso besser. Ein bisschen Rätselspaß und Spannung sollte jeder Leserin und jedem Leser gegönnt sein. Bei dieser Geschichte verhielt es sich allerdings so, dass ich auch am Ende mit der Theorie zu den Morden nicht so ganz einverstanden bin. Klar, es wird nachher auch alles plausibel erklärt und alle Fragen aufgeklärt, was ich echt gut finde. Aber ich finde den Täter etwas an den Haaren herbei gezogen. Über das ganze Buch hätte ich nicht mit dieser Art von Täter gerechnet und bin nicht so ganz zufrieden, Im Laufe des Buches wurde man in viele Richtungen gelenkt, jede schien aber eine Sackgasse zu sein. Man wurde von einem Hinweis zum nächsten geführt, nur sich alle am Ende als falsche Fährte entpuppten. Auch wenn ich nicht so mit dem Ergebnis zufrieden bin, hatte ich trotzdem meinen Spaß beim Lesen und mochte vor allem die kurzweiligen Kapitel sehr gerne. So wurde man schön animiert immer weiter zu lesen. Generell kam ich mit dem Text eigentlich ganz gut klar. Das ein oder andere Mal bin ich aber schon über die dänischen Begriffe gestolpert, die sich hier in Form von Städtenamen oder Orten, Nachnamen der Protagonisten oder sogar deren Vornamen zeigten. Damit muss man aber einfach rechnen, wenn man sich einen nordischen Krimi vornimmt. Das ist nichts Neues für mich. Trotzdem beeinflusst es schon etwas beim Lesen. Die Tatsache, dass es sich hierbei wohl schon um den zweiten Teil einer Krimi-Reihe handelt, war mir vor der Leserunde nicht bekannt. Meine Schuld, ich hatte mich nicht besser darüber informiert. Aber obwohl ich den zweiten Teil jetzt gelesen habe ohne den ersten zu kennen, kann ich sagen, dass man die Bücher ganz gut unabhängig voneinander lesen kann. Ich weiß zwar nicht, wie es in Band 3 weitergeht, aber mir persönlich fehlten keine Informationen aus dem ersten Band für das Lesen des zweiten Bandes. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Band 3 es auf meine Leseliste schaffen wird. Ich fühlte mich zwar vom Buch und vor allem von der Story gut unterhalten, aber ich habe auf jeden Fall schon packendere Krimis gelesen. Wer aber gerne im Norden Deutschlands oder gar in Dänemark unterwegs ist und gerne Krimis liest, die in diesen Regionen spielen, sollte sich das Buch oder gar die ganze Reihe einmal genau ansehen.

Bewertung vom 22.02.2025
Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1
Omah, Anya

Dark Cinderella / Northern Royals Bd.1


sehr gut

Auf TikTok kommt aktuell kaum jemand an dem neuen Buch von Anya Omah vorbei. "Dark Cinderella" ist überall auf Social Media zu sehen und hat einen regelrechten Hype um die Geschichte rund um Sofia und Maximilian ausgelöst. Wer hier eine klassische Liebesgeschichte von herkömmlichem Mädchen triff wohlhabenden Royal erwartet, liegt ganz falsch. Denn nicht nur eine heiße Lovestory steht uns in diesem Buch bevor, nein, auch dunkle Geheimnisse liegen tief vergraben und warten nur darauf von zahlreichen LeserInnen ans Tageslicht befördert zu werden.

Sofia steigt direkt ins royale Drama ein, als sie die Prinzessin in einem Nachtclub auf der Toilette vorfindet - bewusstlos und dem Tode näher als dem Leben. Von da an ändert sich ihr Leben völlig. Denn den Job, auf den sie sich im Königshaus beworben hat und abgelehnt wurde, bekommt sie nach ihrer Rettungsaktion an der Prinzessin auf andere Art und Weise doch. Diesen Job braucht sie auch sehr dringend. Nicht des Geldes wegen sondern aus einem anderen, viel wichtigeren Grund. Sie ist auf der Suche nach Antworten, nach Wahrheiten. Wahrheiten rund um das Verschwinden ihrer besten Freundin Alva, die seit einem halben Jahr nicht mehr aufzufinden ist. Seitdem hat sie sich bei niemandem mehr gemeldet und ist wie vom Erdboden verschluckt. Sofias letzter Hinweis auf Alvas Verbleib? Das Königshaus, aus welchem Alva ihr letztes Lebenszeichen gegeben hat. Da die Beweise zu dürftig und das Königshaus sowieso zu mächtig sind und die Behörden somit nicht ermitteln wollen, macht Sofia sich selbst auf die Suche nach Hinweisen. Um ihrem Ziel noch näher zu kommen, kommt sie auch unweigerlich dem Kronprinzen Maximilian näher. Zu Beginn ist das für Sofia eine nützliche Begleiterscheinung. Je näher sie dem Prinzen kommt, desto mehr erhofft sie sich Antworten vom ihm zu Alva. Doch mit den heftigen Gefühlen, die sie auf einmal für Maximilian zu entwickeln scheint, hat sie dabei nicht gerechnet. Sofia gerät in einen Konflikt zwischen ihrer stetig wachsenden Zuneigung Maximilian gegenüber und dem brennenden Bedürfnis mehr über Alvas Verschwinden zu erfahren. Aber nicht nur dieser Konflikt, das royale Umfeld und generell das Leben in einem königlichen Schloss machen ihr das Leben schwer. Sie kommt noch weiteren, dunklen Geheimnissen auf die Schliche und begibt sich damit auch in Lebensgefahr... Werden wir erfahren, wohin Alva verschwunden ist und ob sie überhaupt noch lebt? Was deckt Sofia sonst noch auf?

Ich muss ja gestehen, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Nicht nur des Hypes wegen, der auf Social Media vorherrscht. Auch das hübsche Cover und der wunderschöne Farbschnitt haben mich davon überzeugt "Dark Cinderella" mal eine Chance zu geben. Mal ganz davon abgesehen, dass wir es hier mit einer sehr starken Protagonistin zu tun haben. Dass wir hier nicht nur Romantik erwarten konnten, klang für mich auch sehr spannend. Deshalb habe ich direkt mit dem Buch angefangen und wurde auch nicht Enttäuscht, zumindest was den Punkt der Spannung betrifft. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und war ganz erstaunt, wie schnell ich dieses Buch beendet habe. Mir gefällt Sofias Kampfeswille hier sehr. Sie möchte alles dafür tun, alles geben, um ihre Freundin zu finden, tot oder lebendig. Wobei sie natürlich hofft, dass Alva immer noch lebt. Sie hat die Hoffnung daran nie aufgegeben und darum bewundere ich sie. Auch Maximilian finde ich als männlichen Protagonisten nicht schlecht. Er ist eine der Green Flags und behandelt Sofia gleich zu Beginn sehr zuvorkommend und höflich. Anders, als andere Royals das in seiner Position vielleicht machen würden. ich war am Anfang auch wirklich skeptisch, ob wir hier eine klassische Enemies To Lovers-Geschichte bekommen, aber die Chemie zwischen den beiden war von Anfang an on Point. Generell muss ich aber sagen, dass mir im ersten Teil noch ein klein bisschen zu wenig passiert ist. Ich hätte noch etwas mehr Handlung erwartet und bin traurig, dass ich jetzt auf Band 2 warten muss. Denn das Ende hatte es wirklich in sich. Der Cliffhanger ist unnormal nervenaufreibend und lässt mich mit weiteren Fragen zurück. Ich bin also sehr gespannt auf das, was da noch kommen mag. Besonders die Frage, was mit Alva passiert ist, lässt mich nicht los. Ich habe Angst, dass der zweite Teil der Dilogie mich zum Weinen bringen wird. Denn anders als Sofia glaube ich leider nicht an das Überleben von Alva. Wie schon gesagt, kam ich sehr leicht und schnell durch das Buch und kam mit dem Wordbuilding gut zurecht. Ich habe mich den einzelnen Charakteren auch nahe gefühlt und konnte sie in ihren Handlungen zum größten Teil verstehen. Jetzt heißt es also bis August diesen Jahres warten und geduldig sein!

Bewertung vom 19.02.2025
The Stars are Dying / Nytefall Bd.1
Peñaranda, Chloe C.

The Stars are Dying / Nytefall Bd.1


gut

Ein dunkles Buch, goldene Schrift, ein Farbschnitt wie aus dem Lehrbuch und eine Story rund um Sternengötter, die Dunkelheit und Fae und andere Fabelwesen - was will man mehr? Nun, das dachte ich mir zumindest, als ich das neue Buch "The Stars Are Dying" von Chloe C. Penaranda in Händen hielt und freute mich sehr auf mystische Kreaturen und einen erbitterten Kampf zwischen verschiedenen Spezies. Denn auch der Klappentext machte neugierig auf mehr.

Astraea kann sich eigentlich nicht beschweren. Sie lebt in einem stattlichen Herrenhaus, hat einen schönen und einflussreichen Mann an ihrer Seite, der sie beschützt und ihren Wünschen nachkommt und sie braucht sich keine Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Worüber sie sich allerdings immer wieder Gedanken macht ist ihre Vergangenheit, denn an diese kann sie sich beim besten Willen nicht mehr erinnern, egal wie sehr sie sich auch anstrengt. Vor fünf Jahren kam Astraea zu Hektor ins Herrenhaus und seitdem lebt sie dort in Saus und Braus, nimmt als stille Beobachterin an Festlichkeiten teil und bekommt von Hektor alles, was sie zum leben braucht. Deshalb sollte sie sich auch keine Gedanken machen, was das "Vorher" in ihrem Leben angeht, allerdings ändert sich dies ganz schnell, als sie eines Tages in einem Zimmer des Herrenhauses auf einen dunklen, unbekannten Mann stößt. Zwischen den beiden entsteht sofort eine Chemie, die Astraea so noch nie gespürt hat. Sie fühlt sich gleich zu diesem Fremden hingezogen und auf irgendeine Weise verbunden. Dass der Fremde im Laufe der Zeit immer häufiger auftaucht, ohne das Astraea weiß woher, macht die Sache nicht leichter für sie. Im Gegenteil: Die ständige Anwesenheit des fremden Mannes überzeugt sie nun noch mehr sich aus ihren goldenen Fesseln bei Hektor zu befreien und in die Welt hinauszuziehen. Am Ende bleibt immer die Frage, ob alle die Opfer es wert sind und wie viele Opfer Astraea überhaupt bereit ist zu geben? Wird sie erfahren, woher sie stammt und was sie vor all den Jahren in die Arme eines machthungrigen Mannes geführt hat? Findet sie vielleicht sogar ihre Familie wieder? Und in welcher Verbindung stehen sie und der geheimnisvolle Fremde wirklich?

Puhhh, ich weiß gar nicht so recht, wie ich diese Rezension beginnen soll... Ich war zu Beginn des Buches so euphorisch und gespannt auf die Geschichte, dass ich mir auch bei dem wunderschönen Cover gar nicht vorstellen konnte, dass mir das Buch am Ende gar nicht gefällt. Aber so ist es leider gekommen und ich möchte euch jetzt erklären, woran das liegt. Ich glaube nicht, dass wir uns darüber streiten müssen, dass das Cover eine 10/10 ist. Es ist wundervoll ausgearbeitet und beinhaltet auch Themen, die in der Geschichte aufgegriffen werden. Der hübsche Farbschnitt trägt zu einem runden Erscheinungsbild bei und hat mich wirklich fasziniert. Genauso wie auch die Story, die sich zwischen den Seiten verbergen soll. Es geht um alte Götter, Fae, Vampire, Sternenbilder und eine sogenannte Sternenmaid, Celestrials und Menschen, die irgendwie mehr schlecht als recht koexistieren. sind an sich ja keine schlechte Ausgangslage. Mir hier in diesem Fall allerdings zu viel des Guten. Ein, zwei übernatürliche Kreaturen weniger, hätten es auch getan. So springt man gedanklich ständig von einer Spezies zur anderen und kommt nicht wirklich klar in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Dass sich alle nicht so wohlgesonnen sind, ist zwar klar, aber es ist mir persönlich einen "too much". Außerdem muss ich leider kritisieren, dass ich im gesamten Buch keinen richtigen, roten Faden sehen kann. Es wird eine nette Geschichte von einer jungen Frau erzählt, die sich ihren Weg durch's Leben bahnt und dabei von Freunden und Fremden unterstützt wird. Sie muss viele Abendteuer bestehen um am Ende zu erfahren wo sie eigentlich hingehört (wobei auch das, kleiner Spoiler, zumindest im ersten Band nicht so ganz aufgeklärt wird). Das Potential dieser Geschichte ist groß und sie hätte mich wirklich fesseln können. Da aber alles irgendwie oberflächlich geblieben ist, habe ich keinen richtigen Zugang zur Story und auch nicht zu den Charakteren gefunden. Die beiden Hauptprotagonisten finde ich zwar nicht so flach, wie die Nebendarsteller, aber ich hätte mir hier mehr Tiefe gewünscht. Auch was deren Gefühlswelt angeht (auch wenn man bedenken muss, dass alle Kapitel aus Astraeas Sicht geschrieben sind). Ihre Freunde Cassia, Zath, Davina und Rose sind mir nicht nahe gekommen, was ich echt schade finde. Gerade bei Zath hatte ich am Anfang so viele Hoffnungen. Auch Nyte, der dunkle Unbekannte, gewinnt in Band 1 nicht viele Sympathiepunkte bei mir. Ich weiß, welches Bild man mit ihm darstellen wollte und den Ansatz finde ich nicht verkehrt. Er sollte einer der beliebten, großen "Shadow Daddys" werden, dafür springt er mir in seinem Verhalten aber zu viel hin und her. Es ist so schade, da die Geschichte so viel zu bieten hat. Ich bin auf jeden Fall gespannt und werde der Fortsetzung, wenn sie dann erscheint, eine Chance geben.

Bewertung vom 01.02.2025
Almost isn't enough. Echoes of the Past / Secrets of Ferley Bd.2
Bright, Jennifer

Almost isn't enough. Echoes of the Past / Secrets of Ferley Bd.2


ausgezeichnet

Jennifer Bright bringt mit dem zweiten Band von "Almost isn't enough" ein echtes Highlight heraus. Wenn man nicht schon nach dem ersten Band Tränen in den Augen hatte, ist es hier definitiv der Fall. Denn manchmal scheint die Liebe zwar so groß, dass sie nichts bezwingen kann nur um am Ende festzustellen, dass sie doch in die Knie gezwungen wurde und viel stärker zurückkommen muss.

Damian leidet. Und das schon seit mehr als drei Jahren. Denn vor drei Jahren hat ihn seine große Liebe Hazle verlassen. Sie ist vom einen auf den anderen Tag verschwunden ohne ein Wort an ihn, ihre beste Freundin Summer oder deren gemeinsame Freunde zu richten. Sie war einfach weg. In dieser Zeit hat sich Damian immer mehr in sich selbst zurückgezogen und niemanden mehr so wirklich an sich herangelassen. Sein Leben war bis zu diesem Zeitpunkt sowieso nie ein leichtes. Auch wenn er aus reichem Hause stammt, hat er von seinen Eltern nie Liebe erfahren. Lediglich bei Hazle fühlte er sich vollkommen angekommen und zu Hause. Umso härter trifft es ihn, als Hazle dann plötzlich ohne Vorwarnung vor ihm steht und nicht einmal dann verraten kann, wo sie so lange war und vor allem WARUM sie damals gegangen ist. Aber auch für Hazle ist dies keine leichte Begegnung und sie schämt sich sehr ihren alten Freunden und der Liebe ihres Lebens wieder gegenüberzustehen. Was sie in der Zeit alles erlebt hat, die sie nicht in der kleinen Küstenstadt verbracht hat, mag man sich gar nicht vorstellen. Ihr Leben in der Großstadt Boston war kein Zuckerschlecken und die dunkle Vergangenheit hat sie dort schnell eingeholt. Aber zurück zu ihrem Grandpa, ihren Freunden und Damian konnte sie nicht. Da gab es etwas, was sie lange davon abgehalten hat sich ihrem alten Leben zuzuwenden. Aber warum genau ist sie jetzt zurück? Und kann zwischen ihr und Damian alles wieder so werden, wie es vor ihrem Aufbruch war? Hat sie ihr zwielichtiges Leben in Boston zurückgelassen oder schleppt sie die Probleme aus der Großstadt mit in ihr Zuhause?

Nachdem ich Band 1 der Reihe gelesen hatte, habe ich echt viel geweint. Mit dem Plottwist aus Band 1 hätte ich so gar nicht gerechnet und er hat mich emotional zerfetzt. Dass es im zweiten Teil um Damian und seine verlorene Liebe gehen würde, war mir zu diesem Zeitpunkt schon fast klar. Es wurde immer wieder über die geheimnisvolle Hazle gesprochen und dass es eigentlich keinen Grund gab, dass sie aus Damians Leben verschwand. Deshalb war ich natürlich super neugierig und wollte im Anschluss an Band 1 sofort erfahren, was es mit der Geschichte von Damian und Hazle auf sich hat. Enttäuscht wurde ich hier definitiv nicht und ich muss sagen, dass mir Band 2 noch einen Ticken besser gefallen hat. Hier war zwar genauso viel Emotion, wie im ersten Teil, aber die Story hat mir ein wenig besser gefallen. Ich liebe die Gefühle zwischen Damian und Hazle und ihre enge Verbindung zueinander. Auch, dass man nicht sofort weiß, was Hazle damals aus der Kleinstadt getrieben hat und warum sie letztendlich wieder zurückkam. Es war alles eine große Überraschung und das liebe ich beim Lesen. Wenn man nicht selbst vorhersehen kann, was als nächstes passiert. Das Buch wurde zu keiner Zeit langweilig und ich habe mich immer gut unterhalten gefühlt. Sowohl Damians Sicht, als auch Hazles haben mich tief in deren Gefühle eintauchen lassen und ich habe es auch gefeiert die anderen aus der Clique wieder zutreffen. Besonders bei Summer verspürte ich einen kleinen aber wahrnehmbaren Stich. Wenn ich bedenke, was sie alles in ihrem Band durchmachen musste, bin ich erstaunt darüber, wie sie sich in diesem Teil hier verhält. Generell kam ich mit dem Wordbuilding gut klar und mochte es sehr gerne. Ich bin förmlich durch die einzelnen Seiten geflogen und braucht nach Beenden des Buches auch einen kurzen Moment zum Durchatmen. Mir hat es sehr gefallen und ich kann es jedem nur ans Herz legen. Bitte lest euch allerdings die Triggerwarnungen zu den Büchern durch, wenn ihr euch für das Lesen dieser entscheiden solltet. Wie gesagt, ich habe an manchen Stellen wirklich schlimm geweint und mir gehen die Geschichten immer noch unter die Haut, obwohl ich sie vor einer Weile beendet habe.

Bewertung vom 05.12.2024
The Killer Profile
Fields, Helen

The Killer Profile


sehr gut

Was versteht man unter dem "The Killer Profile"? Diese und viele weitere Fragen habe ich mir vor Beginn dieses Buches gestellt. Enttäuscht wurde ich bei den Antworten keineswegs. Hinter dem Killer-Profil verbirgt sich etwas Grausames, was man so selten zu Gesicht bekommt und was auch eigentlich gar nichts existieren durfte. Das tut es aber trotzdem und aus diesem Grund ist es so brandgefährlich... Das zeigt uns Helen Fields hier mehr als deutlich.

Midnight - die junge Frau mit dem ausgefallenen Namen, arbeitet für ein berühmtes Tech-Unternehmen, welches mit sehr fragwürdigen Methoden bei seinen Mitarbeiter/innen und auch den Kunden vorgeht. Midnight passt das alles ganz gewaltig nicht, aber sie verdient gutes Geld bei ihrem Arbeitgeber und arbeitetet außerdem mit ihrer besten Freundin zusammen. Vor allem des Geldes wegen ist dieser Job so wichtig für sie. Denn Midnight muss nicht nur sich selbst über die Runde bringen, sondern auch ihre Zwillingsschwerster Dawn. Diese ist geistig beeinträchtigt und kann auf keinen Fall für sich selbst sorgen. Deshalb ist es an Midnight ihren Job um jeden Preis zu behalten. Auch, als sie ein sehr verstörendes Video sieht, welches sie nicht mehr loslässt. Ihre Vorgesetzten geben ihr deutlich zu verstehen, dass sie die Sache auf sich beruhen lassen soll. Aber das kann Midnight nicht. Vor allem nicht, nachdem sie herausgefunden hat was das Killer Profile ist. Als dann auch noch ein grausamer Mord in ihrer unmittelbaren Nähe stattfindet, kann sie nicht mehr an sich halten und versucht auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommt sie dem Mörder viel zu nahe und dieser wird auf die Frau mit dem außergewöhnlichen Namen viel zu schnell aufmerksam... Wird sie es schaffen lebend aus dieser Sache herauszukommen? Kann sie weitere Morde verhinden?

Gegen einen guten und vor allem spannenden Thriller habe ich nie was einzuwenden. Deshalb kam mit The Killer Profile auch gerade recht, weil mich die Thematik auch sehr angesprochen hat. Man muss aber schon sagen, dass das Buch wirklich an manchen Stellen sehr hart geschrieben ist und ich beim ein oder anderen Mal beim Lesen schlucken musste. Manche Details werden sehr grafisch dargestellt und für schwache Nerven ist das auf keinen Fall etwas. Ansonsten mochte ich den Schreibstil aber sehr gerne und kam auch gut und schnell durch die Geschichte. Midnight finde ich ein wenig verschroben, wobei ich gar nicht so genau beschreiben kann, warum ich so empfinde. Vielleicht weil sie als Einzelgängerin dargestellt wird, die nur ihre Schwester hat, um welche sie sich kümmern muss. Den Mörder finde ich extrem brutal und sein Vorgehen hat mir echt Angst gemacht. Dies zeigt (vielleicht auf überspitzte Art und Weise), wie brutal manche Menschen sein können und das sie vor nichts zurückschrecken. Dass es ein paar Plottwists gab, fand ich auch echt gut. Ich möchte nicht direkt erfahren, wer der Mörder ist und was er als nächstes anstellen könnte. Ich möchte bei Krimis und Thrillern am liebsten mit raten und am Ende dann überrascht werden. Das hat das Buch auf jeden Fall geschafft. Leider gab es aber auch ein paar Stellen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Deshalb ziehe ich hier einen Punkt ab, weil die Story an sich schon gut und auch gut geschrieben war. An mancher Stelle war sie aber in meinen Augen nicht ganz rund. Trotzdem ist die Geschichte sehr unterhaltsam und für echte Krimi- und Thrillerfans ein Muss! Ich kann euch das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Bewertung vom 07.11.2024
Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mein Herz nach dem Lesen von Glow Like Northern Lights schon in tausend Teile zerbrochen ist, konnte ich es nicht lassen die Fortsetzung auch in einem Rutsch zu lesen. Sarah Stankewitz schafft es immer wieder mich zu Tränen zu rühren und unfassbare Geschichten zu erschaffen. "Shine Like Midnight Sun" ist der Beginn und das Ende von etwas Großem. Etwas Herzzerreißendem. Bei dem ich aber froh bin es gelesen zu haben.

Lilly ist geflüchtet. Anders kann man es nicht sagen. Sie ist Hals über Kopf abgereist und hat einen liebes- UND herzkranken Aron in Island zurückgelassen. Nachdem sie von Arons kritischem Zustand erfahren hatte, wusste Lilly nicht wohin mit ihren Gedanken, Gefühlen und auch der Wut, die sie so plötzlich verspürte. Sie rettet sich mit letzter Kraft zu ihrer Großmutter nach Sylt und versucht dort ihr Leben und vor allem ihre Gefühlswelt wieder in den Griff zu bekommen. Derweil geht es Aron in Island immer schlechter. Und das nicht nur weil Lilly, die Liebe seines Lebens, ihn so plötzlich verlassen hat. Arons Gesundheitszustand verschlechtert sich zusehends, sodass er nicht um den Platz auf einer ganz speziellen Warteliste kommt: die für ein neues Herz. Von alledem ahnt Lilly nicht einmal etwas, zumindest solange nicht, bis sie erneut die Chance bekommt sich eine Zukunft in Island aufzubauen. Denn das Programm SaveTheIceland hat sich nach ihrer Bewerbung dort bei ihr gemeldet und möchte sie für sich gewinnen. Lange muss Lilly nicht überlegen und so steigt sie kurzerhand wieder ins Flugzeug. Nicht nur in eine neue Zukunft um etwas gute für die Umwelt zu tun, sondern auch um Aron wieder gegenüberzustehen... Kommt sie erneut mit einer Konfrontation dieser Art klar? Oder wird sie an ihre grauenhafte Vergangenheit und das Leid ihres Bruders zurückerinnert, wenn sie Aron sieht?

Wie oben schon gesagt, war ich ein großer Fan des ersten Bandes und da war es auch keine Frage, dass ich den zweiten lesen würde. Die Emotionen in den Büchern von Sarah Stankewitz sind immer unfassbar greifbar und so tief, dass ich schon wirklich die ein oder andere Tränke bei dieser Lektüre verdrücken musste. Sie schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten in einen Bann zu ziehen, sodass ich die jeweiligen Bücher nicht aus der Hand legen kann. So erging es mir auch mit "Shine Like Midnight Sun". Denn ich habe nicht einmal 24 Stunden gebraucht, bis ich das Buch beendet hatte. Das sagt wahrscheinlich schon sehr viel über die fünf Sterne aus, die ich dem Buch gegen habe. Aber da ist noch weitaus mehr. Ich mag ihren Schreibstil unfassbar gerne und fliege deshalb nur so durch die einzelnen Seiten. Auch, dass wir hier zwei Sichtweisen haben, die von Lilly UND die von Aron, mag ich sehr. So bekommt man die geballte Gefühlswelt der beiden optimal offenbart. Das Setting ist natürlich auch ein Traum. Wer möchte nicht gerne mal nach Island und sich dort verlieben? Sei es in einen hübschen, blonden Isländer oder die wunderschöne Natur, die man dort bestaunen kann. Lilly hat sich hier gleich in beides verliebt und das gefällt mir sehr. Auch, dass man etwas über die Organisation SaveTheIceland mitbekommt, ist wirklich cool. Dass Lilly bei diesem Programm mitwirkt zeigt nur wieder, wie sehr sie es geschafft hat ihr Leben umzukrempeln und sich aus den Fängen ihrer dunklen Gedanken zu befreien. Denn das sie keinen leichte Vergangenheit hat, wissen wir alle spätestens nach Band 1. Für mich ist dieses Buch ein gelungener Abschluss der Reise nach Island rund um Lilly und Aron. Auch das Ende rührte mich, wer hätte das gedacht, wieder zu Tränen. Taschentücher sollten auf jeden Fall ausreichend beim Lesen vorhanden sein. Das wunderschöne Cover und auch der dazu passende Farbschnitt sollen hier nicht untergehen. Wie schon in Band 1 ist das Cover unfassbar gut gelungen. Der Farbschnitt ist recht minimalistisch gehalten (wir kennen alle die aktuellen Farbschnitte und wie ausgefallen und bunt diese teilweise sind). Das gefällt mir aber gerade so gut. Ich würde nichts daran ändern wollen.

Bewertung vom 07.11.2024
Burning Crown / Dragonbound-Trilogie Bd.1
Niehoff, Marie

Burning Crown / Dragonbound-Trilogie Bd.1


gut

Wenn es ein Buch zu Drachen und ihren Reitern gibt, sind wir doch alle dabei es zu lesen. Das Band zwischen Drachen und Reiter ist ein ganz besonderes und das merken wir auch im Auftakt der neuen Reihe von Marie Niehoff. Der Titel "Burning Crown" macht neugierig auf mehr und alleine das Cover zieht einen in seinen Bann, wie es andere Bücher niemals schaffen werden. Aber wurden meine Erwartungen hier erfüllt? Oder stört an dieser Story doch noch das ein oder andere?

Cassim will weg. Weit weg. Wo ihn die Menschen, die Drachenreiter nicht finden können. Deshalb ist er im Begriff etwas ziemlich Dummes zu tun, was nicht nur sein Leben, sondern das von vielen, anderen Drachen auch beenden könnte. Aber er will etwas verändern. Denn so, wie er und die gleichgesinnten Drachen bisher unter der grausamen Herrschaft eines Menschen leben mussten, kann und will er nicht mehr weitermachen. Yessa geht es ähnlich, nur dass sie das komplette Gegenteil von Cassim ist. Sie ist eine Reiterin. Eine mächtige noch dazu. Zusammen mit ihrer Schwester Liv möchte sie auch etwas verändern. Das ist auch der Grund, warum sie sich einen hohen Rang und zahlreiche Titel verdient hat. Nur, wenn man ganz oben mitspielt, kann man etwas bewirken. So sind zumindest Yessas Gedanken. Als sie jedoch zusammen mit ihrer Schwester in einen Hinterhalt gerät und nach diesem nichts mehr so ist wie zuvor, findet sie einen neuen Verbündeten, der nicht auf ihr Wohl aus ist. Oder etwa doch? Sind hier mehr als feindselige Gefühle im Spiel oder beruht alles nur auf einem ausgeklügelten Racheplan, in welchen Yessa dummerweise verwickelt wird?

Ich muss schon sagen, dass ich natürlich hohe Ansprüche an die neue Reihe von Marie Niehoff hatte. Klar, wer auch nicht, nachdem er oder sie die Vampir-Reihe rund um Benedict und Florence gelesen hat. Ich habe diese regelrecht verschlungen und GELIEBT! Dass es hierbei um Drachen geht, hat mich nur noch mehr darin bestärkt das erste Buch unbedingt lesen zu müssen. Drachen sind ein brandaktuelles Thema in der Bookbubble und wir können einfach nicht genug von ihnen bekommen. Leider wurden meine Erwartungen an den Band nicht ganz erfüllt. Und wie es dazu kam, erzähle ich euch jetzt ausführlich. Vorab, ich LIEBE das Cover. Wie es gestaltet ist, was für ein wundervoller Farbschnitt dazu ausgewählt wurde und wie schön dunkel die Farbgebung an sich ist, haben mich sofort gecatched. Auch der Klappentext machte mich neugierig auf eine brennendheiße Liebesgeschichte zwischen einem Drachen und seiner Reiterin. Eine verbotene Liebe, zwei Liebende, die sich ihrem Schicksal nicht fügen wollen und dafür kämpfen doch irgendwie zusammen zu sein. Herrlich! Aber dabei ist auch schon das erste Problem für mich aufgetaucht. Ich finde diese Liebe gar nicht so brennend, wie ich sie mir gewünscht hätte. Slowburn schön und gut. Solche Geschichten sind doch auch so viel besser, als wenn wir eine "schnelle" Liebe bekommen. Aber mir fehlen hier einfach die tieferen Gefühle. Dass Yessa und Cassim ihre Gefühle zueinander nicht leugnen können, ist klar. Aber ich hätte mir mehr Tiefe und Intensität gewünscht. Sie drehen sich irgendwie ständig im Kreis. Auch die Handlung geht eher schleppend voran. Im ersten Buch passiert zwar schon einiges, was auch durchaus wichtig ist, aber das Buch konnte mich leider nicht allzu sehr fesseln und ich habe eine Weile gebraucht, bis ich es weiterlesen wollte. Das tut mir so leid, weil ich es einfach mögen wollte. Weil ich auch davon überzeugt bin, dass es eine gut Reihe werden wird. Aber für den Auftakt war es mir etwas "zu wenig". Ich weiß nicht, ob es vielleicht wirklich an meinen zu hohen Erwartungen liegt und das Buch einfach im Vorfeld so arg gehypt wurde. Die Idee dahinter finden ich jedoch nach wie vor mega und werde auch definitiv die beiden anderen Bände kaufen und lesen. Ich finde da geht noch was. Und ich freue mich schon sehr darauf, mehr im zweiten Teil zu lesen. Ansonsten kam ich gut durch das Buch, was den Schreibstil anbelangt. Es sind keine großartigen Zungenbrecher vorhanden (hier und da ein paar Fantasy-Begriffe, die man aber gut verschmerzen kann und eben auch einfach dazugehören).