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Klassikfan
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Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2025
Der Junge aus dem Meer
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


gut

so lala
Dieses Buch entführt den Leser nach Irland in eine Familie, deren Vater, der Fischer ist, eine Tages ein Baby al Strand findet. Die Familie nimmt das Kind auf adoptiert es und gibt ihm den Namen Brennan.

Wir erfahren jetzt über einen Zeitraum von 20 Jahren, was die Aufnahme des Kindes in der Familie bewwirkt. Es kommt zu Geschwisterrivalitäten. Neid und Missgunst kommen auf und tragen nicht zum Familienfrieden bei.

Parallel dazu erfährt der Leser viel über die Lebensverhältnisse der Familie und den Beruf des Fischers.

Das Buch lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Einerseits fand ich die Familiegeschichte sehr interessant und ich war interessiert daran, wie es weitergeht. Doch dieser Erzählstrang verliert zwischendurch an Dynamik und wird durch recht ermüdende Erzähliungen über den Beruf des Fischers ersetzt, was ja zwischendurch schon interessant ist, aber nicht in der Länge. Vielmehr war die Entwicklung der Familiengeschichte für mich das Spannende und da hätte ich mir etwas mehr Stringenz gewünscht und keinen Seitenfüller übers Fischen.

Alles in allem ein interessantes Thema, das aber meiner Meinung nach nicht befriedigend umgesetzt wurde.

Bewertung vom 09.04.2025
Im Wind der Freiheit (eBook, ePUB)
Kinkel, Tanja

Im Wind der Freiheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

so wird Geschichte lebendig
Tanja Kinkel ist eine von mir sehr respektierte Autorin, da ihre Bücher immer eine gute Recherche versprecchen und meistens sehr spannend aufbereitet sind.
" Im Wind der Freiheit" macht hier keine Ausnahme.

Angesiedelt ist der Roman im Jahr 1848/49 im Deutschen Bund.
Das Volk erhebt sich gegen die Obrigkeit und die Vorherrschaft des Adels und somit beginnt der Anfang der Demokratie.

Zwei sehr unterschiedliche Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Die Schriftstellerin Luise Otto, bei der es sich um eine Perönlichkeit handelt, die tatsächlich gelebt hat, die mit Worten kämpft und für ihre sozialkritischen Schriften berühmt wurde und die fiktive Figur Susanne Grabisch, die aus einfachen Verhältnisse stammt und sich auf einen gefährlichen Auftrag eingelassen hat.

Beide kämpfen für eine Idee, die zum Scheitern verurteilt ist, das Land aber für imer verändert wird, denn " Freiheit" war die Losung dieser Zeit.

Die Geschichten und der Beitrag beider Frauen zu diesem Thema sind Inhalt des Buches.

Lebendig wird die damalige Zeit aus zwei Perspektiven dargestellt. In einem sehr flüssigen und spannenden Schreibstil erfährt der Leser viel über die Geschichte und vor allem, dass nicht nur Männer die geschichte veränderten, sondern dass auch starke und mutige Frauen ihren Anteil hatten
Die Autorin beschreibt ihre Figuren sehr interessant und facettenreich und lässt die Geschichte so lebendig werden, dass man das Buch schlecht aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 09.04.2025
Schwebende Lasten (eBook, ePUB)
Gröschner, Annett

Schwebende Lasten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

ich bin begeistert
Inhalt dieses Buches ist das Leben einer Frau namens Hanna über fast ein Jahrhundert hinweg erzählt. Eine Familiengeschichte, die das 20. Jahrhundert vor den Augen des Lesers wieder auferstehen lässt, zum großen Teil im Ostteil der Republik.

Die Protagonistin dieses Buches ist 1913 geboren und wächst ohne Eltern, aber mit halben und ganzen geschwistern auf.
Sie wird Blumenhändlerin, zwischendrin Haushaltshilfe und zuletzt Kranführerin.
Ihr Leben ist geprägt von Einfachheit und vor allem von Veränderung. Immer wieder muss sich sich auf neue Lebensumstände einstellen, Schicksalsschläge hinnehmen und doch damit klarkommen, denn das Schicksal geht nicht zimperlich mit ihr um und hält wenig Wärme für sie bereit.
Doch Hanna ist eine starke Frau , die mit viel Humor und Willenstärke die Herausforderungen des Lebens meistert und sich nicht unterkriegen lässt.

Blumen ziehen sich wie ein roter Faden durch dieses Buch, das ich auch aufgrund seines eingängigen Schreibstils gern gelesen habe.

Ein Buch das mich begeistert hat und da mir im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 09.04.2025
Der Bright-Side-Running-Club
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


ausgezeichnet

ein wunderbares Leseerlebnis
„The Bright - Side- Running-Club“ist ein wunderbares Leseerlebnis das Hoffnung und ein Ja zum Leben aus zentrale Aussage hat.

Keira ist eine viel beschäftigte Ehefrau, Mutter und Unternehmerin. Als sie eines Tages die Diagnose „Brustkrebs“ erhält, zieht es ihr den Boden unter den Füßen weg.Dann trifft sie auf Tamsin, die eine Laufgruppe für Krebspatienten ins Leben gerufen hat. Unter Gleichgesinnten merkt Keira, dass ihr nicht nur der Sport, sondern vor allem der Austausch und das gemeinsame Ziel, nämlich zu gefunden, ganz viel Kraft und Zuversicht verleiht.

Dieses Buch das natürlich ein sehr emotionales Thema behandelt, spiegelt die Welt der Betroffenen gut wider.
Vor allem aber zeigt es, wie wichtig es in solch einer Situation ist nicht allein zu sein.Freunde, vor allem, wenn sie selbst betroffen sind, können mit Rat, Aufmunterung und auch einer Umarmung helfen.Das Gefühl nicht allein zu sein, von einer Gemeinschaft aufgefangen zu werden, sich gegenseitig zu motivieren, ist ein wichtiger Baustein bei der Gesundung.

Der Schreibstil des Buches ist flüssig, humorvoll, nimmt das Thema aber ernst und beschönigt nichts.Doch Hoffnung ist wichtig und atmet aus fast jeder Zeile dieses Buches.
Die Protagonisten sind realistisch und liebevoll gezeichnet, sodass man sich ihnen nahe fühlt und ihr Handeln nachvollziehen kann.

Ein tolles Leseerlebnis.

Bewertung vom 04.03.2025
Die Brücke von London
Arth, Julius

Die Brücke von London


sehr gut

unterhaltsamer Historienschmöker


"Die Brücke von London" ist ein gut lesbarer und unterhaltsamer historischer Roman, den ich in einer Leserunde lesen durfte.
Wer kennt nicht das Lied"London Bridge is falling down..........". Der Autor Julius Arth hat diese Brücke zum Thema genommen , um einen Roman auf zwei Zeitebenen daraus zumachen.

1202 wird die Brücke auf Treiben der Kirche erbaut, viele Menschen liessen dabei ihr Leben. Auch Estrids MannStephan ist beim Bau dabei. Estrid und ihre Schwester sind Seherinnen, die die Gabe haben Ereignisse in der Zukunft voraus zu sehen. Estrid hat dem alten Glauben den Rückengekehrt, doch ihre Schwester, die im Wald in einer Hütte lebt, geht dieser Passion und auch die Kräuterheilmunde nach.Als sie ein Unglück an der Brücke voraussagt und ihre Schwester warnt, um Stephen zu schützen, kommt sie in den Verdacht eine Hexe zu sein, außerdem bergen Estrid und ihre Schwester einGeheimnis rund um die Brücke.


1749:Juliana betreibt mit ihrem Mann einen Tuchladen auf der London Bridge. Als er stirbt und ihr eine Menge Schulden hinterlässt, lässt sich Julianen auf einen Schmuggler ein und vertreibt für ihn Waren auf der Brücke. Doch das Geschäft ist gefährlich und der Bau der Westminder Brigde setzt die Händler auf der London Brigde noch mehr unter Druck.

Oliver ist neu in der Stadt und bei der Administration der Brücke angestellt. Er soll für die Sicherheit auf der Brücke sorgen.


Die Geschichte lässt sich wirklich gut lesen. Gleich zu Anfang kommt Spannung auf, die sich z.T. Auch Bistum Schluss halten kann, aber schon ein bisschen abflacht. Der Teil um 1749 nimmt den größten Teil der Erzählung ein, was ich ein wenig schade fand, da ich gern etwas mehr über den Bau der Brücke erfahren hätte, das kam mir etwas zu kurz.Die Figuren waren aber gut getroffen, Juliana, Oliver, aber auch die Kinder waren echte Sympathieträger. Bösewichte kommen aber in diesem Buch auch nicht zu kurz.
Den Schluss fand ich etwas zu konstruiert, zu viel "heile Welt", aber wer es mag.
Alles in allem habe ich dieses Buch aber gerne gelesen und habe mich gut unterhalten gefühlt. Wer aber Interesse am Bau der London Brigde hat,wird vielleicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 04.03.2025
Die Melodie der Lagune
Constable, Harriet

Die Melodie der Lagune


ausgezeichnet

was für ein toller Roman


„Melodie der Lagune“ erzählt von Anna Maria Della Pieta, einer Begabten Violinistin und Komponistin des 18.Jahrhunderts.

Aufgewachsen in einem von Nonnen betriebenen Waisenhaus, in das ihre Mutter sie aus Finanziellen Gründen gibt, ist es ihr größter Wunsch, Geigerin und Komponistin zu werden.
Man erkennt sehr schnell ihr Talent zur Musik, sodass sie neben schwerer Hausarbeit, die sie neben den täglichen Gebeten verrichten muss, Unterricht bei Antonio Vivaldi erhält.Für ihn komponiert sie auch Stücke, die er später als seine Werke ausgibt.
Ständig muss sie sich patriarchalischen Strukturen erwehren und für ihre Anerkennung als Künstlerin kämpfen.

Die Autorin erzählt in einer wunderbaren Art und Weise von dieser Künstlerin und lässt nebenbei das Venedig des 18. Jahrhunderts vor den Augen der Leser entstehen mit seinen prachtvollen Palästen, aber auch mit den vor Dreckstarrenden Kanälen.
Ein Buch, das einen Indien andere Welt katapultiert, in der ich mich literarisch sehr gerne aufgehalten habe.

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Bewertung vom 04.03.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

ein intensives Leseerlebnis


"Der Gott des Waldes" von Liz Moore war für mich ein sehr intensives Leseerlebnis.

Während eines Sommercamps in den Adirondack Mountains verschwindet die fünfzehnjährige Barbara, Tochter der wohlhabenden Besitzer des Camps. Ausgerechnet Barbara, deren Bruder seit 14 Jahren vermist wird.
Die Betreuerin , die für die zuständig war, war anderweitig bschäftigt.
Barabara scheint sehr rebellisch ihren Eltern gegenüber und so fällt bei den Ermittlungen der Verdacht schnell auf die Eltern, die auch schon beim Verschwinden von Bear, Barbaras Bruder wenig Interesse auf Aufklärung zeigten.

Der Roman konnte mich wirklich begeistern . Eine tolle Mischung aus Krimi, Familientragödie und Gesellschaftsroman.

Der Leser folgt hier vielen Personen, vor allem Frauen. Männer haben eher eine Nebenrolle. Dadurch bekomm man als Leser einen sehr guten Einblick ins Geschehen. Auch die leitende Ermittlerin hat eine wichtige Rolle, ihre Stellung ist allerdings schwierig, da in den siebziger Jahren weibliche Ermittler eher weniger vertreten waren.

Das Leben von Barabaras Mutter, einer Freundin von Barabara, der Betreuerin und einigen Zuständigen des Camps werden beleuchtet.

Zum Besseren Verständnis gibt es immer wieder Rückblicke in die Zeit des Vershwindens von Barabaras Bruder Bear , aber auch in die Familienverhältnisse der Familie Van Laars.
Außerdem spielt noch ein Sexualtäter eine Rolle.

Ein Namensverzeichnis erleichtert den Überblick.

Der Roman war nicht nur spannend, sondern teilweise auch sehr berührend, Die Naturbeschreibungen haben mich auch gefangen genommen und waren eine sehr schöne Ergänzung.
Auch der gesellschaftliche Exkurs über gesellschaftliche Strukturen, Machtmißbrauch und die Abgründe sozialer Ungleichheit und seine Auswirkungen, konnten mich begeistern.

Der Schreibstil tat dann sein Übriges. Er war sehr angenehm zu lsen. spannend und eingängig.

Ein toller Roman!!!

Bewertung vom 18.02.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


sehr gut

Aufarbeitung eines Übergriffes
Was richtet sexueller Missbrauch im Kindesalter an?Dieser Frage geht die Autorin in diesem Buch nach, das ich auch als eine Art Aufarbeitung der Geshehnisse wahrgenommen habe.

Die Autorin breitet ihre Missbrauchserfahrungen und ihr daraufhin beeinträchtigtes Leben vor dem Leser aus und schont ihn nicht. Beeindruckend offen und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen erzählt sie ihre Geschichte, die häufig schwer zu ertrgen war und mich gezwungen hat ds Buch häppchenweise zu erarbeiten. Denn es war Arbeit für mich und nicht unbedingt ein Vergnügen. Sie teilt ihre Gedanken und Gefühle dem Leser mit, die häufig sehr schockierend waren.
Immer wieder geht sie der Frage nach, warum so etwas geschieht, warum man es zuläßt und was es für Folgen für das weitere Leben der betroffenen Person hat.
Auch der gesellschaftliche Aspekt dieses Themas bleibt nicht unbedacht.

Dieses Buch ist sicherlich eine interessante Betrachtungsweise dieses Themas und teilweise in einem sehr sachlichen Schreibstil verfasst, was sicherlich der Tatsache geschuldet ist, dass die Autorin einen gewissen persönlichen Abstand zum Erlebten herstellen wollte.
Gesagt sein musss, dass sicherlich eine Triggerwarnung ausgesprochen werden sollte, denn das Buch wühlt auf und ist sicherlich nicht für jeden Leser geeignet.

Bewertung vom 18.02.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


sehr gut

den Schein wahren


"Bis die Sonne scheint" von Christian Schünemann ist ein frecher und amüsanter Roman mit ernsten Untertönen. Der Roman einer Lebenskünstlerfamilie , der die achziger Jahre wieder aufleben lässt.

Familie Hormann hat es zu etwas gebracht und ist stolz darauf. Mit einer Massiv Haus Firma ermöglicht sie den einfachen Leuten den Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen. Sie selbst erarbeiten sich ein gewissen Wohlstand und fühlen sich dadurh als etwas Besseres.
Doch als die Aufträge einbrechen. der Vater die Firma aufgeben muss und Fortan als Verteter seine Brötchen verdient und die Mutter das Familieneinkommen, das vorne und hinten nicht reicht, durch einen Wollladen unterstützt, bröckelt die Fassade nach und nach. Doch diese gilt es aufrecht zu erhalten, keiner darf wissen, wie es wirklich aussieht , vor allem die Großeltern nicht.

Das Buch ist aus Sicht des Sohnes Daniel geschrieben, der seinen Wunsch nach einem Samtsakko zur Konfirmation shwinden sieht, nachdem er hinter die finanzielle Fassade der Familien blicken kann. .

Es ist schon amüsant, aber auch tragisch zugleich, mitzuerleben, wie die Familie ihre Situation ignoriert und ihr Leben weiter aufrecht erhalten will, obwohl es vorne und hintn nicht klappt. In Rückblenden erfährt man einiges über die Familie, was den Gesamteidruck komplett macht.

Lustige und charmante Szenen wechseln mit Momenten ab, wo man denkt " Jetzt müssten doch Konsequenzen folgen.
Doch zu Guter letzt will man einfach Optimismus verbreiten.

Bewertung vom 03.02.2025
Flusslinien
Hagena, Katharina

Flusslinien


ausgezeichnet

Lebenslinien


„Flusslinien“ ist ein sehr emotionaler Roman, der sich den Schicksalen von drei Menschen zuwendet.
Margrit ist schon über 100Jahre und will ihr Leben ordnen. Sie lebt in einer Seniorenresidenz und wird unterstützt von Athur,der sie auch fährt und Erledigungen für sie macht. Luzie, die zweite Hauptprotagonistin neben Magrit versteht sich gut mit ihrer Großmutter .Sie arbeitet als Tätowiererin, ihre Art zu kommunizieren.
Alle drei hat das Schicksal nicht gut behandelt und die Narben sind sichtbar. Neben Luzie ist da noch Brisko, Exschwiegertochter, die sich um Margrit kümmert, da ihr Sohn in Australien lebt und dort eine neue Familie gegründet hat.
Luzies Verhältnis zu Magrit wird durch das Tätowieren geprägt, für Luzie nach Verletzungen die einzige Art sich mitzuteilen.

Dieses Buch hallt nach. Es behandelt wichtige Themen wie den zweiten Weltkrieg, aber auch die Rolle der Frau und das eigene Selbstverständnis.
Da das Buch in Hamburg spielt, nimmt auch die Elbe einen Platz in diesem Roman ein, wie der Titel zeigt.
Die Schicksalsbeschreibungen waren sehr berührend und trotzdem findet sich auch Humor in diesem Roman, was mir sehr gefallen hat.
Meine Leseempfehlung!