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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Anna-Lena
Wohnort: 
Moosburg an der Isar

Bewertungen

Insgesamt 42 Bewertungen
Bewertung vom 21.11.2024
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


sehr gut

Austherapiert

Sophie Stach ist erfolgreiche Psychotherapeutin mit einer kleinen Praxis in Köln. Sie hat es geschafft, eigene Kindheitstraumata zu überwinden und steht stabil im Leben. Sie führt eine glückliche Ehe mit Jakob, bis eines Tages Jakobs Affäre mit einer sündhaft teuren Handtasche in Sophies Praxis steht. Sie gibt sich zunächst als Patientin aus, erwähnt jedoch am Ende beiläufig, dass Sophie hübscher sei, als Jakob erzählt habe. Auf einen Schlag oder besser gesagt Schubser ändert sich Sophies Leben grundlegend und eine dunkle Seite in ihr kommt zum Vorschein.

Der Roman ist im Präsens aus der Sicht von Sophie geschrieben. Es ist sehr interessant, Einblicke in ihre, häufig sehr verquere, Gedanken- und Gefühlswelt zu erhalten.

Die Geschichte ist spannend und unterscheidet sich sehr von anderen Krimis, die ja für gewöhnlich nicht aus der Sicht des Täters geschrieben sind. Dennoch hätte die Geschichte gerne noch etwas ausführlicher und detaillierter erzählt werden können, teilweise ist die Erzählung etwas oberflächlich. Ein Kritikpunkt: Namen werden in dem Roman ein paarmal durcheinandergeworfen. An einer Stelle wird ein Patient von Sophie auf einmal Jakob genannt und auch auf dem Klappentext ist von Sophies Ehemann Jörn die Rede.

Ich kann den Roman Fans von Achtsam Morden erzählen, auch wenn der hier beschriebene Roman weniger humorvoll und eher verstörend ist.

Bewertung vom 19.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Ein ungleiches Trio und eine Verfolgungsjagd um die Welt

Wir finden Mörder – den ganzen Roman lang rätselt man als Leser, wie dieser Titel mit dem Inhalt der Geschichte in Verbindung steht. Ob diese Frage am Ende gelöst wird? Sehen Sie selbst – es lohnt sich wirklich, den Roman zu lesen. Die Wahl des Covers erschließt sich übrigens besser – Schusswaffen spielen in der Geschichte eine Rolle, genauso wie Katzen.

Das Buch ist ein spannender und außergewöhnlicher Krimi mit viel Humor und skurrilen Szenen. Die Protagonisten sind alle grundverschieden und haben ihren ganz eigenen Charme. Da ist Amy, eine junge Personenschützerin. Sie zieht es vor, ihre Probleme mit Gewalt zu lösen und hat Schwierigkeiten, Gefühle auszudrücken, hat aber dennoch das Herz am rechten Fleck. Ihrer schwierigen Kindheit konnte sie entkommen und ist nun mit Adam verheiratet. Sie führen eine Fernbeziehung, die sehr gut läuft, vielleicht auch weil sie nur wenig Kontakt zueinander haben. Viel intensiver ist Amys Kontakt zu ihrem Schwiegervater, der zweiten Hauptfigur der Geschichte. Steve ist ein unglaublich sympathischer Witwer, der seine Routinen im kleinen Dorf liebt und schnell überall Freunde findet. Dann ist da noch Rosie, eine steinreiche Bestsellerautorin, die sich von einem russischen Oligarchen bedroht fühlt. Zu dritt versuchen sie eine Mordserie an Influencern aufzuklären. Als Leser kennt man auch die Perspektive des Täters und merkt, wie nah er dem Trio auf den Fersen ist. Man wird Zeuge einer spannenden Verfolgungsjagd um die ganze Welt.

Im Roman kommen noch viel mehr Figuren vor und die Geschichte ist abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und im Präsens geschrieben. Das macht es manchmal ein wenig verwirrend und schwer, den Geschehnissen zu folgen. Dennoch kann ich das Buch absolut empfehlen. Übrigens: da es sich um einen britischen Roman mit viel britischem Humor handelt, könnte es sich für sprachbegabte Leser lohnen, das Buch in der Originalsprache zu lesen.

Bewertung vom 15.11.2024
Der Ruf des schwimmenden Gartens (eBook, ePUB)
Haigh, Tara

Der Ruf des schwimmenden Gartens (eBook, ePUB)


sehr gut

Liebe und Intrigen auf der Blumeninsel

Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Dieser Hintergrund macht den Roman noch interessanter, vor allem weil man als Mitteleuropäer für gewöhnlich eher wenig über die Geschichte Madeiras weiß.

Das Buch ist aus der Perpektive von Sofie geschrieben, einer jungen deutschen Ärztin. Auf Anraten ihres Vaters folgt sie den Geschäftsmann Richard nach Madeira, um dort am Aufbau eines deutschen Krankenhauses mitzuwirken. Sofie verliebt sich in die Blumeninsel und schließt einen mutigen Waisenjungen in ihr Herz. Gleichzeitig bemerkt sie, dass bezüglich der Krankenhauspläne nicht alles so rosig ist, wie Richard es ihr versprochen hat. Dieser macht ihr Avancen, doch sein Bruder Ludwig ist es, der ihr Herz höher schlagen lässt.

Der Roman ist im Großen und Ganzen unterhaltsam und vor allem zum Ende hin auch spannend. Dennoch zieht sich die Geschichte teilweise etwas und ist zwischendurch ein bisschen langweilig, beispielsweise bei langen Beschreibungen von 5-Gänge-Menüs auf der Überfahrt oder gesellschaftlichen Feiern auf dem Anwesen von Richards Vater. Größtenteils ist er angenehm zu lesen, manche Sätze sind allerdings auch etwas sperrig.

Abschließend kann ich das Buch aber auf jeden Fall empfehlen, vor allem für Leserinnen und Leser, die gerne historische Liebesromane lesen.

Bewertung vom 03.11.2024
Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2
Collins, Tessa

Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2


ausgezeichnet

Island-Romantik


Die Wildblütentochter ist der zweite Teil der Blumentöchter-Saga. Jeder Teil ist einer von fünf Cousinen gewidmet. Die fünf jungen Frauen verbindet das Anwesen Blooming Hall, auf dem sie alle glückliche Stunden ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter Rose verbracht haben. Man kann den aktuellen Roman allerdings auch lesen, ohne zu wissen, was im ersten Teil passiert ist.

Die erfolgreiche Sängerin Soley alias Flower Girl steht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben und beschließt, den Spuren der Familie ihres Vaters nach Island zu folgen. Dort ist sie verzaubert von der wundervollen Landschaft und von einem gewissen bodenständigen Isländer.

Die Geschichte hat einen zweiten Handlungsstrang, welcher in der Vergangenheit spielt und vom Leben von Soleys Urgroßmutter handelt. Während die Geschichte in der Gegenwart voller Hoffnung und Positivität steckt, scheint die Geschichte in der Vergangenheit auf ein tragisches Ende zuzusteuern.

Der Roman ist kurzweilig, manchmal etwas kitschig und blumig, aber sehr unterhaltsam. Perfekt für ein leichtes Lesevergnügen.
Die Wildblütentochter ist der zweite Teil der Blumentöchter-Saga. Jeder Teil ist einer von fünf Cousinen gewidmet. Die fünf jungen Frauen verbindet das Anwesen Blooming Hall, auf dem sie alle glückliche Stunden ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter Rose verbracht haben. Man kann den aktuellen Roman allerdings auch lesen, ohne zu wissen, was im ersten Teil passiert ist.

Die erfolgreiche Sängerin Soley alias Flower Girl steht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie befindet sich an einem Wendepunkt in ihrem Leben und beschließt, den Spuren der Familie ihres Vaters nach Island zu folgen. Dort ist sie verzaubert von der wundervollen Landschaft und von einem gewissen bodenständigen Isländer.

Die Geschichte hat einen zweiten Handlungsstrang, welcher in der Vergangenheit spielt und vom Leben von Soleys Urgroßmutter handelt. Während die Geschichte in der Gegenwart voller Hoffnung und Positivität steckt, scheint die Geschichte in der Vergangenheit auf ein tragisches Ende zuzusteuern.

Der Roman ist kurzweilig, manchmal etwas kitschig und blumig, aber sehr unterhaltsam. Perfekt für ein leichtes Lesevergnügen.

Bewertung vom 23.10.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


sehr gut

Dysfunktionale Familiendynamik

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen - ein ungewöhnlicher Titel für ein ungewöhnliches Buch. Unterteilt ist es in drei Teile, 1998, 2010 und 2019. Interessanterweise spielt das letzte Kapitel eines jeden Teils am Meer. Der Roman erzählt die Geschichte von Regina und ihren beiden Töchtern Antonia und Wanda. 1998 machen die beiden Töchter gerade ihr Abitur. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der komplexen und dysfunktionalen Familiendynamik. Aus psychologischer Sicht ist die Geschichte vielschichtig und sehr spannend.

Regina erfüllt das Cliché einer Psychotherapeutin, die schwerwiegendere psychische Probleme hat als die meisten ihrer Patienten. In ihrem Fall eine starke narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung, wenn nicht sogar eine Persönlichkeitsstörung. Ihren eigenen Selbstwert kann sie vor allem dadurch erhöhen, dass sie andere Menschen abwertet. Oftmals trifft diese Abwertung ihre älteste Tochter Antonia, die so gar nicht Reginas Vorstellungen einer perfekten Frau entspricht. In ihrer jüngeren Tochter Wanda hingegen erkennt Regina sich selbst wider und projiziert ihre unerfüllten Lebenswünsche und Erwartungen auf die Tochter. Sie ist blind für die Essstörung, welche Wanda infolgedessen entwickelt. Regina leidet sehr darunter, dass sie keine akademische Laufbahn einschlagen konnte und stattdessen nur eine psychotherapeutische Praxis eröffnen konnte. Ironischerweise handelt ihre begonnene Doktorarbeit von der problematischen Abgrenzung von den Zielen und Erwartungen dominanter Eltern durch die Kinder. Regina bezieht dies auf ihre Herkunftsfamilie und begreift nicht, dass ihre Familiendynamik das beste Beispiel für ihre These bietet.

An dieser Stelle möchte ich zu einer großen Schwachstelle des Romans kommen. In der Geschichte ist die psychotherapeutische Praxis die zweite Wahl einer Frau, die sich ohne die Unterstützung ihrer Eltern keine akademische Laufbahn leisten kann. Die Realität, der angehende Psychotherapeutinnen und -therapeuten gegenüberstehen, ist jedoch eine ganz andere. Die Ausbildung zur Psychotherapeutin, welche das Psychologiestudium sowie eine langjährige Weiterbildung umfasst, ist in der Regel zeitintensiver und kostenintensiver als eine akademische Laufbahn. Zudem müssen frischgebackene Psychotherapeuten extrem viel Geld zahlen, um sich eine Krankenkassenzulassung zu kaufen. Die Darstellung dieser Karriere als zweite Wahl finde ich aus diesem Grund äußerst unangemessen. Ein Roman, der auch gesellschafliche Themenstellungen aufgreift und sich generell mit psychologischen Inhalten befasst, hätte diesen Aspekt meiner Meinung nach definitiv berücksichtigen müssen.

Da der Roman aber als Ganzes sehr spannend war, möchte trotz dieses Kritikpunkts vier Sterne vergeben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


gut

Valentina Medici und Fabio Costa ermitteln

Es gibt viele Toskana-Krimis bei denen ein nicht allzu grausamer Mord passiert und dann inmitten von herrlicher Landschaft und bei gutem Essen und Caffé ermittelt wird. Dieser Thriller spielt zwar auch in der Toskana, aber trotzdem in einem ganz anderen Setting. Die Handlung findet im Winter statt und durch die Grausamkeit und Brutalität der Verbrechen entsteht vor dem Auge des Lesers eine nebelverhangene, bedrückende, schaurige Atmosphäre. Der Thriller ist spannend, allerdings definitiv nichts für schwache Nerven.

Der Schreibstil des Romans ist sehr angenehm. Er ist in kurze Kapitel unterteilt, die meist aus der Sicht der beiden Hauptfiguren geschrieben sind. Die Handlung läuft zweimal auf einen Höhepunkt zu, sodass die Spannung in der Mitte einmal abflacht. Einige wenige Kapitel sind in der zweiten Person aus der Sicht des Täters verfasst. An sich ein interessantes Stilmittel, da es nur so wenige Kapitel sind, wirkt es allerdings etwas deplaziert.

Eine wichtige Rolle spielt die italienische Staatspolizei. Der Autor des Romans hat selbst einmal dort gearbeitet, somit ist der Roman sehr authentisch in Bezug auf den Polizeiapparat in Italien. Die Staatspolizei wird wegen der Entführung eines kleinen Jungen eingeschaltet. Kurz nachdem dieser gefunden wurde, verschwindet ein zweiter Junge in Volterra und sein Vater wird brutal ermordet. Eine Verbrecherjagd durch ganz Italien nimmt ihren Lauf.

Zu kritisieren an dem Roman sind leider die beiden Hauptpersonen. Valentina Medici, eine Polizistin der Staatspolizei, ist jung, attraktiv und ehrgeizig. Auf den ersten Seiten wirkt sie wie eine toughe und selbstbewusste Frau. Dieser Eindruck ändert sich, als sie bei den Ermittlungen den in Ungnade gefallenen Fabio Costa kennenlernt. Dieser hat früher auch bei der Staatspolizei gearbeitet, wurde dann aber nach Volterra versetzt. Valentina nutzt sofort seine Schulter zum Anlehnen und macht sich vollkommen von ihm abhängig. Ohne seine Hilfe scheint sie nicht mehr an dem Fall arbeiten zu können und das trotz der schwerwiegenden Vorfälle in seiner Vergangenheit.

Wen es nicht stört, dass der Thriller wirklich sehr grausam ist, das Frauenbild in dem Roman kritisch zu betrachten ist und am Ende einige Fäden lose bleiben, wir dennoch spannende Lesestunden erleben können.

Bewertung vom 11.10.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Ostern im Schnee und ein Mord

Blutbuße ist ein sehr spannender Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann. Die Kapitel sind sehr kurz und im Präsens aus der Sicht wechselnder Charaktere geschrieben. Dies führt dazu, dass man sich bei jedem Kapitelende denkt „Ach, ein Kapitel geht schon noch“ bis man den Roman plötzlich zu Ende gelesen hat.

Jeder Charakter, der in dem Roman auftaucht, auch Nebenfiguren, ist vielschichtig und komplex, was den Roman sehr interessant macht. Die Hauptfigur Hanna ist eine sympathische Kommissarin, die von Stockholm in den kleinen Skiort Are gezogen ist. Sie ist alleinstehend und in ihren Kollegen Daniel verliebt. Doch dieser hat eine Lebensgefährtin und eine kleine Tochter.

Neben den privaten Verstrickungen der Protagonisten gibt es natürlich auch einen Fall aufzuklären. Die Immobilienentwicklerin Charlotte wird brutal erstochen in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Und der Täter ist noch nicht fertig…

Das Thema „Gewalt gegen Frauen“ zieht sich durch den Roman. Das Thema scheint der Autorin sehr am Herzen zu liegen. Blutbuße ist der dritte Teil einer Reihe, man kann das Buch aber auch unabhängig von den anderen beiden Teilen lesen. Ich kann den Roman sehr empfehlen vor allem für Fans von schwedischen Krimis.

Bewertung vom 11.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Löwenzahn im Beton

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Jugendbuch, das sich mit sehr emotionalen Themen beschäftigt. Ashers Mutter ist zu Beginn des Romans vor zwölf Monaten, drei Wochen, einem Tag, sechs Stunden und vierzehn Minuten bei einem Autounfall verstorben. Asher, der sich in der sensiblen Lebensphase des Heranwachsens befindet, kann ihren Tod kaum verarbeiten. Er gibt nicht nur dem tatsächlich verantwortlichen Fahrer des anderen Fahrzeugs die Schuld, sondern auch sich selbst.

Er beginnt Selbsthilfegruppen zu besuchen und findet dort unerwartet Freunde. Da ist der ältere Herr Henry, der über seine Ehefrau spricht, als wäre sie immer noch am Leben und ihr im Restaurant Essen bestellt. Da ist Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat. Und dann ist da Sloane, das hübscheste Mädchen, das Asher je gesehen hat. Sie verarbeitet den Tod ihres Vaters, indem sie seine alten Motorradklamotten trägt. Sie alle beginnen, sich gegenseitig zu stützen und zurück ins Leben zu finden.

Der Roman ist aus Ashers Perspektive geschrieben und wirklich berührend. Allerdings sind einige Entscheidungen Ashers moralisch fragwürdig und schwer nachzuvollziehen, was den Hauptcharakter zuweilen etwas unsympathisch macht. Trotzdem kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen, sowohl für ältere Jugendliche als auch für Erwachsene.

Bewertung vom 27.09.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Biographie der meistgehassten Frau der Welt

Die Royal Family übt durchaus Faszination auf die Menschen aus. Nicht umsonst ist die Netflix Serie "The Crown" so erfolgreich. Die Biographie von Wallis Simpson ist genau das richtige für Fans der Royal Family. Unbeschönigt beschreibt sie einen der größten Skandale in der Geschichte der britischen Königsfamilie und das Leben der Frau, die dahintersteckte.

Das Buch ist wirklich hochwertig verarbeitet. Das rote Cover, das Wallis mit ihrem Hund zeigt ist ein richtiger Blickfänger. Die Farbe rot zieht sich durch das Buch, da die zahlreichen schwarz weiß Aufnahmen, die das Buch sehr anschaulich machen, mit dieser Farbe hinterlegt sind.

Die Biographie von Wallis Simpson beginnt mit Szenen kurz nach Edwards Rücktritt als König und vor seiner Hochzeit mit Wallis. An sich ein anschaulicher Einstieg, allerdings wäre es meiner Meinung nach für den nicht allzu gut vorinformierten Leser angenehmer, zuerst die genauen Hintergründe der Beziehung sowie der Andankung zu kennen. Es folgt ein Teil über Wallis Kindheit und Jugend, dann der Hauptteil über ihre Freundschaft und später Ehe mit Edward und schließlich einige Kapitel zu ihrem Lebensende.

Die Biographie ist sehr interessant und mit spannenden Details unterlegt. Auf dem Cover wird Wallis mit drei Schlagworten beschrieben, unter anderen meistgehasste Frau der Welt. Dies passt meiner Meinung nach am besten zu ihrer Darstellung in der Biographie. Diese rückt die faszinierende Persönlichkeit definitv nicht in gutes Licht, ganz im Gegenteil. Dies möchte ich an dieser Stelle kritisieren, meiner Meinung nach ist die Biographie an einigen Stellen zu wenig objektiv und Wallis aber auch Edward gegenüber zu abwertend geschrieben.

Dennoch kann ich sie gerade Fans der Royals definitiv empfehlen. Als Leser kann man sich ja immer noch eine eigene Meinung zu Wallis bilden.

Bewertung vom 23.09.2024
Midsummer House
Lucas, Rachael

Midsummer House


ausgezeichnet

Eine Geschichte zum Entspannen und Genießen

Midsummer House ist der dritte Teil der Reihe "Das Erbe von Applemore". Jedem der vier Geschwister Lachlan, Beth, Charlotte und Polly Fraser ist je ein Teil der Reihe gewidmet. Man kann die Romane auch unabhängig voneinander lesen. Für das bessere Verständnis, beispielsweise da viele verschiedene Nebencharaktere auftreten, ist es aber empfehlenswert die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem erfährt man dann ein bisschen was darüber, wie es den Hauptcharakteren der anderen Teile mittlerweile ergangen ist.

Charlotte Fraser spielt die Hauptrolle im dritten Teil. Sie ist ehrgeizig, strukturiert, liebevoll, aber auch ein richtiger Kontrollfreak. Sie leitet ein Unternehmen, das Ferienhäuser vermietet. Viele dieser Ferienhäuser gehören aber zum Gut Applemore, das ihr Bruder Lachlan verwaltet. Um mehr Selbstständigkeit zu erlangen, möchte sie ein Haus kaufen, das ihr sehr gut gefällt. Die Eigentümerin ist etwas exzentrisch und bittet Charlotte darum, ein paar Monate in dem Haus zu wohnen, bevor sie es kaufen kann. Charlotte lässt sich darauf ein, weiß aber nicht, dass die Eigentümerin gleichzeitig ihren Neffen Rob einlädt, im Haus zu wohnen, um Reparaturen vorzunehmen. Rob ist in der Finanzbranche tätig und wegen illegaler Geschäfte freigestellt.

Charlotte und Rob kennen sich bereits, da sie in Edinburgh eine Nacht zusammen verbracht haben. Charlotte hat sich in dieser Nacht ein völlig anderes Selbst geschaffen und war schlagfertig und draufgängerisch. Für Rob sind derartige Nächte normal, doch gerade Charlotte ist ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Der Roman ist mit vielen Klischees gespickt, aber sehr angenehm geschrieben, abwechselnd aus der Perspektive von Charlotte und Rob. Das Buch ist perfekt für eine kleine Auszeit vom Alltagsstress.