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Benutzername: 
Ranjana
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 20.11.2024
Someday I'll heal
Steinert, Carolin A.

Someday I'll heal


gut

In diesem Roman geht es um die 17 jährige Ari, die ihren Zwillingsbruder Sam an Krebs verliert. Für Ari bricht eine Welt zusammen. Jedoch war es Sams letzter Wunsch das Ari nach England zu ihrem Vater ziehen soll, da sie dort bessere Voraussetzungen für ihre Zukunft hat. Ari hat Sam versprochen, das sie ihm seinen letzten Wunsch erfüllen wird.

In England angekommen, stellt Ari fest, dass ihr Vater eine neue Familie hat, zu der nun auch ihre Stiefmutter Holly und ihre beiden Stiefbrüder Justin und Riven gehören.

Der Einstand in England ist mehr als schwierig. Ari zieht sich immer mehr in sich selbst zurück, kapselt sich von allen anderen ab und versinkt immer tiefer in Depressionen.

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte an sich zwar eher düster, jedoch gibt es auch Stück für Stück ein vorwärts kommen und den ein oder anderen Lichtblick.
Allerdings konnte ich absolut nicht mit Ari warm werden, weshalb ich mich auch zu keinem Zeitpunkt so richtig in die Geschichte rein finden konnte.

Mein Fazit
Ein Roman den man schnell und flüssig nebenher mal lesen kann. Für mich leider aber nicht mehr. Um hier eine Leseempfehlung auszusprechen bin ich der Geschichte gegenüber zu zwiespältig.

Bewertung vom 06.11.2024
Love Me Like It's Yesterday
Käppler, Juliane

Love Me Like It's Yesterday


ausgezeichnet

Mein Herbsthighlight

Das Cover ist sehr knallig und sticht direkt ins Auge. Mir gefällt es sehr gut.

In diesem Roman geht es um die Tischler Meisterin Juno, die sich auf Möbelrestaurationen spezialisiert hat. Juno hat Aufgrund von Mobbing dem digitalen Leben abgeschworen, lebt mit Plattenspieler, Videokassetten und Musikkassetten gefühlt in den Achtzigern.
Das alleine ist schon total großartig und hat mir unsagbar gut gefallen.

Eines Tages taucht Taro in Junos Werkstatt auf und bittet Juno darum ihr bei der Restauration eines alten japanischen Teeschranks zu helfen. Juno stimmt zu. Ahnt jedoch nichts davon das Taro ein Youtuber ist und nur Aufgrund einer Challenge bei ihr aufgelaufen ist, wozu er sich von seiner Community hat hindrängen lassen. Taro gibt auf seinem Kanal Tipps zum richtigen flirten. Seine Follower fordern von ihm das er am „Lebenden“ Beispiel beweisen soll das seine Tipps funktionieren.

So kommt Juno ins Spiel. Jedoch hat Taro keinerlei Ahnung davon, das Juno wegen Mobbing der digitalen Welt den Rücken gekehrt hat. Als Juno dann herausfindet warum Taro zu ihr gekommen ist, bricht alles über ihr zusammen.

Alle Charaktere in diesem Roman sind unbeschreiblich liebenswert. Juno ist meine absolute Lieblings Protagonistin überhaupt. Es sollte viel mehr Junos auf dieser Welt geben!
Dieser Roman hallt definitiv nach. Man bekommt hier klar vor Augen geführt was Cybermobbing mit einem Menschen machen kann! In der virtuellen Welt „vergessen“ einige das auf der anderen Seite auch ein Mensch sitzt. Die Anonymität des Internets jedoch macht es jedem sehr einfach sich wie die Axt im Walde aufzuführen ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Rücksicht auf die Gefühle und die Empfindungen seines Gegenübers.

Die Geschichte von Juno und Taro regt auf jeden Fall nachhaltig zum Nachdenken an.

Mein Fazit
Mein Herbsthighlight mit sehr Liebenswerten Charakteren und einer ganz wundervollen Geschichte. Noch dazu regt dieser Roman zum Nachdenken an und zur eigenen Reflektion. Hier kann ich mit gutem Gewissen eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 03.11.2024
Das Buch der neuen Anfänge
Page, Sally

Das Buch der neuen Anfänge


gut

Das Cover gefällt mir sehr gut und hat mich auch sofort angesprochen.

In diesem Roman geht es Hauptsächlich um Jo. Ihr Onkel Wilbur hat in London einen Kleinen Schreibwaren/ Haushaltswarenladen und ist an Demenz erkrankt. Da Jo gerade von Ihrem Freund verlassen wurde, entscheidet sie sich dazu den Laden vorübergehend zu übernehmen.

In London angekommen lernt sie die Kunden ihres Onkels kennen, darunter befinden sich Ruth, die verschwundene Vikarin und Malcom, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat.

Zu diesem Buch fällt es mir nicht leicht eine Rezension zu verfassen, da ich leider sehr enttäuscht davon bin. Ehrlicherweise muss ich auch sagen, das ich zwischen zwei und drei Sternen geschwankt habe.
Sehr lange schon hatte ich mich auf diesen Roman gefreut, die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, als ich dann jedoch das Buch in meinen Händen hielt und begonnen habe zu lesen nahm meine Enttäuschung ihren Lauf.

Angefangen bei dem Schreibstil, der bei mir keinerlei Lesefluss aufkommen lies. Immer wieder musste ich Stellen mehrfach lesen und hatte dann das Gefühl ich habe es immer noch nicht gänzlich verstanden.

Mit Jo konnte ich auch nicht so richtig warm werden. Sie wirkte auf mich absolut nicht wie eine fast 40 jährige, ich habe sie als eher unbeholfen empfunden, zumindest was ihre Denkweise angeht.
Dazu kommt dann das immer und immer wieder ihr Ex Freund Thema gewesen ist? Warum? Das hatte Null Nährwert für die Geschichte. Selbstverständlich war es schon von Bedeutung was Jo in Ihrer Beziehung erlebt hat um auch einiges Nachvollziehen zu können, aber muss der Ex dann durch das halbe Buch mit durch geschliffen werden? Nein!

Ähnlich ging es mir mit der Geschichte von Ruth. Ist es nötig gewesen die Gründe von ihrem Weggang bin zu Schluss nicht zu erzählen? Mich hat es genervt das immer wieder die Frage aufkam: Was ist mit Ruth? Was ist ihre Geschichte? Warum ist sie weggegangen?

So in etwa erging es mir auch mit den Erzählungen rund um Malcom. Oh man, Recherchen machen zu bereits verstorbenen, alles schön und gut, aber das hat mir dann hier doch viel zu viel Raum eingenommen. In wie vielen Szenen Jo, Ruth und Malcom auf dem Friedhof waren, puh.

Natürlich Enthält dieser Roman die Botschaft wie wichtig Freundschaft ist, aber da hätte es unzählige Möglichkeiten gegeben das besser zu verpacken.

Das ist auch der Grund warum ich mich für drei, anstatt für zwei Sterne entschieden habe. Weil die Botschaft doch im Kern eine sehr gute ist und weil doch ein paar Stellen dabei waren die mir gut gefallen und über die ich nachgedacht habe.

Mein Fazit
Den Hype um dieses Buch kann ich nicht nachvollziehen. Für mich war es aus den oben genannten Gründen leider eine Enttäuschung Aufgrund dessen ich auch hier keine Leseempfehlung aussprechen würde.

Bewertung vom 10.10.2024
Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Schira, Larissa

Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Was für ein schönes Buch. Das Cover gefällt mir sehr gut, dazu kommt noch der Farbschnitt, eine Charakterkarte und eine sehr schönen Illustration im Inneren.

Hier geht es um Josie die ein Volontariat bei dem Magazin London Lens antritt. Dort soll sie das Gesicht der Social-Media-Kanäle werden. Josie ist allerdings zu schüchtern dazu um vor die Kamera zu treten.
Als wäre das nicht schon genug, soll Josie auch noch den True-Crime-Podcaster Ryan supporten.
Josie und Ryan erstellen ihren ersten gemeinsamen Beitrag. Nachdem dieser Viral gegangen ist, ergießt sich ein Shitstorm über die beiden, der auch sehr ins Persönliche übergeht. Sie geraten in den Strudel der Online Welt. Beide sind damit überfordert und müssen von nun an gegen ihre ganz eigenen Dämonen kämpfen. Dabei sind sich Josie und Ryan gegenseitig eine sehr große Stütze und helfen sich durch diese Zeit.

An dem Roman Stronger then ever hat mir alles unbeschreiblich gut gefallen, allem voran das Tempo, das war regelrecht perfekt. Nichts wurde künstlich in die Länge gezogen und nichts hat sich überschlagen.
Josie und Ryan sind die Hauptprotagonisten hier, aber alle Charaktere sind sehr liebenswert. Der Schreibstil ist überaus angenehm und bringt eine gewisse Wärme rüber. Absolut zum Wohlfühlen.

Ganz besonders hervorheben möchte ich hier, das sowohl Josie als auch Ryan sich Professionelle Hilfe holen in Form einer Psychologischen Beraterin bei London Lens. Die Gespräche waren ausgesprochen gut und professionell. Hier merkt man ganz deutlich das die Autorin Larissa Schira sich von der Psychologin Pia Kabitzsch unterstützen lassen hat.

Mein Fazit
Ein rundum gelungener Roman mit liebenswerten Charakteren dem man seine volle Aufmerksamkeit schenken sollte, da er einen selbst auch zum Nachdenken anregt. Es stimmt einfach alles. Hier würde ich definitiv eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 26.09.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir ganz gut. Die Leseprobe hat mir auf Anhieb gefallen.

In diesem Roman geht es Hauptsächlich um Luise Adler die sich in den 40 er Jahren mitten im Krieg in einen Amerikanischen GI verliebt.
Nachdem der Krieg beendet ist, fliegt Luise als sogenannte War Bride nach Amerika um ihren Hunter zu heiraten.
Alle Bräute werden nach und nach vom Flughafen abgeholt, nur Luise bleibt alleine zurück.

Siebzig Jahre später fliegt Luises Enkelin Elfie ebenfalls nach Amerika um ihren Verlobten zu besuchen, der dort auf einem Auslandssemester ist.
Auf diesem Flug beginnt Elfie ihrem Sitznachbarn die Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen.

Hier bin wirklich hin und her gerissen zwischen den beiden Geschichten.
Die Geschichte von Elfie hätte ich in dieser Art und Weise absolut nicht gebraucht.
Zwar mag ich Kitsch ganz gerne, aber das hier war selbst mir viel zu viel. Die gesamten Vorkommnisse habe ich nicht gerne gelesen. Das war so dermaßen drüber und unrealistisch, Danke nein.

Die Geschichte von Luise und Hunter jedoch war einfach nur wunderschön, sehr gefühlvoll und von Elfie auch ganz besonders schön erzählt. Hier hat mir alles richtig gut gefallen.

Bis auf Elfie und ihren Begleiter haben mir die Charaktere auch ausgesprochen gut gefallen, allem voran auch Wilson, für mich das Herzstück des Romans.

Normalerweise würde ich einen Stern abziehen für die Storyline von Elfie, da mir die Geschichte von Luise jedoch so überragend gut gefallen hat, gebe ich hier gerne die vollen fünf Sterne.

Mein Fazit
Ein überaus gefühlvoller Roman mit liebenswerten Charakteren, die man gerne ein Stück weit begleitet auf ihrem Weg. Auf jeden Fall empfehlenswert.

Bewertung vom 23.09.2024
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir gut, wirft jedoch auch die Frage auf warum eine Orange darauf abgebildet ist und keine Ananas. Ich habe das so interpretiert das nichts so ist wie es scheint.

Die Leseprobe hat mir gut gefallen und ich wollte dieses Buch gerne weiterlesen. Jetzt kann ich sagen, dass ich positiv überrascht bin. Der Roman hat mir besser gefallen als ich erwartet hatte. Ich hatte eher eine etwas oberflächliche Geschichte erwartet, jedoch hat hier jeder so seine ganz eigenen Probleme.

Hier geht es um die Familie Stockton, allem voran Darley, Georgiana und der eingeheirateten Sasha.
Darley ist die älteste Tochter von Chip und Tilda, als sie Malcom geheiratet hat, hat sie der Liebe wegen auf ihr Erbe verzichtet, da sie nicht wollte, das Malcom einen Ehevertrag unterschreiben muß.

Sasha ist die Frau des mittleren Stockton, Cord und wird von der restlichen Familie nicht angenommen. Darley und Georgiana nennen sie insgeheim die Goldgräberin.

Georgiana ist die jüngste und noch sehr unreif. Sie verliebt sich in Brady, doch diese Liebe darf nicht sein.

Darley war mir sehr sympathisch, sie ist absolute Romantikerin und lebt ihre Liebe gemeinsam mit Malcom und ihren beiden Kindern Poppy und Hatcher.

Sasha tut mir unsagbar leid, sie reißt sich wirklich zwei Beine aus um den Stocktons zu gefallen, sie hat ein sehr großes Herz und war mir am sympathischsten. Ich habe so sehr mit ihr mitgefühlt wie sie immer wieder vor den Kopf gestoßen wurde. Cord steht jedoch größtenteils hinter ihr und steht zu ihr und seiner Liebe zu ihr. Die Liebe von Sasha zu Cord ist wirklich grenzenlos, denn anders ist es nicht erklärbar das sie sich diese Familie antut.

Zwischen Saha und Malcom, dem Mann von Darley, gibt es einen geheimen Code der da lautet:
NMF Nicht meine Familie!!!

Georgiana war mir am unsympathischsten, ich fand sie an vielen Stellen einfach nur unmöglich und unreif. Gut gefallen hat mir allerdings das sie zum Schluss doch noch eine Wandlung durchgemacht hat. Bis dahin hat sie mich allerdings stellenweise ganz schön genervt!

Mir hat dieser Roman so gut gefallen, das es mir schwer gefallen ist ihn zwischendurch mal aus der Hand zu legen.

Mein Fazit
Ein schöner, sehr gut zu lesender Roman mit interessanten Charakteren. Es geht nicht nur um Geld, jeder hat seine ganz eigenen Probleme. Ich würde ihn weiter empfehlen.

Bewertung vom 23.09.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


sehr gut

Das Cover gefällt mir sehr, sehr gut und hat sofort meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

In diesem Roman geht es um Hannah, die in einem Internet Forum für True Crime auf William Thompson, einen mutmaßlichen Serienmörder aufmerksam wird.

Die Community hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Morde an vier Frauen aufzuklären.

William ist ein gut aussehender Anwalt, nach seiner Inhaftierung schreibt Hanna ihm einen Brief. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat ist, das William ihr zurück schreibt. Von da an beginnt ein Briefwechsel zwischen Hannah und William.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, lies sich gut lesen und war ausgesprochen spannend. Es ist mir sehr schwer gefallen dieses Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn ich mir ab circa der Hälft sicher war was geschehen wird, hat es der Spannung keinen Abbruch getan.

Leider muss ich sagen das mir Hannah nicht gefallen hat, ich habe wirklich oft den Kopf über sie geschüttelt, des weiteren habe ich sie als überaus naiv und stellenweise sogar als primitiv wahrgenommen was ich sehr Schade fand.
Meiner Meinung nach hätte ihr ein etwas stärkerer Charakter sehr gut gestanden.

Mein uneingeschränkter Liebling ist hier tatsächlich William Thompson.

Ansonsten waren die Protagonisten hier eher unscheinbar. Meghan würde ich sogar in die Sparte überflüssig einordnen.

Im letzten Drittel wurde die Geschichte teils unrealistisch, was mir nicht so gut gefallen hat und auch das Ende hat mich nicht wirklich zufrieden gestellt, aber es ist okay.

Mein Fazit
Ein sehr spannender und interessanter Roman den ich gerne gelesen habe und auch weiter empfehlen würde, wenn auch mit ein paar Schwächen die einzelnen Charaktere betreffend.

Bewertung vom 22.09.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


gut

In diesem Roman geht es um Johanna und Elsa, Mutter und Tochter, die ein schwieriges, bzw mehr oder weniger gar kein Verhältnis mehr zueinander haben.

Das liegt daran das Johanna früher für die vereinten Nationen gearbeitet hat und während Elsas Kindheit auf humanitären Einsätzen in der ganzen Welt in Kriegsgebieten unterwegs gewesen ist. Durch diese Umstände war Johanna immer wieder wochenlang unterwegs und hat sich zwischendurch, zurück zu Hause, in New York, mehr und mehr nur noch als Gast in ihrer eigenen Familie gefühlt.

Jahre später erbt Johanna das Haus ihrer Tante Toni in Sankt Goar am Rhein und entschließt sich daraufhin New York den Rücken zu kehren und zurück nach Deutschland zu gehen.

Fast Zeitgleich erleidet Elsa in Den Haag, wo sie mittlerweile lebt einen Burnout. Daraufhin entschließt Elsa sich in das Haus von Tante Toni zu gehen um sich dort zu erholen. Als faden Beigeschmack wird sie sich allerdings mit ihrer Mutter dort arrangieren müssen.

Soweit, so gut. Der Roman wird damit beschrieben, das Elsa nach und nach begreift dass sie ihre Mutter besser verstehen kann, als ihr bewusst war und das Johanna ihrer Tochter ein schwerwiegendes Geheimnis offenbart, das beinahe sie selbst und ihre Familie zerstört hätte.

Wenn dem dann wirklich so gewesen wäre, hätte mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich hätte auch die vollen fünf Sterne gegeben. Doch leider kam die Geschichte anders als erwartet.

Johanna habe ich durchweg als sehr egoistisch empfunden, vollkommen egal in welcher Hinsicht. Sie wurde mir auch nie so richtig sympathisch.
Elsa konnte ich viel besser verstehen und ihr Verhalten konnte ich gut nachvollziehen.

Im Vordergrund standen hier immer wieder die Erzählungen aus den Kriegsgebieten die für mein Empfinden viel zu viel Raum eingenommen haben, das hätte alles viel mehr eingekürzt werden müssen.
Ja, natürlich auch mit dem Hintergrund der Liebesgeschichte, dennoch lag für mich hier definitiv der Focus.

Der Burnout von Elsa wurde sehr gut beschrieben, so dass jeder nachvollziehen kann wie schlimm das wirklich werden kann. Dem geschuldet lag Elsa ja dreiviertel in diesem Roman "nur" im Bett und wurde von ihrer Mutter lediglich mit abgestellten Tabletts vor der Zimmertüre mit Essen versorgt. Selbstverständlich ist es so, dass man sich während einer solchen Erkrankung in einem Ausnahmezustand befindet und dankbar dafür ist, wenn man es auf die Toilette schafft und es schafft seine Körperhygiene einigermaßen zu vollziehen.

Nichts desto Trotz möchte ich hier nochmal explizit auf die Passage vom Klappen Text hinweisen:
...während Elsa nach und nach begreift, dass sie ihre Mutter besser verstehen kann, als ihr bewusst war...

Dem ist leider absolut nicht so!
Ich habe hier viele Gespräche erwartet, das Elsa und Johanna sich nach und nach annähern, ganz langsam Stück für Stück, das sie immer wieder Geschehnisse ansprechen und eventuelle Missverständnisse aus dem Weg schaffen, das einer den anderen besser verstehen lernt, doch leider bleibt bei mir eine große Enttäuschung zurück.

Unterm Strich herrscht zwischen Elsa und Johanna eine regelrechte Endzeitstimmung, Elsa ist so gut wie unsichtbar, die Erzählungen aus den Kriegsgebieten werden gefühlt immer mehr und zwischen Mutter und Tochter passiert genau nichts.

Dazu gesellen sich noch ständige Wiederholungen mit denen man erstmal nichts anzufangen weiß. Der Spannungsbogen über dieses Geheimnis ist auch ab einem gewissen Punkt nur noch nervend, weil man sich denken kann worum es geht. Ganz besonders hier hat die Autorin den Egoismus von Johanna sehr gut heraus gearbeitet.

Zum guten Schluss findet ein Streit Gespräch zwischen Johanna und Elsa statt in dem dann gerade einmal vier Worte!!!!!!!! ausreichend sind und alles ist vergeben und vergessen.
Da sitzt man dann da vor diesem Roman und denkt sich nur, echt jetzt???
Denn um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen ist ab diesem Moment alles ganz toll und Friede Freude, Eierkuchen wäre stark untertrieben. Mir hat hier nur noch gefehlt das Elsa sich bei Johanna auf den Schoß gesetzt hätte.

Als ob das dann noch nicht genug Enttäuschung war bleibt die Frage offen, was ist mit Niklas?

Das Ende ist einfach nur zack, bum, abgehakt und für mich nicht zufriedenstellend.

Mein Fazit
Wenn man keine hohen Erwartungen hat was die Gespräche zwischen Mutter und Tochter angeht kann man diesen Roman mal ganz gut lesen, es liest sich flüssig und angenehm.

Bewertung vom 22.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


weniger gut

Das Cover zu diesem Roman finde ich sehr ausdrucksstark mit dem Hintergrund der Geschichte.

Hier geht es um Tausende DDR Bürger die im Sommer 1989 in die deutsche Botschaft in Prag geflüchtet sind. Im Vordergrund dieser Historischen Ereignisse stehen die Botschaftsmitarbeiterin Judith und der alleinerziehende Flüchtling Tobias mit seiner Tochter Jasmin.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, habe ich einen sehr Geschichtsträchtigen Roman erwartet mit Erzählungen aus der Sicht verschiedener Flüchtlinge und einer mehr oder weniger filmreifen Entführung von Jasmin. Leider wurde ich enttäuscht.

Genauso wie auf dem Klappentext zu lesen ist, das Tobias Prag verlassen MUSS wegen seiner kranken Mutter, auch das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Zwar verlässt Tobias Prag, seine Mutter ist auch krank, aber er muss es nicht. Es ist seine freie Entscheidung dies zu tun!

Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, als ich dann begonnen habe diesen Roman zu lesen, war ich auch erstmal begeistert und gefesselt, stellenweise ist es mir schwer gefallen das Buch aus der Hand zu legen, aber als Tobias dann in der Botschaft angekommen ist und sich zwischen Judith und ihm angefangen haben Gefühle zu entwickeln wurde mir das alles zu viel des guten. Was denkt sie wohl, was denkt er, oh Du meine Güte, da habe ich sehr oft die Augen in den Kopf verdreht. Ich mag es gerne mal etwas schnulzig, aber hier dachte ich oh je, Rosamunde Pilcher kann hier wirklich noch was lernen. An manchen Stellen hätte ich mich auch nicht getraut das Buch schief zu halten, da die Gefahr da gewesen wäre das der Schmalz Literweise rausläuft.

Dieses hin und her geschnulze wiederholte sich dann leider auch immer wieder in ähnlichen Formulierungen. Das hat mir dann völlig den Spaß am Lesen genommen und ich habe mehrfach überlegt ob ich weiterlese oder nicht.

Zwei Passagen möchte ich gerne hinzufügen um zu verdeutlichen was ich meine:
"Doreen trat mit einem zaghaften Lächeln in den Raum, in eine warme Jacke mit weißem Plüschbesetzten Kragen gehüllt, in dem sie ihn schmerzlich an das unbefangene junge Mädchen erinnerte, das sie einst gewesen war."

"Er war so nah an sie herangetreten, wie es noch als schicklich galt, und sie spürte die Wärme die sein Körper abstrahlte. Die Sehnsucht, sich an seine Brust zu schmiegen und seine Arme um sich zu spüren, wurde fast übermächtig. Sie würde ihr noch ein kleines Loch ins Herz sengen. Doch es gab keinerlei Aussicht auf ungestörte Zweisamkeit, keinerlei Hoffnung, einen Moment der Innigkeit zu erleben, wie es anderen Verliebten vergönnt war."


Mir hätte es besser gefallen wenn mehrere Flüchtlinge in die Geschichte mit eingebunden gewesen wären, wenn da mehr erzählt worden wäre wie es ihnen ging, was für Gedanken und Empfindungen diese hatten, Ängste, Zukunftsvisionen usw.

Des weitern habe ich so oft darüber nachgedacht wann und wie wird Jasmin entführt, das Buch geht immer mehr dem Ende zu und nichts passiert...
Als es dann endlich soweit war, dachte ich, wie jetzt, das war alles? Also leider war auch dieser Teil der Geschichte nicht zufriedenstellend.

Ein weiterer Teil den ich mehr als unpassend fand war der Massenhafte Konsum von Ibuprofen den Judith ja hat. Meine Gedanken waren dann, oh was ist da los, ist sie krank, hat sie was, was passiert da noch? Aber, auch da, nichts, keine Ahnung warum die Autorin das so in diesen Roman eingearbeitet hat, für mich nicht nachvollziehbar und unnötig.

Einzig das Ende der Geschichte hat mich dann doch noch zufrieden zurückgelassen.

Mein Fazit
Wer Rosamunde Pilcher liebt ist hier genau richtig, unbedingt lesen! Wer jedoch auf einen intensiveren Blick auf die Flüchtlinge und die Geschehnisse in der Prager Botschaft von 1989 hofft, der wird hier leider enttäuscht werden.

Bewertung vom 05.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


weniger gut

Bei diesem Cover bin ich hin und her gerissen. Auf der einen Seite spricht es mich überhaupt nicht an und auf der anderen Seite gefällt mir dann doch die Doppeldeutigkeit. Je nach Sichtweise sieht man angedeutet zwei Münder die sich küssen oder aber einen Fluss oder auch einen Weg der sich durch die Landschaft schlängelt.

Hier geht es Hauptsächlich um Marnie und Michael. Beide leben sehr zurückgezogen, wobei Michael sehr oft wandern geht und Marnie sich zu Hause einigelt und ihre Wohnung kaum verlässt.

Marnie ist durch ihre Scheidung und durch die anschließende Pandemie in diese Situation hinein gerutscht, nun entschließt sich allerdings dazu dies ändern zu wollen und wieder mehr aktiv am Leben außerhalb ihrer Wohnung teilzunehmen.

Michael leidet nach wie vor unter der Trennung von seiner Ehefrau. Während der Ehe wurde Michael überfallen, dadurch wurden Panikattacken, Angstzustände und Depressionen ausgelöst. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch hat zum Scheitern seiner Ehe beigetragen. Michael kommt nicht über die Trennung hinweg und liebt seine Frau noch immer.

Eine gemeinsame Freundin der beiden schlägt Michael vor, sich ihm bei einer Wanderung anzuschließen. Gemeinsam mit ihrem Sohn, mit Marnie, noch einer gemeinsamen Freundin und einem gemeinsamen Freund. Die Freundin sagt die Wanderung kurz vorher ab, also begibt sich der Rest der Gruppe auf Wanderschaft.
Nach und nach löst sich die Gruppe auf und Marnie und Michael bleiben alleine zurück.

Angefangen habe ich diesen Roman mit voller Begeisterung. Muss jedoch leider sagen, dass diese Begeisterung nach und nach immer mehr nachgelassen hat. Ab circa dem letzten viertel war ich so genervt, das ich nur noch halbherzig gelesen habe und "einfach nur noch" fertig werden wollte.

Anfangs fand ich Marnie fürchterlich, sie hat ein unmögliches Verhalten an der Tag gelegt, ich habe oft den Kopf geschüttelt und habe mich wirklich und wahrhaftig stellenweise fremd geschämt beim Lesen.
Ihr Humor ist nicht lustig. Ganz zu schweigen von "sie schubst ihn in die Hecke" bitte was??? Marnie ist 38!!! Jahre alt!!! Sie schubst ihn in die Hecke, echt jetzt??? Oh man.

Was mich noch ganz kolossal gestört hat war, die unzähligen Lieder die in fast jedem Kapitel vorkamen. Manche Lieder kennt man, manche nicht, das war absolut nicht meine Welt. Das habe ich eher als nervig empfunden weil ich oftmals nichts damit anfangen konnte.

Gut gefallen hingegen haben mir die kurz gehaltenen Kapitel und auch die einzelnen Überschriften der Kapitel.
Auch die Gespräche die Marnie und Michael während der Wanderung miteinander geführt haben haben mir stellenweise richtig gut gefallen.
Auch die eingezeichneten Routen der jeweiligen Tage fand ich super.

Kurzes Fazit
Für mich leider sehr zäh, langatmig und wenig unterhaltsam. Habe mich im letzten viertel regelrecht zum weiterlesen zwingen müssen, deshalb würde ich hier auch keine Leseempfehlung aussprechen. Bedauerlicherweise bin ich sehr enttäuscht zurück geblieben.