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friederickes Bücherblog
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Berlin
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Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 296 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2024
Nostalgia Siciliana (eBook, ePUB)
Di Stefano, Patrizia

Nostalgia Siciliana (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sizilien und die Erinnerungen
Die Geschichte:
Tita lebt in Berlin. Sie erhält die Nachricht von Tode ihres Onkels und fährt nach Sizilien und auch emotional zurück in die Vergangenheit. Ihr Vater Gianni verließ einst die Heimat, um als Gastarbeiter in Berlin sein Glück zu finden. Er verliebte sich und wurde erfolgreich, indem er Tiefkühlpizzas produzierte. Auf dem Landgut Magni findet Tita ihren Kindheitssommer und viele Erinnerungen.

Das Cover:
Ein wunderschönes nostalgisches Cover. Es gefällt mir sehr gut. Eine sehr stimmige Buchpräsentation.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich nicht so richtig erreicht. Das lag aber nicht an Sizilien und nicht an der Geschichte der Familie. Aber der Reihe nach. Es geht einmal um Gianni, den Vater von Tita. Und dann geht es um Tita selbst. Drum herum sind zahlreiche Protagonisten, alles Familienmitglieder, die einen großen Anteil haben. Es ist eine wahre Geschichte und deshalb bewerte ich die einzelnen Figuren nicht, denn es ist ihr Leben, das sie gelebt haben.
Eigentlich mag ich es, wenn etwas gut eingebaute, auch erklärte Sprache der jeweiligen Region, oder dem Land durchblitzt und Atmosphäre verbreitet. Aber weniger ist in diesem Fall immer mehr und dieses Buch hatte für mich eindeutig zu viel italienische Sprache in allen Bereichen, was ich nur bedingt verstehen konnte. Der Lesefluss wurde immer wieder gestört und vieles habe ich inhaltlich nur erraten können, da ich die Sprache nicht spreche. Die Erzählung erfolgt eigentlich über zwei Zeitebenen, wobei in der Rückblende auf die erste Zeitebene nochmals zwischen der Jugendzeit von Gianni und seinen späteren Besuchen in der Heimat, als Tita noch klein war, unterschieden wird. Etwas anstrengend aufgeteilt. Sehr gut gefallen hat mir allerdings die Beschreibung Siziliens. Ich konnte sehr gut mitreisen. Sehr interessant fand ich auch das facettenreiche Leben in Berlin. Viele Plätze sind mir selbst auch noch bekannt.
Mein Fazit: Eine schöne nostalgische Familiengeschichte, die einlädt, mit nach Sizilien, zu reisen. Dass es mich nicht ganz erreicht hat, ist individuell.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


weniger gut

Landleben und Erinnerungen
Die Geschichte:
Als Maria gerade unterwegs ist, um mit ihren Kindern und Freunden ein langes Wochenende zu genießen, ruft ihre Mutter an. Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Sie braucht Hilfe, den auf dem Hof müssen die Tiere und die Oma versorgt werden.
Als sie ankommt, erwartet sie nicht nur eine Äpfel schälende Großmutter, sondern auch viele Erinnerungen an ihre Jugend. Etwas später, als ihr Bruder dazukommt, ist die Familie nach langer Zeit wieder zusammen und alte Konflikte brechen auf.
Das Cover:
Das schlichte Cover mit seinem landwirtschaftlichen Motiv hat mich sehr angesprochen. Ich finde die Buchpräsentation stimmig.
Meine Meinung:
Ich musste ein paar Tage nachdenken, nachdem ich das Buch gelesen hatte. Warum? Die Protagonisten haben mich überhaupt nicht berührt und nicht überzeugt. Maria, die eigentliche Hauptfigur, schweift immer wieder und viel zu lange in Szenen ihrer Kindheit, in die Schulzeit und dem harten Leben für Mensch und Tier auf dem Bauernhof ab. Die beschriebenen Geburten der Tierwelt, der Schlachtungen und Entsorgung ungewünschter Katzen, habe ich selbst genauso auch erlebt. Aber dies zur heutigen Zeit, so krass zu beschreiben, hätte ich unbedingt reflektiert. Der eigentlichen Geschichte helfen die Rückblicke, überhaupt nicht voranzuschreiten, im Gegenteil, sie kommt viel zu kurz. Auch die Konflikte mit dem Bruder und den Eltern lassen den Spannungsbogen relativ schnell wieder in sich zusammenfallen.
Wie schon angedeutet. Ich komme selbst von Land, kenne auch das Leben dort bis ins kleinste Detail. Aber die Aneinanderreihung von autobiografischen Anekdoten aus der Kinderzeit machen noch keinen spannenden Roman. Die Idee zu diesem ersten Buch der Autorin ist im Biergarten entstanden, so konnte ich lesen und ist ein Verlagsbuch. Ich verstehe nicht.
Mein Fazit: Die Grundidee hätte mit einem anderen Konzept viel besser ungesetzt werden können. Das ist meine persönliche Meinung und sie ist individuell. Ich wünsche dem Buch alles Gute.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 18.07.2024
Die Lichter der Stadt / Fräulein Gold Bd.6
Stern, Anne

Die Lichter der Stadt / Fräulein Gold Bd.6


ausgezeichnet

Mit meiner geliebten Hulda erneut in Berlin unterwegs
Die Geschichte:
Im Jahr 1929 arbeitet Hulda in der Mütterberatungsstelle in Schöneberg. Dort betreut sie eine junge Schauspielerin und lernt eine völlig andere Welt, die der Künstler kennen. Die Weltwirtschaftskrise zeigt sich auch am Theater und fordert die dort Aktiven heraus. Auch politische Veränderungen schicken die Vorboten. Hinzu kommt eine Einbruchserie im Viertel und Huldas Freunde sind betroffen. Sie stellt Nachforschungen an.

Das Cover:
Das Cover von Hulda ist an die Bücher davor angepasst. Stark und ansprechend. Eine Leseaufforderung, die stimmig ist.
Meine Meinung:
Wie bei allen anderen Bänden war es mir eine Freude, mit Hulda in Berlin unterwegs zu sein. Sehr schnell war ich mit allen wiederkehrenden Protagonisten vertraut und die neu Hinzugekommenen haben sich mit starken Charakteren eingereiht. Es ist wie liebe Bekannte zu treffen. Über die Sprache von Anne Stern habe ich in den vorausgegangenen Bänden, so viel gesagt. Es macht Spaß, ihre Geschichten zu verschlingen. Exzellent recherchierte und perfekt eingearbeitete Zeitgeschichte machen auch diese ganz besondere Geschichte aus. Der Streifzug durch Berlin, so bildhaft stark beschrieben, führt in diesem Band auch in mein Kiez und an viele weitere Schauplätze der Stadt, die mir sehr vertraut sind. Hinter die Kulissen der Theaterwelt, in schwierigen Zeiten zu blicken, ist besonders. Der Spannungsbogen ist bis zur letzten Seite hoch.
Mein Fazit: Es ist jedes Mal ein Genuss mit Hulda durch die Zeit und Berlin zu schreiten. Es ist und bleibt ein Lesevergnügen der besonderen Art. Eine absolute Leseempfehlung.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 13.06.2024
Fischbrötchen und Eiskaffee
Hell, Jane

Fischbrötchen und Eiskaffee


sehr gut

Ein leichter Sommerroman

Die Geschichte:
Jule fährt nach dem Studium als Rettungsschwimmerin ans Meer und besucht ihre Freundin Anni, die mit ihrem Liebsten ein Café in Eckernförde führt. Sie hofft auf eine gute Idee von Anni, wie sie beruflich durchstarten könnte. Lehrerin wollte sie auf jeden Fall nicht werden. Bei ihrem ersten Rettungseinsatz unterstützt sie Hauke ein charmanter Mann und schon stellt sie ihre Zukunftspläne hinten an. Als Hauke ihre Hilfe braucht, weil er seine Eltern angeschwindelt hat, springt ihm als seine vermeintliche Freundin sofort zur Seite. Nur die Schmetterlinge in Bauch wollen nichts von gespielter Beziehung wissen. Wie lange geht das gut?

Das Cover:
Das Cover mit Sonne, Strand und Meer strahlt Urlaubsfeeling aus. Man greift gerne zu. Eine Buchpräsentation, die stimmt.

Meine Meinung:
Bisher hatte ich noch kein Buch der bisher erschienenen Reihe Fördeliebe gelesen. Kannte auch die Autorin nicht und war entsprechend neugierig. Ich traf auf bezaubernde Protagonisten, deren Leben an unterschiedlichen Stellen der verschiedenen Bände nachgezeichnet oder gestreift werden. Sie haben mir sehr gut gefallen. Spritzige Dialoge und eine leicht lesbare Sprache tragen zu absolutem Lesevergnügen bei. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben und die Lust, ans Meer zu fahren, wird gefördert. Es ist ein Liebesroman, der natürlich früh erahnen lässt wer da mit wem, sodass der Spannungsbogen eher durch das Hin und Her der Beziehung gespeist wird, was aber der Geschichte nicht entgegensteht.
Mein Fazit: Ein leichter Sommerroman, der für Entspannung und gute Unterhaltung mit Urlaubsfeeling sorgt. Ich kann das Buch sehr gerne empfehlen.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 11.06.2024
Alsterflimmern. Luises Rückkehr / Das Alsterhaus Bd.2
Rubin, Susanne

Alsterflimmern. Luises Rückkehr / Das Alsterhaus Bd.2


sehr gut

Luise und das Alsterhaus

Die Geschichte:
Luise Vossen kommt als junge Frau 1951 zurück nach Hamburg, in die Stadt, in der sie das Licht der Welt erblickte. Aufgewachsen ist sie in London und hat sich ihr ganzes Leben danach gesehnt, die Stadt kennenzulernen, in der ihre Eltern sich vor dem Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal trafen. Sie darf bei den Thomsens, einer befreundeten Familie ihrer Eltern wohnen. Und da ist dann noch deren Sohn Jens, den sie gar nicht leiden kann. Die beiden Familiengeschichten von Luise und Jens sind eng mit dem Warenhaus Tietz verbunden. Die Familie Tietz hat alles verloren und für Luise steht fest, dass das eine große Ungerechtigkeit während des Nationalsozialismus war. Das Eigentum hätte ihrer Meinung nach zurückgegeben werden müssen. Vor allen Dingen hatte es ihr das Alsterhaus angetan und auch Jens, doch der könnte, auf der falschen Seite, der Geschichte stehen. Muss Luise zwischen Moral und Liebe wählen?

Das Cover:
Das Cover zeigt im Hintergrund das Alsterhaus und im Vordergrund Luise. Die beiden Bände sind aufeinander abgestimmt und bilden zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmige Buchpräsentation.

Meine Meinung:
Den ersten Teil der Saga habe ich noch nicht gelesen, sodass ich gespannt in die Geschichte des zweiten Buches eingestiegen bin. Wunderbare Protagonisten bewegen sich in ihrem zugewiesenen Charakter sehr ausdrucksstark und überzeugend. Allen voran Luise, die tief in ihre Seele blicken lässt. Der Geschichte konnte ich auch ohne das erste Buch sehr gut folgen. Vermisst habe ich in diesem zweiten Buch etwas mehr Rückblicke und ausführlichere Hintergrundinformationen rund um das Warenhaus der Familie Tietz und die Enteignung. Ich denke aber, dass das Thema im ersten Buch ausführlich behandelt wurde. Dennoch konnte ich der guten Recherche sehr viel entnehmen. Susanne Rubin schreibt in einer leicht lesbaren, angenehmen und vielseitigen Sprache. Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben und laden ein, mit nach Hamburg zu kommen. Der Spannungsbogen wird durch die zahlreichen Perspektivwechsel sowie überraschende Wendungen hochgehalten.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 31.05.2024
Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit
Renk, Ulrike

Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit


ausgezeichnet

Ein Lesevergnügen, das Appetit macht

Die Geschichte:
1889: Die junge Marthe lebt bei ihrer Großmutter in den Vogesen. Diese bringt ihr alles bei, was sie wissen muss, wenn die Ernte im Garten ansteht, wie man Brot backt und einfache Gerichte kocht. Fleißig notiert sie ihre Erfahrungen. Ihre Mutter ist eine sehr gute Köchin und nimmt sie mit nach Paris. Dort arbeitet sie als Mamsell und sie darf zur Schule gehen. Eine neue Welt tut sich auf, als sie mit der Tochter des Hauses eine Freundschaft schließt. Neben ihrem Interesse für die gute Küche liebt sie das Schreiben und möchte Journalistin werden. Und dann verliebt sie sich auch noch in den Sohn des Hauses, dessen Stand in der Gesellschaft ein ganz anderer ist. Ob sie sich in Welt der von Männern bestimmten Welt durchsetzen kann?


Das Cover:
Das Cover zeigt den Lebensmittelmarkt in Paris und eine junge Frau der damaligen Zeit. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext wurde ich direkt angesprochen, und eingeladen das Buch lesen zu wollen. Eine stimmige Buchpräsentation.

Meine Meinung:
Meine ausgeprägte Liebe zu Frankreich und der französischen Küche haben mich neugierig gemacht. Ich habe bereits einige Bücher von Ulrike Renk gelesen, die mich immer sehr überzeugten. Von Marthe Distel und der Kochschule Le Cordon Bleu, hatte ich allerdings noch nie gehört. Daher war ich gespannt. Fein gezeichnete Protagonisten, vor allen Dingen die Hauptfiguren Marthe, ihre Mutter und ihre Großmutter finde ich herausragend. Drei kluge Frauen ihrer Zeit, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ulrike Renk schreibt in einer flüssigen und leicht lesbaren Sprache, die dafür sorgte, dass ich tief in die Geschichte eintauchen konnte. Rechercheergebnisse und spannende Zeitgeschichte, sowie zahlreiche kulinarische Besonderheiten und Feinheiten wurden von der Autorin exzellent eingearbeitet. Das setzt intensive Recherche voraus. Die Schauplätze in den Vogesen und in Paris sind bildhaft stark beschrieben. Zahlreiche Perspektivwechsel halten den Spannungsbogen hoch.
Mein Fazit: Eine rundum gelungene historische Geschichte, die begeistert. Ich empfehle das Buch gerne.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 21.05.2024
Aufbruch / Eine grenzenlose Welt Bd.1
Roos, Sonja

Aufbruch / Eine grenzenlose Welt Bd.1


ausgezeichnet

Grandioser Auftakt
Die Geschichte:
1892: In Hamburg wütet eine Choleraepidemie. Die junge Marga und ihre Cousine Rosie verlassen auf einem Auswandererschiff die Stadt. Während der Reise treffen sie auf Simon und Nando mit denen sie sich anfreunden. Vier junge Menschen, die eine abenteuerliche Fahrt überstehen und in New York ihr Glück suchen. Aber auch da steht ihnen so einiges, besonders die Geheimnisse aus der Vergangenheit im Wege. Auch die Gefühlswelt, wie Freundschaft und zarte Liebe wird durcheinandergerüttelt. Ob die vier ihre Freundschaft erhalten können?
Das Cover:
Das Cover ist sehr ausdrucksstark. Dezente Farben, ein Kompass. Im Hintergrund Hamburg, ein Auswandererschiff und der Hafen. Im Vordergrund eine junge Frau. Zusammen mit dem Titel und dem Klappentext eine sehr stimmige und einladende Buchpräsentation, die mich sofort angezogen hat.
Meine Meinung:
Die Vorfreude war groß. Alle bisher von mir gelesenen Bücher von Sonja Roos haben mich begeistert, so auch dieser Einstieg in eine neue Saga. Die Protagonisten Marga und Rosie sowie Simon und Nando, die die Hauptrolle verkörpern, haben mich in ihrer Unterschiedlichkeit in ihren Bann gezogen. Alle haben fein gezeichnete und ausdrucksstarke Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber auch die Nebenfiguren stehen in nichts nach. Ihre Geschichte entführt in eine Epoche, die den Menschen in ihrem Leben unter anderem durch eine Epidemie alles abverlangt und dennoch können die vier jungen Menschen durch den ungewissen und schweren Weg in eine neue Welt gehen.
Sonja Roos schreibt in einer flüssigen und vielseitigen Sprache, die mich von der ersten Seite an eintauchen lässt und dafür sorgt, das Buch nicht aus der Hand legen zu wollen. Gut recherchierte und exzellent eingearbeitete Zeitgeschichte und ganz besonders ausgewählte Personen der Zeit, lassen die Geschichte besonders werden. Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben, sodass ich jeden Schritt mitgehen konnte. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss sehr hoch.
Mein Fazit: Eine Geschichte rund um Auswanderer 1892 und deren schwerer Beginn eines neuen Lebens, in einer neuen Welt. Ein großartiger Auftakt der neuen Saga, die tiefgründig und zu Herzen gehend beginnt. Ein Highlight 2024. Ich empfehle das Buch sehr gerne.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 12.05.2024
Fräulein Liebe und das Glück der Bücher / Die Rhein-Buchhandlung Bd.1
Esser, Susanne

Fräulein Liebe und das Glück der Bücher / Die Rhein-Buchhandlung Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt einer historischen Familiengeschichte

Die Geschichte:
Zu Beginn des Jahres 1945 wird die junge Eva von Schicksal hart getroffen. Sie verliert im zerbombten Berlin ihre ganze Familie, ihr Hab und Gut und zum Schluss auch noch ihren Verlobten. Die letzte Hoffnung für sie ist der Bruder ihrer Mutter, der mit seiner Familie in Andernach lebt und eine Buchhandlung betreibt.
Doch Begrüßung, und der Wunsch sie aufnehmen zu wollen, ist bei ihrer Familie nicht gerade ausgeprägt. Der Onkel ist an der Front und die Tante steht ihr misstrauisch gegenüber, ihre beiden Kinder ebenso. Das ändert sich, als Eva eine große Stütze in der Buchhandlung wird. Zarte Bande knüpft Eva zu dem Kriegsversehrten Georg. Auch kann die Tante ihrer Nichte vertrauen und ihren heimlichen Treffpunkt für Nazi-kritische Intellektuelle beibehalten. Und dann wird die Buchhandlung während einer Lesung von einer Bombe getroffen…

Das Cover:
Ein ausdrucksstarkes Cover. Im Hintergrund die Häuserzeile, eine zarte Linie zeigt ein Buch und davor steht die junge Frau. Eine perfekte Einladung, das Buch lesen zu wollen.

Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und das Buch hat mich von der ersten Seite an eintauchen lassen. Gut ausgearbeitete Protagonisten, haben mich sehr beeindruckt. Besonders Eva hat es mir angetan.
Susanne Esser schreibt in einer unterhaltsamen und vielseitigen Sprache. Die Einbindung der Zeit- und Familiengeschichte ist sehr gelungen und setzt viel Recherche voraus. Alle Schauplätze vor allem das Städtchen Andernach sind bildhaft stark beschrieben. Die zahlreichen Perspektivwechsel, die immer wieder aufwühlenden Geschehnisse in Kriegszeiten und die Not der Menschen sorgen dafür, dass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte.
Mein Fazit: Ein gelungener Auftakt zu einer spannenden Familiensaga zum Ende des Krieges und danach. Eine Geschichte, die mehr als nur einmal zu Tränen rührt. Die Liebe zu Büchern wird in dieser Geschichte selbst in schweren Zeiten zelebriert. Ein Buch, das ich sehr empfehlen möchte.
von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 30.04.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Eine Fortsetzung, die emotional nachwirkt
Die Geschichte:
August, in einundzwanzig Jahre alt und darf 1919 nach Ende des Krieges und fünf Jahren Gefangenschaft das britische Internierungslager verlassen: Er kehrt heim. Er sieht zunächst Lotte seine Freundin aus Kindertagen, die ihm auch regelmäßig Briefe geschrieben und ihm damit in der Fremde sehr geholfen hat. Schnell ist ihnen klar, dass es inzwischen Liebe ist. Aber Lotte wohnt in Bremen und seine Familie in Mühlbach in der Pfalz. In genau das Dorf, aus dem Lottes Mutter Lina mit ihr, ihrem unehelichen Kind fliehen musste. Und auch August hat als Außenseiter in Mühlbach so seine Probleme. Die Dörfler verzeihen ihm nicht, dass er überlebt hat und viele andere ihre Männer und Söhne verloren haben. Eine gemeinsame Zukunft der beiden scheint nicht möglich. Doch das Schicksal übernimmt das Handeln.

Das Cover:
Das Cover wurde an den ersten Teil angepasst und zeigt ebenso das Paar, um das es in diesem Band geht. Schlicht und doch hat es eine große Wirkung, macht neugierig und präsentiert dieses Buch bestens.

Meine Meinung:
Nach dem beeindruckenden ersten Teil war ich sehr gespannt, wie es weiter geht. Und auch dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Lieb gewordene Protagonisten waren wieder da, andere sind hinzugekommen. Sie alle haben mich erneut mitgenommen auf der weiteren Reise durch ihr Leben. Einzig die zahlreichen, auch neuen Nebenfiguren brachten mich gelegentlich dazu, innezuhalten und zu sortieren, zuzuordnen. Aber das liegt an mir. Im ersten Band schrieb ich: Barbara Leciejewski schreibt in einer leicht lesbaren und ausdrucksstarken Sprache, die dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Und das gilt auch für diesen Band. Die Schauplätze ebenso. Auch der zweite Band schildert überwiegend die tatsächlich gelebte Geschichte der Familie von Barbara Leciejewski und auch sie schlich sich unaufgefordert in mein Herz.
Mein Fazit: Ein Buch, das neben den Glücksmomenten und der gegenseitigen Liebe einer Familie, auch schmerzhafte und bedrückende Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges schildert. Geschehnisse der Kriege, die nach wie vor erschüttern und bewegen. Ein Buch, das dem Vergessen entgegenwirkt. Ich empfehle auf jeden Fall, zunächst den ersten Band zu lesen, auch wenn der Zweite für sich alleinstehen kann. Beide Bücher sind ein Highlight.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

Bewertung vom 16.04.2024
In Liebe, Deine Paula
Hutzenlaub, Lucinde

In Liebe, Deine Paula


ausgezeichnet

Eine ganz besondere Familiengeschichte
Das Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Die junge Frau im Kleid der Epoche und im Hintergrund New York. Gemeinsam mit dem Klappentext eine aussage kräftige und einladende Buchpräsentation.

Die Geschichte:
Esther fällt auf dem Dachboden der Mantel ihrer Mutter in die Hände, der selbst eine lange Geschichte hinter sich hat und bei Esther schmerzhafte Erinnerungen hervorruft. Diesen Mantel bekam ihre Mutter in den Dreißigerjahren in New York, während sie bei einer reichen Familie als Kindermädchen arbeitete. Er erinnert Esther aber auch an sehr viele Geheimnisse. Sie weiß nun, dass es an der Zeit ist, sich gemeinsam mit ihrer Tochter auf den Weg zu machen, um die Gründe zu finden, die das Schicksal ihrer Familie veränderte.

Meine Meinung:
Das Schönste, was einem passieren kann, ist, ein Buch zu beginnen und dann einzutauchen, gefesselt zu werden, um dann drei Nächte durchzulesen. Genauso!
Wunderbare fein gezeichnete Protagonisten, die mich alle in ihr Leben gelassen haben, die gestatteten, ganz nah dabei zu sein, zu spüren, was sie fühlen, denken und erleiden. In der Hauptsache Paula, eine faszinierende Persönlichkeit. Die Autorin schreibt in einer vielseitigen und leicht lesbaren Sprache. Eingearbeitete, gut recherchierte Zeitgeschichte, vermischt mit wahrer Geschichte der Familie und Ergänzungen der Kreativität haben aus dieser Geschichte eine grandiose Erzählung werden lassen.
Die Schauplätze sind bildhaft stark beschrieben, sodass das New York der Dreißigerjahre, die Einreise, und das Leben in der Stadt mein inneres Auge beim Lesen gut sehen konnte. Viele Wendungen, zahlreiche Perspektivwechsel und die gut gewählten Wechsel der Zeitebenen halten den Spannungsbogen bis zum Ende hoch. Auch das Setting rund um Stuttgart steht in nichts nach.
Mein Fazit: Dieses Buch beeindruckt von der ersten Seite an mit seiner emotionalen, auch traurigen und spannenden Familiengeschichte. Ein Lesehighlight, das ich besonders empfehlen möchte.
Heidelinde von Friederickes Bücherblog

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