A Visit from the Goon Squad

sehr gut

Vorkenntnisse der aktuellen amerikanischen Rock- und Punkszene, inklusive der Vermarktung, sind nicht unbedingt erforderlich, aber von Vorteil, um die bizarre Welt von J. Egans "Goon Squad" in ihrer ganzen Komplexität zu erfassen.
Der (hoffentlich) aufmerksame Leser wird rasch in ein verwirrendes Spiel von Rückblenden und Vorschau hineingezogen. Der Roman besteht aus einer locker verknüpften Folge von Episoden. Die gleichen handelnden Personen erfahren - zu verschiedenen Zeitabschnitten ihres Lebens - jeweils Höhen und/oder Tiefen ihrer künstlerischen und privaten Existenz. Eine rasende Fahrt durch Träume, Enttäuschungen, Demütigungen, Fluchten(im inneren wie äußeren Raum) beginnt und reißt den Leser mit sich, denn es geht nicht nur um künstlerischen Erfolg und Rivalitäten sondern um das Überleben.
Die sprachliche Meisterschaft der Autorin zeigt sich überall: in der verschwimmenden Perspektive eines Drogenrausches, den treffenden Dialogen, der prägnanten Detailschilderung.
Einziger Wermutstropfen: der (meine Erachtens misslungene ) Versuch, eine schwierige Familienbeziehung als power-point Präsentation darzustellen. Sollte man einfach überblättern.
Fazit:
Ein anspruchsvoller, fesselnd geschriebener Roman, der mehr bietet als nur Unterhaltung

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