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Bewertung vom 25.09.2009 | ||
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Julius Schwietering. Eine Analyse der Schwieteringschen Auffassungen Das Büchlein von Matthias Bunzel ist eine Hausarbeit, die eine kritische Zusammenfassung der Schwieteringschen Ideen zur Volkskunde darstellt. Als kontextbezogene Ideengeschichte ist es für Profis und Laien sehr hilfreich. Zuerst wird die berufliche Laufbahn von Schwietering als Hintergrund für seine Einstellung zur volkskundlichen Wissenschaft schematisch dargestellt. Schwietering selbst war nämlich kein Volkskundler und als Außenseiter gelang ihm jedoch der jüngeren Disziplin wichtige theoretische Impulse zu geben. Das Büchlein ermittelt, wie sich der Germanist Schwietering kritisch mit den volkskundlichen Ansätzen seiner Zeit auseinandersetzte, von den psychologistischen Lehrsätzen Spamers und der 'Primitiven-Forschung' Naumanns bis hin zur nationalsozialistischen Ideologie. Trotz der Dominanz der "völkischen" Deutungen des Volkstums zwischen 1933 und 1945, setzten Schwietering und seine Schüler eine soziologisch-funktionalistische Richtung durch, die der deutschen Volkskunde aus der wissenschaftlichen Abkapselung der Nazi-Zeit zur weltweiten Anerkennung verhalf. |
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