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Nadine

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2023
Die Asche des Lazarus / Im Namen des Ordens Bd.1
Hunter, Robin G.

Die Asche des Lazarus / Im Namen des Ordens Bd.1


gut

Paranormale Wesen leben unter den Menschen und der Hermetische Orden in London sorgt dafür, dass Frieden zwischen diesen sehr unterschiedlichen Fraktionen herrscht.
Sally ist Tatortreinigerin und Dienstmädchen in einem.
Caleb wurde frisch zum Vigilant ernannt und hat ein eigenes Team unterstellt bekommen.
Zusammen agieren die beiden wie Feuer und Wasser, doch brutale Mordfälle in der Stadt, zwingen die beiden dazu, sich mit düsteren Machenschaften innerhalb und außerhalb des Ordens auseinanderzusetzen.

Dieses Buch hat mich leider mit eher gemischten Gefühlen zurückgelassen.
Einerseits machte es der sehr zugängliche Schreibstil leicht, regelrecht durch die Seiten zu fliegen und doch haperte es für mich an einigen Stellen, was die Charaktergestaltung und Handlung anging.

Sally ist mir zuerst positiv aufgefallen, weil sie eine starkte und unabhängige junge Frau zu sein schien, die sich traut selbstständig zu denken und zu handeln.
Doch dann kam es immer wieder zu hanebüchenen Wendungen und zu dämlichen Entscheidungen auf Sallys Seite, dass ich meine Meinung zu ihr doch schnell wieder revidieren musste.

Mit dem Rest der Charaktere konnte ich fast nichts anfangen.
Da haben wir den typisch düsteren, hübschen und unverschämten Caleb, der scheinbar mit einer Klischeeschablone gezeichet worden ist.
Und die Oberzicke, die allen das Leben schwer macht darf natürlich auch nicht fehlen.
Diese bietet sich gerne kleine verbale Kämpfe mit der Weisen, die ihre eigenen Pläne verfolgt.

Die Handlung wechselte von übertriebener und recht blutrünstiger Gewalt zu langatmigen Dialogen und unnötigen Suchaktionen.

Mich konnte dieser Urban-Fantasy-Roman leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 08.03.2023
Die Stimme der Lüge / Ackerman & Shirazi Bd.4
Cross, Ethan

Die Stimme der Lüge / Ackerman & Shirazi Bd.4


sehr gut

In diesem vierten Band der Thriller-Reihe um Francis Ackerman und Nadia Shirazi befindet sich unser liebgewonnener ehemaliger Serienkiller in den Fängen seines größten Feindes Demon.

Demon hat sich ein ganz besonderes Spiel für seinen Lieblingsfeind einfallen lassen. Ackerman wird gezwungen in unwirtlichen Umgebungen nicht nur um sein eigenes Leben, sonder auch um das Unschuldiger zu kämpfen.
Als wäre die nicht schon schlimm genug, wird Ackermans Überlebenskampf gegen diverse abartige Gegner auch noch ins Darknet übertragen.

Ackermans Bruder Marcus und Nadia Shirazi versuchen, mithilfe dieser Videoübertragungen herauszufinden, wo sich Ackerman befindet.
Denn, ob er es aus dieser prekären Lage ohne Hilfe hinaus schafft, ist fraglich.

In gewohnter Manier hat Ethan Cross einen rasanten Thriller mit tollen neuen Charakteren erschaffen, der, abgesehen von dem etwas schwachen Anfang, überzeugen kann.

Die Charakterentwicklungen der drei Hauptprotagonisten Francis, Marcus und Nadia war für mich nicht durchgehend überzeugend, aber dies tat dem Gesamtlesevergnügen keinen echten Abbruch.

Bewertung vom 31.12.2022
Der letzte Tanz der Debütantin
Kelly, Julia

Der letzte Tanz der Debütantin


ausgezeichnet

Die Zeit der Debütantinnen neigt sich dem Ende zu.
1958 werden zum letzten Mal junge Frauen als Debütantinnen am englischen Hof vorgestellt und Lily ist eine von ihnen.
Eigentlich möchte sie lieber weiter zur Schule gehen und anschließend am liebsten studieren, doch ihre Mutter und Großmutter verlangen, dass sie debütiert.
Schweren Herzens verlässt Lily also die Schule und begibt sich in die rauschhafte Welt der Partys, Lunches und der Bälle.
Stets aufrecht stehen, gut aussehen, lächeln und möglichst lukrative Bekanntschaften machen - das sind die Schritte einer Debütantin, um in die Gesellschaft eingeführt zu werden und einen passenden und möglichst wohlhabenden künftigen Ehemann zu finden.
Einerseits findet Lily Gefallen an dem ganzen Brimborium, doch andrerseits fühlt sie sich oft fehl am Platz und außen vor. Gleichzeitig muss sie sich gegen Zickenterror und Anfeindungen vonseiten einer ganz bestimmten Debütantin zu wehr setzen, wenn sie nicht untergehen möchte.
Dass sich ihre Mutter stets etwas distanziert gibt und scheinbar etwas zu verheimlichen hat, macht es Lily nicht unbedingt leichter, diese kräftezehrende Zeit zu überstehen.
Mit zunehmend stärkerem Willen und der Unterstützung ihrer neugewonnenen Freundinnen stellt sich Lily jedoch jeder neuen Herausforderung auf ihrem Weg zum Glück.

Die Autorin hat es meiner Meinung nach sehr gut geschafft, die damalige Zeit und die gesellschaftlichen Verhältnisse einzufangen und lebendig wiederzugeben.
Der enorme Druck, der auf die jungen Frauen ausgeübt worden ist, hat mir immer wieder die Haare zu Berge stehen lassen.
Besonders den Zwiespalt zwischen erfrischender Moderne und verstaubter Traditionen hat Julia Kelly gut getroffen. Ihre Charaktere sich durchweg glaubhaft und authentisch.

Mit Lily hat die Autorin genau die richtige Kämpferin für ihr eigenes Glück erschaffen.
Diese junge Frau, die sich ihr Leben eigentlich ganz anders vorgestellt hat, beugt sich zwar dem Wunsch ihrer Mutter und Großmutter, doch setzt sie auch immer öfter ihren eigenen Willen durch und befreit sich so zunehmen von den Ketten, die ihr die eigene Familie und die Gesellschaft angelegt haben.
Lily ist eine Kämpferin, ohne blind um sich zu schlagen.

Beeindruckende Zeitreise in die ausgehenden 1950er in England und eine klare Leseempfehlung von mir.