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CK
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Raum Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2025
Kafka
Kafka, Franz

Kafka


sehr gut

Kunstvoll illustrierte Kafka-Häppchen

Das Buch "Kafka", erschienen im Sauerländer Verlag, enthält ausgewählte Texte von Franz Kafka, die auf eine ganz besondere Art von Stefanie Harjes illustriert wurden. Nun muss jeder selbst entscheiden, ob er das ohne weitere Vorkenntnisse von Kafkas Literatur lesen mag oder nicht. Ich denke, beides ist möglich: als Einstieg für alle, die Kafka noch nicht kennen und sich mit seiner Literatur befassen wollen. Aber auch für Menschen wie mich, die schon etwas von Kafka gelesen haben, ihn aber mal auf eine ganz andere Art und Weise entdecken wollen.
Diese Veröffentlichung ist zwar kein Ersatz für die Bücher und Texte von Franz Kafka und ja, ganz klar: man muss so etwas mögen. Ich mag es. Ich liebe es, wenn Literatur auf besondere Art und Weise dargestellt und illustriert wird. Für mich ist das Buch auf jeden Fall ein sehen ms- znd lesenswertes Schätzchen!

Bewertung vom 11.01.2025
Verdammt wütend
Strømsborg, Linn

Verdammt wütend


sehr gut

Frau zu sein bedeutet....sich nicht mehr zusammenzureißen

Die 43jährige Britt wurde von ihrer Mutter verlassen, als sie zwölf Jahre alt war. Ihr ganzes Leben lang hat sie versucht, es immer allen recht zu machen. Sie hat immer "das Richtige" getan und sich an sämtliche Regeln gehalten. Regeln, die sich sich selbst auferlegt hat genauso wie die ungeschriebenen Regeln, die die Gesellschaft Frauen auferlegt.
Und schon ihr ganzes Leben lang ist sie wütend. Doch sie zeigt diese Wut nicht, kann sie nicht zeigen. Bis jetzt. Im Sommerurlaub mit ihrer Familie und Freunden lässt sie ihrer Wut freien Lauf, schreit sie vor allen heraus, allen mitten ins Gesicht. Endlich.
In einem Wechsel aus Rückblenden und dem aktuellen Geschehen erfahren wir von Britts Leben.
Das ist wohl auch das Leben vieler andere Frauen, die ähnliche Gründe zum wütend sein haben sein dürften, diese Wut aber nicht zeigen können. Nicht zeigen sollen. Aber Wut zu zeigen statt sie zu verstecken, ist auch eine Chance zur Änderung...
Ich fand den Vorgänger-Roman "Nie, nie, nie" von Linn Strømsborg unfassbar gut. "Verdammt wütend" kommt meiner Meinung nach nicht ganz an diesen heran, ist aber dennoch ein durchaus würdiger Nachfolger und sehr lesenswert.

"Ich werde immer sauer, wenn ich diesen Satz irgendwo höre. Ich werde sauer, stellvertretend für alle aufräumenden Mütter. Ich werde sauer, weil ich selbst so eine Mutter geworden bin, eine, die ständig anderen hinterherräumt, dem Mann und der Tochter, und keinen Bock mehr hat, was zu sagen, sondern es einfach tut, weil sie weiß, dass nichts passieren wird, wenn sie es nicht selbst macht."

"Als Mama fortging, ging sie da von uns weg oder kam sie zu sich?"

"Wir sind das, wozu unsere Eltern uns gemacht haben und was uns im Leben widerfährt.
Wen wir treffen, mit wem wir sprechen und uns anfreunden, mit wem wir uns zerstreiten und wen wir verlieren. Wen wir wieder zurückgewinnen und wen wir niemals bekommen.
Ich habe eine Mutter verloren, weil sie fortgegangen ist, und einen Vater, weil er starb. Ich habe Freunde verloren und den Körper, den ich hatte, bevor ich Mutter wurde. Ich habe meine Jugend und meine Kindheit verloren, und irgendwo dort in der Ferne lauert schon das Alter auf mich, aber wegen dem Knubbel in meiner Brust kann es sein, dass ich auch das verliere, bevor ich es überhaupt bekomme."

"Ich hab mir nie das genommen, was ich wollte, ich hab mich mit dem begnügt, was ich bekommen hab."

"Ich kann mein Leben ändern. Schlaflos lag ich da und schrie stumm in mich hinein, immer und immer und immer wieder, wie ein Refrain: Nichts wird so sein, wie es mal war. Nichts wird so sein, wie es mal war. Nichts wird so sein, wie es mal war."

Bewertung vom 10.01.2025
Die Nacht der Schildkröten
Olivo, Greta

Die Nacht der Schildkröten


sehr gut

Wenn die Welt dunkel wird: Bewegender (Jugend)Roman

"Die Nacht der Schildkröten" von Greta Olivo ist ein Roman / Jugendroman, der zwar in recht einfacher Sprache daherkommt, aber kein einfaches Thema behandelt.
Italien: Das Mädchen Livia hat ein liebevolles Zuhause mit ihren Eltern und einem kleinen Bruder, eine beste Freundin, und sie rennt schneller als alle anderen. Das Leben könnte also schön sein. Aber eines Tages erfährt sie, dass ihr Leben bald von Dunkelheit umgeben sein wird. Bei ihr wird eine Augenkrankheit diagnostiziert, die zum Verlust des Sehvermögens führen wird. Livia wird lernen müssen, ohne ihre Augen zurechtzukommen. Und sie muss einsehen, dass ihr Leben nicht das eines „normalen“ jungen Mädchens bleiben kann.
Der einfache Schreibstil von Greta Olivo macht es einem leicht, sofort in der Geschichte zu sein. Man kann sich Livia und ihr Leben recht gut vorstellen – nicht vorstellen kann man sich dagegen, wie es sein muss, wenn die Welt mit jedem Tag etwas dunkler wird, der Alltag beständig schwerer wird und alles, was bisher selbstverständlich war, plötzlich nicht mehr so ist.
Das Thema ist ein wichtiges und meiner Meinung nach größtenteils gut und bewegend umgesetzt. Ich vergebe aber „nur“ 4 Sterne, da meiner Meinung nach noch etwas Luft nach oben wäre, das „gewisse Etwas“ hat mir irgendwie noch gefehlt. Dennoch auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Debutroman.

Bewertung vom 09.01.2025
Hässlichkeit
Hilal, Moshtari

Hässlichkeit


ausgezeichnet

… bis ein Körper einfach nur noch ein Körper sein darf

„Hässlichkeit“ von Moshtari Hilal ist ein wirklich besonderes Buch: gleichzeitig sehr persönlich und mutig, poetisch und berührend, aber auch sehr politisch und aktuell.
Das Buch könnte man am ehesten als Essay bezeichnen, es ist auf jeden Fall einzigartig.
Moshtari Hilals Erkundungen, Analysen und Erinnerungen, Bildzitate und eigenen Zeichnungen zum Thema „Hässlichkeit“ und Schönheit/Schönheitsideale ist wirklich wertvoll.
Es handelt vom "Hass in der Hässlichkeit und vom Abseits und Gegensatz des Schönen."
Warum fürchten wir uns vor dem Hässlichen?
Woher kommt der Hass in der Hässlichkeit?
Das Buch ist eine wahre Bereicherung und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

„Der Blick dreht sich: hässlich ist nicht, wer angesehen wird, sondern wer mit der Intention der Entmenschlichung ansieht. Wie schauen wir auf abweichende Körper zurück, welches Interesse lässt uns auf diese Körper schauen? Oder sollten wir einfach gar nicht schauen, ist es an der Zeit, den Blick abzuwenden und auf uns selbst zu richten? Wessen Blick übernehmen wir, wohin wir uns auch wenden, in wessen Tradition steht unser Sehen?“

„Mit diesem Verständnis gibt es keine Hässlichkeit, die biologisch war oder ästhetisch zeitlos ist. Niemand ist hässlich, ohne angesehen zu werden, ohne den Kontrast, den Gegensatz, den Vergleich. Kein Vergleich ist universell, statisch und zeitlos. Wenn aber Hässlichkeit immer wieder allein durch unser soziales Miteinander geschaffen wird, welche Form von Gesellschaft braucht dann keine Hässlichkeit?"

"Die Versöhnung, die ich suche, soll den spaltenden Gegensatz auflösen, der alles bis hier bestimmte. Immer dann, wenn Schönheit ebenso wie Normalität die Hässlichkeit im Kontrast zu sich verlangen. Versöhnung bedeutet, diesen Gegensatz abzuschaffen durch Zusammenhang und Verständnis - bis ein Körper einfach nur noch ein Körper sein darf und Bilder in niemandes Haut mehr einschneiden.“

Bewertung vom 07.01.2025
BILLIE 'Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden'
Cordes, Stefan

BILLIE 'Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden'


sehr gut

Das viel zu kurze Leben der "Sappho Pommerns" Sibylla Schwarz


„BILLIE“ von Stefan Cordes erzählt die Lebensgeschichte von Sibylla Schwarz, genannt Billie, die während des dreißigjährigen Krieges mit ihrer Familie in Greifswald lebt. Sie war ein wirklich außergewöhnliches Mädchen, mutig und trotzig und voller Wünsche. Ihr größter Wunsch war es, eine berühmte Dichterin zu werden. Das war damals absolut unüblich, das Dichten war den Männer vorbehalten.
Der Roman gibt Billie eine Stimme, um von ihrem Leben zu berichten. Sie war anders als die anderen Frauen damals. Zwar erledigte sie auch die täglichen Hausarbeiten, aber sie zog auch heimlich mal Hosen an, um als Junge verkleidet außer Haus gehen zu können.
Nach einem solchen Ausflug schlägt sie der Onkel, der den abwesenden Vater vertritt, und verbietet ihr das Lesen. Doch der Hauslehrer Samuel, der ihren Bruder unterrichtet, erkennt aber ihr Potenzial und versorgt sie mit einem Buch über das Verfassen von Gedichten. Sie schöpft Hoffnung, dass ihr Traum wahr werden kann ... Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr: Viel zu jung musste Billie mit nur 17Jahren sterben.
Dennoch hinterließ sie eine beeindruckende Sammlung an Gedichten.
Stefan Cordes hat mit "Billie" einen recht gelungenen Mix aus historischem Roman und Biographie vorgelegt, der sich gut und flüssig liest

"Die Menschen werden zu murren anfangen, Billie", sagte er wie ein Vater, der seinem Kind die wichtigen Dinge des Lebens erklärt. "Was sollen sie denken, wenn ihre Töchter mit einem Mal dichten wollen, forschen, predigen, was denn noch? Regieren? Kriege führen?"

"Ich flieg jetzt außer mir, ich fliege von der Erden. Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden."

"Er blickt auf: "Poesie?"
"Alles erscheint anders aus einer anderen Perspektive", antwortete ich."

"Hat auch die Missgunst tausend Zungen
und tausend Zungen ausgestreckt,
kommt sie mit Macht auf mich gedrungen,
so werd' ich trotzdem nicht erschreckt!
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen.
...
Wenn dir also mein schlichtes Schreiben
nicht passt, nicht, wie mein Dichten klingt,
dann lass einfach das Lesen bleiben,
bevor's dir noch mehr Unmut bringt!
Denn was auch immer ich geschrieben,
wird nie ein falscher Freund je lieben.
...
Ich werd' die Endlichkeit besiegen.
Und du wirst mich nicht unterkriegen!
Ich will nun ganz auf mich vertrauen
und meinen Weg mir selber suchen.
So kann's mir auch vor dir nicht grauen,
selbst wenn du wagst, mich zu verfluchen.
Wer sich vertraut in allen Dingen,
wird Welt, wird Neid wird Tod bezwingen!"

Bewertung vom 06.01.2025
Mein Sachen suchen Lieblingsbuch
Gernhäuser, Susanne

Mein Sachen suchen Lieblingsbuch


ausgezeichnet

Schönes Wimmelbuch für Kinder

„Mein Sachen suchen Lieblingsbuch“ von Anne Ebert, Stefan Seidel, Ursula Weller und Susanne Gernhäuser ist ein wirklich schönes Wimmelbuch aus dem Ravensburger-Verlag für Kinder ab 2 Jahren.
Wimmelbücher sind aus dem Kinderalltag nicht mehr Wegzudenken. Schon ich mochte sie als Kind unheimlich gerne, mein Kind liebte sie, und dieses hier haben wir in der Verwandschaft verschenkt. Was soll ich sagen? Es kamm sehr gut an.
Auf 11 Wimmelbuchseiten bietet dieses stabile und schön gestaltete Papp-Bilderbuch jede Menge zu Entdecken für aufgeweckte und neugierige Kinderaugen. So kann man sich einerseits sinnvoll mit den Kleinen beschäftigen, das Vorlesen und gemeinsame Anschauen/Benennen fördert die Sprachentwicklung der Kinder – aber hauptsächlich macht es einfach allen großen Spaß!
Ganz klare Empfehlung von uns!

Bewertung vom 04.01.2025
Unter Dojczen
Raben, Mia

Unter Dojczen


ausgezeichnet

So viele ausgebrannte Frauen ...

„Unter Dojczen“ von Mia Raben ist ein sehr einfühlsames Buch mit einem wirklich wichtigen und gleichzeitig so „alltäglichen“ Thema. Erzählt wird die Geschichte der etwa fünfzigjährigen Polin Jola, die seit vielen Jahren als Pflegekraft in Deutschland arbeitet. Nach ihrem letzten Einsatz war sie völlig ausgebrannt und musste sich erholen. Nun geht es wieder zum nächsten Einsatz. Dieses Mal im schicken Hamburg, bei der wohlhabenden Familie von Klewen. Zwischen Jola und ihrer „Seniorki“ Uschi entwickelt sich mit der Zeit eine freundschaftliche Beziehung. Auch das Arbeitsverhältnis ist unerwartet gut, und zum ersten Mal schöpft Jola Hoffnung, dass sie wieder Kontakt zu ihrer inzwischen erwachsenen Tochter aufnehmen könnte. Wird eine Versöhnung gelingen?
Es gab gegen Ende einen Wendepunkt – hier hätte sich die Geschichte auch in eine andere Richtung entwickeln können. Mia Raben hat sich für eine optimistischere Richtung entschieden. Ich fand das gut. Die Realität mag (leider!) größtenteils für die vielen ausländischen Pflegekräfte noch anders aussehen, aber ein bisschen Hoffnung können wir hier brauchen.
Sowohl der Schreibstil auch die berührende Geschichte haben mir sehr gut gefallen.
Ganz klare Leseempfehlung von mir!

„Wenigstens Zigaretten waren in Polen noch billiger als in Deutschland. Und Menschen natürlich. Jola war zu alt für Illusionen. Das war der einzige Grund, warum sie hier erwünscht war: Sie war ein beliebtes, weil billiges Importprodukt. Wer würde dazu schon Nein sagen?“

"Vorauseilen. Gehorchen. Dienen. Erfüllen. Befriedigen. So hatte sie aktiv ihr Leben verkürzt. Sie hatte darüber einen Artikel gelesen. Pflegekräfte in der mitleidsfalle. Das was sie! Eine wie sie verlor ständig Lebensjahre. Wurden einfach hinten abgeschnitten wie ein Zopf."

"Ja, sie putzte immer noch ständig hinter sich her. Sie hinterließ nicht gern Spuren. Spuren waren ihr in der Vergangenheit immer wieder zum Vorwurf gemacht worden. Spuren boten Angriffsfläche. Wie oft war sie dafür kritisiert oder sogar angeschrien worden, irgendwelche Spuren hinterlassen zu haben!"

"Während der ersten Sitzungen hörte sie nur zu. Wie viele Frauen da waren, die an den unterschiedlichsten Orten gedient hatten, in Mistelgau, Königstein, Oberbetten, Mulmigen, Dörzbach und Eschwege, in Eystrup, Clenze und Wustrow. Als ihr das klar wurde, wie viele sie waren, was sie fassungslos. So viele ausgebrannte Frauen!"

Bewertung vom 30.12.2024
Revolution der Verbundenheit
Schutzbach, Franziska

Revolution der Verbundenheit


sehr gut

Solidarität unter Frauen: Ein wichtiges Buch

Franziska Schutzbachs Buch "Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit" war einfach großartig und ist für mich eines der wichtigsten Sachtücher der letzten Jahre. Ich durfte die Autorin in einer Lesung zu diesem Buch auch persönlich erleben, ein sehr schöner Abend. Deshalb war ich schon sehr gespannt auf ihr neues Buch "Revolution der Verbundenheit: Wie weibliche Solidarität die Gesellschaft verändert".
Leider ist die Umsetzung hier meiner Meinung nach nicht ganz so gut gelungen wie bei ihrem ersten Buch. Teilweise las es sich etwas sehr trocken und ziemlich theoretisch. Dennoch ist es definitiv ein sehr wichtiges und aktuelles Buch. Es zeigt auf, wie tief misogyne Strukturen verbreitet sind - aber es macht auch Hoffnung und zeigt Wege, wie eine Veränderung möglich sein kann.

"Das Patriarchat hat ein Interesse daran, dass Frauen glauben, sie könnten keine solidarischen Beziehungen führen."

"Wenn wir die Welt verändern wollen, müssen wir auch Zeit und Raum für Wärme, Emotionen, Fantasie und Enthusiasmus bereitstellen. Wir können unsere Kraft und Motive für Veränderung nicht nur aus der Einsicht beziehen, dass die Welt falsch ist."

"Es liegt in unserer Verantwortung, bessere und überzeugendere Bilder von Freiheit, Gerechtigkeit und Verbundenheit in Umlauf zu bringen, als die Angebote der faschistischen, reaktionären oder religiös-fundamentalistischen Kräfte. Wir dürfen Ihnen das Feld nicht überlassen."

Bewertung vom 28.12.2024
Ich wünsch' dir nur das Beste
Deaver, Mason

Ich wünsch' dir nur das Beste


sehr gut

Ein schwerer Weg zum wahren Selbst

"Ich wünsch Dir nur das Beste" von Mason Deaver ist ein Young Adult Roman, der von Luca Mael Milsch ins Deutsche übersetzt wurde.
Der 18jährige Ben outet sich seinen Eltern gegenüber als nichtbinär, woraufhin sie ihn aus dem Haus werfen. Er findet Unterschlupf bei seiner Schwester Hannah, die er seit über 10 Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie und ihr Mann helfen ihm beim Schulwechsel und finden eine Therapeutin für ihn, die ihm bei seiner Angststörung und anderen Sorgen hilft. Auf der neuen Schule freundet Ben sich mit Nathan an, doch bald wird Ben klar, dass er mehr für ihn empfindet.... kann er doch noch auf ein glückliches Leben hoffen?
Das Buch ist ein Aufruf, allen Menschen gegenüber freundlich und aufgeschlossen zu sein, unabhängig von Geschlecht, Sexualität und Lebenseinstellung. Unsere Kinder/Jugendlichen brauchen unbedingt eine sichere Welt, in der sie sich frei entfalten können.
Ich fand das Buch durchaus lesenswert und sehr gut geschrieben. Teilweise herzzerreißend traurig, aber auch voller Hoffnung.

Bewertung vom 24.12.2024
Schön wie die Acht
Huppertz, Nikola

Schön wie die Acht


ausgezeichnet

Sehr empfehlenswerter Jugendroman über Patchwork-Familien

In dem Buch "Schön wie die Acht" von Nikola Huppertz erzählt der zwölfjährige Malte aus der Ich-Perspektive von seiner Familie und seinem Leben. Malte liebt Mathe und Zahlen und trainiert gerade für die Mathe-Olympiade. Doch dann geht alles drunter und drüber: zum einen taucht in seiner Mathe-AG ein Mädchen, Lale, auf, das ihn ziemlich durcheinander bringt. Und das nicht nur, weil sie mindestens so gut rechnen kann wie er... Außerdem zieht vorübergehend seine 16-jährige Halbschwester Josefine bei seiner Familie ein, weil ihre Mutter auf eine Reha muss. Das bringt das Familienleben und Maltes Welt ziemlich durcheinander.
Ich fand das Buch wunderbar geschrieben. Das Thema Patchwork-Familien wird hier sehr gut und kindgerecht bearbeitet. Zur wirklich einfühlsam erzählten Geschichte passen auch die tollen Illustrationen. Der Roman hat meinem Kind und mir gleichermaßen gut gefallen!