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Anonym

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2025
Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
Hazelwood, Ali

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe


ausgezeichnet

Wahnsinnig toll geschrieben

Olives Lebenssinn liegt in der Wissenschaft, deswegen hat sie eigentlich auch gar keine Zeit für die Liebe. Doch damit ihre beste Freundin sich traut, Jeremy nach einem Date zu fragen, küsst sie kurzerhand den erstbesten Mann. Nur blöd, dass es sich dabei ausgerechnet um Adam Carlsen handelt, Professor an der Stanford University, der wie alle Studenten wissen, ein echter Tyrann ist. Schon bald muss sich Olive nicht nur darüber Gedanken machen, welche Konsequenzen dies für ihre wissenschaftliche Karriere hat, sondern auch über ihre Gefühle.

Sowohl Olive als auch Adam haben mir als Charaktere wirklich gut gefallen, da sie hinter ihrer eigentlichen Fassade deutlich tiefgründiger sind. In Olive, die eigentlich super begeistert von ihrer Arbeit ist, kann man sich gut hineinversetzen, weil sie immer wieder mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat. Und auch Adam, der zunächst nur wie ein totaler Kotzbrocken rüberkommt, hat sein Herz eigentlich am rechten Fleck, denn immer wieder unterstützt er Olive auf ganz bezaubernde Art.

Ali Hazelwoods Schreibstil hat eine gute Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Die Szenen zwischen Olive und Adam sind so witzig geschrieben, dass ich beim Lesen direkt gute Laune bekommen habe. Auch wie sich die Gefühle zwischen den beiden entwickeln, kann man gut nachvollziehen, weil sich Olive und Adam eher langsam annähern. Daneben wird das Buch durch das Thema Frauen in der Wissenschaft aber auch tiefgründiger. So zeigt Hazelwood z.B. auf, mit welchen Stereotypen Frauen in der Wissenschaft immer noch zu kämpfen haben. Die Mischung von Humor und Wissenschaft hat für mich perfekt funktioniert und ich habe die Anziehung zwischen Olive und Adam total nachempfinden können. Dadurch war das Buch ein echtes Highlight für mich.

Bewertung vom 07.02.2025
Im Namen der Barmherzigkeit
Lind, Hera

Im Namen der Barmherzigkeit


ausgezeichnet

Eindringliche Geschichte

Steffi erlebt schon in jungen Jahren bei ihrer Pflegefamilie ein ganz schreckliches Schicksal. Ihre leibliche Mutter wollte sie nicht, weil sie aus einem Seitensprung entstanden ist und so landet Steffi bei einer Bauernfamilie in der Steiermark. Auf dem Bauernhof gibt es viel zu tun und die Pflegefamilie nutzt die Pflegekinder schon in jungen Jahren aus, damit sie den Bauernhof tatkräftig mitbewirtschaften.

Immer wieder ist der Roman echt hart zu lesen, weil die Zustände für die Pflegekinder so unbeschreiblich schrecklich sind. Hier scheut sich Hera Lind auch nicht davor, den Lesern mit den Umständen, unter denen Steffi aufwächst, zu konfrontieren, damit diese das Ausmaß des Elends wirklich begreifen können. Immer wieder musste ich das Buch pausieren, weil es mir so nahe ging und so schwer zu ertragen war.

Irgendwann nimmt Steffis Leben aber doch noch eine andere Wendung. Es gelingt ihr, sich von der Pflegefamilie zu befreien und stattdessen in der Psychiatrie und anschließend in einem Heim neu anzufangen. Doch auch dann nimmt ihr Leben nochmals eine ganz andere Wendung, als sie mit fünfzehn ungewollt schwanger ist. Lest selbst wenn ihr wissen wollt, wie ihr Leben sich weiter entwickelt hat…

Das Buch, das auf einer wahren Geschichte basiert, behandelt das Thema Sexuellen Missbrauch und ist dadurch wirklich keine leichte Kost. Durch das Lesen dieses Buch bekommt man ein deutlich besseres Verständnis für dieses wichtige Thema und wie es das zukünftige Leben eines Menschen beeinflusst. Hera Lind hat das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben und Steffis innere Gedanken wirklich gut dargestellt. Durch die Ich-Perspektive konnte sie auch gut aufgezeigen, welche Gedanken ein Mensch nach solch traumatischen Erlebnissen kaum mehr loswerden, aber auch wie sich ein Trauma körperlich auswirken kann. Mich hat Steffis Geschichte wirklich berührt. Insgesamt ist es ein Thema, über das unbedingt mehr gesprochen werden muss, damit die Gesellschaft diesbezüglich aufmerksamer wird. Ich hoffe, dass dieses Buch dazu beitragen kann.

Bewertung vom 06.02.2025
What I eat in a day
Franssen, Sarah

What I eat in a day


ausgezeichnet

Einfache und raffinierte Rezepte für den Alltag

Wie kann eine gesunde Ernährung im Alltag gelingen, wenn man nach der Arbeit wenig Zeit und Lust zum Kochen hat? Und wie sieht überhaupt eine gesunde Ernährung aus?

Dafür ist zunächst einmal wichtig, dass die Ernährung auch wenn sie gesund ist, dennoch lecker schmeckt. Ansonsten ist die Gefahr groß, sich nicht dauerhaft so ernähren zu wollen. Um zu zeigen, wie eine leckere und gesunde Ernährung aussehen kann, hat Sarah Franssen einen Mahlzeitenplan für zwei Wochen aufgestellt. Zu Beginn des Buches ist dieser übersichtlich auch mit den jeweiligen Kalorienangaben aufgelistet. Der Plan besteht aus Frühstück, Mittagessen, Snack und Abendessen. Indem ganz bewusst auch ein süßer Snack integriert ist, wird so einer Heißhungerattacke entgegengewirkt.

Gerade im Alltag hat man aber häufig keine Lust mehr zum langen Kochen. Dafür hilft zunächst, dass die hier vorgestellten Rezepte alle sehr einfach nachzukochen sind. Besonders gut fand ich, dass die Rezepte dennoch raffiniert waren und damit tatsächlich neue Essensideen enthielten.
Dazu gibt Franssen noch Tipps zum Meal Prep, also welche Gerichte man z.B. schon sonntags für die folgende Woche zubereiten kann und wie die Lagerung dann aussehen muss. Hierbei wurde auf eine gute Übersichtlichkeit geachtet, denn die zum Meal Prep geeigneten Rezepte sind immer mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet. Auch super ist, dass hinten alle Rezepte nochmals mit Bildern und Seitenanzahlen aufgelistet sind, sodass man sie schnell wiederfinden kann.

Ein paar kleine Ungereimtheiten sind mir aufgefallen, z.B. wurden im Mittelteil Garnelen des Öfteren als vegetarisch bezeichnet. Daneben gibt es Frügstücksrezepte wie Muffins bei denen direkt fünf gemacht werden, aber unklar bleibt, ob sich die Kalorienangaben auch auf die fünf beziehen.

Insgesamt hat mich vor allem überzeugt, wie einfach und dennoch raffiniert die Rezepte zum Nachmachen sind. Dadurch sind sie bestens für den Alltag geeignet, insbesondere durch die zusätzlichen Tipps zum Meal Prepping. Einen Stern Abzug, weil ich mir im theoretischen Teil noch tiefgründigere Infos zur Ernährung gewünscht hätte, um mehr Neues für mich mitnehmen zu können.

Bewertung vom 02.02.2025
Neun Tage Wunder
Moninger, Kristina

Neun Tage Wunder


sehr gut

Total emotional und fesselnd

„Neun Tage Wunder“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen begleiten wir Anni, die sich Hals über Kopf in Lukas verliebt, zum anderen begleiten wir Anni zehn Jahre später, als sie in Glückstadt mit Ben und dessen Tochter ein glückliches Leben führt.

Die junge Anni ist gerade fertig mit ihrem Jurastudium und steht vor der großen Entscheidung, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen soll. Da wäre einerseits die Kanzlei ihres Vaters, in der Anni als Strafverteidigerin arbeiten könnte. Doch dann lernt sie Lukas kennen. Lukas, der neun Tage bevor sie aus ihrer Studentenwohnung auszieht vor der Tür steht und mit dem sie daraufhin neun ganz besondere Tage erlebt. Er regt sie dazu an, darüber nachzudenken, ob sie wirklich nur des Geldes wegen Menschen verteidigen will oder ob sie sich ein beschauliches Leben mit ihm vorstellen könnte. Doch dann kommt Anni einer Wahrheit auf den Grund, die ihre Liebe unmöglich macht…
Zehn Jahre später holt Anni ihre Vergangenheit wieder ein, als Ben, Lukas begegnet.

Kristina Moninger erschafft mit „Neun Tage Wunder“ super greifbare Figuren. Gerade Anni, die hin und hergerissen ist zwischen dem, was Eltern von einem erwarten und dem, was das eigene Herz begehrt, ist sehr gelungen charakterisiert. Das Spannungsfeld aus ihren jungen Entscheidungen mit ihrem neuen Ich ist gelungen rübergebracht. Moningers Schreibstil ist stark von einer nostalgischen Stimmung geprägt, denn Anni hinterfragt durch Lukas zum ersten Mal ihr Leben richtig und macht dies nun zehn Jahre später wieder. Waren die Entscheidungen, die sie getroffen hat, die richtigen? Wie wäre ihr Leben anders verlaufen, wenn…? Durch diese wichtigen Fragen, die der Roman angeht, empfand ich ihn wirklich berührend. Und zum Schluss zeigt er auch auf, warum es wichtig ist, mit alten Zeiten abzuschließen und im hier und jetzt zu leben.

Aber vor allem war der Roman bis zum Schluss extrem spannend. Denn das Geheimnis wird erst ganz zum Schluss aufgelöst, sodass ich immer weiter lesen musste, warum ihre Beziehung nicht klappen konnte. Diese Spannung hat den Liebesroman für mich erst perfekt gemacht, weil ich dadurch total gefesselt von der Geschichte war. Insgesamt kann ich diese spannende und emotionale Geschichte, insbesondere Menschen die gerne nostalgisch werden nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.01.2025
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


ausgezeichnet

Ganzheitlicher Heilungsansatz

Hat ein Elternteil selber ein Trauma erlitten, (z.B. während eines Krieges, einer Hungerkrise,…) so vererbt es dies zumeist an seine Kinder. Doch auch den nachfolgenden Generationen wird dieses Trauma oft noch weitervererbt. Dadurch entsteht ein ungesunder Kreislauf, den es zu überwinden gilt.

Zunächst stellt sich also zunächst die Frage, ob man ein Trauma vererbt bekommen hat. Da man häufig nur bis zu einer bestimmten Generation fragen kann, was diese erlebt hat, listet Buqué Ursachen auf, die zu einem Trauma führen können und an welchen Anzeichen man bei sich selbst ein vererbtes Trauma erkennen kann. In einem nächsten Schritt erklärt sie, wie es überhaupt möglich ist, dass Traumas über mehrere Generationen vererbt werden. Im letzten Schritt geht es dann darum, das Trauma zu durchbrechen. Durch diese übersichtliche Gestaltung fällt es leicht, sich in das Thema einzuarbeiten. Auch die Übungen, die sich übers ganze Buch verteilt befinden, erkennt man schnell an den dicken Auflistungspunkten.

Schon gleich zu Beginn des Buches finden sich die ersten Übungen. Diese führen einen zunächst langsam an das Thema heran, bis man immer tiefer bis zum Trauma vordringt. Buqué selber ist überzeugt von einem ganzheitlichen Ansatz, weswegen einige Übungen spirituell angehaucht sind. Es geht aber auch darum, sich genauer damit auseinanderzusetzen, was in der eigenen Kindheit geschehen ist und wie es gelingen kann, das Trauma zu durchbrechen. Die Übungen sind je nach persönlichen Präferenzen unterschiedlich hilfreich. Versteckt sind aber auch wirklich wichtige Übungen, z.B. dazu wie man seine Stresstoleranz erhöhen oder das innere Kind heilen kann.

Hauptfokus des Buches ist auf jeden Fall, das Trauma bei sich selber zu heilen. Demgegenüber wird nur noch in einem letzten Kapitel darauf eingegangen, wie man es verhindern kann, ein Trauma an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Hierfür kann das Buch also nur noch ein erster Ansatz sein. Insgesamt ist das Buch also besonders geeignet, um zu verstehen wie Traumas vererbt werden und wie es gelingen kann, diese bei sich selbst zu durchbrechen.

Bewertung vom 28.01.2025
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Wie gewohnt super unterhaltsam & spannend


„Wir finden Mörder“ ist Osmans neue Reihe, indem wir keine Rentnergang mehr als Protagonisten haben, sondern mit Amy Wheeler eine Bodyguard im Fokus steht. Doch dann gerät sie selber ins Visier als sie eine der erfolgreichsten Thrillerautorinnen beschützt. Hat das möglicherweise etwas damit zu tun, dass sie eine Influencer-Agentur gegründet hat? Denn die getöteten Influencer wurden alle von ihr betreut…Gemeinsam mit ihrem Schwiegervater Steve geht Amy auf die Spur der Morde.

Durch Steve Wheeler kommt, auch wenn dieses Mal andere Charaktere im Fokus stehen, wieder die gewohnte Stimmung von Richard Osmans Romanen auf. Der Pensionär Steve ist durch seine Art einfach wahnsinnig unterhaltsam und da wir damit auch wieder einen älteren Protagonisten vertreten haben, zeigt sich Osmans ganz besonderer Schreibstil. Denn der Brite erzählt in seinen Romanen von Alltagssituationen (zumeist älterer Leute), die man aber wahnsinnig gut nachvollziehen kann und paart sie mit ganz viel Humor. Dadurch machen seine Romane einfach Spaß. Diesmal sind die sonstigen Protagonisten aber jünger, wodurch auf super unterhaltsame Art viele aktuelle Themen verarbeitet werden, wie ChatGPT oder das Influencerleben. Diese Mischung hat mir sehr gut gefallen.

Daneben ist der Fall aber auch spannend. Es gibt viele verschiedene Handlungsstränge und auch einige Personen, bei denen man zunächst nicht weiß, wie sie zusammenhängen. Dadurch war die Auflösung, wer der Strippenzieher hinter den Morden ist, nicht leicht zu durchschauen, aber meiner Meinung nach dennoch realistisch. “Wir finden Mörder“ empfehle ich allen, die unterhaltsame Krimis mögen, die aber dennoch nicht auf Spannung verzichten möchten.

Bewertung vom 23.01.2025
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


ausgezeichnet

Spannend und authentisch

Enya lebt mit ihrem Sohn und ihrem Mann zusammen, bis sie eines Nachts auf den Straßen Dublins einen Jungen findet. Dieser wurde von einem Auto angefahren, doch der Fahrer ist geflüchtet. Zwar gelingt es ihr, Ross wiederzubeleben, doch die Ereignisse lassen sie nicht mehr los und wühlen ihre inneren Dämonen auf. Aus der Angst, genau wie ihre Mutter im Alter von 47 Jahren zu sterben und um sich über sich selbst klarzuwerden, zieht sie fernab von ihrem Mann und ihrem Sohn in ein kleines Örtchen. Dort wird dringend eine Ärztin gesucht. Doch auch dort kommt sie nicht zur Ruhe und ein Rag Tree bestimmt fortan ihr Leben stark mit.

„Dem Sturm entgegen“ lebt von Cecilia Aherns tollem Schreibstil. Direkt zu Beginn zieht sie einen dank ihrer ausdrucksstarken Sprache in die Handlung rein. „Dem Sturm entgegen“ ist geprägt von dem Unfall und Ross’ Gesundheitskampf. Durch die Unklarheit, ob Ross es überleben wird, bangt man stark mit ihm und begibt sich auf die spannende Suche nach dem flüchtigen Fahrer. In der Hinsicht ist das Buch ganz anders, als alles was ich von Cecilia Ahern bisher gelesen habe.

Das Buch war aber dennoch auch typisch Ahern, weil sie uns stark zum Nachdenken über das eigene Leben anregt. So gelingt es ihr, sehr authentisch von Enyas inneren Kämpfen zu erzählen. Welche Schwierigkeiten kommen auf einen zu, wenn man seine Ehe hinter sich lässt und einen Neuanfang an einem anderen Ort wagt. In Enyas Fall ist das, den Kontakt zum Kind beinahe vollständig zu verlieren. Ihre innere Zerrissenheit, ob ihre Entscheidung dementsprechend die richtige war, ist omnipräsent und zeigt auf, wann es Mut braucht, zu seinen Entscheidungen zu stehen. Auch wenn das Buch ganz anders als erwartet war, hat mich Ahern durch die Mischung aus Spannung und Tiefgründigkeit wirklich überzeugen können. Und auch die Auflösung des Falls überzeugt durch ein realistisches Ende. Von mir daher eine große Empfehlung.

Bewertung vom 23.01.2025
Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1
Stark, Stacia

Ein Hof so grausam und schön / Kingdom of Lies Bd.1


gut

Zu wenig Plot

Stacia Stark erschafft in ihrem Roman eigentlich eine spannende Welt: Nachdem die Menschen ihre Magie aufgeben mussten, um vor den Fae geschützt zu werden, werden auch heute noch Hybride gesucht, also Menschen die magische Fähigkeiten haben. Doch Prisca gelingt es ihre Magie zu verstecken. Dadurch wird ihr die Magie, im Vergleich zu ganz vielen anderen, nicht genommen. Als ein Unbekannter aber von ihrer verbotenen Fähigkeit erfährt, geht er mit ihr einen Deal ein: er bringt ihr bei, mit ihrer Magie umzugehen, wenn sie ihm und seinen Söldnern hilft, in die Stadt zu gelangen. Trotz dieser guten Idee konnte mich das Buch leider nicht so überzeugen wie ich erhofft hatte. Das lag vor allem an dem sehr langsamen Pacing. Lange Zeit gab es keine interessanten Wendungen und man steckte vor allem in Vorbereitungshandlungen fest. Zum Ende hin gab es dann noch eine starke Wendung, aber insgesamt konnte mich diese nicht so sehr überzeugen, um die Reihe weiter zu verfolgen.

Bewertung vom 22.01.2025
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


sehr gut

Ausführliche Analyse zu den Ursachen des unterschiedlichen Geschlechterverständnisses

Eva Bringer nimmt sich mit „Unversehrt“ dem Thema weiblichen Schmerz an. Ausgehend von den Erfahrungen ihrer Oma, die jahrelang unter ihren Schmerzen litt, sucht Eva Bringer nach den Ursachen, warum weiblicher Schmerz anders als männlicher verstanden wird. Indem Eva Bringer das Buch aus einer so persönlichen Sicht beginnt, gewinnt das Buch direkt einen interessanten Einstieg. Doch auch danach bleibt es spannend. Besonders stark fand ich, wie intensiv sie nach den Ursachen für diese Ungleichbehandlung sucht und viele Quellen bis zur Bibel auswertet, die unser Rollenverständnis entscheidend geprägt haben. Dadurch habe ich nochmals einiges besser verstanden, woher unser Geschlechterverständnis stammt und warum es immer noch präsent ist. Das Buch würde ich allen, die sich gerne mit feministischen Büchern auseinandersetzen und die über das Thema Schmerz hinaus eine interessante Analyse über die Ursachen der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern lesen möchten, empfehlen.

Bewertung vom 18.01.2025
Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2


ausgezeichnet

Emotionale Achterbahnfahrt

„Shine like midnight sun“ ist der zweite Teil der Strong-Hearts Reihe. Strong Hearts ist hier wirklich Programm, denn die Handlung hat eine ganz schöne emotionale Achterbahnfahrt zu bieten. Der erste Teil sollte davor gelesen werden, da die Handlungen unmittelbar zusammenhängen.

Lilly ist nach Arons Lüge zu ihrer Großmutter auf Sylt geflohen. Doch nachdem sie von SavetheIceland die Nachricht bekommt, dass sie für das Frühsommerprogramm genommen wurde, zieht sie wieder nach Island. Können dadurch auch Lilly und Aron wieder zueinanderfinden? Denn für Aron läuft die Zeit im Warten auf ein Spenderherz immer mehr davon…

Sarah Stankewitz spricht mit der Strong Hearts Reihe super wichtige Themen an. Gerade das Thema Organspende wird einem durch diese emotionale Geschichte auf eine sehr feinfühlige Weise näher gebracht. Das Bangen um ein Spenderherz bringt dabei auch Spannung in die Geschichte mit rein, denn bis fast ganz zum Schluss weiß man nicht, ob das Spenderherz rechtzeitig kommt. In einem Nebenhandlungsstrang erfahren wir nochmals mehr über Lucas Geschichte. Gerade diese Rückblicke hatten für mich super viel emotionale Tiefe und fand ich wahnsinnig toll geschrieben.

Auch wenn Aron und Lilly häufig nur kleine Momente miteinander teilen können, zeigt Stankewitz wie besonders man selbst solch scheinbar unbedeutende Momente gestalten kann. Gleichzeitig gelingt es ihr eine realistische Geschichte zu erzählen, indem sie das Leid der Betroffenen angemessen schildert. Ob es Aron am Ende schaffen wird, das müsst ihr selber herausfinden. Mir hat diese ernstere Liebesgeschichte wirklich gut gefallen, weil sie einmal nochmals zeigt, warum man das Leben niemals als selbstverständlich nehmen sollte.