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literaturfreundin

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2024
Gesund und schlank mit Brot
Hollensteiner, Björn

Gesund und schlank mit Brot


ausgezeichnet

Kann selbstgebackenes Brot gesund (und schlank) machen?

Kurz gesagt: es ist ein wichtiger Aspekt für eine gesunde Ernährung, und dieses Buch unterstützt den backwilligen Leser aufs Köstlichste.

Im Detail: Dr. Björn Hollensteiner bringt in seiner motivierenden Antwort seine Expertise als Arzt und Brotexperte (er ist einer der bekanntesten Brotblogger in Deutschland) wie auch persönliche Erfahrungen ein.

Das Buch enthält 40 Rezepte, 24 Brote und 16 Brötchen/Kleingebäcke. Gebacken wird mit Sauerteig und/oder Hefe - eine Anleitung für einen Sauerteig wird mitgeliefert - gearbeitet mit z.B. diversen Getreidesorten, teilweise Vollkorn, Hülsenfrüchten, langer Gare, wenig Hefe. Beispiele: Ostfriesisches Schwarzbrot, Leinschrot-Kraftbrot, Haferwecken, Laugenecken (ja!).

Praxistest: Nachgebacken habe ich Ciabatta-Brötchen, Pizza und das Irish Soda Bread. Das Ergebnis war hervorragend und wurde mir aus den Händen gerissen, die Anleitungen funktionieren und überzeugen.

Die Rezepte enthalten auf einer Doppelseite neben einer Einleitung, den Zutaten pro Arbeitsschritt und dem Rezepttext ein Infopaket, das es in sich hat: Nährwerte, Allergene, Hinweise, einen beispielhaften (und für die berufstätige Hobbybäckerin alltagstauglichen Zeitplan), positive Gesundheitsaspekte, besonders geeignet bei ... Eignungsempfehlungen werden gegeben für Adipositas, Diabetes mellitus, Fruktose-, Histamin-, Laktose-, Sorbit-Intoleranz, Reizdarmsyndrom, Zöliakie und Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität.
Viele Rezepte enthalten eine Extra-Seite mit bebilderten detaillierten Anleitungen, die einen komplexen Arbeitsschritt verfeinern.

Last not least - die Theorie: Anfangs wird auf knapp 60 Seiten eine Menge gut strukturierten Wissens knackig vermittelt: in "Brot und Gesundheit" werden die Bestandteile von Brot erklärt, der Verdauungsprozess erläutert und brotassoziierte Erkrankungen sowie deren Diagnose vorgestellt. In "Brotwissen" geht es um Getreide, Mehlherstellung, Vorteige, Sauerteig, Arbeitsschritte, Handgriffe und Begriffserläuterungen.

Ein kleiner Wunsch ist unerfüllt geblieben und soll erwähnt werden: eine tabellarische Auflistung oder ein Register, in dem nach Triebmittel, Mehlsorte/Hülsenfrucht und Vorlaufzeit ein Rezept gesucht werden kann.

Alles in allem jedoch: für mich ein Fünf-Sterne-Buch.

Bewertung vom 11.11.2024
Trinken wie ein Dichter

Trinken wie ein Dichter


ausgezeichnet

Auf einen Daiquiri mit Hemingway

Dieses Buch ist ein Lesevergnügen: Lieblingsdrinks/-getränke (oder historisch passende) von bekannten und weniger bekannten Autoren werden vorgestellt, jeweils mit einer kleinen Geschichte und Referenzen aus deren œuvre littéraire. Hinweis: nicht alle Rezepte sind alkoholisch. Von George Orwell zum Beispiel erhalten wir eine Anleitung in elf Schritten, um eine gute Tasse Tee zuzubereiten.

Weitere Beispiele: Jane Austens Negus (und man fühlt sich wie mit Mr. Darcy im Ballsaal), Jack Kerouacs Margarita, Charles Bukowskis Boilermaker (besser nicht übermäßig nacheifern).

Begonnen mit der Auflistung der benötigten Vorräte und Ausstattung endet das Buch mit "Katerhilfe von knallharten, hedonistischen, krawallsüchtigen Literaten", ergänzt durch kleine Kapitel über z.B. Wein und Literatur, Künster-Bars und -Kneipen, kulturell-politische Strömungen und eine umfassende Bibliographie sowie Anmerkungen.

Ein großes Lesevergnügen, das nicht nur zum Mixen, Shaken und Nachtrinken inspiriert, sondern auch dazu, das ein oder andere Werk der Autoren zum passenden Getränk zu genießen.

Möchten Sie das in Gemeinschaft tun, empfehle ich das Kapitel "Tipps von den Altmeisterinnen der Pariser Salonkultur" und dem literarischen Zirkel steht nichts im Wege;).