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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 418 Bewertungen
Bewertung vom 19.01.2025
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


sehr gut

Toller Auftakt
Die fünf Fürstentümer von Prismeï veranstalten jedes Jahr Jagdspiele auf der Insel Arc-en-ciel. Aus ihren Familien werden die Jäger ernannt und die Gejagten werden aus den Reihen der Bürgerlichen rekrutiert. Doch durch eine Manipulation bei der Auslosung, wird Laelia aus dem Hause le Bleu von einer Jägerin zur Gejagten und soll ausgerechnet von Laurent, ihrem Geliebten gezeichnet werden.
Die Fähigkeiten des „Zeichnens“, wenn ein Mitglied der Fürstentümer bei jemanden durch Berührung die Kontrolle über diese Person übernimmt, finde ich sehr erschreckend, aber von der Autorin bild- und wortgewandt interessant in Szene gesetzt.
Laelia ist als eine überaus starke, aber auch emotionale Protagonistin dargestellt. Wir begleiten sie auf ihrer Flucht vor den Jägern und ihren Erkenntnissen, was für sie auf dem Spiel steht. Nach und nach wird ihr klar, was für eine grausame Art der Versklavung ihre Fähigkeit bedeutet und verfolgen die Änderung ihrer Einstellung dazu.
Die Jagd nimmt sehr viel Raum ein, hier hätte ich gern noch mehr über das Leben der Charaktere erfahren. Für Abwechslung sorgten die magischen Wesen auf der Insel, diese sowohl Guten wie auch Bösen haben mich fasziniert.
Leicht knisternde Momente mit tiefen Gefühlen wechseln mit spannenden, fesselnden Szenen. Durch den Cliffhanger am Ende des Buches bleibt die Spannung auf die Fortsetzung hoch.

Bewertung vom 15.01.2025
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


weniger gut

Nicht besonders fesselnd
In der toskanischen Provinz verschwindet ein kleiner Junge. Kurze Zeit später taucht er nackt und völlig verängstigt wieder auf. Als dann ein Junge in Bologna entführt wird, der ihm zum Verwechseln ähnlichsieht, tritt Valentina Medici, Ermittlerin der italienischen Spezialeinheit auf den Plan. Nach und nach deckt sie grausame Geheimnisse auf.
Der Thriller beginnt mit einer interessanten Handlung, die herrlich düstere Atmosphäre schafft und bedrohliche Szenen verspricht. Doch leider war der Plot nicht besonders fesselnd. Einige Handlungen wurden langatmig und ausschweifend erzählt, da nehmen die fast 700 Seiten gefühlt kein Ende.
In die Charaktere konnte ich mich irgendwie nicht hineinversetzen. Die Dialoge wirkten gestelzt und ich habe mich oft beim Lesen ertappt, dass meine Gedanken abschweiften.
Die Ermittlungsschritte der Polizei wurden gekonnt zu Papier gebracht und wirkten sehr authentisch, was sicherlich auch daran liegt, dass der Autor vom Fach ist.
Einige Szenen sind sehr brutal und verstörend, allerdings habe ich von diesem Thriller mehr Spannung erwartet.

Bewertung vom 13.01.2025
Das Parfüm des Todes
Hsiao, Katniss

Das Parfüm des Todes


weniger gut

Die Macht der Gerüche
Die Tatortreinigerin Yang Ning hat durch die psychische Belastung nach dem Tod ihres jüngeren Bruders ihren perfekten Geruchssinn fast komplett verloren. Nur wenn sie Tod und Verwesung erschnüffelt, gerät sie in einen wahren Rausch der Gerüche. Eines Nachts nimmt sie einen dringenden Auftrag an, der sehr kurzfristig erledigt werden muss. Viel zu spät merkt sie, dass jemand sie in eine Falle gelockt hat. Sie reinigt einen Tatort, vernichtet alle Spuren und wird dadurch zur Hauptverdächtigen in einem Mordfall.
Leider hat mir dieser Thriller nicht gefallen. Der Plot klang sehr vielversprechend, doch die Sprache der Autorin empfand ich gewöhnungsbedürftig. Die Wechsel der Handlungsstränge innerhalb der Kapitel sind sehr verwirrend. Hier stockte mein Lesefluss und ich musste manche Absätze nochmal lesen um mich wieder zu orientieren.
Stellenweise war die Story zwar fesselnd, aber dadurch, dass ich keinen Zugang zu den Charakteren fand, verlor ich immer wieder den Faden und somit den Lesespaß.
Durch die Hintergründe von Yang Nings psychischer Belastung ist die Atmosphäre in diesem Thriller sehr düster. Nach außen erscheint sie knallhart und immer auf Krawall gebürstet, doch in ihrem Inneren ist sie sehr verletzlich. Der Verwesungsgestank ist für Yang Ning wie eine Droge, denn nur dann läuft sie zur Höchstform auf.
Wer sich zum Lesen dieses Buches entscheidet, sollte sich auf brutale Szenenbeschreibungen mit Ekelfaktor einstellen. Mein Geschmack war es leider nicht.

Bewertung vom 12.01.2025
Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2
Werrelmann, Lioba

Tödlicher Winter / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Eiskalt und geheimnisvoll
Der Journalist Paul Schwarzmüller kehrt nach über 6 Monaten wieder zurück in seine alte Heimat Siebenbürgen, denn er kann die mysteriöse Maia nicht vergessen. Sie lebt auf seinem Hof, den er von seiner Tante Zinzi geerbt hat. Doch als er bei ihr anklopft, öffnet ihr frisch angetrauter Ehemann die Tür. Als dieser am nächsten Tag tot aufgefunden wird, gerät Paul sofort unter Verdacht. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten und Paul beginnt auf eigene Faust mit den Ermittlungen.
Ich habe Paul bereits in seinem ersten Fall nach Siebenbürgen begleitet. Auch diese Mal ist die Story wieder sehr fesselnd und spannend. Das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Die verschiedenen, gut dargestellten Charaktere sorgen für eine interessante Handlung. Besonders Paul wirkt manchmal etwas verpeilt, er handelt oft unüberlegt und hat ein Talent sich immer wieder in Schwierigkeiten zu bringen.
Die Story punktet mit viel Abwechslung, temporeichen Handlungen und humorvollen Dialogen. Geheimnisvolle Szenen fesseln den Leser ans Geschehen.
Auch diesmal, im tiefsten Winter, hat Lioba Werrelmann eine malerische Kulisse mit viel Lokalkolorit als Rahmen für diesen sehr lesenswerten Krimi geschaffen.

Bewertung vom 09.01.2025
Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2
Schmidt, Holger Karsten

Finsteres Herz / Die Toten von Marnow Bd.2


ausgezeichnet

Absoluter Pageturner
In ihrem zweiten Fall bewachen die Kriminalkommissare Frank Elling und Lona Mendt Kronzeugen in einem Safehouse. Als die Zeugen zur Staatsanwaltschaft zur Aussage gebracht werden sollen, ereignet sich ein brutales Massaker. Elling und Mendt kämpfen mit dem Tod und das 12jährige bulgarische Waisenmädchen Sarah ist spurlos verschwunden. Der LKA beamte Hagen Dudek und Maja Kaminski von der Rostocker Bundespolizei übernehmen den Fall.
„Finsteres Herz“ kann auch ohne Kenntnisse des ersten Falls gelesen werden.
Der Autor überzeugt mit seiner sprachlichen Qualität. Er besitzt die Fähigkeit Figuren zu schaffen, die lebendig und greifbar wirken. Gut eingeflochtene private Informationen geben den Charakteren noch zusätzlich Tiefe.
Dieser geschickt konzipierte und sehr komplexe Kriminalfall ist so spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. In zwei zweitversetzten Erzählsträngen wird der Leser quasi durch die fesselnden Handlungen und Dialoge gejagt, bis zu einem erschütternden Twist, bei dem sich die Nackenhaare aufstellen. Obwohl der die Story im Jahr 2006 spielt, sind die von Holger Karsten Schmidt aufgegriffenen brisanten Themen immer noch aktuell und berührend.
Das Buch ist ein absolutes Krimihighlight, welches ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 06.01.2025
Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun
Harlow, Sloan

Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun


sehr gut

Du gehörst mir
Auf der Heimfahrt von einer Party, kommt Ella von der Straße ab. Ihre Freundin Hayley, die nicht angeschnallt war, hat durch die Wucht des Aufpralls die Windschutzscheibe durchbrochen und wurde in den Fluss geschleudert. Sie wurde nicht gefunden und gilt seitdem als tot. Ella leidet seit dem Unfall sehr unter den Schuldgefühlen und dann verliebt sie sich auch noch ausgerechnet in Hayleys Freund Sawyer. Als Ella zufällig auf Hayleys Tagebuch stößt, erfährt sie daraus unfassbare Geheimnisse, hat ihre Liebe jetzt noch eine Chance.
Aus wechselnden Perspektiven lernen wir Ella und Sawyer kennen. Ellas Schuldgefühle werden von der Autorin sehr einfühlsam und emotional beschrieben. Sawyer ist als netter Boyfriend dargestellt, der aber auch eine dunkle Seite hat. In immer wieder eingefügten Tagebucheinträgen kommt Hayley zu Wort, die uns dort an einer erschütternden Liebesbeziehung teilhaben lässt.
Mit einem fesselnden Schreibstil wird hier die Geschichte einer toxischen Beziehung geschildert, die sehr bewegt. Gefallen hat mir das Storytelling zu den wichtigen Themen Schuld, Trauer und verbotener Liebe.
Diese Mischung aus Romance und Thriller hat mir sehr gut gefallen, leider kann ich hier aber keine 5 Sterne vergeben, da die Handlung doch eher vorhersehbar ist.

Bewertung vom 03.01.2025
Nachtwald
Walsh, Tríona

Nachtwald


sehr gut

Wie gut kennst du deine Familie
Nachdem Lizzie aus der Entzugsklinik entlassen wird, fährt sie mit ihrer Familie in den Westen Irlands. Es gibt etwas zu feiern, ihre Mutter hat wieder geheiratet und Butler Hall, ein etwas verfallenes Herrenhaus in einem düsteren einsamen Wald gehört ihrem neuen Ehemann George. Nachdem lange Funkstille zwischen ihrer Mutter und ihr herrschte, hofft Lizzie an diesem Wochenende den Familienfrieden wieder zu kitten. Doch als plötzlich ein unerwarteter Gast vor der Tür steht, eskaliert die Situation und es gibt weit und breit keine Hilfe.
Mit einem fesselnden Schreibstil wurde ich sofort in die Story hineingesogen, auch die Atmosphäre in dem in die Jahre gekommenen Herrenhaus sowie der düsteren Umgebung versprachen einen nervenaufreibenden Thriller.
Die Zeichnung der Charaktere ist ganz gut gelungen, sie wirken lebendig und greifbar, allerdings keiner wirklich sympathisch. Gefallen hat mir hier die Entwicklung des in letzter Zeit gelittenen Verhältnisses zwischen Lizzie und ihrer Mutter.
Durch interessante Wendungen wird immer wieder Spannung aufgebaut und nach und nach treten immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht. Leider wirkten manche Handlungen der Protagonisten unrealistisch, abgehoben und überzogen.
Ich habe lange überlegt, wie ich diese Story bewerten soll. Aufgrund des Unterhaltungswerts habe ich mich letztendlich für 4 Sterne entschieden, obwohl das Buch doch etwas von einem Thriller-Klamauk hatte.

Bewertung vom 29.12.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Menschliche Abgründe
Im tiefverschneiten Bergdorf Åre wird die Stockholmer Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind brutal ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Ihr Plan, ein altes verlassenes Hochgebirgshotel in ein Luxusresort zu verwandeln, schein auf Widerstand zu stoßen. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog beginnen sofort zu ermitteln.
Schon die ersten Sätze haben mich in ihren Bann gezogen. Durch mehrere Rückblicke erfahren wir von Geschehnissen aus dem Jahr 1973. Im Laufe der Story offenbaren sich immer mehr Verbindungen zur Gegenwart, doch nichts ist wie es scheint und so einige menschliche Abgründe tun sich auf.
Die Beschreibungen von Land und Leuten sind sehr stimmig und tragen noch zusätzlich zur atmosphärischen Spannung bei.
Gerne habe ich auch über die private Entwicklung von Hanna und Daniel gelesen. Viveca Sten besitzt einfach die Fähigkeit Figuren zu schaffen, die lebendig und greifbar wirken.
Gefallen haben mir die komplexen Ermittlungen der Kommissare und die klaren Dialoge bewirken, dass man sich hautnah dabei fühlt. Trotz der geringen Anzahl an Verdächtigen blieb der Fall konstant spannend und überraschte immer wieder durch unerwartete Wendungen.
„Blutbuße“ ist ein Muss für alle die nordische Krimis lieben.

Bewertung vom 27.12.2024
Die Tochter der Drachenkrone
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone


ausgezeichnet

Fürstenkriege
Nach dem Tod ihres Vaters gerät die junge Fürstentochter Gwenllian zwischen die Machtkämpfe ihrer rivalisierenden Brüder. Als Gruffydd sie aus politischen Gründen an einen verhassten Normannen verheiraten will, kämpft sie um ihre Unabhängigkeit.
Gwenllian ist eine mutige Frau, die keine Angst hat, sich in der damaligen durch Männer dominierenden Welt durchzusetzen. Wir verfolgen ihr Heranwachsen von einer vorlauten bockigen 13Jährigen bis zu einer selbstbewussten Frau.
Die Autorin hat die Stellung der Frauen in der damaligen Zeit gut eingefangen. Es ist erschreckend, wie sie damals zum Spielball der Männer in ihren Machtkämpfen eingesetzt wurden. Ich habe mich in guten Zeiten mit ihnen gefreut und bei Gefahr mit ihnen gebangt.
Anfangs hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten mit den Namen der zahlreichen Protagonisten, aber durch das Personenregister am Anfang des Buches ging es dann schnell besser. Ein fesselnder Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich tief ins Mittelalter eintauchen konnte. Die historischen Details wurden gut recherchiert und gaben einen interessanten und spannenden Einblick in die walisische Geschichte und das angevinische Reich zur Zeit von Johann Ohneland, dem Bruder von Richard Löwenherz.
Da es sich bei diesem Buch um den Auftakt zu einem großen historischen Epos handelt, bin ich sehr gespannt auf die Fortsetzung und auf Gwenllians weiteres Leben. Fans von historischen Romanen kann ich diese opulente Geschichte sehr empfehlen.

Bewertung vom 21.12.2024
Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1


ausgezeichnet

Der Schlüssel zu Excalibur
Nach dem Tod der Mutter übernimmt Harper das Familienunternehmen, eine Goldschmiede. Eines Nachts steht der überaus gutaussehnde Archer vor ihrer Tür mit der Bitte, einen wertvollen Ring zu säubern. Bei der Berührung hat sie plötzlich eine Vision vom Tod König Artus. Harper macht sich mit Archer auf den Weg nach London um die Geschichte des Rings zu erfahren, aber auch das geheimnisvolle Rätsel vom Verschwinden ihres Vater zu lösen.

Eine tolle Story, die mich gleich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat, sie hält eine Mischung aus Fantasy, Mystic, Romance und Thriller bereit. Der Schreibstil der Autorin ist fesseld und wunderbar klar und sorgte dafür, dass ich mühelos in die fantastische Welt der legendären König-Artus-Sage abtauchen konnte.

Die magischen Fähigkeiten der Protagonisten, insbesondere von Harper, wurden super in der Geschichte verarbeitet und sorgten immer wieder für spannende Szenen. Die Darstellung und Interpretation der Legende fand ich sehr gelungen, ebenfalls die anschließende Frage, wer von den Charakteren ist gut und wer gehört zu den Bösen. Mit der krassen Wendung zum Schluss hätte ich so nicht gerechnet. Der einzige Kritikpunkt wären die teilweise gehäuften Wortwiederholunge, doch dies mindert den positiven Gesamteindruck für mich nicht.

Die Fortsetzung "Die Hüter von Camelot" muss ich auf jeden Fall auch lesen.