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Benutzername: 
CHRISTINA_LIEST
Wohnort: 
Waltershausen

Bewertungen

Insgesamt 11 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.09.2024
Wie eine Perle im Ozean
Rey, Christina

Wie eine Perle im Ozean


ausgezeichnet

„Wie eine Perle im Ozean“ ist der dritte Roman der Autorin Christina Rey. Schon mit der Afrika-Dilogie vermochte sie mich mit ihrem lebendigen Erzählstil zu begeistern. Also war ich gespannt, in welche Geschichte ich diesmal eintauchen würde...

Handlung:
Der Roman erzählt die Geschichte zweier junger Frauen, welche in ihrer Jugend befreundet sind und miteinander aufwachsen. Schon bald wird jedoch klar, dass Buraki und Shaina sehr unterschiedlich sind...und so unterschiedlich sind auch ihre Lebenswege.
Buraki ist die Tochter und Thronfolgerin des Sultans der Dhivehis, der auf den Malediven des 16. Jahrhunderts lebenden Menschen. Sie ist klug, belesen, sehr zielstrebig, stark und beherrscht die Kampfkunst. Im Grunde die perfekte Herrscherin. Leider hat sie eine Schwäche, die ihr zum Verhängnis wird und ihr Leben in eine Richtung führt, mit der sie nicht gerechnet hat.
Shaina ist die Tochter des königlichen Waffenmeisters und wächst zusammen mit Buraki auf. Sie soll, wie ihre Großmutter eine Beyssveriyaa, eine Heilerin, werden. Sie träumt sich gerne in andere Welten, lebt in Einklang mit sich und der Natur und ist deshalb auch häufig eher in sich gekehrt. Eines Tages widerfährt ihr jedoch ein „Unglück“, welches ihr komplettes Leben ins Unheil stürzt.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat es Christina Rey geschafft mich in eine andere Welt zu entführen. Ich finde es fantastisch, wie sie einem historische Orte, andere Religionen und auch kulturelle Aspekte näherbringt, ohne zu langweilen. Diese Dinge werden sehr bildlich und durch einen anschaulichen Erzählstil in die Geschichte eingebettet.
Insgesamt hat der Roman mich ziemlich gefesselt. Wenn man sich zu Beginn erst einmal durch die fremd klingenden Namen und die historischen Bezeichnungen kämpft, ist man schnell in die Geschichte eingetaucht und lässt sich von ihr davontreiben.
Mir gefällt auch der Ort der Malediven als Schauplatz, da sich dies von allen historischen Romanen unterscheidet, die ich bis dato gelesen hatte. Das dabei auch verschiedene Religionen und deren Eigenheiten und Bedeutung zur Sprache kommen, finde ich sehr interessant.
Auch die Geschichte um die beiden Frauen ist spannend. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die in gewisser Weise miteinander verflochten sind und am Ende wieder aufeinandertreffen.
Man lernt nicht nur Shaina und Buraki kennen, sondern auch viele andere Charaktere, welche sehr gut ausgearbeitet sind. Nicht jede Figur ist sympathisch und die ein oder andere Handlung dieser auch nicht ganz nachvollziehbar. Meiner Ansicht nach ist dies jedoch auch im wahren Leben so und macht die Geschichte umso authentischer.
Ehrlicherweise muss man jedoch sagen, dass der Inhalt teils sehr grausam ist und an einigen Stellen evtl. einer Triggerwarnung bedurft hätte. Wer also vor Kampfszenen, Tod, psychischen und physischen Missbrauch, Hexenverfolgung und anderen Grausamkeiten zurück schreckt, sollte sich lieber eine andere Lektüre suchen.
In diesem Zusammenhang finde ich auch den Titel und das Cover etwas irreführend. Wer hierbei einen Wohlfühlroman vermutet, wird leider enttäuscht. Das Cover ist zwar sehr hübsch anzuschauen, passt für mich aber nicht 100% zum Inhalt.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass ab einem gewissen Zeitpunkt alle Handlungsstränge und Hauptcharaktere wieder aufeinander treffen, was die Geschichte zum einen zwar rund macht, aber für mich auch etwas konstruiert und überladen wirken lässt.

Fazit:
Für mich ist „Wie eine Perle im Ozean“ von Christina Rey wieder einmal ein gelungener Roman, welcher mich sehr unterhalten hat. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Historische Orte, fremde Kulturen und verschiedene Religionen wurden in eine spannende Geschichte mit authentischen Charakteren eingebettet. Einzig das Ende wirkte auf mich leicht konstruiert und etwas überladen.

Bewertung vom 09.12.2023
Natural Flow
Stark, Miriam

Natural Flow


ausgezeichnet

Zuerst einmal möchte ich betonen, dass ich es sehr schätze, dass die Autorin mit so viel Leidenschaft und Hingabe ein Buch verfasst hat. Man merkt, wie sehr dieses Konzept für sie funktioniert und ich denke auch, dass sie mit ihren Klientinnen sehr gut zusammenarbeitet und schon einige Menschen mit ihrer Arbeit glücklich gemacht hat.
Nun ohne Umschweife zu meinem großen ABER: leider konnte das Buch mich weder inhaltlich noch sprachlich abholen.
Fangen wir erst einmal beim Schreibstil an. Ich bin nun wirklich nicht alt(modisch), aber ständige englische Einwürfe waren für mich nur sehr schwer zu ertragen. Hier mal eine kleine Auswahl: „Body illitaracy ist leider a fucking real thing.“, „...wem das zu spiri-crazy-spacy ist..“, „I know cheesy but true“, „YEEEEEEAAAAAH“, Oh glory, glory...“ usw.. Auf jeder zweiten Seite wird man zugebombt mit englischen und zudem noch plakativen Aussagen. Des Weiteren stört mich sprachlich auch, dass ständig betont wird, wie wunderschön und toll alles ist. Z.B. „das Prachtorgan“, „prachtvolle Eierstöcke“, „wunderbare Gebärmutter“, „großartige Vagina“ und und und. Vielleicht drückt es die Begeisterung der Autorin aus, aber ich empfand es einfach als viel zu viel. Ich habe mich vom kompletten Schreibstil wortwörtlich überrannt gefühlt.
Dann zum Inhaltlichen. Auch das war für mich zum Teil eine absolute Katastrophe. Ich bin selbst Frauenärztin. Ich bin wirklich aufgeschlossen für das Thema und auch nicht ungebildet, aber ich finde es waren schon fachliche Mängel vorhanden oder Themen wurde eben nur sehr einseitig beleuchtet.
Beispielsweise wurde kurz über natürliche Familienplanung berichtet und dass es eine sehr sichere Methode zur Verhütung ist. Das mag ja auch sein, aber auch nur wenn es richtig und konsequent durchgeführt wird. Nicht jede Frau nimmt es auf sich, jeden Tag Temperatur zu messen und Zervixschleim zu begutachten. Für einen Großteil der Frauen dürfte es wohl nicht die optimale Methode darstellen. Wobei ich dann gleich zur Pilleneinnahme komme. Auch hier werden die Fakten nicht ganz richtig dargestellt. Beispielsweise wird behauptet, dass durch die Pille der Körper resistent wird für eigene Hormone und dass das nach langer Einnahme zu Zyklusstörungen führen kann. Das ist einfach falsch und wurde in einigen Studien widerlegt. Insgesamt wird man ja fast schon als „krank“ hingestellt, wenn man die Pille nimmt. Viele Frauen nehmen die Pille ja nicht nur für die Verhütung (und auch hier hat sie ihre Legitimation), sondern auch weil sie eine Erkrankung haben, beispielsweise eine Endometriose. Was mich zum nächsten Punkt bringt. Laut Frau Dr. Stark können alle diese körperlichen Krankheiten geheilt werden, indem man in einer bestimmten Zyklusphase an sich arbeitet. Eine Reise zum inneren Kind oder zur Magierin und schon geht es einem viel besser. Was natürlich zahlreiche Beispiele aus ihrem Arbeitsalltag belegen, bei denen sich am Ende auch immer brav herzlichst dafür bedankt wird, dass das Leben nun wieder viel besser funktioniert. Und diese Beispiele spiegeln dann auch wider, dass es nicht die Verkäuferin oder Krankenschwester von nebenan ist, mit denen Frau Dr. Stark arbeitet – Larissa, erfolgreiche Inhaberin einer Werbeagentur, die vor zwei Jahren eine Home-Organizerin engagiert hat und nun megaakkurates Meal Prepping genießt, um das sich (natürlich) die Haushaltshilfe kümmert oder auch Samira, erfolgreiche Serial Entrepreneurin, die sich in Phase I am liebsten um Finanzthemen kümmert, weil sie gemerkt hat, dass sie in der Zeit den besten Headspace hat. Tja, und wenn man dann an sich gearbeitet hat, dann kann man ja auch jeden Freitag spazieren gehen. Denn eine 4 Tage Woche kann man sich schon mal gönnen.
Irgendwie sind das nicht die Frauen, die ich jeden Tag mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen in meiner Praxis sitzen habe und bei denen ich mir Mühe gebe, die unterschiedlichsten Lösungen für ihre Probleme zu finden. Leider ist nicht jede Frau dazu geeignet, spirituelle Reisen zu sich selbst zu unternehmen.
Auch wird sowieso alles auf den Zyklus geschoben: Frau Stark will eine Welt erschaffen, in der wir alle Sticker tragen, um unsere aktuelle Zyklusphase preis zu geben. Oder Zyklusuhren zu Hause und auf Arbeit hängen, damit jeder Bescheid weiß, was gerade geht und was nicht. Vielleicht möchte das aber auch nicht jede Frau. Und vielleicht gibt es auch andere Umstände, die auf das Leben einwirken außer dem Zyklus einer Frau – eine schwere Krankheit, einen Verlust oder Trauer.
Und wer nicht mit auf ihrer utopischen Welle surft, der ist halt beeinflusst durch das Patriarchat – denn das ist eines ihrer Lieblingswörter: die böse patriarchalische Historie oder eine durch Männer geprägte Gesellschaft.
Ich habe hier noch viele Anmerkungen und Kritikpunkte, aber das würde den Rahmen sprengen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2023
Beuteherz / Annie Ljung Bd.1
Rolfsdotter, Ulrika

Beuteherz / Annie Ljung Bd.1


ausgezeichnet

Handlung:
Die Sozialarbeiterin Annie Ljung plant eigentlich nur einige Tage in ihr altes Heimatdorf Lockne in Nordschweden zurückzukehren. Sie möchte lediglich ihre demenzkranke Mutter im Pflegeheim besuchen. Kurz zuvor wurde diese mitten im Winter verwirrt und nur im Nachthemd bekleidet von ihrem Cousin gefunden. Als die Tochter des Cousins, die Annie zum Verwechseln ähnlichsieht, jedoch plötzlich verschwindet, bleibt Annie länger, um ihrer Familie beizustehen. Dabei muss sie sich auch einigen Dämonen ihrer Jugend stellen. Denn Annie hat Lockne damals fluchtartig verlassen und ist nach Stockholm gezogen. Als die Polizei mit den Ermittlungen nicht weiterkommt, versucht Annie, die nun eine Anstellung beim Jugendamt der Nachbargemeinde hat, mehr herauszufinden. Und das teils mit gewagten Methoden. Dabei verstrickt sie sich immer mehr in ein Netz aus Intrigen, Lügen und Geheimnissen, welches ihre alte Heimat umgibt.

Meine Meinung:
„Beuteherz“ hat mich bereits bei den ersten Seiten abgeholt. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Man befand sich sofort in der Handlung. Durch geschickte Flashbacks zu Annies Jugend, fragte man sich immer wieder, was sie genau dazu bewogen hat, Lockne fluchtartig zu verlassen. Gleichzeit merkt man aber auch immer wieder ihre Verbundenheit zur alten Heimat und ihre Liebe zur Natur dort. Die Beschreibungen der Landschaft und des Wetters Nordschwedens waren wirklich sehr schön und sorgten auch an passender Stelle für genau das richtige Ambiente.
Insgesamt fand ich die Charaktere klar dargestellt und gut durchdacht. Annie selbst ist insgesamt sympathisch, aber durch die unklare Vergangenheit auch irgendwie geheimnisvoll. Eigentlich bin ich kein großer Fan von klassischen „Ermittlerromanen“. Aber weil Annie als Sozialarbeiterin auch nicht die typische Ermittlerin ist und die Geschichte mit ihrer eigenen Familie und Vergangenheit verwoben ist, hat mich die Handlung mitgenommen und gefesselt.
Nichtsdestotrotz fand ich die Auflösung am Ende doch ein wenig vorhersehbar. Ab ca. 2/3 des Buches konnte ich mir zusammenreimen, was passiert ist und wer der Täter ist. Aber trotzdem habe ich mich nicht gelangweilt, sondern der Auflösung entgegengefiebert. Außerdem gab es auch den ein oder anderen Nebenschauplatz, der die Spannung aufrecht gehalten hat.
Kurz möchte ich auch etwas zu Cover und Titel des Buches schreiben. Beides hat mich persönlich sehr angesprochen. Eine Schwedenhütte verlassen im Wald, kalte Farben und ein Titel, der einen irgendwie ratlos zurücklässt. Bloß ist man nach der Lektüre des Buches nicht wirklich schlauer. Bei beidem kann ich, im Nachhinein betrachtet, keinen großen Bezug zum Inhalt des Buches finden.


Fazit:
Ulrika Rolfsdotters Debütroman „Beuteherz“ kann sich wirklich sehen lassen. Für mich der gelungene Auftakt einer schwedischen Krimireihe um die Sozialarbeiterin Annie Ljung. Ich habe mich durchweg unterhalten gefühlt: durchdachte Charaktere, spannende Geschichte, malerische Beschreibungen Nordschwedens und auch der ein oder andere Plot-Twist. Die Endauflösung fand ich etwas vorhersehbar, hat aber mein Lesevergnügen insgesamt nicht groß beeinträchtigt.
Ich jedenfalls bin gespannt auf weitere Fälle von Annie Ljung…

Bewertung vom 21.10.2023
Kleine Würmchen - große Träume
Niopek, Ursula;Niopek, Wolfgang

Kleine Würmchen - große Träume


ausgezeichnet

Für große Träume mutig sein, dafür ist man nie zu klein

Handlung:

Die Würmchen Wim und Wum kriechen eines Tages über eine Wiese, als ein Storch vorbeikommt. Dieser sieht nach seiner langen Reise von Afrika schon ein leckeres Abendessen in ihnen, als Wim mutig fragt, ob er ihnen von diesem Land berichten kann. Und was er ihnen erzählt, beeindruckt die beiden sehr. Fortan träumen sie, auch nach Afrika zu reisen, um die tollen Riesentiere zu sehen. Aber ob sie das schaffen können? Der Storch weiß jedoch: wenn er es schafft, um den halben Erdball zu fliegen, kann auch der Traum der Würmchen Wirklichkeit werden. Also fassen sie einen mutigen Plan. Als sie ihren Freunden davon erzählen, wird schnell klar, dass diese ihnen zwar mehrheitlich Glück wünschen, jedoch längst nicht alle an sie glauben. Dennoch machen die beiden sich mutig und voller Zuversicht auf den Weg. Unterwegs meistern die Würmchen viele verschiedene Hürden, erleben unerwartete Dinge, staunen über Erlebtes und befinden sich auch in der ein oder anderen misslichen Lage. Wie gut, dass sie dabei immer wieder Tiere treffen, die sie auf unterschiedliche Weise unterstützen oder weiterbringen. Der Weg zum Ziel ist jedoch sehr weit – ob Wim und Wum es erreichen, solltet ihr unbedingt selbst herausfinden. ;-)

Meine Meinung:

Dieses wunderschöne Kinderbuch überzeugte meine Kinder und mich durch und durch – und zwar gleich auf mehreren Ebenen.
Zuerst einmal ist der Einband schon wunderschön! Anders kann man es einfach nicht sagen. Ich habe es ausgepackt und war sofort schockverliebt. Die süßen Würmchen mit Halstuch und Blümchen sowie die tollen Farben – einfach rundum gelungen. Wenn man es in der Hand hält, ist es wirklich noch viel schöner als im Internet.
Dann zur Geschichte an sich: die Reise von Wim und Wum wird uns in Reimform erzählt. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich überhaupt kein Fan von Reimen bin. Hier mache ich jedoch einmal eine Ausnahme. Was häufig nach dem Motto „Reim dich oder ich fresse dich“ gereimt ist, wirkt hier mit viel Bedacht ausgewählt, liest sich wirklich flüssig und tut auch dem Inhalt der Geschichte in keiner Weise einen Abbruch.
Die Handlung an sich ist ebenfalls mitreißend und lässt den Leser zusammen mit den mutigen Würmchen viele verschiedene Emotionen erleben. Dabei finde ich die Botschaft dahinter am tollsten. Man sollte im Leben Ziele und Träume haben. Es wird immer Kritiker geben – oder Stolpersteine. Manchmal wird man auch traurig sein, manchmal Unterstützung erfahren, staunen über verschiedene Dinge und am Ende (ohne zu viel zu spoilern) ist es vielleicht nicht immer unser eigentliches Ziel, was wir erreicht haben. Aber der Weg hat uns auch etwas gelehrt, uns wachsen lassen und uns verschiedene Fähigkeiten gelehrt. In einer Gesellschaft, in der so vieles auf Leistung und Zielerfüllung ausgelegt ist, finde ich das eine ganz wichtige Botschaft. Diese sollten wir unseren Kindern frühzeitig mit auf den Weg geben – und das tut dieses Buch in einer ganz besonders einfühlsamen Art und Weise.
Die Illustrationen in einem Kinderbuch sind immer ganz besonders wichtig. Lassen sie die Geschichte doch erst lebendig werden und die Kinderaugen strahlen. Eva Marina Burckhardt hat hier ganze Arbeit geleistet: Niedliche Tierdarstellungen, realistische Naturbilder, aber auch die gelungenen Farbkontraste – auch ohne Text würde hier ganz viel vermittelt und die Geschichte an sich schon erzählt. So können auch Kinder, die noch nicht lesen können, viel entdecken und die Geschichte verstehen.
Am Ende des Buches findet sich noch ein von Andreas Niopek komponiertes Lied mit einem QR-Code zur Hörprobe. An sich finde ich das eigentlich eine ganz gute Idee - muss jedoch gestehen, dass mich das Lied selbst leider nicht vom Hocker gehauen hat - aber das ist ja immer Geschmacksache.
Noch lobend zu erwähnen ist, dass man zum Buch auch Kreativmaterial erwerben kann. Die Autoren haben sich wirklich Gedanken gemacht und ein komplexes Gesamtkonzept zur Stärkung der Resilienz und der psychischen Gesundheit von Kindern entwickelt.


Fazit:

Mit „Kleine Würmchen - große Träume“ haben Ursula und Wolfgang Niopek zusammen mit der Illustratorin Eva Marina Burckhardt ein wunderschönes Kinderbuch mit ganz wichtiger Botschaft geschaffen. Hier wird mittels einer mitreißenden Geschichte in Reimform und liebevoll gezeichneten Bilden gezeigt, dass jedes noch so kleine Lebewesen Ziele haben sollte, dass es nicht immer leicht ist, diese zu erreichen und dass man auch durch vermeintliche Misserfolge etwas fürs Leben lernt.
Für mich ist das Buch rundum gelungen, wahnsinnig durchdacht und dabei auch noch wunderschön anzusehen. Deshalb sollte es eigentlich in keinem Kinderzimmer fehlen!!!

Bewertung vom 05.10.2023
Das große Weihnachtsfest im Zoo
Schoenwald, Sophie

Das große Weihnachtsfest im Zoo


ausgezeichnet

„Das große Weihnachtsfest im Zoo“ ist der 5. Band der beliebten „Zoo-Reihe“ von Sophie Schoenwald und Günther Jakobs (Ilustrator). Hier dürfen wir mit Igel Ignaz, Zoodirektor Alfred Ungestüm und den Tieren im Zoo Weihnachten feiern und erleben, dass nicht nur geben schön ist, sondern miteinander Teilen noch viel schöner!

Handlung:
„Während die einen schon seit Wochen sehnsüchtig die Tage zählten, kam das Weihnachtsfest für andere auch in diesem Jahr wieder recht plötzlich.“ Zoodirektor Ungestüm und sein kleiner Freund Ignaz Igel meinten schon fast fertig zu sein mit den Weihnachtsvorbereitungen im Zoo, als Ignaz mit Schrecken feststellte, dass er gar kein Geschenk für Fräulein Gisela Giraffe besorgt hatte. Das hatte Herr Ungestüm nämlich ganz vergessen ihm zu sagen. Jedes Tier im Zoo sollte ein anderes beschenken, so dass am Ende jeder ein schönes Präsent erhielt. Nach langem Nachdenken über das perfekte Geschenk, fiel Ignaz ein, dass Gisela sich bestimmt über seine Fliege freuen würde. Da diese jedoch sein liebstes und einziges Kleidungsstück war, fiel es ihm wirklich schwer, sich davon zu trennen. Aber an Weihnachten ging es doch darum, anderen eine Freude zu machen! Den gleichen Gedanken hatten jedoch auch alle anderen Tiere. Und so war jedes von ihnen, welches Ingaz besuchte, nicht nur traurig, dass es etwas Geliebtes weggegeben hatte, sondern konnte auch zumeist das Geschenkte gar nicht richtig nutzen. Und so kam es, dass am Fest der Liebe alle Tiere traurig, enttäuscht und allein in ihren Gehegen saßen. Aber da kam Ignaz eine Idee, wie sie das Weihnachtsfest im Zoo doch noch retten konnten…

Meine Meinung:
Meine Kinder und ich waren sofort verliebt in dieses wunderschöne kindgerechte Weihnachtsbuch. Hier stimmt einfach alles und ich weiß gar nicht, womit ich zuerst anfangen soll. Zum einen ist da eine tolle Geschichte. Ich musste des Öfteren schmunzeln, weil so einiges sich auf uns Menschen übertragen lässt. Schon der erste Satz, den ich mir erlaubt habe, oben zu zitieren, war ein klasse Einstieg in das Buch. Denn sind wir nicht auch oft gestresst von all den vielen Vorbereitungen? Danach wird so süß erzählt, wie Ignaz seine geliebte rote Fliege verschenkt. Man leidet richtig mit ihm. Auf den folgenden Seiten lernt man die Tiere im Zoo und ihre liebsten Sachen kennen. Das ist für Kinder wirklich sehr schön. So kommt es z.B. auch, dass man bei Fräulein Gisela Giraffe das Buch mal hochkant drehen muss, weil sie mit ihrem langen Hals gar nicht auf die Seiten passt. Fast jedem Tier wird eine Seite gewidmet. Hierbei passiert nicht zu viel und die Kinder sind nicht aufgrund einer überladenen Geschichte überfordert. Tatsächlich waren meine Kinder in der Hälfte des Buches ziemlich „geknickt“. Dass alle Tiere an Weihnachten traurig sind, machte sie ziemlich betreten. Und so freute sie es umso mehr, als Ignaz einen Plan ausheckte, um Weihnachten doch noch zu einem glücklichen Fest zu machen. Das Endresultat war auf der letzten Seite zu sehen. Sprachlich kam diesem Teil vielleicht nicht so viel Bedeutung bei, aber die dazugehörige Illustration sprach für sich. Wobei ich auch schon beim Thema bin. Die Bilder im Buch waren wirklich herzallerliebst. Ich war sofort schockverliebt. Klar gezeichnet, schön groß, nicht überladen und trotzdem mit vielen liebevollen Details ausgestattet, gab es hier viel zu entdecken. Die Bilder unterstützten die Geschichte und das Gesamtresultat kann sich sehen lassen. Vor allem die letzte Seite hatte einen richtigen Wohlfühleffekt für mich. Meine 4- und 6-jährigen Kinder wollen die Geschichte immer wieder hören und schauen sich auch die Bilder gerne allein an.

Fazit:
„Das große Weihnachtsfest im Zoo“ von Sophie Schoenwald und Günther Jakobs ist ein wunderschönes Weihnachtsbuch, welches nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Unterstützt von zuckersüßen Illustrationen wird in einer liebevoll erzählten Geschichte deutlich, worum es eigentlich beim Weihnachtsfest geht – nämlich um das zusammen sein und miteinander teilen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

„Kein guter Mann“ ist ein weiterer Roman des deutschen Schriftstellers und Drehbuchautors Andreas Izquierdo. Jedoch ist es mein erster Roman von ihm, den ich lese - und ich war schon sehr gespannt, was mich erwartet. Klang der Klappentext doch viel versprechend und das Thema interessant. Doch wurden meine Erwartungen erfüllt?

Handlung:
Walter ist Postbote. Und er macht seinen Dienst seit vielen Jahren tadellos. Schließlich vertritt er Werte. Dass er dabei pedantisch wirkt, ist ihm egal. So kann er es auch nicht tolerieren, dass Herr Leyendecker ihm eines regnerischen Tages eine unfreiwillige Dusche mittels seines Autos beschert. Und das kann er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen – so entfacht ein Streit, nein eigentlich ein Kampf zwischen den beiden, welcher zur Folge hat, dass Walter nun kein Postbote mehr ist, sondern Christkind. Er wird nämlich in die Christkindfiliale strafversetzt, wo er fortan in dessen Namen ungeheure Wünsche und Forderungen von verwöhnten Rotznasen beantworten darf. Umso erstaunter ist er, als er plötzlich über den Brief des 10-jährigen Ben stolpert, welcher sich mit einer dringenden Bitte an Gott wendet. Aber Walter ist ja kein Unmensch und antwortet Ben. Es entsteht ein Briefwechsel, der vor allem in Walters Leben etwas in Gang setzt. Und so treten längst vergessene Ereignisse zutage, wird längst Überfälliges gesagt und kommen Dinge ins Rollen, die noch ungeahnte Folgen haben werden.

Meine Meinung:
Mit „Kein guter Mann“ wählt Andreas Izquierdo einen Titel, welcher neugierig macht. Warum ist dieser Mann nicht gut? Was macht einen Mann zu einem schlechten Menschen? Der Titel bietet erst einmal viel Spielraum für eigene Fantasien und Erwartungen.
Auch das Cover ist sehr passend dazu gewählt: ein Mann in einem „kleinkarierten“ Pollunder. Der Prototyp der Engstirnigkeit. Ein Mann vom „alten Schlag“, einer der von traditionellen (und vielleicht auch überholten) Ansichten und Werten geprägt ist.
Und genau so einer ist Walter. Im ersten Moment hält man ihn vielleicht für unsympathisch und grummelig, aber schnell wird klar, dass er auch Werte vertritt. Dass er sich für die Menschen in seinem Umfeld interessiert. Zum Beispiel für Ben. Aber auch für seine Tochter Sandra, welche er mit einer eher unorthodoxen Methode auf ihrer gewalttätigen Beziehung befreit. Und um so weiter man liest, desto mehr schließt man Walter ins Herz. Hierfür sorgen auch immer wiederkehrende Rückblenden in Walters früheres Leben. Und so erfährt man immer mehr über seine Vergangenheit und die Umstände, die ihn so haben werden lassen, wie er ist. Dazu kommt noch die Figur des Ben, welcher in der Geschichte eher als eine Art Katalysator für Walters Geschichte dient. Trotzdem liebevoll und ergreifend in die Geschichte eingebaut, leidet man auch immer wieder mit dem Jungen, der in seinem jungen Leben schon so viel Verantwortung und Leid erfahren muss.
Andreas Izquierdo versteht es, einen durch seinen Schreibstil sofort mitzunehmen. Er lässt die Figuren lebendig werden, bringt einem mit Metaphern Sachverhalte näher und schreibt mit so viel Witz, dass man auch in der ernsten Handlung oft über Reaktionen und Handlungen schmunzeln muss.
Habe ich beim Lesen des Klappentextes doch teils eine andere Geschichte erwartet, war ich hinterher nicht enttäuscht, dass sich das Buch doch so anders entwickelt hat. Jedoch muss ich auch sagen, dass einige Ereignisse mich ziemlich tief berührt haben und sehr traurig haben werden lassen. Aber auch solche Emotionen auslösen zu können, spricht ja für den Autor

Fazit:
Andreas Izquierdo erzählt mit viel Witz und Charme eine teils dramatische, teils herzerwärmende Geschichte. Ich persönlich bin mit einer emotionalen Achterbahn gefahren und habe dabei auch viele Täler durchquert. Insgesamt hat mich das Buch so sehr berührt und mitgenommen, dass mir die Geschichte auch jetzt, Tage nach dem Beenden noch durch den Kopf schwirrt und mich nachdenklich macht. Ganz klar eines meiner Buch-Highlights 2023!!!

Bewertung vom 29.07.2023
Hoffnung / Ein kleines Stück von Afrika Bd.2
Rey, Christina

Hoffnung / Ein kleines Stück von Afrika Bd.2


ausgezeichnet

„Ein kleines Stück von Afrika- Hoffnung“ ist der zweite Band der insgesamt zweibändigen Afrika-Saga von Christina Rey und für mich die absolut gelungene Fortsetzung von „Ein kleines Stück von Afrika – Aufbruch“

Handlung:
Ivory und Sanele haben sich gemeinsam mit ihren Töchtern auf der Edgecumbe-Farm ein Paradies geschaffen. Doch eines Tages wird ihr Glück getrübt. Die Familie ihres verstorbenen Ehemannes Adrian erhebt Anspruch auf die Farm. Da ihr Schwager zudem behauptet, dass sein Bruder noch am Leben sei, ist auch die Ehe mit Sanele nicht rechtens und die beiden müssen die Farm verlassen. Nun beginnt für die vier eine Zeit voller Ängste und Entbehrungen.

Zur Gleichen Zeit wird die junge Maharani Ranjana Witwe. Sie weiß, dass es für sie bedeutet, als Sati mit ihrem Mann verbrannt zu werden. Ihre ergebene Dienerin und Freundin kann sich mit diesem Schicksal jedoch nicht abfinden und flieht mit ihrer Herrin nach Afrika. Auch die beiden Frauen müssen sich vielen Herausforderungen stellen und ihren Platz im neu begonnen Leben finden.

Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht seien könnten. Zwei Schicksale, die miteinander verbunden sind. Eine Handlung, die mitreißender kaum sein könnte.

Meine Meinung:
Tatsächlich bin ich immer etwas skeptisch, was Fortsetzungen von Romanen angeht. Oft kann der zweite Teil die Erwartungen nicht erfüllen, die der erste Band unweigerlich hervorruft.
Umso überraschter war ich, dass mich die Handlung von Beginn an bis zur letzten Seite fesselte.
Bereits das Cover steigerte die Vorfreude. Ich mochte es sofort - die Parallelen zum ersten Band, jedoch dieses Mal in einem Rot- bzw. Orangeton, die Darstellung von Afrika, aber auch Ivy als gestandene und gefestigte Frau in kontrastreichem Blau in der Mitte des Covers.
Die Handlung hat mich sofort mitgerissen. Christina Rey versteht es auf einzigartige Art und Weise einen in eine andere Welt zu entführen. Der Lesefluss war durchweg gut.
Die Story verläuft im Grunde in zwei Handlungssträngen, wobei die Wege der beiden Hauptpersonen sich immer mal wieder kreuzen.
Zum einen geht es natürlich um Ivy, die Hauptperson des ersten Teils und deren Familie. Man fiebert mit ihr und Sanele mit und ist entrüstet, wegen der ihnen zuteil gewordenen Ungerechtigkeit.
Zum anderen geht es aber auch um Ranjana, die ehemalige Maharani, welche vor ihrem Schicksal als Sati flieht und so in Afrika landet. Trotz ihrer Unsicherheit, Zurückhaltung und teils auch Naivität, mochte ich Ranjana sehr. Im Grunde geht es ihr ganz ähnlich wie Ivy im letzten Band.
Zwischendurch trifft man jedoch auch auf viele liebenswerte aber auch unsympathische Menschen, welchen Christina Rey allen ein Gesicht gibt. Für mich erscheint kaum ein Charakter blass.
Zugegebenermaßen tritt Ivy und Saneles Geschichte jedoch etwas hinter Ranjanas und Naekus, was den ein oder anderen Leser wohl etwas stören mag. Der Klappentext selbst hat doch andere Erwartungen geweckt. Zumal Ranjana doch genau das Gegenteil der selbstbewussten, eloquenten und sozial gewandten Ivy ist. Mich hat es nicht so sehr gestört, aber wer auf ein ausschließliches Mitfiebern mit Ivy gehofft hat, der wird etwas enttäuscht sein.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass die Natur Afrikas und die Liebe dazu in diesem Band in den Hintergrund rückt.
Stattdessen wurden jedoch wieder einige relevante und spannende historischen Fakten thematisiert, beispielsweise der brutale Tierfang für die Zoos in Europa, der Argwohn und die Ablehnung gegenüber Menschen mit Albinismus und auch der dekadente und freizügige Lebensstil des Happy Valley Club.

Fazit:
„Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Gerade am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Christina Rey versteht es einfach historische Ereignisse der Kolonialzeit mit fiktiven Charakteren und deren Leben zu vereinen. Auch wenn Ivy und die Natur Afrikas etwas in den Hintergrund rückten, fand ich persönlich diesen Band noch besser als den ersten.
Ich jedenfalls freue mich jetzt schon auf kommende Werke der Autorin!

Bewertung vom 20.05.2023
Falsches Spiel und Eis am Stiel / Die Geisterkicker Bd.2
Kaiblinger, Sonja

Falsches Spiel und Eis am Stiel / Die Geisterkicker Bd.2


ausgezeichnet

„Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ ist der zweite Teil der Geisterkicker-Reihe von Sonja Kaiblinger rund um die Mannschaft von Jan „Chancentod“ Fleck und dem Teamgeist Toni Torwartschreck.

Handlung:
Endlich ist ein Fußballschuh von Toni gefunden. Dies scheint zumindest einen Teil des Fluches außer Kraft zu setzen. Und so schaut Jan nicht schlecht, als Toni Torwartschreck und der Wahrsagehamster Bernd eines morgens in seinem Zimmer stehen. Leider scheint es mit Tonis Zauberkräften nun nicht mehr weit her zu sein. Jedoch kommen die Drei gar nicht lange dazu, sich darüber Gedanken zu machen, warum das so ist und wo der zweite Schuh abgeblieben sein könnte. Die Mannschaft steht endlich im Achtelfinale der Juniorenmeisterschaft, als ein neuer Co-Trainer plötzlich auf den Plan tritt – Lorenzo Bussoni. Toni kommt der gleich so bekannt vor – aber leider ist so ein Geistergedächtnis etwas löchrig. Und obwohl die Mannschaft dank Bussoni ins Trainingscamp nach Italien fahren darf, kommt der Typ allen mehr als suspekt vor. Wie gut, dass die Mannschaft magische Unterstützung hat, die ihn zwischen den Trainingseinheiten im Auge behalten kann.
Und so kommt es, dass sich das Abenteuer in Italien noch zum richtigen Krimi entwickelt….

Meine Meinung:
Mit „Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ setzt Sonja Kaiblinger nahtlos da an, wo der erste Teil endete.
Wenn es um witzige Namen, geistreiche Dialoge, lustige Schlagabtausche und Spannung geht, steht diese Geschichte dem ersten Teil in keiner Weise nach.
Ich muss sagen, dass der zweite Teil mich von der Handlung her etwas überraschte. (Jedoch auf keinen Fall negativ). Dies fing schon an beim Einstieg in die Geschichte. Was im ersten Teil als Cliffhänger endete, wurde zu Beginn gleich teilweise aufgelöst. Auch die Handlung in Italien unterschied sich sehr vom ersten Teil, war aber deshalb nicht weniger spannend. Ich empfand es eher als sehr komplexes Geschehen mit fast schon kriminalistischer Komponente. Dies ist auch ein Grund, weshalb ich das Lesealter mit der Angabe von 8 Jahren definitiv für gerechtfertigt halte. Ich habe das Buch mit meiner fast 6-jährigen Tochter gelesen. Sie war auch wieder begeistert, aber ich hatte trotzdem den Eindruck, dass sie die vielen Wendungen nicht bis ins Letzte begriff.
Das Buch las sich ebenso wie der erste Teil sehr flüssig, zauberte mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen und man wollte immer wissen, wie es weiter geht. Zwischendrin hatte ich kurz den Eindruck, dass der Fußball etwas zu kurz kommt, aber das ist vielleicht Geschmackssache. Insgesamt fühlte ich mich wieder sehr gut unterhalten. Unterstützt wurde die Handlung erneut von den coolen comicartigen Zeichnungen von „Der Anton“, welche zusammen mit der Schriftgröße und dem Zeilenabstand für ein angenehmen Leseerlebnis sorgen.

Fazit:
„Die Geisterkicker – Falsches Spiel und Eis am Stiel“ ist die gelungene Fortsetzung der Geisterkicker Buchreihe. Egal ob fußballbeGEISTert oder nicht machen die Charaktere und die Handlung so viel Spaß und die Geschichte zieht einen sofort in den Bann. Die Handlung überzeugt durch unvorhergesehene Wendungen, witzige Wortwitze und eine kindgerechte lockere Sprache.
Großartig, wie es Sonja Kaiblinger gelingt aus der Geschichte ein rundes Bild zu zaubern. Zum einen die Auflösung um die Schuhe und den Fluch von Toni, zum anderen die Fußballhandlung um die Geisterkicker. Und natürlich kommen auch der Teamgeist und die Macht von Freundschaft und Zusammenhalt nicht zu kurz.
Nun bleibt es spannend, was das große Finale für uns bereit hält…

Bewertung vom 06.11.2022
Aufbruch / Ein kleines Stück von Afrika Bd.1
Rey, Christina

Aufbruch / Ein kleines Stück von Afrika Bd.1


sehr gut

Eine mitreißende Geschichte über eine starke Frau und „ihr“ Afrika

„Ein kleines Stück von Afrika- Aufbruch“ ist der gelungene Auftakt einer zweibändigen Afrika-Saga und gleichzeitig der Debütroman von Christina Rey.

Handlung:
Ivory Parkland Rowe ist eine außergewöhnliche junge Frau. Während andere Heranwachsende in ihrem Alter sich zumeist mit ihren bevorstehenden Debüts am englischen Hof und dem Gedanken an das Heiraten beschäftigen, liest sie gerne Bücher, interessiert sich für fremde Länder und Tiere und kümmert sich zumeist wenig darum, was andere von ihr denken.
So kommt es ihr ganz gelegen, dass ihr Vater sie auf eine Safari nach Kenia mitnimmt. Und obwohl sie sich bewusst von der Jagd absondert, verliebt sie sich sofort in dieses fremde Land mit seiner Tier- und Pflanzenwelt - und in den Großwildjäger Adrian Edgecumbe. Nach recht kurzer Zeit heiraten die beiden und Ivory geht davon aus, dass Adrian die Jagd für sie aufgeben wird. Relativ schnell wird sie jedoch eines Besseren belehrt und ist nun gezwungenermaßen Gastgeberin ihres eigenen Jagdresorts. Der erste Weltkrieg und die damit verbundene Abwesenheit Adrians bringt dann die Wende in Ivys Leben. Sie nimmt die Leitung der Farm nun selbst in die Hand und verändert sie nach ihren eigenen Vorlieben und Wünschen. Unterstützt wird sie dabei von zwei engen Freunden, wovon einer der Beiden noch einen ganz besonderen Platz in Ivys Herzen einnehmen wird.

Meine Meinung:
Bisher hatte ich mich sowohl wenig mit Afrika als auch mit der Zeit des Kolonialismus beschäftigt. Das Lesen dieses Romans hat mir beides nähergebracht.
Schon das Cover mit den Klappen hinterlässt einen positiven Eindruck von der Flora und Fauna Afrikas. Dank der detaillierten Landschafts- und Tierbeschreibungen im Buch könnte ich mir auch vorstellen, dieses offensichtlich vielfältige Land einmal zu besuchen. Jedoch passieren diese Beschreibungen immer beiläufig und in einen anderen Kontext eingeflochten, sodass man keine Angst vor Langeweile haben muss.
Auch der Kolonialismus in Afrika zu dieser Zeit wurde gut verdeutlicht. Sehr berührt hat mich hierbei wie arrogant und überlegen die Kolonisten sich gegenüber den People of Color verhielten. Sie sahen sich als absolut überlegen und für viele waren die Einheimischen nur Wilde, die man entweder für seine Zwecke einspannen konnte oder die es zu missionieren galt.
Auch die Dekadenz der britischen Jagdgesellschaften ließen mich den Kopf schütteln. Lange komfortable Reisen, Truhen voller Kleidung und Jagdausrüstung und natürlich bequeme Zelte vor Ort, die manches Hotelzimmer in den Schatten stellen könnten. Nicht zu vergessen die 30 einheimischen Träger für Jagdtrophäen und Kleidung pro Person, die Präparatoren, Köche und Fährtenleser, die so eine Jagdgesellschaft begleiten.
Die Hauptfiguren sind meiner Ansicht nach sehr gut ausgearbeitet. Man hat nicht für jeden Sympathie und genau das macht sie so authentisch. Auch Ivy, die ja im Grunde eine starke, gebildete und selbstbewusste Frau ist, hat ihre Schwächen, welche aber passend zur damaligen Erziehung nachvollziehbar sind.
Ich jedenfalls habe mit den Hauptcharakteren mitgefiebert, mitgelitten und mitgeliebt, was durch einen angenehmen Schreibstil und eine spannende Handlung nicht schwerfiel.
Leider hat der Roman im letzten Teil für mich etwas an Qualität verloren. Es standen einige Liebeswirrungen im Vordergrund, die mir persönlich zu viel waren und irgendwie die Bedeutsamkeit der restlichen Handlung etwas in den Hintergrund rückten.


Fazit:
„Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch“ ist der gelungene Auftakt einer zweibändigen Afrika-Saga von Christina Rey. Alles in Allem haben mir die Charaktere und die Handlung des Buches gut gefallen. Es wurden viele interessante Dinge thematisiert, wie z.B. der Kolonialismus, die Dekadenz der damaligen Gesellschaft und auch die Bedeutung Afrikas im ersten Weltkrieg. Langweilig ist mir beim Lesen nie geworden. Jedoch muss ich ehrlich gestehen, dass die endgültige Begeisterung für dieses Buch irgendwie ausgeblieben ist, was vor allem an etlichen Liebeswirrungen am Ende des Romans lag.

Bewertung vom 04.10.2022
Wir und jetzt für immer
Lankers, Katrin

Wir und jetzt für immer


sehr gut

Viel mehr als nur ein Liebesroman – ein Plädoyer für das Leben!

„Wir und jetzt für immer“ ist ein berührender Roman aus der Feder von Katrin Lankers.
Diese ist selbst Trauerrednerin, was man an der Sensibilität gegenüber den Themen Tod und Trauer merkt, welche im Buch eine zentrale Rolle spielen.

Handlung:
Marie Wandel ist ein herzensguter Mensch - sie arbeitet im Supermarkt und „rettet“ dort Lebensmittel vor der Vernichtung, sie fühlt mit anderen Menschen und sie backt mit Vorliebe, zumeist für das Seniorencafé. Aber sie ist auch einsam. Denn Marie hat schon viele Verluste und Enttäuschungen im Leben erfahren müssen. Um sich zu schützen und weitere Enttäuschungen zu vermeiden, verkriecht sie sich in ihrem Schneckenhaus.
Und dann kommt der Tag, der alles verändert: Maries Job im Supermarkt wird gekündigt, die Miete soll erhöht werden, sie bekommt ein Jobangebot im Bestattungsinstitut, der ihre finanziellen Sorgen lösen würde und dann stürzt auch noch ein offensichtlich adrenalinsüchtiger Typ in ihr Rosenbeet.
Und ab da kommt eine herzerwärmende Geschichte ins Rollen, welche Marie nach und nach aus ihren alten Verhaltensmustern befreit und sie zu der starken Frau mit Zielen, klaren Vorstellungen und Mut zu Gefühlen macht, die sie eigentlich ist.

Meine Meinung:
Ich muss ehrlich gestehen, dass das Cover und der Titel des Buches mich nicht sofort ansprachen. Bis dahin erwartete ich eigentlich einen Liebesroman. Aber der Klappentext ließ mich dann aufhorchen. Ein Job beim Bestatter? Jeden Tag leben, als wäre es der letzte? Das klang wirklich spannend und so gar nicht wie der typische Liebesroman.
Nun, da ich den Roman gelesen habe, muss ich sagen, dass das Cover nicht schlecht gewählt ist. Die darauf abgebildeten Magnolien stehen für Zerbrechlichkeit, aber auch für den Wunsch nach Ewigkeit und Langlebigkeit. Somit passt diese Symbolik hervorragend zum Buch. Auch der Titel ist ein durchdachtes Wortspiel.
Dieses Durchdachte setzt sich im Buch durchgehend fort und der aufmerksame Leser kann sehr viele (teils versteckte) Lebensweisheiten mit auf den Weg nehmen.
Begeistert hat mich, dass so viele Themen angesprochen werden, die dazu anregen nachzudenken. Aber nicht auf eine unangenehme Weise. Der Schreibstil hat so eine Leichtigkeit und sprüht oft vor Witz und Charme, dass es einem nie schwerfällt, weiterzulesen. Der Autorin ist es hervorragend gelungen Themen wie Trauer, Tod, Verletzlichkeit, Ängste und Enttäuschung in einen Kontext einzuarbeiten, der einem von Beginn an Hoffnung gibt.
Auch die Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet und machen während der Story ihre eigenen Entwicklungen durch. Dabei wirken sie authentisch und man fühlt sofort mit ihnen mit.
Ich habe mich wirklich zu keiner Zeit gelangweilt.
Dennoch muss ich sagen, dass meiner Ansicht nach das letzte Viertel der Geschichte dem Buch nicht ganz gerecht wurde. Mir passierte hier einfach etwas zu viel. Immer neue Charaktere und kleinere Begebenheiten beeinflussten Maries Weg, sodass das „große Finale“ dann etwas konstruiert anmutete. Auch das Ende der Geschichte war für mich leider relativ vorhersehbar. Aber gut: wahrscheinlich ist das auch ein bisschen Geschmackssache und der Weg bis zum Ende des Buches hat mich definitiv mitgenommen, sodass meine Kritik nur das fehlenden Tüpfelchen auf dem i ist.


Fazit:
„Wir und jetzt für immer“ von Katrin Lankers ist mehr als nur ein Liebesroman. Es ist ein Plädoyer für das Leben!
Das Buch hat mich Trauer, Furcht, Wut, Freude, Glück, Liebe, Begeisterung, Hoffnung, Hilflosigkeit, Erleichterung und noch so viel mehr Gefühle durchleben lassen, sodass ich mich auf einer wahren Achterbahn der Emotionen befand.
Katrin Lankers ist es gelungen einen Roman zu schreiben, der nachdenklich macht, jedoch mit so einer Leichtigkeit daherkommt, dass es eine wahre Freude ist, die Protagonisten auf ihrem Weg zu begleiten.
Lediglich das Ende ist etwas vorhersehbar und konstruiert. Aber ein Roman dient ja der Unterhaltun

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