Wie einsam bleibt der Mensch?

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Warum gelingt der zwischenmenschliche Austausch von Gedanken, Vorstellungen, Gefühlen und Wünschen nur so unzureichend? Wie kommt es, daß sich im Kopf unserer Dialog-partner oft ganz anders abbildet, was uns selbst unmissverständlich klar erscheint?
Der Autor, geht diesen Fragen auf den Grund und bietet interessante Einblicke in Zusammenhänge, die zwischenmenschlicher Verständigung Grenzen setzen, die nur teilweise zu überwinden sind.
Wo überall sich Fehlerquellen für eine verlässliche Verständigung auftun, wird zunächst auf den Wegen verfolgt, die eine Information von der Aufnahme durch das menschliche Sensorium über ihre Repräsentation und ihre Verarbeitung im Zentralnervensystem bis hin zur Äußerung daraufhin erfolgender Reaktionen nimmt. Daran anschließend wird untersucht, wie zu Nachrichten gebündelte Informationen entstehen und wie sie ihre oft unabsehbaren Wirkungen im Austausch zwischen Menschen entfalten, die immer einen mehr oder weniger un-terschiedlichen Erfahrungs- und Bedürfnishintergrund haben.
Ein Fazit dieses in meinen Augen anschaulich und fesselnd geschriebenen Buches: Wann und wo immer Menschen aus bestimmten Rollen oder Funktionen heraus auf klar umrissene Ziele oder Zwecke hin miteinander kommunizieren, sind hinreichend sichere Verständigungsgrundlagen zwar nicht selbstverständlich aber mit einiger Umsicht herstellbar. Je stärker hingegen Menschen danach trachten, im ganzen Facettenreichtum ihrer Persönlichkeit von anderen verstanden zu werden, desto unabänderlicher – und oft schmerzlicher – müssen sie sich damit abfinden, in diesem Bestreben letztlich einsam zu bleiben.

Dr. Bernhard Grudalski, Bonn