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kaloy54

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

„Mitternachtsschwimmer“ ist ein großartiger, menschlicher Roman, in dem es um Liebe, Freundschaft, Miteinander geht und dessen Handlungsort das idyllische Irland ist.
Die Handlung spielt zur Zeit der Corona Krise und des Lockdowns, in der es für keinen Menschen leicht war und in dieser schweren Zeit ereilt dem Protagonisten Evan ein schweres Schicksal.
Seine Tochter ist gestorben und aufgrund dessen ist seine Ehe stark in die Krise geraten, weil jeder der beiden Elternteile aauf seine eigene Art trauert. Evan beschließt sich eine Auszeit zu nehmen, um zur Ruhe und wieder zu sich selbst zu kommen und mietet ein Cottage von Grace in der kleinen irischen Stadt Ballybrady. Grace ist ein etwas eigenwilliger, aber herzensguter Mensch. Sie ist am liebsten zusammen mit ihrem Hund unterwegs oder beschäftigt sich mit ihren Hobbys. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, vermietet sie das Cottage. Im Urlaubsort angekommen, wird Evan vom Lockdown überrascht und praktisch gezwungen, sich in Ballybrady länger aufzuhalten. Nach und nach lernt er die unterschiedlichsten Dorfbewohner kennen und merkt, was im Leben wirklich wichtig ist. Der Roman ist gut lesbar, flüssig geschrieben und manchmal vielleicht etwas zu sentimental. Insgesamt gesehen jedoch, hat er mir gut gefallen.

Bewertung vom 01.03.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


ausgezeichnet

Die junge Autorin Kristin Höller hat mit ihrem Roman " Leute von früher " einen faszinierenden Roman über das Leben von Einheimischen und Urlaubern in einem Erlebnisdorf auf einer nordfriesischen Insel geschrieben.
Ihre Protagonistin Marlene hat ihr Studium abgeschlossen und sucht einen Job. Sie fängt als Saisonkraft in dem Erlebnisdorf Strand auf einer Insel an zu arbeiten.
Dort arbeiten die Inselbewohner in Kostümierungen wie von hundert Jahren, um den Touristen ein einmaliges Urlaubserlebnis zu bieten.
Auch Marlene verkauft nun verkleidet Krämerwaren an die Inselbesucher.
Während ihres Inselaufenthaltes lernt sie Janne kennen, eine junge Frau, zu der sie sich schnell hingezogen fühlt.
Janne hat jedoch, genauso wie die anderen Inselbewohner, ein Geheimnis, das mit der versunkenen Stadt Rungholt und der Insel zu tun hat.
Der Roman ist sehr gut lesbar und die Handlung hat mir sehr gefallen.

Bewertung vom 01.03.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


ausgezeichnet

Auf den Roman " Ein falsches Wort " von Vigdis Hjorth bin ich durch das eindrucksvolle und gut gestaltete Buchcover aufmerksam geworden, das schon durch das allein sitzen einer Person abseits der Familie zeigt, dass es in diesem Roman um Probleme in einer Familie geht.
Vigdis Hjorth schreibt in ihrem neuen Werk über eine zerrüttete Familie, die besonders schwer nach dem Tod des Vaters zu tragen kommt.
Es entspannt sich ein Erbstreit zwischen der Protagonistin Bergljot und ihren Geschwistern.
Der Vater hat den Geschwistern zwei Ferinehäuser vermacht und Bergljot dabei ausgelassen.
Bergljot fährt nach über zwanzigjähriger Abwesenheit nach Hause und dort kommt es zu einem Eklat, weil sie endlich erzählt, weshalb sie so lange Jahre nicht mehr den Kontakt zur Familie gesucht hatte.
Sie wurde als Kind von ihrem Vater missbraucht und die Mutter hat dazu geschwiegen.
Vigdis Hjorth schreibt sehr emotionsvoll und man kann die Qualen ihrer Protagonistin sofort spüren.
Ein sehr anspruchsvoller Roman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 24.01.2024
Spur und Abweg
Tallert, Kurt

Spur und Abweg


sehr gut

In seinem autobiografischem Roman " Spur und Abweg " schreibt der
junge Autor Kurt Tallert über die Verfolgungsgeschichte seines halbjüdischen
Vaters während der Zeit des Nationalsozialismus und verfolgt dabei tiefliegende Spuren
bis hin zu seiner Urgroßmutter, die wie alle anderen jüdischen Familienmitglieder ins
Konzentrationslager gebracht wurde.
Kurt Talert ist das jüngste von vier Kindern und sein Vater war bei seiner Geburt mit 58 Jahren
schon relativ alt.
Die Vergangenheit hat seinen Vater zeitlebens beeinträchtigt und verfolgt.
Das hat sich auch auf sein Familienleben ausgewirkt. Er hat seinem Sohn einiges über seine
Vergangenheit erzählt, jedoch blieben für Kurt noch viele Fragen offen.
Er beginnt nach dem Tod seines Vaters zu recherchieren und macht sich auf die Suche nach der
Geschichte seiner Familie.
Der Roman ist emotional geschrieben und hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.
Besonders die Tatsache, dass die Geschichte der Eltern auch noch das Leben der Kinder
beeinflusst und bestimmt.

Bewertung vom 29.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Judith Pinnows Roman "Der Schacherzähler" ist ein wunderschöner, herzerwärmender Roman um die Freundschaft eines ältereren einsamen Mannes zu einem hyperaktiven kleinem zehnjährigen Jungen.
Der Protagonist Walter lebt nach dem Tod seiner Frau allein und einsam in seinem Haus. Er kommt in seinem Leben nur durch ein genau durchgetaktestes tägliches Lebensritual einigermaßen zurecht.
Bis er durch Zufall bei seinem täglichen Schachspiel im Park, den Jungen Janne kennenlernt, der aufgrund seiner Hyperaktivität viele Probleme in der Schule hat.
Die beiden freunden sich nach und nach an und Walter, der sich gegenüber Janne und seiner alleinerziehenden Mutter "Oldman" nennt, bringt Janne das Schachspielen bei. Eine ganz besondere Freundschaft entsteht.
Neben Jannes und Oldmans Problemen, geht die Autorin auch auf die kleineren und größeren Probleme ihrer anderen Buchfiguren ein. Das macht den Roman noch interessanter und lesenswerter.
Der Roman hat mir vom Anfang bis zum Schluss ausgezeichnet gefallen .

Bewertung vom 17.11.2023
Pionéa - Loop (eBook, ePUB)
Martainn, Lucas

Pionéa - Loop (eBook, ePUB)


gut

Das Buch Pinnéa - Loop von Lucas Martainn fällt als Erstes durch sein
ungewöhnliches, futuristisch aussehenden Buchcover aus, das in warmen Farben
gestaltet ist und mir ausgesprochen gut gefällt.
Nicht ganz so gut hat mir der Roman selber gefallen.
Er fängt damit an, dass in einem Dorf im indischen Himalaya von einem Mann und dem kleinen Lama eine Boje gefunden wird.
In einem Fischerboot verschwindet eine Frau ganz plötzlich vor den Augen ihres Sohnes und ihres Mannes im Wasser und genauso seltsam geht es eigentlich die ganze Zeit weiter.
Die Hauptfiguren des Romans sind Pionéa und Angus, Jay und Alan, die Zwillingsschwestern Liya und Raya, sowie Saskia und Jarne.
Alle treffen sich auf Korsika und erleben dort sehr merkwürdige Dinge.
Der erste Teil der Pinéa Loop Reihe hat teilweise Längen und zieht sich manchmal etwas hin.
Der Roman ist sehr umfangreich, tiefgründig und man muss sich Zeit für die Lektüre nehmen.

Bewertung vom 16.09.2023
Die Wahrheiten meiner Mutter
Hjorth, Vigdis

Die Wahrheiten meiner Mutter


ausgezeichnet

Die Norwegische Autorin Vigdis Hjorth hat in ihrem neuen Roman „ Die Wahrheiten meiner Mutter „ ein ausgezeichnetes Werk
über die zerrüttete Beziehung einer Tochter zu ihrer Mutter und ihrer Familie verfasst.
Ihre Protagonistin Johanna heiratet jung und verlässt die Familie für einen Kunstlehrer , weil sie erkennt,
dass sie den von ihrer Familie für sie erwünschten Lebensweg ( Familie, Kinder) nicht gehen möchte.
Johanna lebt ihr eigenes Leben und wird eine bekannte Künstlerin.
Der Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester verläuft nur noch sporadisch, wird aber von ihrer Mutter und ihrer Schwester beendet,
als Johanna nicht zur Beerdigung ihres Vaters erscheint.
Als auch Johannas Man verstirbt, entschließt sie sich nach Norwegen zurückzukehren
und den Kontakt zu ihrer Mutter wieder aufleben zu lassen.
Im Laufe der Zeit und auch aufgrund ihrer Lebenserfahrung lernt sie langsam manche Beweggründe
und damaligen Handlungen ihrer Mutter zu verstehen.
Dieser Roman über die Beziehung von Mutter ist sehr intensiv geschrieben
und die Tochter- Mutter Beziehung sehr gut wiedergegeben.

Bewertung vom 22.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


ausgezeichnet

Valery Tscheplanowa hat mit ihrem Roman „ Das Pferd im Brunnen „ einen literarisch vorzüglichen Roman geschrieben, der nicht nur durch das auffallende Buchcover überzeugt.
Die Geschichte handelt von dem Leben von vier Frauen einer Familie und hat ihren Beginn im russischen Kasan.
Die Protagonistin Walja, Tochter von Lena und Enkelin von Nina, hat sich dort hinbegeben, um sich auf Spurensuche nach der Herkunft ihrer Familie zu machen, die es alle in ihrem Leben nie leicht hatten und trotz allem niemals ihren Willen haben beugen lassen.
Da ist zum einen ihre Urgroßmutter Tanja, die in ärmlichsten Verhältnissen lebte, bei der Walja sich als Kind aufhielt und die sie heimlich, da in Russland verboten, hat taufen lassen.
Die Tochter von Tanja, Nina, musste schon als Kind im Alter von sieben Jahren ihrer Mutter im Krankenhaus bei der schweren Arbeit helfen und durfte ihren Wunsch später einmal Ärztin zu werden , nicht verwirklichen und wurde Krankenschwester.
Auch Ninas Kinder, Mischa und Lena haben es in ihrem Leben nicht leicht und leiden unter der Unzufriedenheit ihrer Mutter.
Trotz aller Widrigkeiten sind die Frauen stolz und stehen fest in ihrem Leben.
Der Roman ist in einem außergewöhnlichen klaren und bildhaften Schreibstil verfasst und hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt viel über das harte Leben in Russland.

Bewertung vom 07.08.2023
Vatermal
Öziri, Necati

Vatermal


ausgezeichnet

Der Roman " Vatermal " von Negati Öziri ist eine türkische Familiengeschichte
über einen Sohn, eine Schwester, eine Mutter und einen verschwundenen Vater, die in Deutschland spielt.
Der Protagonist des Romans, der Sohn Arda, liegt zu Beginn der Geschichte im Krankenhaus und weiß nicht, ob er seine schwere Krankheit überleben wird.
Arda schreibt dort einen Brief an seinen verschwundenen Vater, der während der Schwangerschaft seiner Muter mit ihm verschwand und den er trotz seiner Wut auf ihn, letztendlich doch sehr vermisst.
Negati Öziri schreibt in dieser Familiengeschichte über das Aufwachsen und Leben der Mutter, vom Kennenlernen ihres Mannes, ihr Verlassenwerden und das Leben als alleinerziehende Mutter.
Er schreibt auch über Ardas Schwester Aylin, wie sie ohne Vater, aber mit einer nicht mit dem Leben klar kommenden
Mutter zurechtkommen musste und wie sie sich letztendlich zur Flucht aus der Familie entschließt, um leben zu können.
Der Hauptprotagonist ist jedoch Arda, der sich durch sein Leben kämpfen muss, Diskriminierungen ausgesetzt ist, unter sein Leben sehr leidet und es letztendlich doch schafft, das Abitur zu machen und anfangen zu
studieren, bis er schwer krank wird.
Eine ganz starke Familiengeschichte, die mich sehr nachdenklich gemacht hat.

Bewertung vom 25.07.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


sehr gut

Dieser fulminate Roman "Perlenbach", der zweite Band der Eifel-Trilogie von Anna- Maria Caspari ist äußerst vielseitig
und in einer frischen Sprache verfasst.
Ihre Romanfiguren sind sehr interessant und es macht Freude ihre Lebensträume
zu begleiten.
Die Protagonisten sind Luise und Jacob, die aus wohlhabenden Verhältnissen stammen, sowie
Wilhlem, ein einfacher Bauernjunge.
Die drei sind Freunde, da der Vater von Luise und Jacob, Wilhelm als Gefährten für Jacob
in die Familie geholt hat. Sie unternhemen viel zusammen, aber
als sie erwachsen werden, beginnen sich ihre Wege zu trennen.
Wilhelm soll den nicht ertragsreichen Hof übernhemen, Jacob soll für die spätere Firmenübernahme
seines Vaters herangezogen werden und Luise hat den unerfüllbaren Wunsch Ärztin zu werden, den
sie jedoch nicht aufgeben will.
Der Roman spielt im Zeitraum vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Beginn des 1. Weltkrieges
und man erfährt viel, aus dem damaligen Leben und vor allem vom Standesdünkel der reichen Familien.
Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Man kann ihn auch lesen und in die Handlung reinkommen,
ohne vorher den 1. Band der Triologie gelesen zu haben.