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Christin von Hertzklecks
Über mich: 
Fröhlich, frech, kreativ, lesebegeistert - sind nur einige Eigenschaften, die mich prägen und aus mir einen Kopf voller Zucker und Watte machen. Ich hänge nicht nur mit den Gedanken in den Wolken, sondern auch mit der Nase in guten Büchern.

Bewertungen

Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 02.07.2024
Hold still
LaCour, Nina

Hold still


ausgezeichnet

Nina LaCour hat auf emphatische Weise den Verlust eines geliebten Menschen aufgearbeitet. Sie hat ihre Protagonistin durch Unglauben, Kummer, Wut, Frustration, Verdrängung, Traurigkeit und Schuld begleitet und dies auf so gefühlvolle Art, dass die Empfindungen jederzeit nahbar und authentisch wirkten.

Ich habe das Buch ausgepackt, angefangen und konnte bis zur letzten Seite nicht aufhören. 300 Seiten emotionale Zerstörung und mittendrin Caitlin, die nicht begreifen kann, warum ihre beste Freundin diese Entscheidung getroffen hat. Die Antworten sucht, sich ohnmächtig fühlt und nicht weiß, wie sie ihren Schmerz verarbeiten soll. Während sie wütet und tobt, sich in laute Musik und Stille flüchtet und aufgrund ihrer Verletzung um sich schlägt, kann sie durch den Schleier aus Trauer keine Zuversicht erkennen.

Mein einziger Wunsch wäre gewesen, die Freundschaft und Liebe genauso so sehr zu spüren, wie den Schmerz und Verlust. Die Teile der Geschichte, die positiven Rückhalt und Lichtmomente gespendet haben.

Fazit: »Hold still« von Nina LaCour ist eine emotional aufgeladene Reise, bewegend, traurig und hoffnungsvoll. Ich war gefangen in der Geschichte, den Gedanken und Gefühlen.

4,5 Sterne!

Bewertung vom 29.06.2024
Imogen, Obviously
Albertalli, Becky

Imogen, Obviously


ausgezeichnet

Becky Albertallis Art zu erzählen hat mir eine Menge Spaß bereitet. Ich war ganz vernarrt in die lebendige Darstellung und die intensiven Gefühle ihrer Charaktere. Es geht um neue Erfahrungen, Freundschaft und wie sich diese verändert, um das Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit, neu anzufangen und sich zu finden. Imogen erlebt so eine aufregende, bewegende Reise zu sich selbst und die Frage ihrer Identität.

Erst als sie vorbehaltlos in die queere Freund*innengruppe von Lili aufgenommen wird, scheint sie regelrecht aufzublühen. Diese Wohlfühlmomente, als würde ich mich in die Umarmung einer kleinen Familie flüchten. Sie wird mutiger, auch wenn sie immer noch vorsichtig ist und sich mit Vorwürfen quält. Doch die Umgebung beflügelt sie, gibt ihr Rückhalt und Sicherheit. Mit Tessa ist sie gleichzeitig entspannt und aufgeregt, voller Schmetterlinge und kribbeln. Eine so süße, zarte und emphatische Annäherung, dass mein Herz übergelaufen ist vor Freude.

Fazit: »Imogen, Obviously« von Becky Albertalli ist bunt, laut, quirlig, schüchtern und süß. In all den Gefühlsturbulenzen habe ich mich in Imogen und ihre Freund*innen verliebt!

Bewertung vom 28.06.2024
Two Wrongs make a Right / The Wilmot Sisters Bd.1
Liese, Chloe

Two Wrongs make a Right / The Wilmot Sisters Bd.1


gut

Chloe Liese bietet eine charmante, witzige und turbulente Liebesgeschichte, die sie mit Herz und Schlagfertigkeit erzählt. Die Situationen bringen Komik mit und knistern vor Spannung und Anziehung.

Vor allem der Anfang konnte mich total abholen. Bea war mir mit ihrer offenen Art sofort sympathisch und konnte dies nur durch ihre Ungeschicklichkeit übertreffen. Die Dialoge haben Pfeffer und sind mit heißen Blicken gewürzt, die so manches Loch in die Seiten brennen wollten. Das Aufeinandertreffen der beiden ist jedes Mal aufgeladen voller Emotionen, auch wenn sich mir diese Bösartigkeit nicht immer erschlossen hat.

Ich finde es schade, dass von Anfang an durch ihre Schwester und deren Freund die Botschaft mitschwang, dass Bea und Jamie eine*n Partner*in bräuchten, um glücklich zu sein. Ebenso konnte ich die Konfliktsituation gegen Ende gar nicht fühlen. Insgesamt waren es viele blumige Worte und viel Sex für recht wenig Handlung.

Fazit: Chloe Liese hat ordentlich Esprit in ihre Charaktere aus »Two Wrongs make a Right« gelegt. Trotz des Witz und Charmes, konnte mich das Buch zum Ende hin nicht ganz überzeugen.

Bewertung vom 24.06.2024
Von den Sternen berührt / Thrones and Curses Bd.1
Sebastian, Laura

Von den Sternen berührt / Thrones and Curses Bd.1


ausgezeichnet

Der Schreibstil von Laura Sebastian hat mich so gefesselt, dass ich mit Leichtigkeit durch die 544 Seiten aus Spannung, Verrat, Sehnsüchten und Wünschen gestürmt bin. Denn genau so fühlte sich die Handlung an: stürmisch, wild, bedrohlich, riskant und unheilvoll. Durchwoben von Intrigen, gefährlichen Königreichen, wunderschöner Magie und einer Königin, deren Hunger nach Macht die pure Vorstellungskraft sprengt.

Sophronia, Daphne und Beatriz haben vom Anfang bis zum Ende eine enorme Entwicklung durchgemacht. Jede von ihnen hat so unterschiedliche Charakterzüge und Stärken, die vor allem in der Zeit außerhalb ihrer Heimat erblühen. Als Sophronia und Beatriz anfangen ihre Denkweisen zu hinterfragen, gerät die Umsetzung des Plans ins Wanken.

Die Handlung hat mich in so vielen Arten überrascht. Dekadenz trifft Drama, Heimtücke trifft Hoffnung, Unschuld trifft unerwartete Wendungen und Leidenschaft trifft List. Und im Mittelpunkt die Manipulation und Machtspiele, aus der Sophronia, Daphne und Beatriz ausbrechen. Wahrscheinlich habe ich aus diesem Grund alles an der Geschichte geliebt.

Fazit: Laura Sebastian hat mit »Throne and Curses - Von den Sternen berührt« epische Fantasy erschaffen, die ich liebe! In einer Mischung aus Rache, Chaos, Tücke, Vergeltung und verblüffenden Wendungen konnte ich kaum aufatmen.

Bewertung vom 21.06.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Den Schreibstil von Hafsah Faizal empfand ich als fesselnd, gewitzt und atmosphärisch düster. Gerade politisch gesehen wird die Vergangenheit aufgegriffen und auf die Geschichte gemünzt, indem andere Länder bestohlen, vernichtet und ausgelöscht wurden. Unterlegt mit Magie, Mystik und unheimlichen Vampiren wurde eine Handlung gesponnen, die Aufregung, Dramatik und Würze versprach. Es wird nicht nur blutig, gewalttätig und herzzerreißend, auch der Hass und Zorn waren deutlich spürbar.

Das Besondere an der Geschichte waren die faszinierenden, ungewöhnlichen Charaktere und ihre unterschiedlichen Facetten. Die zusammengewürfelte Crew stand Arthie in Geheimniskrämerei in nichts nach. Jede*r hatte ganz eigene Motivationen, Wünsche und Ziele. Mir gefielen die Perspektivwechsel und die damit einhergehende Spannung, wenn die Geschichte auf eine andere Person zentriert wurde. Aber selbst die Einsicht in ihre Gedanken und Handlungen konnte die leichte Distanz zwischen uns nicht überbrücken.

Beim großen Coup hatte ich anfangs noch totale Oceans 11 Vibes. Trotz langer Planung driftete das Vorgehen und die Crew immer weiter auseinander und als es so weit war, ging es mir viel zu schnell und reibungslos. Der erhoffte Nervenkitzel blieb leider aus.

Fazit: Hafsah Faizal hat eine düstere, blutige Geschichte rund um Arthie, Jin, Flick, Matteo und Laith gespannt. »The Tempest of Tea - Ein Hauch von Tee und Blut« besticht durch facettenreiche Charaktere, mystische und verhängnisvolle Geheimnisse.

Zwischen 3,5 und 4 Sternen!

Bewertung vom 21.06.2024
Curse of Shadows and Thorns / Broken Kingdoms Bd.1
Andrews, LJ

Curse of Shadows and Thorns / Broken Kingdoms Bd.1


sehr gut

Ich fand den Erzählstil von LJ Andrews so spannend, die Absichten oft verschleiert und die Wendungen überraschend gut. Die Atmosphäre war düster, übertüncht von Tüll, Glanz und funkelnden Juwelen. Die Grausamkeit des Königs, die Abscheu gegenüber Magie, die Unterdrückung des Volkes und der Frauen wurde nur von der Machtgier der herrschenden Männer übertroffen.

Auch wenn ich anfangs meine Zweifel hatte, ob mich der Zwist am Königshof, die Brutalität des Herrschers und die Brautbewerber unterhalten würden, streute die Autorin geschickt unerwartete Handlungen, spitze Dialoge und undurchschaubare Charaktere dazwischen. So wurde aus der augenscheinlich langweiligen Brautschau eine rasante, fesselnde und mit pikanten Szenen übersäte Geschichte.

Das größte Geheimnis des ersten Bandes war für mich offensichtlich, nahm aber keinesfalls den Reiz an der Geschichte. Auch wenn ich mich anfangs noch in Zurückhaltung und Skepsis geübt habe, wurde ich im letzte Drittel abgeholt, als die Handlung ordentlich an Fahrt aufnahm und mich mit einem überraschendem Ende zurückgelassen hat.

Fazit: LJ Andrews ist mit »Curse of Shadows and Thorns - Geliebt von meinem Feind« ein fesselnder und überraschender Auftakt gelungen. Ich habe mich Hals über Kopf in Intrigen, Gewalt und Tüll geworfen.

4,5 Sterne!

Bewertung vom 19.06.2024
Die Außergewöhnlichen / The Extraordinaries Bd.1
Klune, T. J.

Die Außergewöhnlichen / The Extraordinaries Bd.1


sehr gut

T. J. Klune ist für mich ein Künstler, wenn es um die Ausarbeitung und die Entwicklung seiner Charaktere geht. Er gibt so vielen Persönlichkeiten eine Stimme, die ansonsten in der Buchwelt untergehen. Auch in dieser Geschichte hatten wir einen Blumenstrauß an Diversität. Genauso eine große Bedeutung hatten die Themen Trauerbewältigung, Schmerz und Verlust.

Nick ist ein quirliger Charakter, der gerne abhebt und mit seinen Gedanken in den Wolken festhängt. Er ist laut, quasselig und voller Tatendrang. Ich habe nicht mit dieser geballten Ladung an ADHS gerechnet. Mit so vielen Worten, Abschweifungen, verrückten Plänen und Gedankensprüngen. Vor allem Seth, Gibby, Jazz und sein Vater haben einen enormen Einfluss und positiven Effekt auf Nick, beflügeln und unterstützen ihn und holen ihn gleichzeitig immer wieder auf den Boden zurück.

Die Handlung war so vorhersehbar, dass es keine Überraschungen gab, aber zum Ende hin ist der Funke doch übergesprungen.

Fazit: In »The Extraordinaries - Die Außergewöhnlichen« gibt es bunte Charaktere, Diversität und Action. Die Geschichte um Nick, seine Freund*innen und die Geheimnisse der Superhelden war zwar vorhersehbar, hat mich aber weitestgehend unterhalten. Anders als T. J. Klunes vorigen Bücher, spricht dieses eher ein jüngeres Publikum an.

Zwischen 3,5 und 4 Sternen!

Bewertung vom 19.06.2024
Melodie der Asche
Adair, Elya

Melodie der Asche


ausgezeichnet

Elya Adair hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann ihrer Sprache gezogen. So melancholisch schön und herzzerreißend dramatisch. Sie erschafft mit ihren Worten Magie, die mich umwebt und einen Schleier aus Schwermut über mich gelegt hat. Ich war gefangen zwischen Jahrhunderten alten Mächten, brutalsten Kämpfen, blutigen Kriegen und einer unerwarteten Liebe. In einer Welt, in deren Herrscher hungrig nach Macht sind, sich die Gier in die Herzen frisst und die Dunkelheit willkommen heißt.

Die Geschichte entfaltet sich von Seite zu Seite zu ihrer vollen Komplexität, hinterlässt tiefe Spuren aus der Vergangenheit, deren Leid und den Schmerz sich auf die Gegenwart auswirken. Das Band zwischen Vaelen und Laudan knüpft sich sanft, aber mit mächtiger Geschwindigkeit, hinterlässt eine Wärme und Sanftheit, die auch tief in meinem Herzen innewohnte.

Ich war fasziniert von den nachdenklichen Worten, der Poesie zwischen den Zeilen, der Auswirkung der beiden Charaktere auf den Verlauf der gesamten Handlung und der liebevollen Ausarbeitung all der Details, die mich mehr als einmal geschmerzt haben. Die Stimmung ist düster, durchwirkt von Kummer und Qual. Trotzdem hinterlässt die Atmosphäre Licht und Zuversicht.

Fazit: Inmitten von Kriegen, Gräueltaten und List erzählt Elya Adair in »Melodie der Asche« über eine intensive Liebe, eine schmerzliche Vergangenheit und der strahlenden Hoffnung auf Freiheit und Gerechtigkeit.

Bewertung vom 03.06.2024
Erwählt vom Licht der Wälder / Iron Empire Bd.1
Bähr, Emily

Erwählt vom Licht der Wälder / Iron Empire Bd.1


ausgezeichnet

Emily Bähr hat einen wunderschönen, einnehmenden Erzählstil, der in mir unfassbar bunte Bilder projiziert hat. Ihr Worldbuilding gemischt mit der ausdrucksstarken Sprache haben mich sofort in diese unsichere und doch so faszinierende Welt gezogen. Es gelingt ihr Spannung, fantastische Wesen, eine Freundschaft zwischen zwei Menschen aus unterschiedlichen Leben, Konflikte und Intrigen im Gleichgewicht zu halten.

Ich habe jede Seite so sehr genossen und geliebt. Die Idee eines friedliebenden Waldes, im Herzen einer dystopischen Welt, die vor Schmerz und Pein schreit und trotzdem nicht gehört wird. Den Spannungsaufbau, der immer wieder kleine Höhepunkte findet. Die Dialoge zwischen Kae und Hunter, die mich mit ihren spitzen Bemerkungen, sarkastischen Untertönen und der feinen Note aus langsamen Verstehen für sich gewinnen konnten. Deren unterschwellige Zuneigung durch das gemeinsame Abenteuer erwächst.

Ich habe die beiden so sehr gefühlt. Ihre Zweifel, das Misstrauen, den Zwiespalt zwischen Diplomatie, dem Warten und der Ohnmacht für die Wichtigkeit ihrer Ziele einzustehen.

Fazit: In ihrer wunderschönen Sprache und ausdrucksstarken Worten zeigt Emily Bähr in »Iron Empire - Erwählt vom Licht der Wälder« was Machthunger und Gier anrichten können und wie sehr die Welt unter diesem Schmerz ächzt und leidet!

Bewertung vom 03.06.2024
Azurblau / Sommer in Südfrankreich Bd.1
Schnell, Carina

Azurblau / Sommer in Südfrankreich Bd.1


gut

Carina Schnell beschreibt auf atmosphärische Art die Umgebung im südfranzösischen Antibes. So eindringlich und bildlich, als wäre ich selbst vor Ort, würde die Strahlen der Sonne auf meiner Haut und die frische Brise des Meeres spüren.

Mit Alix und Léo bin ich Hals über Kopf in einer Romanze gestürzt, die sich intensiv entwickelte, für mich aber absolut zu den beiden Charakteren passte. Die Chemie, die Blicke, das gemeinsame kochen, die kleinen Gesten und Zärtlichkeiten schmiegten sich in die Handlung ein. Trotz der Schnelligkeit beim Aufblühen der Gefühle zueinander nahm es nie den ruhigen Momenten den Raum.

Und jetzt kommen die Knackpunkte: Mir persönlich waren es zu viele sexuelle Anspielungen, Gedanken und Sehnsüchte. Es drehte sich so viel um das Thema Sex. Ich hatte oft das Gefühl, dass ich mehr Persönlichkeit, mehr Tiefe und Abgründe brauchte, aber diese einfach nicht bekam. Die leichten Crime Elemente waren anfangs noch spannend eingeflochten, sodass mich die Andeutungen sofort catchen konnten. Leider verloren sie immer weiter an Glaubhaftigkeit und kamen mir sogar ziemlich haarsträubend vor.

Fazit: »Azurblau« von Carina Schnell besticht durch wunderschöne Beschreibungen und den Charme Frankreichs. Mir persönlich waren zu viele sexuelle Szenen und es fehlte mir eine spannende und schlüssige Auflösung. Schade.