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Anonym

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Tiefgründige Auflösung

Laura Gehler ist wie jeden Tag nach der Uni mit ihrem Fahrrad auf dem Weg nach Hause. Doch an diesem Tag wird sie nicht sicher zu Hause ankommen, sondern stattdessen am nächsten Tag in einem Glaskäfig erwachen. In den Käfig ist eine Kamera und ein Tongerät verbaut, durch das ihr Entführer sie sehen und mit ihr kommunizieren kann. Doch die Stimme ist verstellt und so bleibt für Laura unklar, wer sie entführt hat. Um zu überleben, wird sie sie das Spiel des Entführers mitspielen und herausfinden müssen, wer sie warum entführt hat…

Quentin Peck zieht einen sehr schnell in seine Geschichte hinein, so gruselig ist das Erwachen von Laura in einem Käfig. Dieser Aspekt hat mich zunächst auch stark an die Serie You erinnert und ich war noch skeptisch, was die Geschichte neues zu bieten hat. Doch der Fokus ändert sich dann schnell und es geht vor allem darum, herauszufinden, wer Lauras Entführer sein könnte. Hierfür gibt es verschiedene Perspektiven, die wir verfolgen, um mehr über die damaligen Ereignisse zu erfahren. Die Geschichte bietet immer neue Wendungen, wodurch sehr undurchsichtig bleibt, wer dahinter stecken könnte. Zum Ende hin wird dann aber klar, welche Verbindung die verschiedenen Personen haben und man versteht, aus welchen Beweggründen die Personen gehandelt haben. Mich hat es auf jeden Fall überzeugt, wie gut die verschiedenen Personen verknüpft worden sind und welch tiefgründige Geschichte hinter dem Fall steht. Somit eine sehr empfehlenswerte Geschichte, die einen dazu anregt, darüber nachzudenken, welche Folgen Taten für das Opfer haben.

Bewertung vom 22.03.2025
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


ausgezeichnet

Schwaches Ende

Stellt euch vor, von einem zum nächsten Moment bliebe die Zeit stehen. Es würden keine Menschen mehr sterben, allerdings würden auch keine neuen Kinder mehr geboren werden, da die Kinder im Bauch der Mutter nicht mehr weiter wachsen würden. Maja Lunde erschafft in „Für immer“ genau dieses Szenario anhand von fünf Personen: Jenny, Mutter zweier Kinder und Fotografin leidet an einem unheilbaren Krebs; Jakob ist werdender Vater; Ellen arbeitet in einem Bestattungsinstitut und betreibt mit Philipp Extremsport sowie Otto, der schon älter ist und mit seiner Frau in einem Haus mit Garten lebt, die aber wegen der vielen Gartenarbeit in ein Seniorenheim umziehen.

„Für immer“ soll uns also dazu anregen, über die Bedeutung von Zeit nachzudenken. Und zunächst empfand ich den Roman auch als spannend zu lesen. Die verschieden Personen bringen unterschiedliche Perspektiven auf das Thema mit und verändern sich dadurch in unterschiedliche Richtungen. Das ist spannend zu lesen und bietet Platz darüber nachzudenken, was es mit uns machen würde, wenn die Zeit nicht mehr wie normal weiterlaufen würde. Allerdings empfand ich die Entwicklung mancher Personen etwas zu eindimensional und dadurch mit der Zeit nicht mehr so spannend zu lesen. Das größte Potential verschenkt die Geschichte aber mit dem Ende, von dem ich mir deutlich mehr erwartet hatte. Insgesamt lässt mich der Roman dadurch enttäuscht zurück und reicht nicht an ähnliche Bücher, die ich zu diesem Thema schon gelesen habe.

Bewertung vom 22.03.2025
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Super spannend aufgrund der vielen überraschenden Wendungen

„The Twenty“ spielt am Rande Londons. Adam Bishop, Ermittlerchef für Schwerverbrechen, wird gerufen als fünf Leichen unterschiedlicher Verwesung gefunden werden. Alle versehen mit Zahlen von 12-16 und zum Tode gekommen durch Ausbluten. Der Name des Buches ist hier auch wirklich Programm. Denn der Killer hat vor, 20 Personen umzubringen. Schnell zeigt sich eine Parallele zu einer Killerserie von vor dreißig Jahren. Doch wie kann diese Mordserie mit der damaligen zusammenhängen? Immerhin sitzt der Täter immer noch im Gefängnis. Welche Verbindung hat er also zur Außenwelt? Die Ermittler müssen schnell sein, denn desto länger sie brauchen, desto mehr Menschen müssen sterben. Und dabei kommt der Täter ihnen immer näher…

Sam Holland hat mich mit ihrem Thriller wirklich in den Bann ziehen können. Nachdem ich am Anfang aufgrund der Fülle an Personen und den oft wechselnden Perspektiven noch Schwierigkeiten hatte, in das Buch zu finden, hatte es mich danach voll in seinem Bann. Man weiß bei diesem Thriller einfach nie, was als Nächstes kommen wird und liest deshalb umso gespannter weiter. Sam Holland hat auch einfach keine Angst, den Leser durch schlimme Wendungen zu schockieren. Die Figuren haben ihre eigenen privaten Probleme aus der Vergangenheit und Gegenwart und waren dadurch wirklich interessant zu verfolgen. Hauptcharaktere des Romans sind der Ermittler Adam Bishop, der in seiner Kindheit eine schwierige Krankheitsgeschichte durchmachen musste sowie seine Ex-Frau Dr. Romilly Cole, die aufgrund ihrer Vergangenheit noch heute zur Psychiaterin geht. Daneben spielen noch weitere Ermittler als Nebencharaktere eine Rolle, wie Jamie Hoxton, mit dem Adam gut befreundet ist. Neben Adam und Romillys Perspektiven gibt es auch eine die aus der Sicht des Täters geschrieben ist sowie einen Rückblick in die Vergangenheit, bei der erst mit der Zeit klar wird, zu wem diese Perspektive gehört. Nachdem es schon zum Ende hin viele Wendungen gibt, überrascht einen das Ende dann wieder aufs Neue. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Der Thriller ist manchen Stellen echt brutal zu lesen, weil sehr genau beschrieben wird, wie der Täter seine Opfer umgebracht hat oder was die Opfer vor ihrem Tod durchleiden mussten. Wenn euch das nicht stört, kann ich euch „The Twenty“ wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.03.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Prägnanter Dialog zwischen zwei konträren Personen

„In einem Zug“ spielt auf der Fahrt von Wien nach München. Eduard Brünhofer, ehemals gefeierter Autor von Liebesromanen, fährt mit dem Zug zu seinem Verlag, um sich mit den Mitarbeitern mal wieder über seinen nicht geschriebenen Roman zu unterhalten. Eigentlich möchte er sich auf der Zugfahrt gern auf das Gespräch vorbereiten. Doch ihm schräg gegenüber sitzt Catrin Meyr, eine Frau frühen mittleren Alters, die ihn in ein Gespräch über die Liebe und das Schreiben darüber verwickelt...

Daniel Glattauers Sprache hat mir wirklich gefallen. Seine Dialoge sind prägnant geschrieben und haben durch seine pointierte Schreibweise eine starke Sogwirkung. Besonders spannend wird das Gespräch zwischen Eduard und Catrin durch Catrins direkte Art, denn sie wagt sich langsam heran und stellt dem Autor dann immer privatere Fragen über die Liebe.

Eduard ist im Gegensatz zu Catrin eigentlich sehr verschlossen und möchte nicht über so private Dinge reden. Dennoch gelingt es Catrin mit ihrer Art der Gesprächsführung, dass er sich ihr gegenüber wirklich stark öffnet. Die Mischung dieser beiden konträren Figuren macht das Buch erst interessant, weil dadurch ein tiefgründiges Gespräch über die Liebe, und was nach Eduards Ansicht zentral ist, um die Liebe auch über Jahrzehnte zu erhalten, entsteht. Zum Ende hin gibt es noch eine überraschende Wendung, die der Geschichte das gewisse Etwas gegeben hat.
Insgesamt kann ich „In einem Zug“ vor allem Personen, die spannende Charaktere, eine prägnante Sprache und gute Dialoge mögen, empfehlen.

Bewertung vom 08.02.2025
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Wahnsinnig toll geschrieben

Olives Lebenssinn liegt in der Wissenschaft, deswegen hat sie eigentlich auch gar keine Zeit für die Liebe. Doch damit ihre beste Freundin sich traut, Jeremy nach einem Date zu fragen, küsst sie kurzerhand den erstbesten Mann. Nur blöd, dass es sich dabei ausgerechnet um Adam Carlsen handelt, Professor an der Stanford University, der wie alle Studenten wissen, ein echter Tyrann ist. Schon bald muss sich Olive nicht nur darüber Gedanken machen, welche Konsequenzen dies für ihre wissenschaftliche Karriere hat, sondern auch über ihre Gefühle.

Sowohl Olive als auch Adam haben mir als Charaktere wirklich gut gefallen, da sie hinter ihrer eigentlichen Fassade deutlich tiefgründiger sind. In Olive, die eigentlich super begeistert von ihrer Arbeit ist, kann man sich gut hineinversetzen, weil sie immer wieder mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Und auch Adam, der zunächst nur wie ein totaler Kotzbrocken rüberkommt, hat sein Herz eigentlich am rechten Fleck, denn immer wieder unterstützt er Olive auf ganz bezaubernde Art.

Ali Hazelwoods Schreibstil hat eine gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Szenen zwischen Olive und Adam sind so witzig geschrieben, dass ich beim Lesen direkt gute Laune bekommen habe. Auch wie sich die Gefühle zwischen den beiden entwickeln, kann man gut nachvollziehen, weil sich Olive und Adam eher langsam annähern. Daneben wird das Buch durch das Thema Frauen in der Wissenschaft aber auch tiefgründiger. So zeigt Hazelwood z.B. auf, mit welchen Stereotypen Frauen in der Wissenschaft immer noch zu kämpfen haben. Die Mischung von Humor und Wissenschaft hat für mich perfekt funktioniert und ich habe die Anziehung zwischen Olive und Adam total nachempfinden können. Dadurch war das Buch ein echtes Highlight für mich.

Bewertung vom 07.02.2025
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Eindringliche Geschichte

Steffi erlebt schon in jungen Jahren bei ihrer Pflegefamilie ein ganz schreckliches Schicksal. Ihre leibliche Mutter wollte sie nicht, weil sie aus einem Seitensprung entstanden ist und so landet Steffi bei einer Bauernfamilie in der Steiermark. Auf dem Bauernhof gibt es viel zu tun und die Pflegefamilie nutzt die Pflegekinder schon in jungen Jahren aus, damit sie den Bauernhof tatkräftig mitbewirtschaften.

Immer wieder ist der Roman echt hart zu lesen, weil die Zustände für die Pflegekinder so unbeschreiblich schrecklich sind. Hier scheut sich Hera Lind auch nicht davor, den Lesern mit den Umständen, unter denen Steffi aufwächst, zu konfrontieren, damit diese das Ausmaß des Elends wirklich begreifen können. Immer wieder musste ich das Buch pausieren, weil es mir so nahe ging und so schwer zu ertragen war.

Irgendwann nimmt Steffis Leben aber doch noch eine andere Wendung. Es gelingt ihr, sich von der Pflegefamilie zu befreien und stattdessen in der Psychiatrie und anschließend in einem Heim neu anzufangen. Doch auch dann nimmt ihr Leben nochmals eine ganz andere Wendung, als sie mit fünfzehn ungewollt schwanger ist. Lest selbst wenn ihr wissen wollt, wie ihr Leben sich weiter entwickelt hat…

Das Buch, das auf einer wahren Geschichte basiert, behandelt das Thema Sexuellen Missbrauch und ist dadurch wirklich keine leichte Kost. Durch das Lesen dieses Buch bekommt man ein deutlich besseres Verständnis für dieses wichtige Thema und wie es das zukünftige Leben eines Menschen beeinflusst. Hera Lind hat das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben und Steffis innere Gedanken wirklich gut dargestellt. Durch die Ich-Perspektive konnte sie auch gut aufgezeigen, welche Gedanken ein Mensch nach solch traumatischen Erlebnissen kaum mehr loswerden, aber auch wie sich ein Trauma körperlich auswirken kann. Mich hat Steffis Geschichte wirklich berührt. Insgesamt ist es ein Thema, über das unbedingt mehr gesprochen werden muss, damit die Gesellschaft diesbezüglich aufmerksamer wird. Ich hoffe, dass dieses Buch dazu beitragen kann.

Bewertung vom 06.02.2025
What I eat in a day
Franssen, Sarah

What I eat in a day


ausgezeichnet

Einfache und raffinierte Rezepte für den Alltag

Wie kann eine gesunde Ernährung im Alltag gelingen, wenn man nach der Arbeit wenig Zeit und Lust zum Kochen hat? Und wie sieht überhaupt eine gesunde Ernährung aus?

Dafür ist zunächst einmal wichtig, dass die Ernährung auch wenn sie gesund ist, dennoch lecker schmeckt. Ansonsten ist die Gefahr groß, sich nicht dauerhaft so ernähren zu wollen. Um zu zeigen, wie eine leckere und gesunde Ernährung aussehen kann, hat Sarah Franssen einen Mahlzeitenplan für zwei Wochen aufgestellt. Zu Beginn des Buches ist dieser übersichtlich auch mit den jeweiligen Kalorienangaben aufgelistet. Der Plan besteht aus Frühstück, Mittagessen, Snack und Abendessen. Indem ganz bewusst auch ein süßer Snack integriert ist, wird so einer Heißhungerattacke entgegengewirkt.

Gerade im Alltag hat man aber häufig keine Lust mehr zum langen Kochen. Dafür hilft zunächst, dass die hier vorgestellten Rezepte alle sehr einfach nachzukochen sind. Besonders gut fand ich, dass die Rezepte dennoch raffiniert waren und damit tatsächlich neue Essensideen enthielten.
Dazu gibt Franssen noch Tipps zum Meal Prep, also welche Gerichte man z.B. schon sonntags für die folgende Woche zubereiten kann und wie die Lagerung dann aussehen muss. Hierbei wurde auf eine gute Übersichtlichkeit geachtet, denn die zum Meal Prep geeigneten Rezepte sind immer mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Auch super ist, dass hinten alle Rezepte nochmals mit Bildern und Seitenanzahlen aufgelistet sind, sodass man sie schnell wiederfinden kann.

Ein paar kleine Ungereimtheiten sind mir aufgefallen, z.B. wurden im Mittelteil Garnelen des Öfteren als vegetarisch bezeichnet. Daneben gibt es Frügstücksrezepte wie Muffins bei denen direkt fünf gemacht werden, aber unklar bleibt, ob sich die Kalorienangaben auch auf die fünf beziehen.

Insgesamt hat mich vor allem überzeugt, wie einfach und dennoch raffiniert die Rezepte zum Nachmachen sind. Dadurch sind sie bestens für den Alltag geeignet, insbesondere durch die zusätzlichen Tipps zum Meal Prepping. Einen Stern Abzug, weil ich mir im theoretischen Teil noch tiefgründigere Infos zur Ernährung gewünscht hätte, um mehr Neues für mich mitnehmen zu können.

Bewertung vom 02.02.2025
Neun Tage Wunder
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


sehr gut

Total emotional und fesselnd

„Neun Tage Wunder“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen begleiten wir Anni, die sich Hals über Kopf in Lukas verliebt, zum anderen begleiten wir Anni zehn Jahre später, als sie in Glückstadt mit Ben und dessen Tochter ein glückliches Leben führt.

Die junge Anni ist gerade fertig mit ihrem Jurastudium und steht vor der großen Entscheidung, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Da wäre einerseits die Kanzlei ihres Vaters, in der Anni als Strafverteidigerin arbeiten könnte. Doch dann lernt sie Lukas kennen. Lukas, der neun Tage bevor sie aus ihrer Studentenwohnung auszieht vor der Tür steht und mit dem sie daraufhin neun ganz besondere Tage erlebt. Er regt sie dazu an, darüber nachzudenken, ob sie wirklich nur des Geldes wegen Menschen verteidigen will oder ob sie sich ein beschauliches Leben mit ihm vorstellen könnte. Doch dann kommt Anni einer Wahrheit auf den Grund, die ihre Liebe unmöglich macht…
Zehn Jahre später holt Anni ihre Vergangenheit wieder ein, als Ben, Lukas begegnet.

Kristina Moninger erschafft mit „Neun Tage Wunder“ super greifbare Figuren. Gerade Anni, die hin und hergerissen ist zwischen dem, was Eltern von einem erwarten und dem, was das eigene Herz begehrt, ist sehr gelungen charakterisiert. Das Spannungsfeld aus ihren jungen Entscheidungen mit ihrem neuen Ich ist gelungen rübergebracht. Moningers Schreibstil ist stark von einer nostalgischen Stimmung geprägt, denn Anni hinterfragt durch Lukas zum ersten Mal ihr Leben richtig und macht dies nun zehn Jahre später wieder. Waren die Entscheidungen, die sie getroffen hat, die richtigen? Wie wäre ihr Leben anders verlaufen, wenn…? Durch diese wichtigen Fragen, die der Roman angeht, empfand ich ihn wirklich berührend. Und zum Schluss zeigt er auch auf, warum es wichtig ist, mit alten Zeiten abzuschließen und im hier und jetzt zu leben.

Aber vor allem war der Roman bis zum Schluss extrem spannend. Denn das Geheimnis wird erst ganz zum Schluss aufgelöst, sodass ich immer weiter lesen musste, warum ihre Beziehung nicht klappen konnte. Diese Spannung hat den Liebesroman für mich erst perfekt gemacht, weil ich dadurch total gefesselt von der Geschichte war. Insgesamt kann ich diese spannende und emotionale Geschichte, insbesondere Menschen die gerne nostalgisch werden nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.01.2025
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


ausgezeichnet

Ganzheitlicher Heilungsansatz

Hat ein Elternteil selber ein Trauma erlitten, (z.B. während eines Krieges, einer Hungerkrise,…) so vererbt es dies zumeist an seine Kinder. Doch auch den nachfolgenden Generationen wird dieses Trauma oft noch weitervererbt. Dadurch entsteht ein ungesunder Kreislauf, den es zu überwinden gilt.

Zunächst stellt sich also zunächst die Frage, ob man ein Trauma vererbt bekommen hat. Da man häufig nur bis zu einer bestimmten Generation fragen kann, was diese erlebt hat, listet Buqué Ursachen auf, die zu einem Trauma führen können und an welchen Anzeichen man bei sich selbst ein vererbtes Trauma erkennen kann. In einem nächsten Schritt erklärt sie, wie es überhaupt möglich ist, dass Traumas über mehrere Generationen vererbt werden. Im letzten Schritt geht es dann darum, das Trauma zu durchbrechen. Durch diese übersichtliche Gestaltung fällt es leicht, sich in das Thema einzuarbeiten. Auch die Übungen, die sich übers ganze Buch verteilt befinden, erkennt man schnell an den dicken Auflistungspunkten.

Schon gleich zu Beginn des Buches finden sich die ersten Übungen. Diese führen einen zunächst langsam an das Thema heran, bis man immer tiefer bis zum Trauma vordringt. Buqué selber ist überzeugt von einem ganzheitlichen Ansatz, weswegen einige Übungen spirituell angehaucht sind. Es geht aber auch darum, sich genauer damit auseinanderzusetzen, was in der eigenen Kindheit geschehen ist und wie es gelingen kann, das Trauma zu durchbrechen. Die Übungen sind je nach persönlichen Präferenzen unterschiedlich hilfreich. Versteckt sind aber auch wirklich wichtige Übungen, z.B. dazu wie man seine Stresstoleranz erhöhen oder das innere Kind heilen kann.

Hauptfokus des Buches ist auf jeden Fall, das Trauma bei sich selber zu heilen. Demgegenüber wird nur noch in einem letzten Kapitel darauf eingegangen, wie man es verhindern kann, ein Trauma an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Hierfür kann das Buch also nur noch ein erster Ansatz sein. Insgesamt ist das Buch also besonders geeignet, um zu verstehen wie Traumas vererbt werden und wie es gelingen kann, diese bei sich selbst zu durchbrechen.

Bewertung vom 28.01.2025
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Wie gewohnt super unterhaltsam & spannend


„Wir finden Mörder“ ist Osmans neue Reihe, indem wir keine Rentnergang mehr als Protagonisten haben, sondern mit Amy Wheeler eine Bodyguard im Fokus steht. Doch dann gerät sie selber ins Visier als sie eine der erfolgreichsten Thrillerautorinnen beschützt. Hat das möglicherweise etwas damit zu tun, dass sie eine Influencer-Agentur gegründet hat? Denn die getöteten Influencer wurden alle von ihr betreut…Gemeinsam mit ihrem Schwiegervater Steve geht Amy auf die Spur der Morde.

Durch Steve Wheeler kommt, auch wenn dieses Mal andere Charaktere im Fokus stehen, wieder die gewohnte Stimmung von Richard Osmans Romanen auf. Der Pensionär Steve ist durch seine Art einfach wahnsinnig unterhaltsam und da wir damit auch wieder einen älteren Protagonisten vertreten haben, zeigt sich Osmans ganz besonderer Schreibstil. Denn der Brite erzählt in seinen Romanen von Alltagssituationen (zumeist älterer Leute), die man aber wahnsinnig gut nachvollziehen kann und paart sie mit ganz viel Humor. Dadurch machen seine Romane einfach Spaß. Diesmal sind die sonstigen Protagonisten aber jünger, wodurch auf super unterhaltsame Art viele aktuelle Themen verarbeitet werden, wie ChatGPT oder das Influencerleben. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Daneben ist der Fall aber auch spannend. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge und auch einige Personen, bei denen man zunächst nicht weiß, wie sie zusammenhängen. Dadurch war die Auflösung, wer der Strippenzieher hinter den Morden ist, nicht leicht zu durchschauen, aber meiner Meinung nach dennoch realistisch. “Wir finden Mörder“ empfehle ich allen, die unterhaltsame Krimis mögen, die aber dennoch nicht auf Spannung verzichten möchten.