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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Umbra
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2024
Mutter ohne Kind
Lindner, Eva

Mutter ohne Kind


ausgezeichnet

Stimmen des Verlusts

"Mutter ohne Kind" ist ein herausragendes Sachbuch, das durch seine Vielfalt an Perspektiven und tiefgehenden Beiträgen verschiedener Autorinnen besticht. Dieses Werk berührt den Leser auf eindrucksvolle Weise und hinterlässt einen bleibenden Eindruck, indem es die komplexe Thematik von Frauen, die ohne ihre Kinder leben müssen, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Jeder Beitrag zeichnet sich durch eine feinfühlige Analyse und eine nuancierte Betrachtung der emotionalen Verflechtungen aus, die das Thema Verlust und Trauer auf eine authentische und tiefgründige Weise behandelt. Die Stärke dieses Buches liegt in der Vielfalt der Stimmen, die es vereint, und in der Art und Weise, wie es universelle Themen wie Liebe, Verlust und Resilienz in einer persönlichen und einfühlsamen Weise darstellt. Die klare und poetische Sprache jedes Beitrags macht das Lesen zu einem Genuss und fördert ein tieferes Verständnis für die vielschichtigen Emotionen, die mit dem Leben ohne Kind verbunden sind. "Mutter ohne Kind" ist mehr als eine Sammlung von Geschichten; es ist eine emotionale Reise, die den Leser dazu einlädt, über die Bedeutung von Familie, Identität und Heilung nachzudenken. Ein unvergessliches Werk, das zum Nachdenken anregt und lange im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 05.03.2024
Voll ungerecht!
Frauhammer, Assata

Voll ungerecht!


ausgezeichnet

Was bedeutet eigentlich fair oder gerecht?

Tatsächlich war ich zunächst zögerlich, ich das Buch in der Hand hielt. Ein Kinderbuch über ein so ja - philosophisches - Thema. Sind wir da nicht ganz schnell wieder in so einer Trallalala-Weichspül-Wolke? Das Cover war bunt, die Zeichnungen klar und ansprechend, aber das Thema? Das hat mich tatsächlich sehr positiv überrascht. Klar und einfach wird über das Spannungsfeld von Gerechtigkeit und Fairness, Gleichheit und Ungleichheit, Strafe und Konsequenz gesprochen.
Meine beiden Kinder (w, 10 und m, 8) haben es, nachdem ich es auf dem Wohnzimmertisch habe "liegenlassen" selbstständig zur Hand genommen und gelesen und dann auch durchaus Gesprächsbedarf gehabt. Das Thema hat sie einfach ehrlich interessiert.
Um sich mit dem Thema kindgerecht aber auch ernsthaft auseinander zu setzen ist das Buch wirklich gut geeignet. Eine klare Empfehlung unsererseits.

Bewertung vom 17.01.2024
Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren
Mr. Tan;Le Feyer, Diane

Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren


ausgezeichnet

Adele, die Rotzfreche Göre, kehrt in einer weiteren Comicgeschichte zurück. In Frankreich ist sie schon lange eine beliebte Heldin. In Deutschland fühlen sich viele provoziert. Zu vulgär, zu bizarr, vielleicht nicht ausreichend pädagogisch durchdacht?
Ja, Adele ist nicht grade die Wunschtochter vieler Eltern, entspricht sie doch gar nicht dem traditionellen "Mädchenbild". Vielleicht wird sie grade deshalb so gerne gelesen.
In den "normalen" Adele-Büchern finden sich Comicstrips, hier ist es eine durchgehende Geschichte, ein Comicroman. Ein wenig länger, spannend und kurzweilig, fühlen sich auch Lesemuffel schnell abgeholt. Der Humor ist etwas härter als er in deutschen oder amerikanischen Kinderbüchern ist. So nimmt Adele kein Blatt vor den Mund und erwidert auf Ansprache etwa: "Was willst du, du intergalaktische Pest?"
Wenn man Humor jenseits von Plüsch und Glitzer (davon gibt es aber natürlich auch reichlich) verkraften kann, hat ab etwa 10 Jahren ein wunderbar kurzweiliges Leseabenteuer.

Bewertung vom 15.11.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Das Buch von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn ist auf den ersten Blick als solches zu erkennen, zumindest, wenn man den Stil und Autor und Grafikerin schon kennenlernen durfte.

Wie bei seinen anderen Kinderbüchern sollte man eigentlich von Familienbüchern sprechen. Denn es gibt keinen der in einer Familie mit Nachwuchs lebt, der sich hier nicht angesprochen fühlen wird.

Wir entdecken in diesem Buch mit der Protagonistenfamilie ein Klugscheisserchen auf dem Dachboden und wundern uns darüber, dass es ausspricht, was von vielen gedacht und manchmal ausgesprochen wird. Humorvoll wird uns und der Gesellschaft der Spiegel vorgehalten. In unserer Familie haben alle herzhaft gelacht, wobei es sicher unterschiedliche Aspekte waren, die Eltern und Kinder angesprochen haben. Die Zeichnungen von Astrid Henn sind eine helle Freude und passen wunderbar zum Text.

Unsererseits eine echte Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.10.2023
Wolf
Stanisic, Sasa

Wolf


ausgezeichnet

Mit gelbem Cover und wenig sagendem Titel kommt dieses tatsächlich durchaus tiefsinnige Jugendbuch daher. Wäre es nicht von dem Autor, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.
Die Gestaltung ist durchgehend dreifarbig, zurückhaltend. Das Schriftbild angenehm. Der Schreibstil ist nachdenklich; der junge Ich-Erzähler geht wenig motiviert mit seinen Klassenkameraden zu einer Ferienfreizeit. Eigentlich möchte er nicht, aber die alleinerziehende Mutter hat keine Zeit. Er sieht es ein, er ist vernünftig. Aber er ist auch ein Außenseiter. In der Position ist er nicht ungern. Hier hat er sich eingerichtet. Aber fühlt er sich auch wohl? Es geht um das Mitmachen, das (Nicht-)dazugehören. Freiwillige und unfreiwillige Außenseiter.
Das Buch spricht vor allem junge Teens an. Es geht um deren Gefühlswelt, wobei nicht wie sonst meist "Liebe und Verliebtsein" gemeint ist, sondern Freundschaft, Kameradschaft und Solidarität.
Bei allem Tiefgang ist es leicht und angenehm lesbar und eine echte Empfehlung.