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Buchwerkstadt

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Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 15.10.2023
Stadt der Füchse / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.3
Walder, Vanessa

Stadt der Füchse / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.3


ausgezeichnet

Bücher der Autorin Vanessa Walder sind inzwischen für mich ein Must-Read. Ganz klar, dass ich mir Band 3 der „Wald-Reihe" mit dem Titel „Stadt der Füchse“ nicht entgehen lassen durfte. Zurecht! Dieses Buch entführt junge Leser:innen in eine magische Welt, in der Abenteuer, Naturwunder und das faszinierende Leben der Tiere im Wald im Mittelpunkt stehen:

Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Fuchs, der in einem Dachsbau im Land der Menschen geboren wird. Schon früh spürt er, dass er nicht hierhergehört, und sein Herz sehnt sich nach einem Ort, der nur für ihn bestimmt ist. Er gibt sich den passenden Namen "Finder" und begibt sich auf eine aufregende Reise, auf der er nicht nur Mäuse, Käfer und Ideen findet, sondern auch sich selbst.

Meine Meinung: Die Autorin Vanessa Walder schafft es wieder einmal meisterhaft, mit dieser Reihe die Schönheit und Geheimnisse des Waldes, vor allem aber die der Füchse lebendig werden zu lassen. Ich liebe einfach ihre Art zu schreiben. Man wird ab der ersten Seite förmlich unter die mächtigen Baumwipfel mitgenommen und kann den Wald mit Finder entdecken. Die Kapitel sind recht kurz gehalten; so liest man sich durch die spannenden Erzählungen, von der Geburt der Fuchsjungen, bis hin zur Jagd oder dem Zusammentreffen mit Artgenossen. Der Schreibstil ist so witzig und lehrreich zugleich, dass man die Zeit rundherum vergisst.

Mit jedem Kapitel wird deutlich, dass Vanessa Walder sich intensiv mit dem Verhalten, den Gewohnheiten und den Lebensräumen von Füchsen auseinandergesetzt hat. Die detailverliebte Darstellung der Charaktere und ihrer Abenteuer zeugen von einer gründlichen Recherche und einem Verständnis für diese Tiere. Ihre Schreibweise ermöglicht es den Lesern, sich in die Welt der Füchse hineinzuversetzen und die Welt aus ihren Augen zu sehen. Die Gedanken der Füchse fand ich hier sehr gut gelungen und kindgerecht umgesetzt. Ich habe das Gefühl, Vanessa Walder ist nicht nur eine begnadete Autorin, sondern inzwischen auch eine passionierte Forscherin rund um die Tiere im Wald, die ihre Leserschaft dazu inspiriert, die Schönheit und Vielfalt der Natur zu schätzen und zu schützen. Bei mir gelingt es ihr zu hundert Prozent!

Am Ende des Buches gibt es noch FAQ’s rund um die Welt der Füchse, und so schlägt man nach gut 205 Seiten zufrieden die letzte Seite zu, mit dem Gefühl, dass man wieder etwas gelernt hat und in Zukunft unsere Waldbewohner mit anderen Augen sieht. Vielleicht handelt es sich ja um Finder oder Patria? Wer weiß!?😉

Wunderschön ist auch das gelungene Cover der Illustratorin Simona Ceccarelli; auch die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Buch sind absolut schön und begleiten uns durch die Geschichte. Sie verleihen dem Buch eine einzigartige Atmosphäre und tragen dazu bei, die Emotionen und Abenteuer der Charaktere zum Leben zu erwecken.

Das Buch ist eine Einladung an Kinder ab 8 Jahren, die faszinierende Welt der Tiere und der Natur zu erkunden. Es ist lehrreich wie ein Sachbuch und gleichzeitig so berührend wie ein Disney-Klassiker. Es regt die Fantasie an, weckt die Neugier und sensibilisiert für die Schönheit der Natur. Eine absolute Empfehlung für junge Leser und ihre Eltern! Erschienen ist die Reihe beim Loewe-Verlag. Ich kann auch Band 1 und 2 nur empfehlen. Hier lernt ihr die Welt der Wölfe und Bären kennen. Die Bände können getrennt voneinander gelesen werden.

Fazit: Die Autorin Vanessa Walder hat mit "Stadt der Füchse" erneut ihre Leidenschaft für die Tierwelt und ihre Leidenschaft fürs Schreiben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die sich in jeder Zeile des Buches widerspiegelt. Ich kann nicht anders, als ihre Bücher in einem Rutsch zu verschlingen. Großes Kino!

Bewertung vom 19.09.2023
Ein Mädchen namens Willow: Krafttiere
Bohlmann, Sabine

Ein Mädchen namens Willow: Krafttiere


ausgezeichnet

30 wunderschöne Karten mit Begleitheft passend zur Buchreihe "Ein Mädchen namens Willow". Ein bisschen wie Tarot - nur besser.
Die Karten sind wunderschön und hochwertig. Kinder werden sie lieben und schenken ihnen zudem spielerisch jeden Tag ein bisschen Mut.

Bewertung vom 19.09.2023
Nebeltanz / Ein Mädchen namens Willow Bd.4
Bohlmann, Sabine

Nebeltanz / Ein Mädchen namens Willow Bd.4


ausgezeichnet

Wenn es eine Kinderbuch-Reihe gibt, die mir in den letzten Jahren besonders ans Herz gewachsen ist, dann ist es „Ein Mädchen namens Willow“ der Autorin Sabine Bohlmann. Inzwischen ist der vierte Band mit dem Titel „Nebeltanz“ erschienen, und was soll ich sagen: Wieder einmal wurde ich ab der ersten Seite in die faszinierende Welt voller Magie und Abenteuer entführt und war somit erst einmal im Buch verschwunden…

Im Hexenwald hat der Herbst Einzug genommen. Willow und ihre Freundinnen nutzen diese Zeit, um ihre magischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Insbesondere Gretchen strebt danach, das Fliegen auf einem Besen zu erlernen. Als sich ein Hexen-Kongress in der kleinen Stadt angekündigt und ungebetene Gäste den Weg in Willows Wald finden wird es unruhig. Denn Willow freundet sich – vernachlässigt von ihren Freundinnen – mit Lumiel an, die ihr verspricht, Kontakt mit ihrer verstorbenen Mutter aufnehmen zu können. Dazu müssen sie jedoch die Raunächte abwarten. Doch welches Opfer muss Willow dafür bringen?

Meine Meinung: Die Autorin schafft es einmal mehr, die Leser:innen mit ihrer atmosphärischen Schreibweise in die Welt von Willow und ihren Freunden eintauchen zu lassen. Zu Beginn des Buches findet man eine kleine Landkarte des Hexenwaldes, den Willow von ihrer Großmutter vererbt bekommen hat. Ich persönlich mag solche „Buchlandkarten“ in Büchern sehr. Sie ist zudem sehr schön gestaltet. Und wer träumt nicht von solch einem eigenen Wäldchen?

Die vier Freundinnen sind jeweils einem Element zugeordnet. So steht Willow für das Feuer, Lotti für die Erde, Valentina für die Luft und Gretchen für das Wasser, und natürlich haben alle noch ihre Krafttiere, die auch in diesem Band den Mädchen bei ihren Abenteuern zur Seite stehen. Mit jedem Band erweitern sich die Kräfte der Hexen, was eine der vielen charmanten Elemente der Handlung ist, denn es wird deutlich, wie die Charaktere inzwischen gewachsen sind, seitdem wir sie das letzte Mal getroffen haben. Besonders faszinierend ist Gretchens Entschlossenheit, das Fliegen auf einem Besen zu erlernen. Ob ihr das gelingen wird?

Leider kommt es dieses Mal zu einem Konflikt, der die Freundschaft der vier Hexen auf die Probe stellt. Lumiel spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie Willow das Versprechen gibt, Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen. Schließlich leidet Willow sehr darunter, dass sie zwar einen tollen handwerklich unbegabten Vater, aber keine Mutter hat. Valentina traut Lumiel jedoch nicht und diese Spannung sorgt für zusätzliche Dynamik.

Besonders schön fand ich die Beschreibungen der Raunächte, die einen wichtigen Teil der Handlung ausmachen und der Geschichte eine wunderbar winterliche Atmosphäre verleihen.

Die poetischen Schreibschriftseiten, die jedes neue Kapitel einleuten, sind wahrhaftig eine zauberhafte Bereicherung des Buches. Ihre wunderschönen Klänge verleihen diesem Werk eine ganz besondere Magie und zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Das Cover – liebevoll illustriert von Simona Ceccarelli - ist nicht nur ein absoluter Blickfang, sondern fängt auch die Magie und das geheimnisvolle Flair der Geschichte perfekt ein. Die Farben, das Design und die Details auf dem Cover sind einladend und verlocken dazu, das Buch aufzuschlagen und in die Welt von Willow einzutauchen. Auch die wunderschönen Zeichnungen im Buch selbst blättert man nicht einfach um, sondern schenkt ihnen einige Sekunden Beachtung, denn sie lassen uns träumen und visuell noch tiefer in die Geschichte eintauchen.

Das Buch eignet sich perfekt für Kinder ab 8 Jahre, aber auch zum Vorlesen. Erschienen ist das Buch beim Thienemann-Esslinger Verlag und ich hoffe auf noch viele weitere spannende Geschichten, da ich diese Reihe wirklich liebe.

Übrigens gibt es passend zur Buchreihe 30 zauberhafte Krafttierkarten; es funktioniert wie Tarot. Einfach eine Karte ziehen und sehen, welches Tier an einem besonderen Tag oder auch in Leben eine wichtige Rolle spielt. In dem beiliegenden Begleitheft findet man viele Mut machende Karten und positive Gedanken, die den Tag verschönern.

Fazit: Wer schön illustrierte Hexengeschichten liebt und sich mit der Natur eng verbunden liebt, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Klare Leseempfehlung für diesen wundervollen Buchschatz.

Bewertung vom 14.09.2023
Weinorte im Rheingau
Junglas, Wolfgang

Weinorte im Rheingau


ausgezeichnet

Wenn man wie ich in Rheinhessen aufwächst, bekommt man die Babymilch fast schon aus der (alkoholfreien) Weinflasche! ;) Während man als Kind noch durch die Weinreben jagt und heimlich von den leckeren "verbotenen" Früchten nascht - wird der gute Tropfen, der mit der Zeit daraus gehrt, im Erwachsenenalter richtig lecker und interessant.

Aber natürlich hat nicht nur Rheinhessen Weine von hoher Qualität zu bieten. Auch auf der anderen Rheinseite, im benachbarten Rheingau, genießen die Weine einen sehr guten Ruf. Doch wo finde ich diese? Und wie kann ich einen Besuch bei renommierten Weingütern mit einem großartigen Ausflugsziel verbinden?

Die Antwort finde ich in dem Buch "Weinorte im Rheingau" von Wolfgang Junglas, der in Mainz den bekannten Blog „Great Wine Capitals“ der Stadt Mainz schreibt. Schon beim ersten Durchblättern merkt man: Dieses Buch über den Rheingau ist eine wundervolle Liebeserklärung an eine der schönsten (oder zweitschönsten) Weinregionen Deutschlands. Es entführt den Leser auf eine Reise durch die Jahrhunderte, in denen die Rebstöcke an den sonnenverwöhnten Hängen zum Rhein gediehen sind. Der Autor vermittelt nicht nur die Faszination für den Wein und das exzellente Essen dieser Region, sondern auch die reiche Geschichte und Kultur, die sie geprägt haben.

Besonders beeindruckend ist die Erwähnung der Spätlese und des Kabinett-Weins, die hier erfunden wurden und die Weinwelt nachhaltig beeinflusst haben. Die Beschreibung von Monumenten wie dem Schloss Johannisberg, die die Geschichte des Weins im Rheingau verkörpern, verleiht dem Buch eine besondere Tiefe.

Natürlich sind mir viele Weingüter und Ausflugsziele namentlich bekannt, wie Schloss Vollrads, Kloster Eberbach etc. Aber ich konnte auch viele neu für mich entdecken, die ich in Zukunft gerne erkunden möchte. Es hat meine Begeisterung für die Vielfalt der deutschen Weinlandschaften noch weiter vertieft und mir gezeigt, wie reichhaltig und facettenreich der Weinbau entlang des Rheins sein kann.

Insgesamt ist dieser wunderschöne Reiseführer eine klare Empfehlung für Weinliebhaber, Kulturliebhaber und alle, die den Rheingau in seiner ganzen Pracht erleben möchten. Das Buch ist eine Hommage an die besten Weinorte zwischen Lorch und Flörsheim und bringt die Schönheit und den Geschmack des Rheingaus auf beeindruckende Weise zum Leben. Ein Muss für jeden, der die Region und ihre Weine schätzt.

Das Buch beinhaltet insgesamt 76 Ausflugsziele - am Wochenende sollte also keine Langweile mehr aufkommen. Auch die Aufmachung und die farblichen Illustationen sind sehr hochwertig und schenken Vorfreude auf das, was einen erwartet. Interessant sind auch jeweils die kleinen Tipps zu jedem Ausflugsziel, die ich zuallererst Quergelesen habe.

Fazit: Insgesamt kann ich dieses Buch also nicht nur allen Rheingau-Enthusiasten empfehlen, sondern auch denen, die aus benachbarten Weinbauregionen kommen und den Rheingau auf ganz neue Weise erleben möchten. Es erweitert den Horizont und öffnet Türen zu einem faszinierenden Weinland jenseits des Rheins.

Bewertung vom 19.06.2023
Das grüne Königreich
Funke, Cornelia;Hartung, Tammi

Das grüne Königreich


ausgezeichnet

Die zwölfjährige Caspia lebt in einer sehr ländlichen Gegend in der Nähe von Maine. Als ihr Vater über den ganzen Sommer hin einen Job in Brooklyn annimmt, ist sie wenig begeistert, dass sie zum ersten Mal in die Großstadt muss. New York ist für sie zu voll, zu laut, zu schmutzig – und dann auch noch die Ferien ohne ihre beiden besten Freundinnen. In der Wohnung in NY angekommen entdeckt sie im Kinderzimmer eine Kommode mit alten Briefe, geschrieben von einem blinden Mädchen, das an der Seite ihres Botaniker-Vaters in den 50er und 60er Jahren die Welt bereiste und Pflanzen auf ihre ganz eigene Art beschrieb. Jeder Brief beinhaltet ein Pflanzenrätsel, die ihre Schwester Minna lösen soll. Von der Neugier und Faszination angetrieben macht sich Caspia auf die Suche, um die Rätsel zu lösen, und kommt dabei den unterschiedlichsten Pflanzen auf die Spur: Rose, Zimt, Löwenzahn, Bambus und vielen weiteren. Und während ihr Vater auf der Baustelle arbeitet und ihre Mutter an einem Kochbuch bastelt, macht sie sich auf den Weg und entdeckt viele tolle neue Orten und Menschen und lernt ganz so nebenbei, dass es viele Wohlfühlorte auf der Welt gibt, an denen man Wurzeln schlagen kann…

Meine Meinung: Ich muss zunächst mit einer Kritik beginnen, denn allein vom Cover hätte ich nicht nach dem Buch gegriffen. Grün und lila, der Schriftzug – das ist nicht so meins. Aber als ich die erste Seite aufschlug und in den neuen Roman von Cornelia Funke reinblätterte, war es um mich geschehen: Das grüne Königreich, welches die bekannte Autorin zusammen mit der Kräuterkundlerin Tammi Hartung geschrieben hat, ist wirklich wundervoll und lehrreich dazu. Auf zauberhafte Art lernt man anhand der Pflanzenrätsel die Wunder der Natur ein bisschen besser kennen. Es hat richtig Spaß gemacht mitzuraten. Zudem sind die kleinen hübschen Illustrationenvon Franziska Blinde im Buch wirklich gelungen und machen das Buch liebevoller.

Schön fand ich auch die Idee, dass die Mutter von Caspia all die Pflanzen in ihre Rezeptideen hat mit einfließen lassen, so wundert es natürlich nicht, dass man am Ende des Buches - neben einem tollen Pflanzenglossar - ein paar tolle leckere Rezepte findet.

Das Buch habe ich wirklich in einem Rutsch verschlungen und war am Ende sogar traurig, dass es nicht noch weitere 50 Pflanzenrätsel gab. Nicht nur Kinder lernen dadurch spielerisch die Natur kennen. Auch fand ich all die Menschen, denen Caspia begegnen ist, so unglaublich toll. Ob jung, ob alt, irgendwie hat alles gepasst und war sehr harmonisch.

Wie anfangs erwähnt, hat Cornelia Funke das Buch mit der Botanikerin Tammy Hartung geschrieben, was man auch am Schreibstil gemerkt hat. Der Erzählstil war anders, aber deshalb nicht schlecht. Nur sollten Fans von Cornelia Funke das berücksichtigen.

Erschienen ist das Buch beim Dressler Verlag und wurde klimaneutral hergestellt. Es eignet sich wunderbar für Kinder ab 8 Jahre, aber auch Erwachsene werden ihren Lesespaß haben.

Fazit: Ein wundervolles Buch, voller Liebe und Leidenschaft zur Natur – und ganz viel Freundschaft.

Bewertung vom 17.08.2022
Die Rabenprinzessin - das wilde Kind des Waldes
Burgis, Stephanie

Die Rabenprinzessin - das wilde Kind des Waldes


sehr gut

„Die Rabenprinzessin“ von Stephanie Burgis ist wieder eins der Bücher, das mir zuflüsterte, unbedingt in die Buchseiten einzutauchen, um mich mit Cordelia auf eine spannende, magische Fantasyreise zu begeben…
Die Geschichte beginnt in einem verzauberten Wald. Dort lebt Cordelia mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter in einer Burg gut versteckt, denn einer der Drillinge – Cordelia, Rosalind und Gideon – ist der Erbe des Rabenthrons. Cordelia leidet unter diesem eingesperrt sein, auch wenn sie fernab von dem Krieg, der seit Jahrzehnten schon im Königreich herrscht, ein friedvolles Leben führt. Als die Fürsten des Reiches eines Tages die Burg belagern, gelingt den Drillingen die Flucht, doch ihre Mutter und ihr älterer Bruder Connall wurden von Soldaten verschleppt. Die Geschwister machen sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise, um ihre Familie zu retten, doch dafür müssen sie die Rabenkrone finden, die seit dem Bruch Leid und Elend über das Land gebracht hat. Ob es ihnen gelingt, ihre Familie und damit auch das Land zu retten?
Meine Meinung: Keine Frage, das Buch liest sich wie ein Märchen, was natürlich an der Geschichte selbst liegt, und es verschafft zu Beginn etwas Wohliges. Ab der Gefangenschaft der Mutter und Connall beginnt das Rätsel: Welche magischen Fähigkeiten besitzen die Geschwister? Warum hält die Mutter die Geschwister versteckt? Welches Geheimnis verbirgt sie vor den Dreien? Interessant wird die Geschichte erst, als die Großmutter der Drillinge ins Spiel kommt, ab hier nimmt sie etwas Fahrt auf, aber es kommen auch immer mehr Fragen auf, die auch die Geschwister beschäftigen. Leider ließ meine Begeisterung im Laufe der Zeit etwas nach. Immer wieder musste ich mir die Geschichte wie ein Puzzlestück zusammensetzen. Das Magiesystem der Geschwister war irgendwie verzwickt. Wer kann was und wie arg sind diese ausgeprägt? Wie hängen diese zusammen? Hier hätte ich mir viel mehr Information gewünscht, um die Verbindung untereinander besser zu verstehen. Es hätte auch die Geschichte meiner Meinung nach von Anfang an interessanter gemacht. Es wurde ein Spannungsfaden aufgebaut, der eher zur Unzufriedenheit beim Lesen führte. Diese Klarheit hat mir deutlich gefehlt. Leider fand ich auch das Ende nicht so gut umgesetzt. Das Gefühl, das Buch mit einem positiven Seufzen zuzuklappen, war leider nicht gegeben. Eher der Gedanke…“hm, okay, dann ist es halt so“. Was also wie ein Märchen begann, endete leider eher meinerseits emotionslos. Schade, weil die Grundidee sehr gut ist.
Auch hätte ich gerne mehr über Connall erfahren, wer war sein Vater, welche Fähigkeiten besitzt er. Das hat mir leider auch gefehlt, aber vielleicht gibt es noch einen Band 2 und wir erfahren dort mehr.
Zu Beginn des Buches hätte mir noch eine Karte um Setting gefallen, anhand der hervorgeht, wo sich die Geschwister im Wald gerade aufhalten, wo steht die Burg, wo die Großmutter, wo die Rabenkrone, wo wird die Mutter gefangen gehalten etc.. Vielleicht reichte meine Fantasie nicht aus, aber für mich war das eher ein Labyrinth, in dem man sich im Kreise dreht.
Aber genug kritisiert, denn das Buch hatte auch durchaus seine schönen Seiten: Den Schreibstil der Autorin fand ich sehr gut und die Protagonisten waren mir sehr sehr sympathisch. Die Dialoge unter den Geschwistern fand ich sehr lebendig als auch authentisch. Jeder, der Geschwister hat, erkennt sich hierin wieder. Die Drillinge sind so unterschiedlich und jeder auf seine Weise einzigartig, mutig, tapfer, kämpferisch, fürsorglich. Ganz klar, dass diese für Seele, Liebe und Kraft stehen. Die Fähigkeit von Cordelia, sich in Tiere verwandeln zu können, ist natürlich sehr bedeutsam und erklärt auch das wunderschöne von Cover von Bente Schlick illustriert. Es zeigt Cordelia und die Tiere, in die sie sich im Laufe der Geschichte verwandelt. Wunderschön! Das Cover ist wirklich traumhaft schön.
Am Ende des Buches gibt es noch ein „Raben-Prinzessinen-Quiz“, hier kannst du verschiedene Fragen

Bewertung vom 08.07.2022
Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe
Lamothe, Matt

Sieben Kinder - eine Welt : Komm, ich zeige dir, wie ich lebe


ausgezeichnet

Sieben Kinder, eine Welt. Die Rede ist von Romeo aus Italien, Kei aus Japan, Daphine aus Uganda, Oleg aus Russland, Ribaldo aus Peru, Ananya aus Indien und Kian aus dem Iran. Sie alle lieben auf verschiedenen Kontinenten, leben in unterschiedlicher Weise und haben doch eins gemeinsam: EINE WELT!

In dem Buch „Sieben Kinder, eine Welt. Komm ich zeig dir, wie ich lebe“ von Matt Lamothe geht es genau darum: Auf 56 bunt illustrierten Seiten bekommt man Einblick in das unterschiedliche Leben der Kinder. Egal, ob es dabei um das Frühstück, der Schulweg, die Schuluniform, die Hausarbeit oder einen gemeinsamen Abend mit der Familie geht, so unterschiedlich sich der Alltag der sieben Kinder auch gestaltet, so verschieden ihre Bett ist, in dem sie schlafen, oder ihr Essen, dass sie im Kreise der Familie zu sich nehmen, so leben sie doch auf dem gleichen Planten und schauen abends allesamt in den gleichen Nachthimmel – so endet zumindest das Buch und das hat mir gefallen, weil es doch zeigt, dass wir alle aus etwas gemeinsam haben.

Meine Meinung: Das Buch finde ich sehr hübsch und farbenfroh – ebenfalls vom Autor - illustriert. Es hat auf manchen Seiten schon fast einen Wimmelbuch-Charakter, weshalb das Buch sich auch hervorragend für die kleinen Bücherfreunde zum Vorlesen eignet, aber auch für Leseanfänger keine große Herausforderung darstellt, da die Sätze allesamt kurzgehalten sind. Das Buch lebt wirklich von seiner Vielfalt – zum Anschauen, Staunen und Erleben. Ein bisschen finde ich es schade, dass z. B. bei „Aufgaben im Haus“ im Iran ein Junge gezeigt wird, der nur auf die kleine Schwester aufpasst, in Indien dann das Mädchen die Wäsche aufhängt. Ich hätte es super gefunden, wenn das Leben von Jungen und Mädchen gleichermaßen dargestellt werden, um die Unterschiede der Geschlechter in verschiedenen Ländern nochmal zu verdeutlichen.

Am Ende des Buches findet man nochmal ein Glossar, welches z. B. die Worte aus dem Buch, die uns nicht so geläufig sind, nochmal erklärt und natürlich stellt sich auch der Autor noch einmal vor, um auch etwas über ihn zu erfahren.

Das Buch ist recht groß (auch hier erinnert es wieder an das Wimmelbuch) und ist sehr wertig. Gerade auch die kleine Weltkarte zu Beginn des Buches zeigt, wo die Kinder überall auf der Welt leben. Erschieden ist es im Edel Kids Book Verlag.

Fazit: Besser kann man einem Kind die unterschiedlichen Lebensweisen der Kinder auf unserem Planeten nicht erklären. Ich bin begeistert und hoffe, diese auch so weitergeben konnte.

Bewertung vom 22.03.2022
Die weiße Wölfin / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.1
Walder, Vanessa

Die weiße Wölfin / Das geheime Leben der Tiere - Wald Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte der „weißen Wölfin“ beginnt in einer Nacht, an dem ein heftiger Sturm durch das Flusstal tobt, wie ihn keiner der Wölfe je erlebt hat und in der zur gleichen Zeit fünf Wolfswelpen geboren werden. Der letzte und kleinste Welpe ist FÜNF und SIE hat ein Ziel: Sie möchte die allergrößte Jägerin werden und obendrein noch Rudelführerin. Doch bis es soweit ist, muss Fünf einige Lektionen lernen und erfährt durch ihr Rudel was es bedeutet, Schutz zu bieten, mutig zu sein, auf die Jagd zu gehen und für das Rudel zu sorgen. An ihrer Seite ist stets der Rabe Raak. Denn beide wissen: Nur als Team ist man stark und clever genug, um sich einer Welt voller Abenteuer und Bedrohungen zu stellen.

Wenn Vanessa Walder ein Buch schreibt, dann mit vollen Einsatz. Und dies beweist sie mit dieser neuen Buchreihe „Das geheime Leben der Tiere (Wald, Band 1) Die weiße Wölfin“ wieder einmal mehr. Schon nach den ersten Seiten merkt man, dieses Buch beinhaltet etwas Besonderes, nämlich ganz viel Wissen und Herzblut. Die Geschichte ist in vier Abschnitte unterteilt und startet mit der Wolfs-Lektion „Leben lernen“. Wie die Überschrift schon erahnen lässt, erlebt man hier zunächst die Geburt der fünf kleinen Wolfswelpen. Aber wer kennt schon die Gedanken eines ganzen Wolfsrudels dazu? Wer hat welche Aufgabe? Vanessa hat die Antwort, nämlich in Form eines kleinen weißen „Maulwurfs“, ähm….einer jungen Wölfin namens FÜNF. Eine kleine Kämpferin, die schon früh ihren Platz in Rudel kennt (oder auch erst kennenlernen muss). Im zweiten Kapitel „Kenne deinen Platz“ wird der jungen Fünf klar, wie wichtig der Familienzusammenhalt eines Wolfrudels ist, wie hart sie für ihr Fressen kämpfen müssen. "Ihr Kopf war längst übervoll und musste all die neuen Erkenntnisse erstmal verdauen". (S. 71) Genauso erging es mir auch nach diesem Abschnitt und war erstaunt, wieviel ich bisher schon in diesem Buch über die Wölfe erfahren hatte.

Ganz klar, dass die kleine Rebellin Fünf schon früh wusste, was sie werden möchte. Das wird in „Erkenne deinen Platz“ noch einmal umso deutlicher. Das Jagen, das Überleben, aber auch das Anschließen an andere Wolfrudel wird hier deutlich. Wie gut, dass Fünf immer ihren Freund, den Raben „Raak“ an ihrer Seite hat. Und nein, das ist keine Fantasie-Freundschaft der Autorin, auch hier hat sie gut recherchiert, denn eine Freundschaft zwischen Wölfen und Raben gibt es wirklich. Warum beide voneinander profitieren, liest du am besten selbst nach! Du wirst erstaunt sein. Kapitel vier „Leben lehren“ war für mich am Emotionalsten. Freunde, Spannung, Abenteuer… lies es selbst, du wirst begeistern sein.

Während ich am Leben von Fünf teilnahm und die Geschichte, die Ereignisse auf mich als Leserin nur so herunterprasselten, dachte ich oftmals, Vanessa kann nur eine „Gestaltenwandlerin“ sein, um dieses Wissen so detailgetreu wiederzugeben. Ganz so ist es natürlich nicht! ;) Die Autorin hat einfach nur eine exzellente Recherchearbeit geleistet und in Zusammenarbeit mit Forschern und Experten den Wölfen eine Stimme, ein Herz gegeben. Vielleicht ist das Buch sogar eine kleine Hommage an She-Wolf, die einmal im Yellostone Nationalpark gelebt hat.

Wie eingangs schon erwähnt, spiegelt das Buch das Leben der Wölfe wieder, und bei Raubtieren sind Themen wie der Tod von Tieren / Beutejagd etc. unumgänglich, aber Vanessa weiß, wie man Kinderbücher schreibt, das hat sie in der Vergangenheit mehrmals bewiesen und hat auch mit diesem Buch wieder einfühlsam gezeigt, wie man Kinder „auf solche Themen“ behutsam vorbereitet. Wo Vanessa draufsteht, ist Vanessa drin: Leidenschaft, Emotionen, Recherche und ganz viel Herzblut. Und natürlich kommt der „Waldersche Humor“ nicht zu kurz, dafür sorgt Raak! ;)

Aber das beste Kinderbuch lebt nun auch einmal von seinen Illustrationen und hier kommt Simona Ceccarelli ins Spiel. Sie setzt dem Buch das goldene Krönchen auf und verleiht Fünf und ihrem Rudel ein Gesicht! Das Cover ist einfach umwerfend schön und loc

Bewertung vom 01.03.2022
Das Geheimnis der Klabauterkönigin / Inna Inseling Bd.1
Scharmacher-Schreiber, Kristina

Das Geheimnis der Klabauterkönigin / Inna Inseling Bd.1


ausgezeichnet

Hast du schon einmal von den Inselingen und dem Ort Muschelsande gehört? Dann wird es aber allerhöchste Zeit. Denn dort lebt das Inseling-Mädchen Inna. Am liebsten fliegt sie mit ihrer Möwe über die Insel. Gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden kümmert sie sich seit Generationen um die lauten, riesigen Menschen, die auf der Insel Urlaub machen. Doch zunächst müssen sie dafür eine Prüfung ablegen und das gefällt Inna gar nicht, denn sie hat Angst vor den riesigen Menschen. Als dann noch ein Sturm aufzieht, ahnt Inna, dass die alte Klabauterkönigin dahinterstecken könnte. Hilfesuchend wendet sich Inna ausgerechnet an den verträumten Menschenjunge Mo. Ob sie den Sturm bändigen und die Insel retten können?

Hach, wie schön. Schon wenn man in die ersten Buchseiten von Inna Inseling eintaucht, fühlt man die frische Brise des Meeres, den tosenden Wind, der die Wellen mit einer Schaumkrone an den Strand spült und mittendrin die kleinen Inselinge, die den Menschen bei der ein oder anderen Arbeit unter die Arme greifen: Mal verscheuchen sie hungrige Möwen und retten somit dein leckeres Fischbrötchen, mal helfen sie, einen verlorenen Gegenstand wiederzufinden. Ja, so Inselinge sind schon sehr hilfreich. Nur für den Menschen eigentlich nicht sichtbar. Nicht so für den schüchternen und manchmal unbeholfenen Jungen Mo. Er hört die zarte Stimme von Inna, die für ihre Prüfung ausgerechnet den Bauernhof der Mommsens aufsuchen muss. Schon oft hat er von den Inselingen gehört, hielt es aber nur für ein Märchen. Inna ist zunächst gar nicht begeistert, dass sie von einem Menschenjungen entdeckt wurde. Das ändert sich jedoch, als sie von den Plänen erfährt, dass auf Muschelsande ein Hotelkomplex gebaut werden soll. Hilfesuchend wendet sie sich ausgerechnet an Mo und eine schöne Freundschaft beginnt.

Die Idee der Autorin Kristina Scharmacher-Schreiber mit den kleinen Winzlingen ist vielleicht nicht neu – man kennt ja auch die Borger oder die Wichtel – aber sie ist unglaublich schön, weil das Setting so atemberaubend beeindruckend geschildert wird. Die Autorin beschreibt die Natur, die Landschaft und das tosende Meer mit einer kindgerechten Sprachgewalt, dass einem schon gedanklich der Sand an den Fußspitzen kitzelt und man sofort Urlaubsfeeling verspürt. Die Idee mit der Klabauterkönigin ist ebenfalls gut durchdacht und zeigt einmal mehr, wie wichtig der Erhalt von Flora und Fauna – und natürlich Inselinge – ist. Mo und Inna passen gut zusammen: beide ermutigen sich gegenseitig und überwinden ihre Angst. Für die jüngeren Leserinnen und Leser wirklich ein kleines Mutmach-Buch.

Unterstrichen wird diese wunderschöne Geschichte durch die tollen Illustrationen von Malin Hörl, die man nicht nur auf dem Cover, sondern auch im Buch zahlreich wiederfindet und zum Träumen einladen.

Schön ist auch die Bastelidee mit dem Muschelschachspiel, da macht das Muschelsammeln am Strand nochmal so viel Spaß!

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende, denn es warten noch viele Abenteuer. Und so freuen wir uns auf jeden Fall auf eine Fortsetzung. Wann diese beim Coppenrath Verlag erscheint, steht derzeit nicht fest.

Fazit: Ein gelungener Auftakt für kleine und große Inselfreunde!

Bewertung vom 08.02.2022
Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2


sehr gut

Heftige Schneefälle bringen über Nacht in der Grenzregion Karwendel alles zum Erliegen. Mitten im Chaos verschwinden fünf junge Menschen: In der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus, in einem Studentenwohnheim in Innsbruck zwei Studentinnen. Als während der Ermittlungen zwei weitere Vermisstenmeldungen bei der Polizei eingehen, wird klar, dass es einen Zusammenhang gibt. Alexa Jahn und Bernhard Krammer haben alle Mühe, unter den erschwerten Bedingungen grenzübergreifend zusammenarbeiten und Bernhard Krammer beschleicht das ungute Gefühl, dass das Verschwinden der Personen mit einem alten Fall zusammenhängen könnte…als dann auch noch eine Leiche gefunden wird, ist klar: Für das deutsch-österreichische Ermittlerteam Alexa Jahn und Bernhard Krammer tickt die Zeit, denn der Mörder ist skrupellos….
Meine Meinung: Das Buch „GRENZFALL – Ihr Schrei in der Nacht“ der Autorin Anna Schneider ist bereits der zweite Band der Grenzfall-Reihe. Mir ist der Einstieg zunächst leichtgefallen. Auf dem Inneneinband werden die beiden Ermittler Alexa Jahn (Deutschland) und Bernhard Krammer (Österreich) kurz beschrieben. Das gefiel mir sehr gut und verschafft Neueinsteigern einen kleinen Überblick. Auch finde ich die Karte des Grenzgebiets sehr gut und zeigt via kleinen Fähnchen, wo die einzelnen Fälle der jeweiligen Buchbände spielen.
Die Ermittlerteams selbst fand ich ebenfalls auf Anhieb sympathisch, auch wenn sie sich von der Charakteristik doch sehr unterscheiden, was natürlich am Ende die Zusammenarbeit auch wieder spannend macht. Ich könnte mich auch nicht entscheiden, für wen ich mehr sympathisiere. Alexa Jahn (ehrgeizig, bekannt für Alleingänge) und ihr Kollege Florian Huber arbeiten noch nicht so lange miteinander und müssen noch zusammenwachsen. Anders ist es bei Krammer und seiner jungen Kollegin Roza Szabo. Die beiden sind ein eingespieltes Team und spornen sich immer wieder an, nicht aufzugeben, glauben an den anderen und lassen – wenn sie an einem Fall arbeiten - einfach nicht locker. Beide sind ehrgeizig, aber auf einer gesunden Basis. Es macht wirklich Spaß zu lesen, wie jeder auf seiner „Grenzseite“ ermittelt. In Band 1 erfährt die Ermittlerin Alexa, dass Krammer ihr Vater ist. Diese Nebenszene wird in Band 2 weitergeführt. Hier bleibt es auf jeden Fall spannend, wie beide mit der neuen Situation umgehen, ob es eher hinderlich oder förderlich für die kommenden Ermittlungen sein wird. Mir gefielen auch die Nebenrollen in diesem Buch: Line ist Psychologin und die Freundin von Alexa. Von ihr erhoffe ich mir in den weiteren Bänden noch mehr. Konstantin (Alexas Date aus Band 1) kommt auch eher selten vor, doch schauen wir mal, wie sich die Geschichte der beiden entwickelt. Selbst die Pensionsinhaberin, Frau Messener, fand ich total lieb.
Das Buch besticht durch sein tolles Setting: Die Autorin schafft es, uns Landschaft, Schneegestöber, die Berge – ja, die gesamte Atmosphäre gut zu beschreiben. Auch wenn das Gebiet eigentlich eher zum entspannten Verweilen einlädt, jagt es einen doch einen kleinen Schauer über den Rücken, wenn sie von düsteren Gestalten mit Maske schreibt, die nachts mal so durchs Fenster schauen oder von Schneeverwehungen, tiefer Dunkelheit, dumpfen Schreien in der Nacht. Auch bei der Beschreibung der Morde zeigt sie keinen Skrupel: Der oder die Täter gehen wirklich gewaltvoll vor und scheuen vor nichts zurück. Da wird’s einem manchmal echt übel.
Die Geschichte liest sich gut, abwechselnd werden die Ermittlungsfortschritte auf deutscher und österreichischen Seite geschildert, und hin und wieder blicken wir in einer Szene in die Köpfe der Entführungsopfer. Auch wenn ich im Großen und Ganzen mit dem Stil der Autorin zufrieden bin, hatte ich ab der Mitte es Buches das Gefühl, mir geht selbst die Luft aus, und es muss jetzt mal was Spannendes passieren. Die Ermittler dümpeln vor sich hin, und man fragt sich, wann treffen Jahn und Krammer endlich zusammen? Zum Ende hin geht’s dann rasant zu: Es