Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2

ausgezeichnet

Dieses Buch lässt an Spannung kaum noch zu wünschen übrig: In ihrem Haus in einem beschaulichen Dorf in der Rhön wird eine 4köpfige Familie brutal ausgelöscht, nur die Tochter bleibt übrig weil sie in der Tatnacht nicht zuhause war. Wer ist für diese kaltblütigen Morde verantwortlich und was war das Motiv?
Kriminalkommissar Janosch Janssen ermittelt in seinem 2. Fall, in der er auch noch familiär verstrickt ist. Mit Hilfe seiner Vorgesetzten, die Kriminalrätin und zugleich seine Schwiegermutter ist, löst er ihn unter dramatischen Umständen. Dabei stößt er immer wieder auf eine Vergangenheit, die aber bis in die Jetztzeit hineinreicht. Die Geschichte geht zurück zu der Zeit, als es noch eine Mauer in Deutschland gab und Menschen sich auf der Flucht befanden. Doch wie können diese Ereignisse noch so viele Jahre später Leben zerstören?
Der Autor hat den Leser fest im Griff, indem er in die Story immer neue Wendungen hineinbringt und somit die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht hält.

Und dahinter das Meer

ausgezeichnet

Eine Reise in die Vergangenheit
Während des Krieges werden englische Kinder nach Amerika verschickt um den Bombentagen und -Nächten zu entgehen. So auch die 11jährige Beatrix. Als sie Jahre später nach England zurückkehrt, denkt sie voll Wehmut an die Zeit, die sie bei einer netten amerikanischen Familie in Boston verbracht hat. Ihre Gastfamilie, die selbst 2 Jungen hatte, nahm sie mit offenen Armen auf und integrierte sie, so dass bald die Kriegsschrecken in ihrer Heimat vergessen waren. Auch wenn sie ihre Familie zuhause vermisste, gewöhnte sie sich schnell an ihr neues Leben. Sie wünschte sich, für immer bleiben zu können und nie wieder nach London zurück zu müssen.
Die Autorin beschreibt lebendig diese Geschichte, die sich über 20 Jahre hinweg zieht und der Leser fühlt sich in die Vergangenheit hinein versetzt, die trotz Krieg und Entbehrungen auf der einen Seite des Ozeans die heiteren Tage auf der anderen Seite des weiten Meeres aufleben lässt.

Das Dickicht

sehr gut

Zwei Hamburger Kommissare greifen einen alten Fall wieder auf und ermitteln. Damals wurde ein kleiner Junge entführt, in eine Kiste gesteckt und im Wald vergraben. Nach erfolgter Lösegeldzahlung konnte sein Standort ermittelt werden, wurde dann aber leider nur noch tot aufgefunden, da die Lüftung versagt hat. Fast 20 Jahre später wollen die beiden Kommissare den Fall noch einmal aufrollen und entdecken Ungereimtheiten, Lügen und Vertuschungen.
Die Autoren - einer davon ist sogar Drehbuchschreiber für TV-Krimis - lassen die Geschichte noch einmal in allen Einzelheiten aufleben und verhören die beteiligten Personen. Sie beschreiben routiniert den Fall und lösen schließlich nach mehrfachen Irrläufern und Verdächtigungen die Geschichte auf, die an Brisanz nicht verloren hat unter dem Motto "Mord verjährt nie".

Taumeln

weniger gut

Die Geschichte fing so spannend an: Ein Mädchen ist spurlos verschwunden. Ihre Schwester trifft sich mit einigen Leuten mehrmals im Monat, um auf eigene Faust den nahen Wald zu durchkämmen und auch nach 2 Jahren eine Spur zu finden.
Statt sich auf diesen Plot zu konzentrieren, wird man mit banalen Problemen einiger Leute dieses Suchtrupps konfrontiert. Langatmig und mit philosophischen Gedanken durchsetzt, beschreibt die Autorin einzelne Vorkommnisse, die absolut nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben und stellenweise in der "Ich-Form" noch mehr zur Verwirrung beitragen. Man erfährt nur vage die Andeutung eines Motivs. Stattdessen wird immer wieder betont, wie schön doch die Verschwundene gewesen sei und was die Nachbarn in hessischer Mundart zum Dorfklatsch beitragen. Die Story hat nicht einmal ein richtiges Ende, hört plötzlich auf und lässt den Leser frustriert zurück. Schade, man hätte so viel mehr aus dieser Geschichte machen können!

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