Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
yvb

Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.07.2024
Nach uns der Sturm
Chan, Vanessa

Nach uns der Sturm


gut

Die Geschichte "Nach uns der Sturm" wird auf mehreren Zeitebenen und aus mehreren Perspektiven erzählt. Man begleitet Cecily und ihre drei Kinder in Malaya im Jahr 1945 und ein Jahrzent zuvor 1935. Die Lebensverhältnisse im Land sind schwierig, und Cecily geht 1935 einen Pakt ein, der noch verhängnisvolle Folgen haben wird. Das Buch lässt sich unglaublich schnell lesen, der Schreibstil ist einfach gehalten. Mir fehlte jedoch der Tiefgang zur Geschichte und zu den Figuren, ich bin mit keinem wirklich warm geworden oder konnte eine Verbindung aufbauen. Man lernt unglaublich viel über die tragische, mir vorher noch völlig unbekannte Geschichte von Malaya. Insgesamt ist "Nach uns der Sturm" ein Buch, dass man lesen kann aber nicht unbedingt lesen muss. Es passiert auch viel grausames, dass man immer wieder verdauen muss.

Bewertung vom 12.05.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


weniger gut

Der Vorgängerroman der Autorin "Wild Game" war eines meiner Highlights im letzten Lesejahr. Der Roman besticht durch eine unglaublich poetische Sprache mit viel Tiefgang sowie ernstzunehmende Charaktere. All das habe ich in "Treibgut" leider vermisst. Ich bin von Beginn an mit den Figuren nicht warm geworden, da sie mir zu überspitzt und zu konstruiert rüberkamen. Der Vater mit seiner zynischen Art, der Sohn mit dem Machthunger und die verträumte Künstler-Tochter. Ich hatte ständig das Gefühl, dass Seiten mit belanglosem Geplänkel gefüllt wurden. Das war so ermüdend. Einige aktuelle en vogue - Themen wurden in den Roman eingebaut, ohne das dies natürlich wirkt, sondern als wollte man damit der Leserschaft einfach gefallen. Leider war das Buch eine Enttäuschung für mich und ich konnte die Autorin in diesem Werk nicht wiedererkennen. Das Potential wäre eigentlich da! Für eine leichte Strandlektüre ganz nett, aber ich habe mehr erwartet.

Bewertung vom 12.05.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


gut

Sobald man das Buch zur Hand nimmt, hat man das Gefühl zu entschleunigen. Erzählt wird die Geschichte des jungen Soldaten Ulysees und der sechzigjährigen Kunsthistorikerin Evelyn, die sich 1942 während des Krieges in Florenz kennenlernen. Aus einer Begegnung entsteht eine lebenslange Freundschaft, in der es viel um Kunst, die Schönheit der Welt und Leben geht. Über Jahrzehnte begleitet man das die Leben der beiden.

Das Buch lebt nicht von der Handlung sondern von seiner Atmosphäre und den Bildern, die es schafft. Ich hatte zunächst Probleme mit dem Einstieg in den Roman, da der Schreibstil sehr poetisch und gemäß dieser vergangenen Zeit ist. Aber man kommt rein. An einigen Stellen hatte das Buch auch seine Längen und ein wenig mehr Handlung hätte der Geschichte gut getan. Ich habe das Buch gern gelesen, es hätte meiner Meinung nach aber auch gerne etwas kürzer sein können.

Bewertung vom 12.04.2024
Der Sommer, in dem alles begann
Léost, Claire

Der Sommer, in dem alles begann


weniger gut

Dieses Buch - das sich auch perfekt als Frühlings- und Sommerlektüre eignet - zaubert den Leser in ein kleines Dorf in der französischen Bretagne. Man lernt drei Frauen kennen (Helene, Odette und Marguerite), deren Lebenswege sich kreuzen. Jede steht an einem anderen Punkt im Leben und hat mit den eigenen Lebensumständen zu kämpfen. Man erfährt viel über über das Leben der drei Frauen in unterschiedlichen Zeiten in diesem Dorf. Außerdem wird viel über die Folklore der Bretagne berichtet.

Ich hätte mir aufgrund des Covers bei dem Buch etwas mehr Tiefgang erwartet und noch mehr Emotionalität. Manche Figuren fand ich sehr eindimensional. Letztendlich war es schnell und gut zu lesen, aber es hat mich nicht wirklich berührt. Ein Buch das bestimmt nicht lange nachhallen wird, aber sich dennoch flüssig lesen lässt. Ich hätte mir mehr davon erwartet, sehr schade!

Bewertung vom 26.03.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


gut

Bereits den Vorgängerroman der Autorin "Die Gestirne", mit dem sie 2013 mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde, konnte mich in den Bann ziehen.

Auch "Der Wald" ist wieder eine sehr komplexe und vielschichtige Geschichte, über aktuelle Themen und zwischenmenschliche Beziehungen. Im Jahr 2017 in Neuseeland angesiedelt, greift die Autorin ökologische Themen unserer Zeit an und stellt die Guerilla-Garden-Gruppe Birnham Wood einem Milliardär gegenüber.

Ich bin wie bei "Die Gestirne" zunächst etwas schwer in die Geschichte reingekommen, da die Autorin einen sehr anspruchvollen Schreibstil hat. Aber ist man einmal in der Geschichte angekommen, entwickelt sich immer mehr ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Gegen Ende nimmt das Buch nochmals richtig Fahrt auf.

Ein Buch, dass sicherlich nichts für jede:n Leser:in ist, aber mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 17.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


sehr gut

"Wort für Wort zurück ins Leben" ist ein absolut warmherziger Roman über eine schwierige Vater-Tochter-Beziehung. Über eine Entfremdung der beiden, zweite Chancen und eine späte Versöhnung.

Worum geht es: Die 52-jährige Pearl lebt mit ihrem Mann Danny abgeschieden in den Wäldern Frankreichs. Ihr Tagesablauf ist durchgetacktet und geregelt, bis plötzlich eine Nachricht aus Großbritannien alles durcheinanderbringt: Pearls Vater Francis liegt im Sterben. Sie macht sich auf den Weg in ihre alte Heimat.

Obwohl sie seit Jahrzehnten keinen Kontakt miteinander haben, hinterlässt Francis seiner Tochter ein ungewöhnliches Vermächtnis: seine selbst verfassten Tagebücher, die nur Pearl lesen kann.

Durch Francis' Berichte lernt Pearl ihren Vater besser kennen und verstehen. Durch die Briefe wird sie auch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, vor der sie sich nicht länger verstecken kann.

Ein leicht zu lesender Wohlfühlroman, der auch die ein oder andere tiefgründigere Stelle hatte. Gute Lektüre für zwischendurch!

Bewertung vom 07.03.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


gut

Marlene hat mit Ende zwanzig ihr Studium in Hamburg beendet, und möchte nun temporär in einem historischen Erlebnisdorf auf einer Insel im Wattenmeer arbeiten. Dort scheint die Zeit irgendwie stillgestanden zu sein. Die Touristen sind davon begeistert.
Die Autorin schafft es, alles bin ins kleine Detail zu beschreiben, die Kleidung, das Handwerk und die Personen. Dadurch wird das Dorf zum Leben erweckt. Marlenes Begegnung mit Janne, einer älteren Inselbewohnerin, ändert dann alles - eine Liebesbeziehung beginnt. Doch immer wieder scheinen mysteriöse Dinge vonstatten zu gehen und Janne teilt auch ein Geheimnis mit allen anderen Inselbewohner:innen. Was hat es damit auf sich?
Ein lesenswertes Buch für "Nordsee-Fans" mit lebendingen Dialogen, einer guten Sprache und viel Spielraum für eigene Gedanken. Ganz überzeugen konnte es mich jedoch nicht.

Bewertung vom 23.02.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


gut

Schon immer hege ich ein Interesse für die klassichen Maler wie Van Gogh, Vermeer oder Monet. So war es für mich klar, dass ich zu einem Buch greifen möchte, dass von der Frau erzählt, die das Genie Van Gogh berühmt gemacht hat.

Simone Meier verknüpft in diesem Roman geschickt historische Fakten mit Fiktion und schafft letztendlich gute Unterhaltungsliteratur. Wir lernen zwei Frauen aus unterschiedlichen Jahrhunderten kennen: Gina, Kunsthistorikerin, und Johanna, die mit Van Goghs Bruder verheiratet ist. Wir begleiten sie auf ihrem Weg und erfahren unglaublich viel über Kunst, die Zeitgeschichte z.B. die Weltausstellung in Paris und ihr eigenes Leben.

Ein unterhaltsames, ruhiges Buch, dass einige Höhepunkte hat aber mich nicht vollends überzeugen konnte. Für Kunstliebhaber würde ich es auf jeden Fall empfehlen!

Bewertung vom 14.02.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


sehr gut

Bereits mit ihrem Roman "Kukolka" konnte mich Lana Lux überzeugen. Die Eindringlichkeit, mit der sie Figuren beschreibt und sie für die Leserschaft lebendig werden lässt, ist auch in "Geordnete Verhältnisse", eigentlich ein Antonym für die geschilderten Verhältnisse im Roman, wiederzufinden.

Philipp und Faina stehen im Mittelpunkt in diesem Roman, beide kommen aus unterschiedlichen Welten und sind trotzdem zueinander hingezogen. Man liest sowohl aus Fainas als auch Philipps Sicht über die Geschehnisse. Desto weiter man voranschreitet in der Gesschichte, entfaltet sich ein Sog, dass man das Buch kaum noch weglegen kann und kaum glauben kann, was man da eigentlich liest. Man ist unglaublich nah an den Figuren dran, hofft und bangt mit ihnen.

Ein anspruchsvoller, aber auch schnell zu lesender Roman mit schwierigen Themen wie Traumata, bipolare Störung und toxischen Beziehungen.

Bewertung vom 14.02.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


sehr gut

Der Auftakt einer Reihe über eine ganz besondere Mädchengang!

London, 1899: Cosima, Diya, Mary und Pearl leben in einem Heim für beklagenswerte Mädchen. Die vier Freundinnen halten fest zusammen. Jede von ihnen hat einzigartige Talente und ihren eigenen Handicaps. Die grausamen Heimleiter machen ihnen das Leben zur Hölle. Als eines Tages der berühmte Entdecker Lord Francis Fitzroy das Heim besucht und alle Mädchen adoptieren will, kommt es der Mädchengang ganz komisch vor. Sie versuchen nun zu ergründen, was für einen Plan er verfolgt...

Ein Buch voller Witz aber auch tiefsinnigen Momenten. Die durchgängigen Illustrationen runden die Geschichte schön ab. Die Botschaft der Inklusion, die vermittelt wird, finde ich auch sehr gelungen. Ein schönes Buch zum Selberlesen oder auch zum Vorlesen, nicht nur über Englandfans.

12