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Stuffl84

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2024
Wo das Herz zu Hause ist: Roman   Der berührende und spannende Abschluss der Ein-Schluck-Liebe-Reihe
Wöss, Lotte R.

Wo das Herz zu Hause ist: Roman Der berührende und spannende Abschluss der Ein-Schluck-Liebe-Reihe


ausgezeichnet

Das Buch ist der letzte Teil der "Familie Schluck Saga" und ich muss direkt am Anfang sagen, dass ich kein anderes Buch aus dieser Reihe kenne. Trotzdem habe ich mich getraut es zu lesen und habe es defintiv nicht bereut. Ich bin also ohne Vorkenntnisse an dieses Buch gegangen und war sehr dankbar über das Glossar im hinteren Bereich des Buchs. Dort konnte ich immer wieder nachsehen, um welche Personen es sich handelt bzw. in welchen Verwandschaftsverhältnis sie zueinander stehen. Das war wirklich sehr praktisch und hilfreich.

In diesem Buch geht es um vier Personen. Da wären einmal Tim Schluck und Heidi Henze. Tim ist ein erfolgreicher Sportler, doch er hat ein schweres Schicksal erlitten und hadert mir sehr stark mit sich. Heidi ist Journalistin und auf seine Geschichte aufmerksam geworden. Um einen Artikel über ihn zu schreiben, freundet sie sich unter falschen Aussagen mit ihm an. Als sich langsam Gefühle entwickeln, wird es kompliziert. Wird sie ihm die Wahrheit sagen? Dann wäre da noch der alleinerziehende Vater Andreas, der den Apfelhof leitet. Sein Sohn, Hendrik, will in seine Fußstapfen treten. Doch das ist seiner Mutter , Lydia, ein Dorn im Auge. Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen Andreas und Lydia. Durch viele verschiedene Umstände trifft Andreas auf die Ärztin Mariam. Haben die beiden eine Chance?

Das Buch sprüht nur so von großen Gefühlen. Die Mischung aus Schicksal, Traurigkeit, Sehnsucht und Glück ist sehr ausgewogen und hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Flüssig, erfrischend und voller Gefühle. Jede der Gefühle ist deutlich spürbar. Und ich kann euch sagen, ich habe wirklich mit den Protagonisten gelitten. Ich habe so manche Träne vergossen, egal, ob aus Traurigkeit oder Freude. Es war alles dabei und genau deswegen fand ich das Buch so toll. Die Charaktere hatten Tiefe und die Autorin ist vor allem auf das Schicksal von Tim sehr eingegangen. Seine Verletztheit wurde sehr genau beleuchtet und auch die innere Zerissenheit von Heidi war so deutlich. Auch die Ereignisse rund um Andreas und Mariam haben mich berührt. Ingesamt hat das Buch eine tolle Balance ohne mit Gefühle zu überladen zu sein. Die Familiengeschichte wurde auch näher beleuchtet. Dort war ich weniger emotional dabei, weil ich einfach die anderen Pärchen nicht kannte. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass, wenn man alle anderen Teile gelesen hat, es zu einem runden Abschluss kommt.

Ich kann das Buch allen Romantikern ans Herz legen. Auch ohne Vorkenntnisse ist es zu empfehlen und lesenswert!

Bewertung vom 08.12.2024
Kom.Ba. / Kommissar Bambus
Gun, Ben B.

Kom.Ba. / Kommissar Bambus


sehr gut

3,5 Sterne

Dieses Buch ist wirklich eine Art Krimiroman, das ich noch nie zuvor gelesen habe. Schon nach den ersten Seiten war ich überrascht, denn ich hätte nicht gedacht, dass ein Krimi zusammen mit Gedichten funktioniert. Zu jedem Kapitelbeginn gibt es ein kleines Gedicht, dass inhaltlich schon auf das Kapitel vorbereitet und es lohnt sich defintiv dieses noch mal zu lesen, sobald man das Kapitel beendet hat. Doch worum geht es in diesem ungewöhnlichen Krimi?

Hauptkommissar Gabriel Landgraf arbeitet mit seinen Kollegen zusammen an einem Fall in seiner Wahlheimat Hamburg. Doch es passiert etwas, dass er nicht hat kommen sehen und auch nicht darauf vorbereitet war. Er gerät mit seinen Kollegen in einen Hinterhalt. Und genau das ändert alles für ihn. Er hat mit den Folgen zu kämpfen und sucht verzweifelt nach einem letzten Strohhalm, der ihn über Wasser hält. So passiert es, dass er in die Dienststelle nach Deggendorf versetzt wird und im wahrsten Sinne des Wortes noch mal von vorne anfangen muss. Auch dort gibt es selbstverständlich Fälle, die gelöst werden müssen und es erwartet ihn ein holpriger Start, aber auch eine Menge symapthische Menschen, die bereit sind, ihm bei seinem Neustart zu helfen.

Der Einstieg in das Buch ist dem Autor sehr gelungen, denn der Leser ist sofort mitten im Geschehen und kann durch den Schreibstil schnell die Gefühle von Gabriel spüren. Auch die darauffolgenden Kapitel empfand ich als gelungen, da es dem Charakter "Gabriel Landgraf" unglaubliche Tiefe gab und ich somit ein umfängliches Bild des Hauptkommissars erhielt. In der Mitte des Buches kamen für mich die ersten Schwächen auf, da sich die Geschichte etwas zog und viel zu viele Nebenhandlungsstränge eröffnet wurden. Ich hatte das Gefühl etwas in den Ereignissen "zu schwimmen", da es für mich keinen roten Faden mehr gab und ich mich schwer tat zu erkennen, was eigentlich die Haupthandlung der Geschichte sein sollte. Es ist defintiv ein Krimiroman, in dem nicht die Kriminalfälle im Vordergrund stehen, sondern das Leben des Hauptkommissars. Daher fand ich die Fälle eher mittelmäßig und es kam diesbezüglich erst wieder gegen Ende des Buches Spannung auf, da ich bis dahin überhaupt keine Vermutung hatte, wer der Täter sein könnte.

Das Buch ist hauptsächlich aus der Sichtweise von Gabriel Landgraf geschrieben. Was ich jedoch als nicht gelungen empfand, war die Tatsache, dass es teilweise zum Perspektivwechsel zu unterschiedlichsten Charakteren kam, ganz unvermittelt immer mal wieder. Es gab keine Regelmäßigkeit darin, was meinen Lesefluss etwas ins Stocken brachte.

Ich möchte auf jeden Fall noch mal erwähnen, wie schön ich die Gedichte fand. Sie waren wirklich einzigartig und es hat so Spaß gemacht sie im Zusammenhang mit den Kapiteln zu lesen. Das ist wirklich sehr gelungen. Der Roman hat wirklich viel Potential und abgesehen von den oben genannten Schwächen habe ich das Buch gerne gelesen. Gabriel ist ein sympathischer Kerl, der realsitisch mit seinen Stärken und Schwächen dargestellt wurde. Zusammen mit der Lyrik ist es ein Kriminalroman der anderen Art. Ich vergebe 3,5 Sterne, runde hier aufgrund der nicht gegebenen Möglichkeit auf 4 Sterne auf.

Bewertung vom 24.11.2024
Sei schnell wie der Wind! / Retter der Drachen Bd.1
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Sei schnell wie der Wind! / Retter der Drachen Bd.1


ausgezeichnet

Das Cover ist unglaublich süss und zeigt bereits die beiden Hauptcharaktere: das kleine Mädchen Lea und den Drachen Avindur. Sehr schöne Farben wurden gewählt und mein Sohn war vor allem von der Darstellung des Drachens begeistert.

Lea trifft auf die mysteriöse Nebula, die ihr ein blaues Drachenei gibt, mit der Bitte, sich gut um den kleinen Drachen zu kümmern, da er in der Drachenwelt in großer Gefahr sei. Schon nach kurzer Zeit schlüpft der kleine blaue Drache und ist ein ganz schön neugieriges Kerlchen. Für Menschen, die nicht an Drachen glauben und somit keine Drachenfreunde sind, ist Avindur unsichtbar. Aber er hat sooo einen großen Hunger und liebt vor allem Fisch... auch Fischstäbchen sind vor ihm nicht sicher. Zum Glück offenbaren sich bald noch andere Drachenfreunde, genau rechtzeitig, da Avindur in Gefahr ist. Wie geht das Abenteuer um Avindur nur weiter?

Ich habe die Geschichte mit meinen zwei Söhnen (7 und 9 Jahre alt) gelesen. Vor allem mein kleinerer Sohn war sehr angetan von der Geschichte und von der Gestaltung des Buches. Die Schriftgröße ist etwas größer, genau richtig für das empfohlene Lesealter von 7 Jahren. Neben der Schrift gibt es aller ein paar Seiten Bilder zu den aktuellen Ereignissen. Alles in allem sehr farbenfroh und süß gestaltet. Die Geschichte an sich fand ich auch unglaublich phantasievoll und putzig. An vielen Stellen mussten meine Söhne laut lachen, vor allem wenn es um Avindur ging und er mal wieder etwas angestellt hat. Er ist ein wirklich süßer Charakter, den man direkt ins Herz schließt. Aber auch die anderen Charaktere fand ich durchgehend toll dargestellt. Die Geschichte ist nicht gruselig und eignet sich super gut zum Vorlesen. Den Text konnte mein 9 Jähriger auch gut selber lesen; es gab keine Fremdwörter oder unendlich lange Wörter. Das Buch ist offensichtlich für ein weiteres Buch ausgelegt, da das Ende eine Fortsetzung ankündigt.

Die Leseempfehlung finde ich sehr passend. Mein 7 Jähriger Sohn war begeistert von der Geschichte und möchte nun gern auch einen Drachen haben. Für meinen größeren Sohn war es schon etwas "langweilig"; er fand es nicht spannend genug.

Ich kann das Buch für Erstklässler sehr empfehlen und vergebe 5 Sterne. Es ist wirklich eine tolle phanatsievolle Geschichte.

Bewertung vom 23.11.2024
Das perfekte Grau
Jamal, Salih

Das perfekte Grau


gut

Der Klappentext hat mich wirklich neugierig gemacht und es war mir da schon bewusst, dass es kein leichter Roman werden wird. Es ist defintiv kein Wohlfühlroman, nein, viel mehr ein Roman, der zum Nachdenken anregt und der einen Nachklang hat.

Dante (eigentlich Ante) arbeitet in einem heruntergekommenen Hotel an der Ostsee. Er flieht vor seiner Vergangenheit, genau wie die drei anderen Saisonarbeiter in diesem Hotel. Mimi, die verdammt gut kochen kann und so souverän wirkt. Rofu, ein Flüchtling aus Afrika, der gute Laune verbreitet und eine gute Seele hat. Und dann ist da noch Novelle, eine junge Frau, die meist betrunken ist und viele Tattoos, aber auch Narben hat. Die vier könnten nicht unteschiedlicher sein und es wird schnell deutlich, dass jeder etwas Dramatisches in seiner Vergangenheit erlebt hat. An einem Morgen überschlagen sich die Ereignisse und so kommt es dazu, dass die vier Fremden zusammenhalten und sich auf einen Roadtrip wiederfinden.

Der Autor bedient sich vieler Metaphern und es gibt viele Sätze, die ich mir notiert habe, weil sie einfach schön und so viel ausdrücken. Teilweise ist der Schreibstil auch schnörkelig und sehr bildgebend. Es ist defintiv sarkastisch und selbstkritisch. Die Charaktere haben eine gute Tiefe, haben Ecken und Kanten und sie machen Fehler. Jeder von den Vieren hat in seiner Vergangenheit viele schlimme Dinge erlebt oder gesehen. Es ist schockierend und kann auch ein Trigger sein. Das sollte man sich vorher bewusst sein, wenn man das Buch lesen möchte. Der Autor schreibt in der Ich Erzählung aus der Sicht von Ante. Ich mochte es, dass Ante sich immer wieder selbst reflektierte, nach dem er von all den tragischen Geschichten erfahren hat. Es findet auch bei den anderen Charaktere eine Veränderung statt. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass sich der Autor mehr Zeit für die jeweiligen Entwicklungen genommen hätte. Vor allem gegen Ende wirkte es eher übereilt. Trotz allem ist es für mich ein Buch über Freundschaft; für einander da sein, auch wenn es noch so dunkel scheint. In dem Buch gibt es so viele schöne Momente darüber, die ich am Anfang nicht für möglich gehalten habe.

Die ersten Abschnitte im Buch haben mir ganz gut gefallen, aber gegen Ende verliert das Buch ein bisschen den roten Faden. Ja klar, es ist skurril, sarkastisch und bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktionierte das auch gut. Es wirkte für mich am Ende etwas unrund. Auch wenn ich den ersten Teil wirklich mochte, vor allem die selbstkritischen Teile, die dazu anhielten Dinge vielleicht anders zu bewerten oder neu zu bewerten. Ich kann das Buch trotz das, für mich unrunden letzten Teil des Buches, empfehlen.

Bewertung vom 21.11.2024
Schneeflöckchen im Zitronenröckchen
Schweigkofler, Mirjam

Schneeflöckchen im Zitronenröckchen


gut

Ich liebe Weihnachtsromane, da es sich um eine meiner liebsten Zeiten im Jahr handelt. Auch wenn das Cover gar nicht so weihnachtlich wirkt, so versteckt dahinter ein Liebesroman, der in der Stadt Limone am Gardasee spielt. Hauptakteure sind Alena, eine junge Frau, die ihren Job als Eventmanagerin über alles liebt und Tommy, der in der Eventabteilung in Limone arbeitet. Alena wird von ihrer Agentur nach Limone geschickt um mit Tommy den hiesigen Weihnachtsmarkt zu organisieren. Allerdings ist Tommy ganz und gar nicht von ihr begeistert und reagiert sehr abweisen. Alena lässt sich davon nicht unterkriegen und bleibt standhaft. Sie erkennt, dass Tommy auch andere Seite hat. Vielleicht hat es einen Grund, warum er so eine harte Schale hat?

Der Einstieg in das Buch ist recht angenehm, was vor allem an dem schönen Schreibstil der Autorin liegt. Sie beschreibt wunderbar die Umgebung oder auch die Kulinarik. Das hat mir gut gefallen, denn ich konnte mir dadurch Limone bildhaft sehr gut vorstellen. Ein großer Minuspunkt an dem Roman ist vor allem die Schnelligkeit. Das Buch umfasst knapp 200 Seiten und man kann sich dadurch schon allein vorstellen, dass die Charaktere wenig Raum für Entwicklung haben. Ich konnte manche Aktionen nicht richtig nachvollziehen, weil es einfach so schnell ging und ich gar keine richtige Möglichkeit hatte die Charaktere richtig kennenzulernen. Gerade als ich dachte, dass ich Alena besser einschätzen konnte, war das Buch auch schon in seinen letzten Kapiteln. Das fand ich sehr schade, da die Autorin wirklich toll und bildhaft alles andere beschrieben hat. Es hätte meiner Meinung nach mehr Seiten und Inhalt gebraucht, um diese Geschichte rund zu machen. So war es einfach gehastet, dass es am Ende ein Happy End gibt. Der Verlauf der Geschichte war ebenfalls recht linaer, so dass man schon nach den ersten Seiten das Ende wusste. Das finde ich an sich nicht schlimm, weil viele Liebesromane so aufgebaut sind, allerdings war es eben für ein linaeren Verlauf einfach zu kurz. Was ich wiederum mochte, war, dass ausschließlich aus Alenas Perspektive geschrieben wurde. Dadurch konnte etwas Spannung aufgebaut werden, da man Tommys Sichtweise nicht kannte und man aus seinem Verhalten interpretieren musste.

Ich vergebe 3 Sterne. Ich hätte gerne längere Zeit in Limone verbracht.

Bewertung vom 21.11.2024
Triff mich über den Wolken
Burke, Andie

Triff mich über den Wolken


ausgezeichnet

Das Cover finde ich schon einmal wunderschön für diese queere Romanze. Die Farben sind toll gewählt und die zwei Frauen, die dort Hand in Hand stehen, deuten schon mal auf den Inhalt des Buches hin. Es geht also um zwei Frauen, die unterschiedlich nicht sein könnten.

Olive, eine Krankenschwester, die in einer Notaufnahme arbeitet, hat extreme Flugangst. Trotz dessen findet sie sich in einem Flugzeug wieder, denn sie hat ein Ziel: sie möchte bei einen Halbmarathon im Disneyland in Florida mitlaufen. Sie will die "To Do Liste" ihres Bruders erfüllen. In dem Flugzeug kommt es allerdings zu einem Notfall und Olive muss handeln, und zwar schnell. Sie rettet dadurch das Leben eines Mannes. Da das Flugzeug aufgrund des Notfalls seine Route ändern muss, sitzt sie nun fest und sie hat keine Ahnung, wie sie es noch rechtzeitig zum Halbmarathon kommen soll. Sie ist verzweifelt und als wäre das nicht schon schlimm genug, geht das Video, was ein andere Flugpassagier von dem Notfall gedreht hat, viral. Sie ist eine Heldin. Und jetzt kommt Stella ins Spiel. Sie ist die Co Pilotin des Fluges und bedankt sich selbstverständlich bei ihr. Olive ist hin und weg von dieser Frau und als diese sich auch noch anbietet Olive mit dem Auto zu dem Sportevent zu fahren, kann sie ihr Glück kaum glauben. Die beiden verbringen eine tolle Zeit in Disneyland, aber werden sich danach wahrscheinlich eh nie wieder sehen.... oder etwa doch? Als Stella kurze Zeit später in Olives Notaufnahme steht und ihr einen Fake Dating Plan vorschlägt, fällt sie aus allen Wolken.

Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen, denn ich konnte es wirklich nur schwer aus der Hand legen. Ich flog förmlich durch die 480 Seiten. Und unter uns: Ich hätte auch noch 100 Seiten mehr von den beiden lesen können. Fake Dating ist eins meiner liebsten Themen in einem Liebesroman. Der Schreibstil ist einfach klasse. Dadurch, dass es nur aus Olives Perpesketive geschrieben ist, habe ich mir natürlich die selben Fragen wie Olive gestellt. Ich konnte, wie sie, nur erahnen, was vielleicht in Stella vorgeht. Deswegen gab es einen richtig guten Spannungsaufbau und es hat geknistert ohne Ende. Ich liebe es in einem Buch, wenn sich die Anziehung zwischen zwei Menschen über einen längeren Zeitraum aufbaut und dann der "Knall" passiert. Ich mochte es außerdem, dass neben der Liebesgeschichte auch die beiden Protagonisten beleuchtet wurden. Jeder hatte seine eigene Geschichte zu tragen und sie mussten mit Unsicherheiten kämpfen. Ich finde das Buch hat so viele Bereiche bedient: es hat Witz und Charme, große Gefühle, Kribbeln und Schmetterlinge, aber auch Traurigkeit, Familiendrama und Sorgen. Ich fand keinen Aspekt langweilig und durch diese Vielseitigkeit war von Langatmigkeit keine Rede. Es war so emotionsreich: Ich habe vor allem oft über Olives Gedanken gelacht, aber ich hatte auch in traurigen Situationen die Tränen in den Augen. Einfach eine wunderschöne Liebesgeschichte.

Ich freue mich immer über ein queeres Buch, das in deutscher Sprache ist und ich kann dieses nur vollstem Herzen empfehlen!! Toll, dass es ins Deutsche übersetzt wurde und nun noch mehr an der Geschichte von Olive und Stella teilhaben können. Volle 5 Sterne!

Bewertung vom 21.11.2024
Inselwinter auf Sylt
Rodeit, Julia K.

Inselwinter auf Sylt


sehr gut

Wenn ihr auf der Suche nach einem romantischen Roman seid, der in der Weihnachtszeit spielt, dann seid ihr hier genau richtig. Das Buch verspricht nicht nur eine schöne Liebesgeschichte, sondern auch einen kleinen Ausflug auf die Insel Sylt mit all ihren Schönheiten.

Die beiden sympathischen Hauptakteure sind Isa und Lars. Isa ist die meiste Zeit im Jahr unterwegs und war bereits auf vielen Kontinenten. Aktuell besucht sie gerade ihre Mutter im Allgäu, aber sesshaft will oder kann sie nicht werden. Nach einem unglücklichen Zusammentreffen mit ihrem Ex will Isa nur fliehen und zwar so schnell wie möglich. Als ihre Schwester, Lene, dann anruft, ergibt es sich ganz spontan, dass Isa sie auf Sylt besuchen fährt. Doch passt sie in die heile und strukturierte Welt ihrer Schwester? Lars ist ein Immobilienmarkler auf Sylt und hat ansonsten kein Privatleben. Er fährt ein schickes Auto, trägt teure Klamotten und lebt für seinen Job. Als Isa und Lars aufeinandertreffen, könnten ihre Welten nicht unterschiedlicher sein. Doch, wie heißt es? "Gegensätze ziehen sich an" Stimmt das auch in diesem Fall oder sind manche Unterschiede einfach nicht zu überbrücken?

Der Einstieg in das Buch ist sehr gelungen und ich habe es binnen kurzer Zeit durchgelesen. Isa und Lars waren mir sofort sympathisch und man hat auch direkt gemerkt, dass jeder von beiden sein Päckchen zu tragen hat. Das machte die beiden auch so nahbar und einfach menschlich. Die Liebesgeschichte hat mir gut gefallen, es gab einen netten Spannungsaufbau und auch Überraschungen mit denen ich nicht gerechnet habe. Das machte es auch etwas unvorhersehbar, was super ist und ja eher selten bei Liebesromanen. Was mir allerdings zwischen Isa und Lars etwas gefehlt hat, waren die Funken und die Sehnsucht nacheinander. Ihr wisst schon, dieses Kribbeln oder auch Schmetterlinge, wenn sie sich näher kommen. Die konnte ich zwischen den Zeilen leider nur selten fühlen. Nichtsdestotrotz ist es wirklich eine schöne Liebesgeschichte.

Die Autorin hat auch bereits andere Bücher in der Sylt Reihe veröffentlicht, die ich alle vorher nicht kannte. Daher kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich dieses Buch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen lässt. Es gibt direkt auf den ersten Seiten ein Personenregister, das hilfreich ist, damit man ein paar Personen aus dem Roman richtig einordnen kann. Neben der Liebesgeschichte fand ich aber die Erklärungen um Sylt einfach toll. Ich kenne die Insel nicht und nun habe ich Fernweh dorthin. Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich kann eine ganz klare Empfehlung aussprechen. Es ist ein Buch für einen gemütlichen Winterabend und es lässt die Vorfreude auf Weihnachten steigern. 4 Sterne gibt es von mir.

Bewertung vom 01.11.2024
Teenage Blues
Hubermann, Melanie

Teenage Blues


ausgezeichnet

Ist es schon eine Depression oder noch die Pubertät? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, schon gar nicht für Eltern. Ab wann hat das Verhalten des eigenen Kindes etwas krankhaftes? Ab wann muss man einschreiten und Hilfe suchen? Darum und um noch viel, viel mehr geht es in diesem Buch.

Zunächst einmal fand ich das Cover sehr ansprechend, die Farbe orange begleitet den Leser auch im Buch weiter. Die Gliederung ist sehr übersichtlich in verschiedene Kapitel aufgeteilt, die aufeinander aufbauen. Nach jedem Kapitel gibt es in einem orangenen Feld eine "Tool Box", in der noch mal alles zusammengefasst ist und vor allem wertvolle Tipps stehen. Auch gibt es viele Fallbeispiele, die in einem orangenen Kästchen stehen, so dass sie einem direkt ins Auge fallen. Zunächst einmal führt das Buch langsam an das Thema heran, erklärt bestimmte psychische Erkrankungen und die Möglichkeiten der Behandlungen. Das hört sich zunächst erst mal trocken an, allerdings bedient sich die Autorin an sehr vielen Beispielen aus ihrem Praxisalltag. Dadurch wird es viel lebendiger und greifbarer.

Besonders gut haben mir die Toolboxen gefallen. Dort fanden sich sehr viele hilfreiche Tipps, die man zuhause umsetzen kann. Manchmal sind es ganz einfache Dinge, an die man selber gar nicht denkt. Aber vor allem stärkt das Buch die Kompetenzen der Eltern, was ich als sehr wertschätzend empfand. Es geht in diesem Buch in keinster Weise darum, was Eltern alles falsch machen können, sondern das genaue Gegenteil. Als bildliches Vertsändnis benutzt die Autorin einen Hafen mit den richtungsweisenden Leuchtturmen, die dort stehen. Die Leuchtturme stellen die Eltern da, die ein starkes Fundament brauchen und auch auf sich achten müssen. Ich mochte dieses Bild und vor allem, dass es sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zog, da die Autorin es immer wieder aufgriff.

Ich kann das Buch allen Eltern empfehlen, selbst, wenn die Kinder noch nicht in der Pubertät sind. Es finden sich so viele Tipps darin, die man schon vor der Pubertät umsetzen kann. Wirklich ein tolles Sachbuch, dass die Realität nicht aus den Augen verliert und auch darauf aufmerksam macht, dass leider nicht immer alles rund laufen kann. Volle 5 Sterne!

Bewertung vom 30.10.2024
Rentierküsse und Polarmagie
Ritter, Selina

Rentierküsse und Polarmagie


sehr gut

Schon allein das Cover finde ich mehr als ansprechend und es zeigt genau, was man in diesem Buch erwarten kann: ein Wildpark mit Rentieren, Nordlichter und natürlich Liebe.

Sophie ist permanent überarbeitet und sie schafft es kaum mehr morgens aus dem Bett zu kommen. Auch in ihrem privaten Leben läuft es nicht rund und ihr Freund macht sie nicht wirklich glücklich. Durch ein dramatischen Zwischenfall auf ihrer Arbeit kommt Sophie ins Überlegen. Ist es wirklich das was sie vom Leben will? Ein Traum hilft ihr beim Beantworten ihrer Frage. Sie will endlich zu sich selbst finden. Schon immer wollte sie mal andere Länder kennenlernen und reisen. Sie bricht also ihre Zelte in Deutschland ab und landet in einem Wildpark im Norden von Norwegen. Dort erlebt sie besondere Ereignisse und lernt das Land von einer Seite kennen, die sie sich nie hätte träumen lassen. Sie lernt auch ihre neuen Kollegen kennen und vor allem bei Noel hat Sophie nicht so einen geschickten Start... kann sie an diesem Fleckchen Erde zu sich selbst finden?

Ich finde den Einstieg in das Buch mehr als gelungen. Der Schreibstil ist sehr erfrischend, unkompliziert und bereitet einfach Freude. Man steigt schnell in die Geschehnisse ein und lernt Sophie kennen. Sie ist mir schnell ans Herz gewachsen und ist mir bis zum Ende sehr sympathisch gewesen. Sie hat mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch manchmal mit ihrer Unsicherheit in den Wahnsinn getrieben. 😉 Was ich besonders beeindruckend fand, war die Darstellung der Natur, den Tieren und den Ritualen in Norwegen. Die Autorin beschreibt das alles äußerst detalliert und mit so viel Herzblut. Ich konnte mir durch ihre Worte die Umgebung und den Wildpark bildlich vorstellen. Traumhaft schön. Die Liebe kommt in diesem Roman auch nicht zu kurz, wobei ich es manchmal etwas zu schnell und gehetzt fand. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin dafür noch ein paar mehr Seiten investiert und den beiden noch etwas mehr Tiefe verliehen hätte. Das ist aber mein einziger Kritikpunkt. Denn sonst war der Roman wirklich sehr schön und er hinterlässt ein warmes Gefühl.

Ich vergebe 4 Sterne und eine klare Kaufempfehlung. Ein perfektes Buch für Winterabende, eingekuschelt auf der Couch mit einem warmen Tee oder Kakao und einem kleinen Kaminfeuer. ☺️

Bewertung vom 05.10.2024
Medusa / Mythen der Monster Bd.1
Marsh, Katherine

Medusa / Mythen der Monster Bd.1


sehr gut

Ich muss gestehen, dass mir das Cover von Anfang an nicht zugesagt hat. Ich finde es irgendwie sehr düster und altbacken; es könnte auch aus den 90ern stammen. Vor allem nachdem ich jetzt zusammen mit meinem Sohn das Buch durchgelesen habe, finde ich schade, dass kein anderes, zeitmäßigeres Cover für diese spannende Geschichte gewählt wurde.

Die Geschichte startet recht schnell. Ava, die zusammen mit ihrem Bruder und Eltern in den USA lebt, wird von einem Junge in ihrer Schule geärgert und plötzlich ist dieser versteinert. Hat Ava damit etwas zutun? Solange kann sie sich mit den Gedanken gar nicht befassen, denn schon kurze Zeit darauf eröffnen ihrer Eltern ihr, dass Ava und ihr Bruder Jax auf die Accademia del forte in Venedig müssen. Eine Eliteschule, deren Schwerpunkt auf den alten Mythen liegt und den besten aller Abschluss verspricht... oder etwas nicht? Jedes Kind, dass diese Schule besucht, hat eine besondere Fähigkeit, eine Art Gabe oder eher Fluch? Ava findet schnell Freunde und zusammen mit ihren neuen Freunden Fia, Layla und Arnold erlebt sie bereits nach nur ein paar Wochen ein großes Abenteuer. Ein Abenteuer, dass alles auf dem Kopf stellt und ihre Sichtweise auf die Welt und die griechischen Mythen komplett verändert.

Die Geschwindigkeit dieser Geschichte ist wirklich schnell und dass die ganzen Ereignisse in 300 Seite gepasst haben ist überraschend. Man kann zwischendurch kaum durchatmen oder das Geschehene verarbeiten, weil ein Ereignis das nächste folgt. Ava und ihre Freunde sind allesamt sehr sympathisch und durch ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften ergänzen sie sich hervorragend und ergeben eine super Truppe. Die Aufgabe für sie ist spannend und vor allem mein Sohn hat sehr mitgefiebert. Allein die Idee, dass es eine Schule für Monster ist, finden wir großartig. Es drängt sich natürlich dabei gleich die Frage auf, ob alle Monster wirklich böse sind oder ob man sie nur so darstellen will? Dieser Frage nachzugehen, hat großen Spaß gemacht. Neben dem spannenden Abenteuer wird noch eine Menge von der griechischen und römischen Mythologie erwähnt. Vor allem geht es um die unterschiedlichen Kräfte der einzelnen Götter und Göttinnen. Es gibt also auch eine Menge zu lernen, nicht nur für Kinder.

Als Altersangabe wird das Buch mit "ab 10 Jahren" angegeben, was ich allerdings etwas zu früh finde. Mein Sohn ist knapp 10 Jahre alt und in dem Buch sind viele schwierige Wörter aus der unterschiedlichen Mythologien, die er nicht verstand und auch nicht selbstständig lesen konnte (obwohl er ein guter Leser ist und viel liest). Er konnte die teilweise sehr komplexen Hintergrunde ohne weitere Erläuterungen nicht verstehen. Außerdem fand er es an mehreren Stellen sehr düster und gruselig. Ich denke, dass es eher für etwas ältere Kinder geeignet ist. Ansonsten würde ich es eher zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen mit einem Erwachsenen empfehlen.

Mein Fazit: 4 Sterne für ein phantasievolles, spannendes Buch mit einem interessanten und vor allem mal eher anderem Thema. Ein großes Abenteuer für eine sympathische Freundesgruppe, die füreinander einstehen und gemeinsam stark sind. Perfekt zum Vorlesen oder für ältere Kinder zum eigenständigen Lesen.