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Benutzername: 
Romy

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2024
Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3
Christie, Agatha;Bottier, Isabelle

Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3


sehr gut

Eine besondere Umsetzung des weihnachtlichen Klassikers

Weihnachten auf Gorston Hall. Der tyrannische Patriarch der wohlhabenden Familie Lee, Simeon Lee, hat zum Anlass der Festlichkeiten die zum Teil zerstrittenen Familienmitglieder um sich geschart. An Heiligabend wird das Familienoberhaupt unter mysteriösen Umständen ermordet und jeder der Anwesenden hat ein Motiv. Geht es um Familienzwistigkeiten oder hat es der oder die Täterin auf das Familienvermögen abgesehen? Hercule Poirot ist zufällig in der Nähe und nimmt die Ermittlungen auf.

„Hercule Poirots Weihnachten“ war mein erster Graphic Novel und ich war sehr auf die Umsetzung der Kriminalgeschichte gespannt. Normalerweise kennt man es von Agatha Christies Krimis so, dass Details, die für die Aufklärung des Mordfalls wichtig sind, ganz geschickt in die Geschichte einflechtet werden. Bei einem Graphic Novel dagegen wird der Text ja komplett auf die Dialoge verknappt. Dafür spielen die Bilder eine große Rolle und als Leser ist man die ganze Zeit versucht, aus den Illustrationen wichtige Details herauszulesen. Ich hatte sehr viel Spaß dabei, mitzurätseln und habe immer wieder zurückgeblättert, um die Aussagen und Alibis der verschiedenen Charaktere zu vergleichen.

Die blau-bräunliche Farbgestaltung der Illustrationen fand ich sehr stimmungsvoll und zur Geschichte passend. Die Darstellung des herrschaftlichen Anwesens und der winterlichen Umgebung sind unglaublich atmosphärisch dargestellt und erzeugen eine winterliche, cozy Stimmung. Was mir persönlich nicht ganz so gut gefallen hat, war die Darstellung der Personen und vor allem der Gesichtsausdrücke. Natürlich ist man auch von Comics gewohnt, dass die Reaktionen der Figuren sehr überzeichnet werden, aber ich fand es oft ein wenig übertrieben und es hat nicht so gut zu meiner Vorstellung einer wohlhabenden britischen Familie gepasst.

Fazit: Sehr spannend und kurzweilig, mal ein ganz anderes Leseerlebnis.

Bewertung vom 26.10.2024
Du + ich und unser Geld
Schömann-Finck, Clemens

Du + ich und unser Geld


sehr gut

Einstiegslektüre in das Thema Finanzen in der Partnerschaft

In dem kompakten 160-seitigen Ratgeber werden Themen wie verschiedene Kontenmodelle, Immobilienkauf, Auswirkungen einer Eheschließung, Altersvorsorge ect. aus dem Blickwinkel einer Partnerschaft behandelt. Das Buch gibt somit sehr viele hilfreiche Tipps an die Hand, um die konfliktreiche Frage nach den Finanzen in der Beziehung bestmöglich zu lösen.

Die Aufteilung und optische Aufbereitung fand ich sehr gut gelöst. Die Texte sind meiner Meinung nach sehr übersichtlich gestaltet. Besonders wichtige Abschnitte oder Erkenntnisse sind farblich nochmal hervorgehoben und erleichtern es dem Leser, diese Stellen wiederzufinden. Außerdem sind immer wieder Beispielrechnungen (kürzere in den Fließtext und komplexere auf einer separaten Seite) abgedruckt.

Ich persönlich konnte sehr viele hilfreiche Erkenntnisse aus dem Ratgeber ziehen, auch wenn ich mir in manchen Kapiteln noch mehr vertiefte Informationen oder Beispielrechnungen gewünscht hätte (z.B. im Kapitel "Die gemeinsame Immobilie").
Ich habe mir sehr viele Textstellen markiert und werde das Buch in der Zukunft sicherlich wieder zur Hand nehmen, um Informationen nachzuschlagen und sie gemeinsam mit meinem Partner zu diskutieren.

Fazit: Für jemanden, der sich bisher noch nicht wirklich mit dem Thema Finanzen auseinandergesetzt hat, ist „Du + ich und unser Geld“ eine sehr gute Einstiegslektüre.

Bewertung vom 28.09.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


ausgezeichnet

Für mich persönlich ein Jahreshighlight!

Was wäre, wenn dein Bruder, von dem du überzeugt bist, dass er niemals jemandem etwas antun könnte, einen Mord gesteht? Und was, wenn der Einzige, mit dem du darüber sprechen könntest, der Bruder des Ermordeten ist?

Brookes Bruder Jason wurde für den Mord an seinem besten Freund verurteilt. Seitdem werden Brooke und ihre Familie in der Kleinstadt von allen gemieden und die Familie droht an der Tragödie zu zerbrechen. Brooke leidet nicht nur unter dem Verlust ihres Bruders, sondern auch unter der Einsamkeit und der Entfremdung von ihrer gesamten Familie. Für Brooke ist das Eiskunstlaufen der einzige Lichtblick in ihrem Leben bis sie Heath, den Bruder des Ermordeten, wiedertrifft. Er braucht ebenso wie sie eine Person, mit der er das Geschehene verarbeiten kann.

Mich persönlich hat das Buch tief berührt. Ich habe mitgefühlt, ja mitgelitten und sogar ein paar Tränchen verdrückt. Das Buch hat mich alles fühlen lassen: Trauer und Unglauben über das Geschehene, Wut und Hass über die ungerechte Behandlung der Familie, aber auch ein Fünkchen Hoffnung auf eine Zukunft, die nicht mehr ausschließlich von dem Mord überschattet wird.
Ab Seite eins war ich von Abigail Johnsons Schreibstil gefesselt und konnte mich sofort in die Charaktere, allen voran Brooke, aber auch die anderen Familienmitglieder, hineinversetzen. Auch wenn Brooke eine so junge Protagonistin ist, geht sie meiner Meinung nach äußerst reif und reflektiert mit der Situation um. Ein wenig blasser ist für mich persönlich Heath geblieben. Nichtsdestotrotz fand ich die ambivalente Beziehung der beiden sehr spannend. Ebenso wie sie der Hass für den jeweilig anderen abstößt, zieht sie das Gefühl der Verbundenheit durch den Verlust ihrer beiden Brüder an. Somit ist die Anwesenheit des jeweils anderen ebenso schmerzhaft wie tröstlich.

Man darf bei dem Buch keine rasante Handlung oder viele Spannungshöhepunkte erwarten. Im Mittelpunkt stehen vielmehr große Gefühle und kritische Fragen. Wie geht Brooke mit dem Mord und Verurteilung Jasons um, wenn diese scheinbaren Tatsachen überhaupt nicht mit ihrem Bild von ihrem Bruder übereinstimmen? Warum hat Brooke stellvertretend für Jason Schuldgefühle, wo sie doch nichts mit dem Mord zu tun hat? Verdient ein Mörder noch die Liebe und Unterstützung von seinen Angehörigen? Wie kann man als Familie weiterleben und sich nicht verlieren, wenn etwas so unfassbar Schlimmes geschehen ist? Ist der Kontakt zum Bruder des Ermordeten tabu, auch wenn er der Einzige ist, der Brooke Trost spenden kann?

Das Cover finde ich wunderschön gestaltet, allerdings wird es meiner Meinung nach der Geschichte nicht ganz gerecht und wirkt zu „girly“ und fröhlich. Die Schmuckklappe fand ich beim Lesen eher etwas störend.

Fazit: Ein feinfühliges und tiefgründiges Buch über Schuld (oder doch Unschuld?), Einsamkeit, Freundschaft, verbotene Liebe, Träume und dem Umgang mit einer familiären Tragödie. Ich würde es allen empfehlen, die gerne emotionale und eher langsam erzählte Geschichten lesen.

Bewertung vom 07.09.2024
Monoloco (eBook, ePUB)
Blum, Susann

Monoloco (eBook, ePUB)


gut

Zufall, Schicksal oder Magie?

Auf etwas unkonventionelle Art und Weise lernt die Hauptfigur Mailyn in der Bahn Aron kennen. Sofort wird klar, dass das Interesse aneinander gleichermaßen auf beiden Seiten besteht und das, obwohl Mailyn verheiratet ist. Zufällig treffen die Freundesgruppen der beiden in der Bar „Monoloco“ aufeinander und aus zwei kleinen Cliquen wird eine große. Nachdem Aron auf mysteriöse Art verschwindet, macht sich die ganze Gruppe auf, ihn zu finden.

Ich fand das Buch aufgrund des lockeren Schreibstils und der kurzen Länge sehr kurzweilig zu lesen. Leider blieben die meisten der Charaktere für mich eher blass. Nichtsdestotrotz hat mir die Dynamik in der Freundesgruppe sehr gut gefallen. Nachdem mich das Kennenlernen von Mailyn und Aron ganz zu Beginn zum Lachen gebracht hat, war ich auf eine lockere, humorvolle Lektüre eingestellt. Die Geschichte hat sich jedoch in eine andere Richtung entwickelt, als ich es erwartet hatte. Statt locker und humorvoll, war die Handlung eher dramatisch. Wie mit dem Thema häusliche Gewalt und Untreue umgegangen wurde, fand ich leider zu sehr „an der Oberfläche gekratzt“. Ehrlich gesagt hat mich auch die Spiritualität in dem Roman ein wenig gestört. Ich persönlich fand es in dem Gesamtkonzept der Geschichte nicht so stimmig und es hat einfach nur unrealistisch auf mich gewirkt. Vielleicht hätte das Buch auch einige Seiten mehr benötigt, um diese Idee weiter zu entwickeln. Auch der Höhepunkt und das Ende kamen für mich etwas zu unvermittelt. Als ich das Nachwort der Autorin zum Hintergrund des Romans las, konnte ich Ihre Motive jedoch besser nachvollziehen und ihre persönlichen Erfahrungen haben mich berührt. Angesichts dieser autobiographischen Elemente konnte ich die Geschichte nochmal aus einer anderen Perspektive sehen. Außerdem konnte ich vor allem zum Ende des Buches hin einige tiefgründige Gedanken zu Freundschaft und dem Leben allgemein mitnehmen.

Das Cover des Buches finde ich persönlich auch nicht so gut getroffen. Abgesehen von dem Zug im Hintergrund konnte ich auch keinen Bezug zu der Geschichte herstellen.

Fazit: Ich hätte mir ein paar (hundert) Seiten mehr gewünscht, da ich glaube, dass die Geschichte dadurch noch ein wenig ausgereifter hätte sein können. Dennoch haben mir der Schreibstil und auch einige Lebensansichten aus dem Buch gut gefallen.

Bewertung vom 13.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Clayton Stumper wird als Säugling vor der Tür einer Gemeinschaft von schrulligen Rätselmachern ausgesetzt und von deren Vorsitzenden, Pippa Allsbrook, wie ihr eigenes Kind aufgezogen. Fünfundzwanzig Jahre später, nach Pippas Tod, wird Claytons Bedürfnis, seine wahre Herkunft aufzudecken, immer größer. Anhand der Rätsel, mit denen Pippa ihm den Weg leitet, macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln und lernt dabei besondere Menschen und vor allem sich selbst kennen.

In abwechselnden Kapiteln wird die Geschichte einerseits in der Vergangenheit aus Pippa Allsbrooks Sicht und andererseits in der Gegenwart aus Clayton Stumpers Sicht erzählt, bis beide Handlungsstränge gemeinsam Stück für Stück das fehlende Puzzleteil von Claytons Herkunft offenlegen. Auch wenn das Buch aus meiner Sicht keine rasanten Wendungen oder einen großen Spannungsaufbau hat, haben mich die kurzen Kapitel aus wechselnder Sicht und die liebevoll gestalteten Charaktere davon abgehalten das Buch aus der Hand zu legen.

Während einige Charaktere der Rätselgemeinschaft eher blass bleiben, habe ich die Hauptcharaktere Pippa und Clayton sowie ein paar Nebenpersonen sehr schnell liebgewonnen. Mit seinem besonderen, kreativen und präzisen Schreibstil hat es Samuel Burr geschafft, mir stets ein plastisches Bild der Charaktere vor Augen zu zaubern.

Wie ein roter Faden ziehen sich die kleinen Rätsel durch das Buch und sind durchaus auf einem Niveau, dass man sie als Normalsterblicher (und ohne ein Rätselmacher zu sein) lösen kann. Falls man selbst nicht direkt auf die Lösung kommt, werden die Rätsel innerhalb der Geschichte aufgelöst. Sehr schön fand ich auch, dass die Kapitel aus Claytons Sicht mit einem Worträtsel aus Pippas Kreuzworträtsel beginnen und die Antwort immer mit dem aktuellen Kapitel und Claytons Erfahrungen und Erkenntnissen in Verbindung stehen.

Fazit: eine atmosphärische, cozy Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe, die meine Erwartungen nach spannungsvollen und mysteriösen Elementen jedoch nicht ganz erfüllt hat.