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Benutzername: 
Isabel Sp
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Bewertung vom 27.01.2022
Ein wenig Leben
Yanagihara, Hanya

Ein wenig Leben


weniger gut

Ich war zu anfangs begeistert von der Geschichte, den Haupt- wie Nebenfiguren und der Art wie die Autorin sie miteinander verwebt. Zur Mitte des Buches (Achtung Spoiler) habe ich jedoch abgebrochen. Die Hauptfigur „Jude“, die ich über 450 Seiten (von 950!) auf ihrem überwiegenden Leidensweg begleitet habe, verliert am Höhepunkt/Tiefpunkt für mich an völliger Glaubwürdigkeit. Die Krönung seiner Selbstzerstörung ist die mutwillig eingegangene, sadistische Beziehung von Jude und Caleb. Ein 40Jähriger Mann, mit den tollsten Freunden, einer Zieh-Familie, die ihn über alles liebt und einer Bilderbuch-Karriere weil er ja so überragend intelligent ist, ist schlicht weg absurd und narrativ nicht nachvollziehbar. Soll nur noch schockieren. Ich habe keinen Grund noch weiterzulesen. Dieses andauernde „Es tut mir Leid“ von Jude und seinen Freunden/Familie unerträglich und verhöhnt diejenigen auf dieser Welt, die ein ähnlich schlimmes (oder Schlimmeres!) Schicksal erlitten haben und nicht wie Jude später im Leben GLÜCK haben (denn Jude widerfährt seit seiner College- Zeit NUR NOCH GUTES durch die liebevollen Menschen um ihn)! Wie dankt er es? Durch anhaltendes Selbstmitleid, Selbsthass und Selbstzerstörung. Ebensowenig nachvollziehbar wie das Verhalten seiner Hochintelligenten Freunde (alles NICHT NUR erfolgreiche Professoren, Juristen, Ärzte und Künstler sondern auch mitfühlende Menschen, die ihm nahe stehen), die ebenso untätig seine Selbstzerstörung begleiten über JAHRZEHNTE. Ich muss fast lachen inzwischen so unglaubhaft ist das.

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