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Benutzername: 
Sunnyju

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2022
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Wer Thorsten Sträter kennt und mag, wird an diesem Buch seine Freude haben. Das Cover mit großem Bild von ihm passt bestens und gefällt mir gut. Man hört beim Lesen quasi seine Stimme im Kopf: die Betonung, die sprachlichen Eigenheiten und die trockene Art den Text rüberzubringen. Es handelt sich hier um eine Sammlung vieler kürzerer Texte zu verschiedensten Themen. Von Zucker und Fitness über Pandemie und Politik bis zu Filmempfehlungen. Vieles davon bezieht sich auf aktuelles Geschehen der Jahre 2020 bis 2022.
In seiner ganz speziellen Art erzählt er seine Sicht auf die Dinge und Geschehnisse.
Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht. Die meiste Zeit saß ich grinsend vor dem Buch, immer wieder musste ich laut loslachen. Besonders gefallen mir bei ihm Sprache und Wortwitz. Stellenweise wird es vulgärer, vor allem, wenn er beginnt über Themen zu schimpfen. Dort verliert er mich ein bisschen, diese Stellen mag ich am wenigsten. Aber das hat die Freude nicht gemindert und auch hier gilt: wer seine Auftritte kennt, weiß, was er bekommt und kann sicher einschätzen, ob es gefällt. Mir hat es sehr gut gefallen.

Bewertung vom 12.10.2022
Der Klang von Licht
Bagus, Clara Maria

Der Klang von Licht


gut

Ein wunderschönes Cover, eine psychologisch durchdachte Geschichte schicksalshafter Wendungen und sich entwickelnder Charaktere - dieses Buch hatte auf den ersten Blick das Potenzial, ein neues Lieblingsbuch für mich zu werden. Vielleicht auch deshalb war die Enttäuschung leider umso größer.
Die einzelnen Charaktere sind grundsätzlich nachfühlbar aufgebaut, wenn auch alle irgendwie eindimensional und tief versunken in ihr jeweiliges inneres Thema. Umso überraschender, dass es oft nur ein kurzes Gespräch braucht, um scheinbar tiefste Erkenntnisse zu bewirken und Veränderung in Gang zu setzen. Da wird der Egozentriker mitfühlend, die Suizidale lebensfroh… Nicht, dass das ganz auszuschließen wäre, aber die Wandlungen kamen mir oft konstruiert und abrupt vor in einer Weise, die ich einfach unglaubwürdig fand. Dazu kommt, dass die Gespräche, die unter anderem solche Veränderungen bewirkten, derart gestelzt waren, als ob die Beteiligten Kalender voller schlauer Sprüche und Lebensweisheiten auswendig gelernt hätten, z.T. Selbst die kleinsten Protagonisten. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, ich habe noch nie zwei Menschen so miteinander sprechen hören. Vor allem zum Ende hin häufen sich schicksalshafte Zufälle noch mehr und es kommt noch eine Ladung Kitsch obendrauf. Immerhin konnte ich mich damit noch ein bisschen besser anfreunden, als mit dem gestelzten vorher, so dass das Lesen ein etwas versöhnlicheres Ende nahm. Trotzdem leider nicht mein Buch.