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Skye

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2024
All That We Never Were / Let It Be Bd.1
Kellen, Alice

All That We Never Were / Let It Be Bd.1


sehr gut

Der erste Liebesroman, den ich von Alice Kellen gelesen habe, Und die Tatsache, dass ich dieses Buch erst wieder aus der Hand gelegt habe, als ich den letzten Satz gelesen habe, spricht vermutlich für sich...

Leah muss heilen. Irgendwie. Nach dem Unfall ihrer Eltern, den sie hautnah miterleben musste, ist sie in einem tiefen Loch der Traurigkeit. Auch ihre Kunst, ihre Liebe zu den Farben und zum Leben, scheinen verschüttet, fast verloren. Doch dann führt sie ihr Weg wieder zurück zu einem alten Freund, Axel, der versucht, die junge Frau wieder zum Leben zu erwecken, die sie einst war. Was als Freundschaft beginnt, wird langsam mehr und eine komplizierte Liebesgeschichte beginnt. Diese steht unter einem schlechten Stern und spielt in der wundervollen Kulisse der Küste Australiens, die einem gleich ganz viel Fernweh neben dem Herzschmerz beschert.

Ach ja, hier darf man wirklich ein bisschen träumen. Der Schreibstil ist wirklich guuuuuut zu lesen und dieser Roman lädt dazu ein, ihn gleich in einem Zug durchzulesen. Gleichzeitig kann man sich als lesende Person ans andere Ende der Welt träumen und erlebt hautnah mit den beiden Protagonist*innen und ihren Freunden und der Familie, wie schön und schmerzvoll die Liebe sein kann.

In der ganzen Geschichte geht es viel um das Leben, aber auch den Tod und um das Bestreben, das Beste aus sich und dem kurzen oder langen Leben, je nachdem, das man hat, herauszuholen. Seine Träume zu verfolgen und manchmal auch den Pfad zu gehen, der so viel steiniger und steiler erscheint, aber am Ende vielleicht den besseren Ausblick bringt. Es geht um Liebe und Freundschaft und um Familie, im Allgemeinen und im Besonderen. Das klingt alles sehr trivial, aber ich fand es sehr schön aufgearbeitet und zu einer wirklich schönen Geschichte verarbeitet, die gleich sehr viel Lust auf den zweiten Teil macht.

Manchmal fand ich die Wortwahl etwas ungeschickt, die Sätze etwas sehr unpräzise und in der ein oder anderen Hinsicht waren gewisse Aussagen bestimmt zu diskutieren, aber alles noch im Rahmen, denn im Großen und Ganzen findet man sich doch auch in der Sprache aufgehoben - eher ein kleinerer Kritikpunkt, aber mein Grund, nur vier anstelle der fünf Sterne zu geben.

Ansonsten sind auch einfach die Personen allesamt mega sympathisch, da fehlen ein wenig die Reibungspunkte, aber ich mochte es einfach mal ein Buch zu lesen, bei dem nicht 99% der Personen wie die unsympathischsten Rowdies durchs Leben laufen und sich aus reiner Böswilligkeit gegen alles und jeden wenden. Hat definitiv beim Lesen mehr Entspannungspotenzial, auch wenn es hier keinesfalls um ein "Heile Welt Szenario geht", denn immerhin muss Leah den Tod ihrer Eltern verarbeiten und auch Axel kämpft gegen seine persönlichen Dämonen.

Ich kann hier für meinen Teil nur eine große Empfehlung aussprechen - gerade wenn man sich für ein paar Stunden mal ans Meer weglesen und wegträumen will (Koalas und Kängurus inklusive) und gleichzeitig noch eine schöne Liebesgeschichte lesen möchte, die sehr ausgeglichen, aus zwei Perspektiven erzählt wird und sich sehr authentisch und leicht angefühlt hat, trotz der teils schweren Thematik. - Viel Spaß beim Lesen und holt euch mindestens eine Packung Taschentücher!

Bewertung vom 22.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3 (eBook, ePUB)
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Für alle, die auch mal gerne selbst miträtseln und ein bisschen Detektiv*in spielen wollen, kann ich diesen Krimi wirklich nur ans Herz legen. Auf knapp 300 Seiten wird hier nicht nur Spannung aufgebaut, sondern wirklich intensiv In das Geschehen und die Charaktere eingearbeitet, sodass man auch die Vorgängerbände nicht zwingend gelesen haben muss, um hier seinen Lesespaß zu haben.

Zunächst muss ich sagen, dass ich vor allem von der Storyline und der Erzählweise sehr begeistert war. Ohne langweilig zu sein, war das gesamte Geschehen sehr sachlich und spannend, logisch und nachvollziehbar geschildert. Ein bisschen mehr Action hätte es für meinen Geschmack sein dürfen und einen Hauch mehr Spannung, aber das hat mich dann im Gesamtbild nur wenig gestört.

Wirklich beeindruckend fand ich auch die greifbaren, sehr nahbaren Charaktere. Der Hauptermittler Kant und sein Team sind einem während des ganzen Geschehens wirklich sehr ans Herz gewachsen, aber auch die kleineren „Neben“figuren hatten hier ihre starken Momente, was ich wirklich sehr gelungen fand und was dann letztlich das Gesamte einfach abgerundet hat,

Außerdem ist das Thema sehr aktuell und hatte auch einige gesellschaftskritische Aspekte hinsichtlich des würdevollen Alterns und des Vergessenwerdens im Alter, was mich nochmals sehr berührt hat und gerade im Zuge der Großstadt-Anonymität ein riesengroßes Problem darstellt, das oft nicht ganz so im Fokus der Öffentlichkeit steht.

Ich kann hier also wirklich eine absolute Empfehlung aussprechen und werde selbst auf jeden Fall noch die Vorgängerbände in Angriff nehmen - dieser hier hat sich auf jeden Fall mit jeder Seite gelohnt!

Bewertung vom 06.11.2023
Die kleinen Lügen der Ivy Lin
Yang, Susie

Die kleinen Lügen der Ivy Lin


sehr gut

Ich muss sagen, dass ich selten so gut in einen Roman hineingekommen bin wie in diesen. Es war wirklich unglaublich faszinierend, wie die Seiten regelrecht an mir vorbeigezogen sind. Der Schreibstil ist einfach beeindruckend, mitreißend und lässt einen vergessen, dass knapp 500 Seiten vor einem liegen.

Wer hier einen „normalen“ Roman erwartet, wird eines Besseren belehrt. Es geht hier um so viel mehr als eine Geschichte. Es geht um Gesellschaftskritik, Leistungsoptimierung und dabei hinterfragt man sich als Leser*in immer auch wieder selbst.

Für mich ist es - ungelogen - ein spannender Roman, der eindrücklich die verschiedensten Facetten einer Leistungsgesellschaft zeigt, dabei die persönlichen Abgründe und Hintergründe beleuchtet und das Ganze noch mit einer wirklich interessanten, ungewöhnlichen Geschichte ausschmückt. Alle beleuchteten Themen hier anzusprechen würde übrigens den Rahmen sprengen - diesen Roman muss man als Gesamtwerk gelesen haben und ihn auf sich wirken lassen, zumindest meiner Meinung nach:)

Manchmal waren ein paar kleine Längen vorhanden, aber darüber konnte ich angesichts der Wortgewandtheit und der mitreißenden Sprache dann im Großen gut hinweg sehen.

Eine Empfehlung, für alle, die sich die 500 Seiten Zeit nehmen wollen - sie vergeht aber wie im Flug, versprochen!