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Benutzername: 
Heidrun
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 13.12.2024
Das Haus der Bücher und Schatten
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, die erstmal nicht viel miteinander zu tun haben.
1913 Reisen Paula und Jonathan ins Baltikum um von einen Autor ein Manuskript abzuholen, mit dem er in Verzug ist. Sie kommen im Winter in einen einsamen Herrenhaus an. Nur der Schriftsteller und eine Haushälterin sind noch da. Die Herrschaften sind abgereist. Im Haus scheint es zu spuken. Hier schafft es der Autor eine unheimliche Stimmung aufkommen zu lassen. Dieser Teil erinnert an einen Schauerroman. Es wird aber eine rationale Erklärung geliefert.
1933 beobachtet Cornelius Frey einen Mord. Er arbeitet als Nachtwächter nachdem er aus der Polizei entlassen wurde. Für die Mordermittlung darf er zurückkommen. Er steht dem neuen Regime kritisch gegenüber, macht seine Arbeit und versucht nicht anzuecken. Zum Ende des Buches werden beide Geschichten zusammengeführt.
Ich mag die Bücher von Kai Meyer, die in der Bücherwelt spielen. Auch dieses Buch hat mir einige spannende Lesestunden beschert. Mir gefällt, wie er historische Ereignisse einbindet und daraus eine spannende Geschichte macht. Die Personen werden authentisch beschrieben mit allen Stärken und Schwächen. Mir gefällt auch, dass alle Ereignisse real aufgeklärt werden. Ich mag keine Fantasy.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.11.2024
Juli, August, September
Grjasnowa, Olga

Juli, August, September


gut

Das Buch besteht aus drei Teilen.
In Juli wird das Leben von Lou und ihrer Familie in Berlin beschrieben. Sie stammen aus der Sowjetunion. Sie sind Juden, die ihre Religion nicht leben. Lou ist Hausfrau und Mutter, Sergej ein berühmter Konzertpianist. Dieser Teil ist locker, leicht geschrieben und lässt sich gut lesen.
Der zweite Teil spielt auf Gran Canaria. Hier trifft sich die Familie zum 90. Geburtstag von Maya. Außer Lous Familie leben alle anderen Verwandten in Israel. Lou fühlt sich als Außenseiterin und wird wütend als ihre Tante die Vergangenheit verdreht und alle anderen ihr zustimmen. Sie lässt sich von ihrer Mutter erzählen, was sie über die Fluchtgeschichte weis. Diese Erzählung gerät distanziert, obwohl eine emotionale Erzählweise angebrachter wäre. Außerdem sind die vielen Verwandten, die kaum vorgestellt werden, sehr verwirrend.
Im dritten Teil fliegt Lou nach Israel und versucht ihre Familiengeschichte zu ergründen. Es werden aber mehr ihre Aktivitäten beschrieben, als dass es Erkenntnisse gibt.
Am meisten hat mich der Schluss gestört. Ich hatte das Gefühl, das Buch hört mitten in der Geschichte auf. Meine Reaktion war Was nun? Man könnte denken, sie hat eine Fortsetzung geplant.
Von mir gibt es nur 3 Sterne und keine Leseempfehlung solange es keine Fortsetzung gibt.

Bewertung vom 01.10.2024
Yoko
Aichner, Bernhard

Yoko


ausgezeichnet

Von sunny-girl

Yoko betreibt eine Manufaktur für Glückskekse. Als sie bei der Auslieferung zwei Männer bemerkt die einen Hund misshandeln, greift sie ein. Das war eine ihrer schlechten Ideen. Die Männer nehmen als nächstes sie vor und entführen und vergewaltigen sie. Sie schwört Rache und das Unheil nimmt seinen Lauf. Denn sie hat sich mit einen gefährlichen Gegner angelegt.
Die Handlung des Buches ist rasant. Die Seiten fliegen nur so dahin. Es werden keine Brutalitäten ausgespart. Es wird aber nicht Gewalt der Gewalt willen praktiziert. Ich habe das ganze Buch mitgefiebert, ob Yoko es schafft zu überleben.
Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist sehr speziell. Er arbeitet mit kurzen, prägnanten Sätzen. Die Dialoge werden nur durch Anstriche gekennzeichnet. Wer spricht, ergibt sich aus dem Kontext.
Seit der Totenfrau-Trilogie bin ich ein Fan von Aichner. Dieses Buch hat mich nicht enttäuscht, denn ich wusste was mich erwartet. Ich warte nun sehnsüchtig auf den Nachfolgeband.

Bewertung vom 07.09.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Das Buch beginnt rasant. Eine Familie wird nachts ermordet, nur die Tochter, die Nachtschicht hat, wird verschont. War es ein aus dem Ruder gelaufener Einbruch oder steckt mehr dahinter? Die Polizei tappt im Dunklen, da es kein richtiges Motiv gibt und alle Verdächtige ein Alibi haben. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Janoschs Frau die Freundin der Tochter der Ermordeten ist. So kommt er auch in eine persönliche Zwickmühle.
Die Handlung wird chronologisch erzählt. Es gibt aber Einschübe aus der Vergangenheit, die kursiv gedruckt sind. Dadurch bekommt man als Leser Hintergrundinformationen. Besonders wird auf das Privatleben der Ermittler eingegangen. Es werden auch wichtige Dinge aus dem Vorgängerband erzählt, unter anderen auch die Auflösung des Falls. Deshalb sollte er vorher gelesen werden.
Das Buch endet mit einen Cliffhanger, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen kann. Das Buch ist ein Regionalkrimi wie er sein sollte. Deshalb bekommt er von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.07.2024
Feuerjagd
French, Tana

Feuerjagd


ausgezeichnet

Das Buch ist die direkte Fortsetzung von "Der Sucher". Es empfiehlt sich das Buch vorher zu lesen.
Unerwartet taucht Treys Vater wieder auf und hat einen Fremden im Schlepptau. Die beiden haben einen fantastischen Plan die Dorfbewohner abzuzocken. Der geht aber gründlich schief und plötzlich gibt es einen Toten. Trey will sich für den Tod ihres Bruders am Dorf rächen und sieht hier ihre Chance.
Das beschreibt treffend die Personen und bringt die Dynamik der Dorfgemeinschaft rüber. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, aber gegenüber Fremden halten sie zusammen. Cal bleibt auch nach 3 Jahren der Zugezogene der nicht zur Dorfgemeinschaft gehört und wird erst durch die Verlobung mit Lena akzeptiert.
Das Buch nimmt die Spannung aus den Beziehungen der Personen, der Mord ist eigentlich folgerichtig. Bei der Aufklärung spielt die Polizei eine untergeordnete Rolle, das Dorf klärt es unter sich.
Herausstellen muss man noch den hervorragenden Schreibstil, der für dieses Genre nicht unbedingt üblich ist.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.03.2024
Die Hoffnung der Chani Kaufman
Harris, Eve

Die Hoffnung der Chani Kaufman


ausgezeichnet

Dieses Buch ist die gelungene Fortsetzung des Buches "Die Hochzeit der Cani Kaufmann". Die Handlung knüpft direkt an das Vorgängerbuch an. Deshalb sollte man es auch unbedingt vorher lesen. Man versteht das Buch vielleicht auch so, aber es geht doch viel Lesespaß verloren.
Chani und Baruch haben sich durchgesetzt und haben geheiratet. Nur lässt nun eine Schwangerschaft auf sich warten. Chani fühlt sich wertlos und ihre Schwiegermutter spinnt schon Intrigen. Auch erfahren wir die Entwicklung der Aussteigerin Rivka.
Das Buch ist eine wunderbare Familiengeschichte. Außerdem gewährt sie Einblick in das Leben orthodoxer Juden. Es ist eine für mich fremde Welt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man so in unserer modernen Welt leben kann. Die Protagonisten geraten dadurch auch in Konflikte, die von den Aussteigern Rivka und Avjom gut dargestellt werden.
Ich habe mit den Akteuren mitgefiebert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Von mir gibt es die volle Punktzahl.

Bewertung vom 29.01.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


sehr gut

Auf der Suche nach Lost Places verschwinden zwei Jugendliche. Da das Mädchen berühmte Eltern hat, gerät die Polizei unter Druck. Leo Asker wird in die Abteilung der hoffnungslosen Fälle abgeschoben und ein glamouröser Ermittler aus Stockholm übernimmt die Leitung der Ermittlungen. Leo entdeckt in den Unterlagen ihres Vorgängers etwas, was für die aktuelle Ermittlung wichtig ist. Natürlich wird sie ignoriert und löst den Fall allein.
Das Buch erinnert stark an die Carl Mork Reihe von Jussi Adler Ohlsen. Auch hier stürzen sich Außenseiter in die Ermittlungen und lösen den Fall. Sogar das Kellerbüro wurde beibehalten.
Das Buch ist aus Sicht verschiedener Personen geschrieben. Die einzelnen Kapitel sind mit Namen der jeweiligen Person überschrieben. Auch der Entführer, der Troll, kommt zu Wort. Außerdem gibt es Rückblenden 17 Jahre zuvor in die Vergangenheit von Leo.
Das Buch liest sich gut. Es ist spannend. Nur haben mich die stereotypen Beschreibungen der Personen etwas gestört. Da das Buch ein Reihenauftakt ist, hoffe ich, dass sich die folgenden Bände steigern. Ich werde die Reihe weiter verfolgen.

Bewertung vom 12.01.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Ein junges Mädchen wird tot aufgefunden. Schnell gerät ein Asylbewerber in Verdacht. Nachdem er spurlos verschwindet, tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf. Parallel dazu sprengt sich ein Richter in die Luft. Dabei wird eine Kollegin der Mordkommission getötet. Bei den Nachforschungen zu den Selbstmordanschlag tun sich immer mehr Abgründe auf. Gleichzeitig erleben wir wie schnell eine Rufmordkampagne gestartet werden kann, wenn ein Zeuge sofort zum Mörder gestempelt wird.
Die Autorin hat sich auch in diesen Buch einen brisanten Thema, Vorverurteilung und Selbstjustiz, zugewendet. Die Personen werden differenziert dargestellt. Sie vermeidet Stereotypen. Die Handlung ist spannend und kaum vorhersehbar. Wie immer nimmt das Privatleben der Ermittler einen großen Raum.
Das Buch ist der 11. Band der Reihe. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und zum Privatleben gibt es genug Informationen. Es ist aber von Vorteil Vorgängerbände zu kennen, denn privat entwickeln sich die Personen weiter. Es gibt auch immer wieder einmal Anspielungen zu vergangenen Fällen.
Mir hat das Buch einige spannende Lesestunden beschert. Ich vergebe die volle Punktzahl

Bewertung vom 03.12.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2 (eBook, ePUB)
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch in ihren zweiten Buch vorbindet die Autorin gekonnt einen Kriminalfall mit einer Familientragödie.
In einer Höhle in einen Lavafeld wird die Leiche einer Frau gefunden. Es stellt sich heraus, dass es die vor sieben Monaten verschwundene Marianna ist. Damals war von einen Selbstmord ausgegangen, aber es stellt sich heraus, dass sie erschlagen wurde. Die Polizei tappt im Dunklen und rollt die Vorgänge ihres Verschwindens wieder auf.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal verfolgen wir die Ermittlungen der Polizei und auch die persönlichen Entwicklungen von Elma. In einen anderen Strang erzählt eine junge Mutter. Es ist lange nicht klar um wem es sich handelt.
Die Autorin beschreibt die zerrütteten Beziehungen und wie sich daraus eine Tragödie entwickelt. Das Buch ist kein typischer Krimi sondern eher ein Familienroman.
Das Buch ist der zweite Band der Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann auch gut ohne Kenntnis des Vorgängers gelesen werden.
Mir hat das Buch gut gefallen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 30.11.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


gut

Das Buch spielt ab 1911 in Paris. Das berühmte Gemälde der Mona Lisa wird aus dem Louvre gestohlen. Anschließend tauchen wir in die Welt von Montmartre ein. Hier tummeln sich Künstler, die gehobene Gesellschaft aber auch Hochstapler, Kriminelle und die sogenannten Anarchisten, die eigentlich auch nur eine Diebesbande sind. Wir begegnen vielen schillernden Gestalten wie Pablo Picasso, einer unkonventionellen Tänzerin und einen durchgeknallten Magier. Der Autor lässt die Boheme aufleben. Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedenen Personen erzählt, so dass man als Leser einen Wissensvorsprung vor den handelnden Personen hat. Dadurch kam keinerlei Spannung auf. Das Buch dümpelt so vor sich hin. Mich konnte es einfach nicht packen. Auch hat mich der Schreibstil irritiert. Er schwankt zwischen ansprechend und sehr einfach.
Von mir gibt es nur 3 Sterne und keine Leseempfehlung