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MN

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
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Bewertung vom 03.08.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Was für ein wunderschöner Roman. Es geht dabei um die Leben von Ana und Lew - ganz unterschiedliche Leben, die beide von einer schweren Tiefe durchzogen sind, welche sich während des Buches durch das Finden von einer Bestimmung, einem Sinn im Leben, langsam legt. Das Buch handelt von einem alles verwüstenden Krieg, von der Sinnlosigkeit solcher Grausamkeit und von unvorstellbarem Mut in einem Umfeld voller Elend. Von der Erfüllung, die man findet, indem man für andere da ist. Die Autorin schafft es, durch ihre Worte Bilder zu zeichnen, die direkt ins Herz gehen. Viele Passagen sind so stimmgewaltig, dass ich sie mehrfach lesen musste. So passende Metaphern, so tiefgehende Weisheiten sind in diesem Buch zu finden. Ich war beeindruckt was für ein Meisterwerk diese Autorin geschaffen hat, das mir so manches Mal, vor allem zum Ende hin, die Tränen in die Augen gebracht hat. Eine Geschichte voller Gegensätzen - Liebe, Hass, Menschlichkeit, Grausamkeit, Mut, Schuld, Feigheit, Stärke, Glück, Trauer und mehr.
Dieses Buch hat auf jeden Fall etwas in mir bewegt. Eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 30.06.2024
Die Perserinnen
Mahloudji, Sanam

Die Perserinnen


gut

Das Buch wird aus der Sichtweise von fünf persischen Frauen erzählt. Zwei davon leben in Teheran, zwei in Amerika und eine ist bereits tot und spricht quasi aus dem Jenseits. Bei dem Buch handelt es sich um eine Familiengeschichte mit Dramen, scheinheiliger Tradition, falschem Stolz und vererbtem Reichtum. Es geht um einen Zwiespalt zwischen den eigenen Wurzeln und dem, was man nun eigentlich ist. Zum Teil ist das Buch etwas vulgär. Ich persönlich war eher entäuscht, da ich mir irgendwie etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Es wird die innere Zerrissenheit über den persischen Ursprung und das Leben im Überfluss in Amerika aufgezeigt, in meinen Augen zu wenig aber auf das Leben im Iran eingegangen. Die Familiegeschichte mit einer exzentrischen Tante, einer zurückhaltenden Nichte und einer durch Verletzungen in ihrer Kindheit gestörten Großmutter, könnte jede Nationalität als Hintergrund haben. Für mich persönlich war es schwierig mit Charakteren in dem Buch zu sympathisieren. Jede Person ist irgendwie auf seine Art gebrochen und auf der Suche nach innerem Frieden. Themen wie Affären, Homosexualität, Drogen und Essstörungen wurden auch noch mit ins Spiel gebracht. Ich finde es etwas schade, dass die selbst persische Autorin dieses spezielle Bild von Perserinnen malt, das ihnen so ganz und gar nicht gerecht wird. Die Autorin hat aber ansonsten einen guten Schreibstil und eine gute Methaphorik. Trotzdem leider nicht das Buch, das ich mit erhofft hatte.

Bewertung vom 27.05.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Mit "Man sieht sich" schafft es die Autorin, dass man als Leser komplett in das Leben der beiden Hauptcharaktere, Frie und Robert, eintaucht. Dadurch, dass man die beiden ab ihrer Jugend begleitet, lernt man sie richtig kennen. Die Geschichte erzählt von ihren Leben - den Ups und Downs, den Tücken des Erwachsenwerdens und vor allem von der Liebe. Sie lehrt, dass Liebe die stärkste Kraft ist, aber manchmal Liebe allein einfach nicht ausreicht. Sie zeigt auf, dass es manchmal einfach nicht sein soll und die Zeit ihre ganz eigenen Regeln hat. Besonders schön fand ich den Schreibstils der Autorin, die oft sehr tiefsinnige und bildzeichnende Ausdrucksweisen und Weisheiten verpackt hat, die ich des öfteren mehrmals gelesen habe, weil sie so schön waren und direkt ins Herz gingen. Es war eine Freude so tiefe Einblicke in die Gefühlswelten der Hauptcharaktere zu erlangen. Eine schöne Idee fand ich auch die Playlist zum Buch, zu der man über einen QR-Code gelangte. Würde ich es wie Frie in dem Buch machen, so hätte ich bestimmt ganz viele Stellen mit einem Bleistift unterstrichen! Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.05.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


sehr gut

Zu Beginn habe ich einige Zeit benötigt um in die Geschichte zu finden und war eher entäuscht. Doch dann hat sich das gewandelt und ich fand einen Zugang zu den Charakteren und der Handlung und habe das Buch zum Ende hin mit einem lachenenden Auge, weil es eine sehr schöne Geschichte war, und einem weinenden Auge, weil sie dann vorbei war, zur Seite gelegt. Der Roman handelt von einem ganz besonderes Gefüge an Menschen und zeigt auf, dass Familie viel mehr als nur Verwandtschaft bedeutet. Durch verschiedene Fügungen haben sich die Hauptpersonen gefunden und beschlossen ihr Leben miteinander zu teilen voller Zuneigung und tiefer Verbundenheit zueinander. Als Schauplatz das schöne Florenz - man kann sich in das italienische Flair reinfühlen und wäre am liebsten selbst bei dieser skurillen und unerverwechselbaren Kombi an Menschen zugegen. Die Autorin zeigt auf, dass es auch ohne elektrisierende Spannung und extreme Höhepunkte gehen kann. Man liest das Buch einfach gerne aufgrund des besonderen Schreibstils und der Art und Weise, wie es die Autorin schafft durch ihre Worte Bilder im Kopf zu malen. Von mir eine Kaufempfehlung!

Bewertung vom 16.03.2024
Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen
Fajembola, Olaolu;Nimindé-Dundadengar, Tebogo

Mit Kindern über Diskriminierungen sprechen


ausgezeichnet

Ich selbst arbeite im pädagogischen Bereich und war sehr gespannt auf das Buch. Nachdem ich es nun gelesen habe, lässt sich sagen, dass es mich auf jeden Fall sowohl auf beruflicher, als auch privater Ebene sehr für die unterschiedlichen Arten von Diskriminierung sensibilisiert hat. Es war erstaunlich festzustellen, wie sehr gewisse Glaubensätze oder geglaubte Normalitäten im Alltag und Umgang mit anderen Menschen diskriminierend betrachtet werden können und wie viel Schaden ein leichtfertiger Umgang mit Worten und Taten anrichten kann. Zu Beginn des Buches war ich etwas geplättet davon, dass das Buch sehr stark negativ ausgerichtet erzählt und dachte mir oft: "Es sind aber doch nicht alle Menschen so!". Doch im Laufe des Buches ertappt man sich ja selbst immer wieder bei Formen der eigenen Unwissenheit und Leichtsinnigkeit bei diesem Thema. Sehr schön fand ich die Gedankenanregungen, Empfehlungen für den Umgang mit Kindern und auch die Auflistungen von weiteren Büchern und anderen Medien zu der jeweiligen Diskriminierungsart. Das Buch ist durchzogen von einer offenen, toleranten und menschenfreundlichen Sprache und vermittelt die Daseinsberechtigung von allen Glaubenansätzen, Hautfarben, Geschlechtern, Körperformen und - beeinträchtigungen. Nachdem man das Buch gelesen hat, fühlt man sich auf eine Art "gewappneter" für alles was gesellschaftlich noch auf uns zukommt. Meinen größten Respekt für die umfassende Recherchearbeit der Autorinnen und die erfolgreiche Umsetzung in diesem literarischen Werk. Klare Leseempfehlung für Menschen die nach "mind opener" suchen!

Bewertung vom 02.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Das Buchcover überzeugt durch seine schöne, minimalistisch gehaltene Gestaltung. Das Buch habe ich mit einer recht klaren und einfach Meinung zum Thema Jagd begonnen und mit ganz gemischten Eindrücken und Gefühlen beendet. Sehr anschaulich, detailliert und informativ schildert die Autorin das Jagderlebnis von Hunter, der seit klein auf das Jagen als normaler Weg zur Machtdemonstration kennt. Doch die Hintergründe zu einer solchen Jagd und die Unterschiede zwischen Wilderei und Jagen mit Lizenz, waren mir nicht bewusst. Das Buch bringt einen dazu, die eigenen moralischen Maßstäbe neu zu überdenken. Heiligt das Ziel, eine Verbesserung für viele Menschen zu bewirken, den Zweck, einen einzigen Menschen zu töten? Wie viel ist ein Leben wert? Tief reingezogen wird man in das dortige Leben von afrikanischen Stammesbewohnern, erfährt die Verbundenheit mit der Natur, die tiefe Spiritualität und die Gradwanderung zwischen Leben und Tod auf diesem Kontinent. Das Buch schildert eindrücklich, wie aktuell "the survival of the fittest" dort ist - und was oftmals zählt: Wer reich ist, kann sich alles leisten. Doch alles hat seinen Preis. Klare Leseempfehlung für diejenigen, die einmal aus ihrer moralischen Komfortzone treten wollen!

Bewertung vom 09.01.2024
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

Das Buch handelt von einer taffen jungen Frau, die schon als Kind davon träumte Journalistin zu werden und in eine Zeit hineinwuchs, in der Frauen weniger Rechte, Möglichkeiten und weniger Ansehen hatten. Als junge Mutter kämpfte sie sich durch, mit ihrem Biss, Ehrgeizig und einer gewissen Hartnäckigkeit ging sie ihren Weg durchs Leben und wurde belohnt. Mit vielen lebhaften Worten und einem Schreibstil, der mehr sehr gut gefallen hat, erzählt uns die Autorin die Geschichte dieser Frau mit Höhen und Tiefen, mit Herausforderungen und Weggabelungen. Dabei sind immer wieder auch tiefere Gedanken, Zitate, Passagen zum Innehalten und darüber nachdenken, dabei. Es wird auch viel auf die aktuellen Geschehnisse der 1970er eingegangen, so dass man sogar ein paar interessante Fakten zu dieser Zeit gewinnen kann. Durch den Titel des Buches habe ich mir tatsächlich eine ganz andere Geschichte vorgestellt, doch wurde ich alles andere als entäuscht und im Endeffekt ist der Titel doch sehr passend, auch wenn es auf andere Weise als ursprünglich angenommen auf den Hauptcharakter Alice zutrifft. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 14.12.2023
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


gut

Lindy Girls spielt in den 1920er Jahren und zeichnet ein umfangreiches Bild der Zeit nach dem Krieg, als es für Frauen wenige Optionen gab. Trotz all der Schrecken dieser Zeit und der Armut, in der viele lebten, war es eine Zeit, die von Freiheit, Frohsinn und Leichtigkeit trotze - zumindest in vielen Tanzsäälen. Das Buch erzählt die Geschichte von jungen Frauen, die sich in dieser Zeit durchs Leben kämpften - mit ihren jeweils ganz eigenen Problemen und einer Gemeinsamkeit: der Liebe und dem Talent zum Tanz. In der Tanzgruppe, den Lindy Girls, finden die Frauen Zuflucht und schöpfen Hoffnung. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, es erzählt in den jeweiligen Kapiteln von Mitgliedern der Tanzgruppe und entführt in die schillernde Tanzwelt dieser Zeit. Für mich hätten aber die verschiedenen Charaktere etwas mehr herausgearbeitet und betont werden können, so war viel angeschnitten und doch hatte man am Ende nicht das Gefühl von echter Verbundenheit für eine der Figuren. Ebenso fehlte mir persönlich ein bisschen die Spannung.

Bewertung vom 17.11.2023
All dies könnte anders sein
Thankam Mathews, Sarah

All dies könnte anders sein


gut

Die Autorin erzählt die Geschichte der jungen Inderin Sneha, die mit allen Mitteln versucht, sich ein gutes Leben in Amerika aufzubauen und dabei mit vielen Hürden zu kämpfen hat. Ein Leben zwischen Höhen, weiten Tiefen, Depression, Freundschaft, Geldnot, Rassismus, Diskriminierung, Verzweiflung, Glück, Hoffnung, Zuversicht, Aussichtlosigkeit, Ängsten und Visionen. Das Buch behandelt wichtige Themen und spiegelt das Leben in der heutigen Welt wider. Doch es brauchte seine Zeit, bis ich in das Buch gefunden habe und war zum Teil von der Hauptfigur Sneha etwas abgestoßen. Auch das Gendern sowie die Sprechpassagen ohne eindeutige Kennzeichnung fand ich am Anfang holprig zu lesen. Es war neu für mich, dass auch Transpersonen und ganz unterschiedliche Lebensweisen in einem Buch vertreten sind. Dies sollte viel normaler werden, doch tatsächlich ist es anfangs ungewohnt. All dies könnte anders sein - Das stimmt, doch alles benötigt Zeit. Das Buch lässt sich durch den Schreibstil der Autorin leicht lesen, regt an vielen Stellen durch gute Gedankengänge und Aussagen zum Nachdenken an. Die Lebensphasen der Hauptfigur sind anschaulich beschrieben, sodass man sich sehr reinfühlen kann.

Bewertung vom 03.08.2023
Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


sehr gut

"Sommertage im Quartin Latin" verspricht genau das, was der Name ankündigt: einen Hauch von Parisflair, Sommertage, die nicht enden und dazu noch eine Liebesgeschichte. Das Buch ist genau das Richtige für einen schönen Sommerurlaub. Leicht zu lesen, ohne zu viel Tiefgang und Spannung. Es ist gut geschrieben und entführt einen schnell in das Gefühl eines unbeschwerten Sommertages in Paris. Man bekommt Lust mit allen Sinnen den Ort zu erleben - den Duft im Café des Artisans zu riechen, die beschriebenen Leckereien zu kosten und die Sonne auf der Haut zu spüren. Das Buch ist sehr kurzweilig. Wer allerdings eine aufregende Liebesromanze sucht, ist mit dem Buch falsch bedient. Von den ersten Seiten an weiß man, wie es endet und auf welches Ende der Roman hinläuft. Doch wer genau das mag - eine Liebesgeschichte ohne allzu viel Drama - für den ist dieses Buch perfekt.

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