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Leserin09
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Kamen

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2023
Stunde um Stunde
Fox, Candice

Stunde um Stunde


ausgezeichnet

Dieaustralische Queen of crime hat wieder zugeschlagen

Erneut ist Candice Fox mit einem Thriller ein Meisterwerk gelungen, das kongenial von ihrer Stammübersetzerin Andrea O'Brien in die deutsche Sprache übersetzt wurde.
Zwei Ermittler, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die blutjunge Lynette, die schon am ersten Tag hochkant wieder aus dem Dienst des LAPD geschmissen wird; als Kontrapunkt dazu der knochenharte Undercover-Detective Charlie, der es Lynette zu verdanken hat, dass er bei seiner letzten Ermittlung aufgeflogen ist und nun die Rache einer Verbrechergang zu fürchten hat. Das alles wird umrahmt von einem höchst spannungsreichen Geiseldrama. Die eingeschobenen Telefonanrufe heben das Ganze sogar noch in eine weitere Ebene.
Entwickelt Candice Fox hier ein neues Ermittlerduo? Es ist zu hoffen. Ein Thriller, der seinen Namen auf jeden Fall verdient hat.

Bewertung vom 30.10.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


sehr gut

Eine andere Welt
Die Legende um Atalanta hat mich sehr gefesselt. Jennifer Saint hat sie zwar wohl sehr nach ihrem Gusto ausgeschmückt, wenn ich das Buch mit den anderen, mir zu dieser Sagengestalt vorliegenden Informationen vergleiche. Das hat dem Lesevergnügen jedoch überhaupt nichts antun können. Gerne habe ich Atalanta beim Erwachsenwerden in Artemis' Wäldern zusammen mit den vielen Nymphen begleitet und bin ihren Abenteuer unter den griechischen Helden, die ihr so überhaupt nicht wohlgesonnen sind, gefolgt.
Ich habe schon so einiges an Sagen und Legenden aus der griechischen Mythologie gelesen. Üblicherweise sind es immer die Männer, die als die großen Helden dargestellt werden. Hier ist es erstmals, zumindest für mich, eine Frau. Sehr interessant geschrieben, äußerst feministisch.
Ich habe sicherlich nicht das letzte Mal ein Buch von dieser Autorin gelesen.

Bewertung vom 10.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


weniger gut

Leider eine Enttäuschung
Leider konnte das Buch die gesteckten Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Schon dieses einmalig schöne Cover kommt in der Taschenbuchausgabe mit einem unangenehmen gummiartigen Material daher.
Auf Dauer empfand ich den Schreibstil, es ist fast durchgehend im Präsens gehalten, als hinderlich für eine flüssige Lesart. Das Buch hätte auch gut und gerne einhundert Seiten kürzer sein können, damit mehr Spannung entsteht.
Auch von der wohl beabsichtigten Mystik habe ich mir viel mehr erhofft. Irgendwie fehlte da das besondere Etwas, wie zum Beispiel in den von mir unvergessenen "Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley.
Was ebenfalls auf jeden Fall fehlt, sind ein paar erklärende Hinweise zu der Zeit in der das Ganze spielt und der Bedeutung der "Grünen Maria".
Ebenfalls behaupte ich, dass die Übersetzung teilweise nicht ganz korrekt sein kann. Ortolana wird mehrmals als Schwiegermutter statt als Stiefmutter bezeichnet und es werden Worte wie Wanderstiefel, Bolzenschneider und Übersee verwendet, was nicht in die Zeit passt.

Bewertung vom 29.09.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


sehr gut

Bedrückend
Dieses Buch wird mir wohl noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Grundlage ist die, mir bislang gänzlich unbekannte, Organisation "Kinder- und Jugend-Alijah", welche von Recha Freier, einer deutsch-jüdischen Widerstandskämpferin in den Zeiten des Nazideutschlands gegründet worden war.
Hauptprotagonist in diesem Buch ist der fiktive Junge Natan, der mittels dieser Organisation zusammen mit anderen Kindern aus Berlin fliehen kann und über Umwege in die Villa Emma in Norditalien kommt. Die Bewohner des anliegenden Dorfes sind zunächst misstrauisch. Aber mit der Zeit gewöhnen sich beide Seiten aneinander und die Bewohner versorgen die Geflüchteten mit Vorräten und bilden sie in verschiedenen Handwerken aus. Nur mit Hilfe der Bewohner gelingt den Kindern und Jugendlichen später die notwendige Flucht in die Schweiz.
Es ist ein Buch gegen das Vergessen, ein wichtiges Buch und es sollte eine breite Leserschaft finden.

Bewertung vom 04.09.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


ausgezeichnet

Mitreißend!
Eine junge Frau, die voller Freude ins Leben springt, so mutete mich das wunderbare Cover an. Rasant beginnt die Geschichte der Sallie Kincaid und rasant bleibt sie. In ihrem hinreißenden Schreibstil, der mich schon bei "Ein Schloss aus Glas" und "Ein ungezähmtes Leben" mit in die Vergangenheit der Vereinigten Staaten von Amerika genommen hat, beschreibt Jeannette Walls auch hier wieder das Leben einer jungen, kämpferischen Frau. Ihr Schreibstil sorgt dafür, dass nichts zu viel oder zu wenig gesagt wird und ich nehme an, dass es auch an der Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann liegt, dass nichts vom originalen Stil fehlt.
Interessant ist, dass die Autorin sich an lebenden Personen orientiert hat, insbesondere da es heutzutage schwer fällt, sich vorzustellen, dass Frauen solch schlimme Zeiten überstehen mussten. Jede einzelne in ihrer Art war grandios beschrieben und ich hoffe, noch mehr von dieser wunderbaren Autorin lesen zu können.

Bewertung vom 01.09.2023
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Ich liebe Joyce!
Ach, wie herrlich war wieder dieser Ausflug in die Seniorenresidenz von Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron. Die vier sind wirklich mit allen Wassern gewaschen und ich habe sie mit Genuss auf ihren Abenteuern begleitet. Ganz besonders gefällt mir die innige Freundschaft zwischen den Vieren. Aber auch die Betrachtung einer jeden einzelnen Person ist einfach herrlich. Elizabeth, die ehemalige Agentin, die sich nicht so leicht übers Ohr hauen lässt; Ibrahim, der ehemalige Psychiater, der eine gnadenlos gute Beobachtungsgabe hat; ganz herrlich Joyce, die ehemalige Krankenschwester, die so unschuldig daher kommt und es faustdick hinter den Ohren hat. Nur Ron, der ehemalige Gewerkschaftler bleibt ein wenig blass. Aber dennoch sind sie mir alle ans Herz gewachsen. Und was am besten ist: Das Ganze ist durchaus spannend und auf keinen Fall ein üblicher Häkelkrimi. Nein, Richard Osman hat da eine sehr interessante Truppe zusammengestellt, von der ich hoffentlich noch öfter lesen kann.

Bewertung vom 17.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Ein Buch, das mich vom ersten Satz an fasziniert hat.
"Wenn es einen Gott gab, hatte er diesmal einen Fehler begangen." Das Kind, das doch ein Junge hätte sein müssen, ist ein Mädchen!!! Denn dieses von der Dorfgemeinschaft von Katria, einer fiktiven Insel im italienischen Mittelmeerraum, so sehnsüchtig erwartete Kind soll doch der nächste Raìs werden. Der Raìs, der den Fischern sagt, wann der Thunfisch kommt, der laut "Holt hoch!" ruft und die Netze gehoben werden sollen. So etwas kann doch kein Mädchen. Doch in dem für das ganze Buch so typische Schweigen und sich daraus Verstehen, wird das Kind Nora als der nächste Raìs angenommen und von ihrem Großvater ausgebildet. Das Schicksal erfordert es, dass sie schon in jungen Jahren die Aufgabe übernehmen muss und sie "steht ihren Mann" mit Bravour. Doch mit den Jahren verabschiedet sich der Thunfisch. Neue Anforderungen kommen auf die Inselbewohner zu.
Germana Fabiano schreibt kraftvoll, ich war förmlich mit auf dem Boot und die Wendungen, die das Leben auf der Insel mit sich bringen haben mich ebenfalls mitgenommen.
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Nora ist ungefähr in dem Alter als sie zum ersten Mal als Raìs tätig ist und so ernst und in sich gekehrt, wie die junge Frau auf dem Foto, welches durch die Schwarzweiß-Aufnahme noch eindringlicher ist. Positiv ebenfalls: Die Nennung der Namen der Übersetzerinnen.

Bewertung vom 16.08.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


weniger gut

Taschentuchalarm? Fehlanzeige!
Eigentlich habe ich bei diesem Thema damit gerechnet, mehrere Packungen Taschentücher verbrauchen zu müssen, aber davon war ich weit entfernt.
Und ich habe wirklich nah am Wasser gebaut. Nein, dieses Buch hat mir nicht gefallen und die guten Kritiken auf dem Umschlag verstehe ich nicht. Ash ist mir, obwohl sie sich wirklich wahnsinnig um ihre sterbende Freundin Edi kümmert, total unsympathisch. Überhaupt ist das Buch sehr auf Ash und ihre Befindlichkeiten zugeschnitten. Ich hatte erwartet, mehr von Ashs und Edis Vergangenheit zu erfahren.
Das Cover führt den Leser absolut in die Irre. Es sieht nach Sommer, Sonne, Sand und Meer aus und in Händen hält man ein Buch, das trieft vor Selbstmitleid. Selbst wenn man ein Buch sucht, weil man sich gerade in einer ähnlichen Situation befindet, kann dieses keine Hilfe sein. Ganz ehrlich: Es geht mir nicht tief genug. Da fehlt etwas, ohne dass ich es genau konkretisieren kann.

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