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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1072 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2025
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

Amüsante, freche Lovestory
Bei Saskia Louis liebe ich immer den frechen Schlagabtausch zwischen den Charakteren, bevor sie selbst merken, dass es längst zwischen ihnen knistert. Hier wurde ich nicht enttäuscht. Lexie war mir auch sofort sympathisch, wie sie die Arroganz der reichen Studenten, alles bequem mit Geld regeln zu können, für sich nutzt, um sich selbst ein Studium finanzieren zu können. Als ausgerechnet der Oberschnösel der Schnösel-Uni sie zwingen will, ihr verboten gutes Talent für den verboten gutaussehenden Logan einzusetzen, ja, da hätte meine Begeisterung sich an ihrer Stelle ebenfalls stark in Grenzen gehalten. Aber natürlich hat Logan ebenso seine Geheimnisse, von denen Lexie noch nichts weiß, wie auch Logan nichts über Lexies Geheimnisse weiß. Langer Rede kurzer Sinn: Ich hab mich aufs Köstlichste amüsiert, gekichert, gelacht, mitgefiebert und, hey, ich liebe dieses Buch! Auch wenn die Handlung jetzt keinen irsinnig komplexen Tiefgang bietet und manches vielleicht etwas glatt abläuft. Dafür wird es nicht langweilig und es gibt keine unnötigen Längen. Knisternd, lustig, spannend und unverkitscht. Lest es, dann wisst ihr, was ich meine.

Bewertung vom 22.03.2025
Das Erbe der Macht: Ein Hauch von Anbeginn
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht: Ein Hauch von Anbeginn


ausgezeichnet

Agenteneinsatz und Zeitreise-Abenteuer
Die Serie geht hart auf das Finale zu und der Kampf gegen Merlin und die Wesen des Anbeginns wirkt immer bedrohlicher. Mit dieser Folge kommen jedoch endlich erste Ideen auf, wie die Feinde besiegt werden können. Zugleich kristallisiert sich so langsam heraus, wer was von langer Hand geplant hat.
Hauptsächlich gibt es in diesem Band zwei Handlungsstränge, zwischen denen wie gewohnt hin und her gesprungen wird, so dass man stets beide Abenteuer im Auge behalten kann. Die eine Gruppe versucht, einen Weg zu finden, um unbemerkt nach Iria Kon zu gelangen. Dort bereitet Merlin sich auf weitere Schritte vor und ist umgeben von seinen Anhängern, die jeden Eindringling ohne zu zögern eliminieren würden. Kein leichter Einsatz für Max, Titik und seine Freunde.
Ein zweites Team unternimmt mit H. G. Wells Zeitmaschine eine Zeitreise. Schließlich gab es eine Zeit in der Vergangenheit, in welcher immens viel Wissen zusammengetragen wurde. Hier treffen sie auf magische Wissensträger und erhoffen sich etwas Bestimmtes zu finden, um Merlins Glücks-Pakt irgendwie aushebeln zu können. Hierbei bringt Cleopatra einigen Schwung in die Handlung, gewollt oder ungewollt.
Ich bin begeistert, dass auch jetzt noch immer wieder neue Ideen und Wendungen hinzukommen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und immer wieder hab ich zwischendurch so einen Aha-Effekt, wenn Bezug auf frühere Geschehnisse genommen wird. Ein was-bisher-geschah zu Beginn hilft, leichter in die Handlung reinzufinden.

Bewertung vom 22.03.2025
Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3
Gier, Kerstin

Was die Welt zusammenhält / Vergissmeinnicht Bd.3


sehr gut

Moderate Spannung im Finale
Das Ende der Trilogie holt die Story wieder aus dem Knick, die Spannung litt im zweiten Band doch sehr. Neben einigen Abenteuern im Saum, einer gefährlichen Orakel-Rettungsmission und einem geplanten Schulball, der natürlich völlig anders verläuft als gedacht, wird endlich das Geheimnis um das lang erwartete Sternentor-Ritual gelüftet, an welchem Quinn teilnehmen soll.
Durch die mittlerweile wirklich sehr vielen Charaktere benötigte ich eine Weile, um wieder in die Handlung zu kommen und die Leute zuordnen zu können. Auch wenn Erklärdämon Baximilian Grimm sich gleich zu Beginn alle Mühe gibt, das bisher Geschehene unterhaltsam zusammenzufassen. Eine sehr gute und auch notwendige Idee.
Einige Szenen wie die rund um das Orakel hab ich echt geliebt. Auch das Ritual und was da alles offenbart wird sind hervorragend. Trotzdem bin ich der Meinung, es hätte der Story gut getan, alles auf zwei Bände einzukürzen, um das Spannungsloch im zweiten zu vermeiden. Denn auch diesmal gibt es wieder einiges, was zwar unterhaltsam ist, ich jedoch nicht vermisst hätte, wäre es nicht im Buch vorgekommen. Zumal zuviele Nebenhandlungen die eigentliche Spannung einfach überstrapazieren.
Der dritte Band nimmt mit einigen sehr guten Ideen und spannenden Abenteuern wieder langsam an Fahrt auf und löst endlich diverse Geheimnisse rund um den Saum und das Sternentor-Ritual.

Bewertung vom 21.03.2025
Der Weihnachtsmannkiller Bd.2
Wolf, Klaus-Peter

Der Weihnachtsmannkiller Bd.2


ausgezeichnet

Möwen und Killer holen sich, was sie wollen
Der Trend geht zur Fortsetzung, in diesem Fall eine gute Entscheidung. Wenn auch für manche Beteiligten tödlich. Kurzum: Der Weihnachtsmannkiller aus Folge 1 entkommt beim Freigang, ausgerechnet auf einem Weihnachtsmarkt. Und reist zurück nach Norden/Norddeich, um sich um seine verbliebenen Adventskalender-Türchen zu kümmern: Ein Opfer für jedes Türchen. Mit Ann-Katrin Klaasen als Türchen 24. Aber wer sagt, dass er sich an die ursprüngliche Reihenfolge halten muss? Zunächst steht der Killer jedoch vor dem Problem, dass an der Stelle seines damaligen Hauses jetzt ein gemütliches Familienhaus steht, in der eine junge Familie wohnt. Die Ärmsten wissen noch nichts von ihrem Glück, einem berühmten Killer unfreiwillig zur Hand gehen zu müssen.
Dies ist eine dieser Sidestories rund um die Ostfriesenkrimis, die einen gewissen Anteil an Humor mit sich bringen, wenn auch eher von der schwarzen Sorte. Ich mag K-P Wolfs Art, die Menschen zu betrachten und auf seine ihm eigene Art wiederzugeben. Dadurch erlebt man charakterliche Einblicke, welche andere AutorInnen zumeist weglassen oder den LeserInnen vorenthalten. So musste ich gleich zu Beginn schmunzeln als unser Killer, der liebend gern Möwen mit Brötchen füttert, überlegt, ob Silberfische (aus Ermangelung an Möwen in der Psychiatrie) wohl auch Brötchen mögen. Demgegenüber steht die brutale Gnadenlosigkeit, mit welcher er Unschuldige aus dem Weg räumt. Unterhaltsam ist auch diesmal wieder der menschliche Irrsinn, welchen K-P Wolf sich einige Leute ausdenken lässt, um sich ein paar Minuten Ruhm nicht entgehen zu lassen. Und über die Therapeutin, die nach der Flucht des Killers alles nur noch verschlimmbessert, konnt ich ebenfalls nur noch den Kopf schütteln. Herrlich menschlich-verrückt, dieser Krimi. Und blutig-spannend.

Bewertung vom 21.03.2025
The boy you always wanted
Quach, Michelle

The boy you always wanted


gut

Zwischen veralteter Tradition und persönlicher Selbstfindung
Das erste Buch von Michelle Quach mochte ich ganz gern, wo sich Eliza für Gleichberechtigung stark macht und dabei den Fokus versehentlich aus den Augen verliert. Bei diesem Buch erhoffte ich mir wieder ein Mädchen, welches auch in eine gewisse Vorbildfunktion hinein wächst. Ich weiß nicht, hatte ich wirklich überzogene Erwartungen? Ich meine nicht. Jedenfalls hat mich Michelle Quachs zweites Buch deutlich weniger begeistern können.
Diesmal geht es um Francine, die große Pläne hat, aber immer wieder zugunsten ihrer Familie und deren veralteten Ansichten zurücksteckt. Francine war mir viel, viel zu artig. Und dadurch auch langweilig. Richtig wütend hat es mich gemacht, dass sie sich von ihrem Großvater und dessen wirklich veralteten Rollendenken so kleinmachen lässt. Zwar sind dessen Tage gezählt und, klar, da will man dem Opa nicht unbedingt noch groß widersprechen auf seine letzten Tage. Dennoch hat es mich aufgeregt, dass dieser Mann die Leistungen seiner Enkelin dermaßen übersehen WILL und darauf pocht, ggf. einen männlichen Erben in die Familie zu adoptieren, nur damit die Familienehre gewahrt bleibt. Herrje, die ganze Familie hält in solchen Momenten den Mund. Und Francine setzt allen Ernstes alle Hebel in Bewegung, dem Opa diese Wunscherfüllung auch noch vorzugaukeln!? Dafür hat sie sich ihren früheren Schwarm Ollie ausgesucht, der damit zu kämpfen hat, im Schatten seines erfolgreichen Bruders zu stehen und dessen Familie für alte Traditionen nichts übrig hat. Und ausgerechnet dieser Junge muss Francine erst darauf aufmerksam machen, was sie da für einen Blödsinn plant? Und dass sie endlich auch mal an sich denken, nicht so stocksteif sein soll?
Interessant fand ich die eingewobenen familiären Hintergründe, welche man dadurch erfährt, dass Ollie durch Francine sich nach und nach für die chinesisch-vietnamesische Geschichte seiner Vorfahren interessiert. Davon abgesehen fehlte mir gleich zu Beginn die Spannung, da fesselte mich nichts. Das Sezieren eines Tieres im Unterricht, was auch recht früh im Buch kommt, hat mich sogar regelrecht abgestoßen. Die Romanze an sich war ganz nett, dieser ganze Fake-Gedanke, um jemanden in dessen veralteten Ansichten auch noch zu unterstützen, empfand ich leider als falsches Signal und überhaupt nicht amüsant.
Schade ist übrigens, dass die deutschen Ausgaben nicht die englischen Cover erhalten, die sind deutlich sympathischer.

Bewertung vom 21.03.2025
Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?
Rudolf, Emily

Das Dinner - Alle am Tisch sind gute Freunde. Oder?


sehr gut

Ein Krimi (wie ein) Dinner
Der Aperitif
Es geht um fünf Erwachsene, welche früher zu einer Clique gehörten. Dabei sind diese Leute charakterlich derart unterschiedlich, dass es erstaunlich ist, wie sie früher eine Clique bilden konnten. Einige von Ihnen haben sich seit Jahren nicht mehr gesehen, zwei sind ein Paar, zwei waren früher ein Paar.
Die Vorspeise
Es gab ein sechstes Mitglied der Clique, Maria. Diese Freundin verschwand vor fünf Jahren spurlos während eines Festivals. Kurz darauf zerbrach die Clique.
Das Hauptgericht
Das Spiel beginnt, die Verbleibenden der Clique treffen sich seit langer Zeit zu einem gemeinsamen Krimi-Dinner. Hierfür haben sie ein abgelegenes Luxus-Restaurant ganz für sich allein, in welchem einer der Männer als Chefkoch angestellt ist. Schon bevor das Spiel überhaupt losgeht liegt eine unangenehme Spannung in der Luft. Als sich während des Spiels immer mehr Parallelen zum damaligen Festival zeigen, bei welchem Maria verschwand, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Abend endgültig eskaliert. Weiß die Person, die das Spiel erstellt hat, was mit Maria geschah? Befindet sich etwa ihr Mörder unter den Mitspielern?
Die Zutaten des Hauptgerichts
Die Handlung ist nun aufgeteilt in mehrere Zeitabschnitte, sowohl in der Gegenwart, während der Szenen des Krimispiels als auch in der Vergangenheit während des Festivals. Es wird sich abwechselnd der drei Zeitstränge bedient, diese ergänzen sich nach und nach. Hinzu kommen Perspektivenwechsel. Dadurch werden einige Szenen wiederholt aus unterschiedlicher Sichtweise erzählt, wobei es zu Unstimmigkeiten kommen kann. Was verdeutlicht, dass vielleicht nicht alles der Wahrheit entspricht. Das zieht es allerdings auch manchmal etwas in die Länge. Und die Charaktere selbst sind irgendwann so polarisierend, mit denen möchte man nicht befreundet sein.
Das Dessert
Die Zeit nach dem missglückten Krimidinner räumt ein wenig mit dem Geheimnis um Marias Verschwinden auf. Doch gerade, als man sich bequem zurücklehnen und das Ende genießen will, gibt es doch noch eine kleine Überraschung.
Das Trinkgeld
Eine gelungene Idee, die mir gefiel. Die Charaktere sind alle so speziell, da würd ich mit keinem von denen privat befreundet sein wollen. Stellenweise waren mir die schon etwas zu extrem. Zwischendrin gab es einige Hänger in der Spannung, vor allem dann, wenn einige Szenen zu ausgiebig oder wiederholt vorkamen. Ebenso können die vielen Wechsel in Zeit, Perspektive und Name/Spielername unter Umständen etwas verwirrend sein.

Bewertung vom 21.03.2025
Der letzte Mord am Ende der Welt
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


ausgezeichnet

Aussergewöhnlicher SF/Dystopie-Krimi mit einigen Überraschungen
Wir befinden uns im Jahre 90 nach der Apokalypse. Der ganze Erdball ist von einem todbringenden schwarzen Nebel umgeben. Der ganze Erdball? Nein, ein von unbeugsamen Personen bevölkertes Dorf auf einer Insel im Mittelmeer hört nicht auf, dem Nebel Widerstand zu leisten.
Mit diesem Worldbuilding beginnt Stuart Turtons neuester Roman, welchen er selbst als Sciencefiction-Apokalypse-Roman bezeichnet. Wirft das Setting an sich bereits viele Fragen auf, setzt der Autor gleich im Prolog noch eins obendrauf und konfrontiert uns mit der Behauptung: „Es muss jemand sterben, damit dieser Plan funktioniert.“ (Zitat) Damit war gleich auf der ersten Seite meine Neugier geweckt: Welcher Plan? Wer muss sterben? Wie und Warum? Und was ist bitte vor 90 Jahren geschehen?!
Mit dieser Erwartungshaltung startete ich voller Neugier in den Roman, fieberte (so merkwürdig das auch klingen mag) der geplanten Tat von Kapitel zu Kapitel immer mehr entgegen und sog jedes Detail zu dieser Insel und ihren Bewohnern regelrecht in mich auf. So nach und nach kristallisierten sich immer mehr Auffälligkeiten rund um das Dorf heraus. So können alle eine Stimme in ihrem Kopf hören, die Stimme einer Entität namens Abi, welche die Gedanken der Leute lesen kann. Und so einiges mehr. Hinzu kommen einige weitere Auffälligkeiten, welche ich hier nicht spoilern möchte, das wäre schade um den Überraschungseffekt. Jedenfalls stechen immer mal einige Personen aus dem Dorfidyll heraus wie z. B. Emory, die den Wissenschaftlern (so eine Art nicht alternde Gruppe von Dorfältesten) eindeutig zuviele Fragen stellt. Doch ebendiese Emory soll kurz darauf den Mord an einer Wissenschaftlerin aufklären, während der tödliche Nebel die Insel bald zu überfluten droht. Ein Rennen nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen tödliche Pläne eines oder einer Unbekannten.
Ein aussergewöhnlicher Roman, welcher mir viel Spaß gemacht hat und einen wirklich kniffligen Fall beinhaltet. Knifflig vor allem auch deswegen, weil es zugleich diverse Geheimnisse aus der Vergangenheit zu klären gilt. Erschwerend kommt hinzu, dass den Bewohnern der Insel die Erinnerungen aus der Nacht des Mordes fehlen, als wären diese aus den Köpfen der Leute herausgelöscht worden.
Mir gefiel das schrittweise Aufdecken von Spuren und Hinweisen, mit welchen Emory zu jonglieren versucht, ohne zunächst das Ende des roten Fadens zu finden. Einige Details waren regelrecht schockierend, andere zunächst verwirrend. Bei der Personenauswahl beschränkt der Autor sich auf eine kleine Gruppe der Inselbewohner, so dass es übersichtlich bleibt. Die im Buch abgedruckte Karte der Insel ist ebenfalls ganz hilfreich, um einige Vorgänge besser nachverfolgen zu können. Und das Cover bietet einen Blick aus Richtung des Nebels über das haiversuchte Meer zum Leuchtturm der Insel mit Vulkankrater und Seilbahn im Hintergrund (für die Handlung nicht unwichtige Details).
Wer Interesse hat, einen aussergewöhnlichen Mordfall in einer noch aussergewöhnlicheren Zukunft zu lösen, wird auf Stuart Turtons Insel am Ende der Welt spannende Unterhaltung finden.

Bewertung vom 16.03.2025
If the Moon Triumphs
Schaper, Fam

If the Moon Triumphs


weniger gut

Die Grund-Idee okay, doch der Umsetzung fehlt es an Tiefgang und Kreativität
Dies ist eines der Bücher, welche zunächst stark anfangen, dann jedoch stark nachlassen. So habe ich das Buch beim Lesen empfunden. Denn zu Beginn kann das Buch wirklich noch punkten mit der Hexe Lilith, die keine Hexe sein will und sich mit der Vogel-Strauß-Einstellung vor ihren magischen Kräften verschließt. Der Grund dafür ist nicht ohne, wird während des Lesens offenbart und hat mich ihre strikte Verweigerung ihrer Kräfte auf eine gewisse Art verstehen lassen. Ebenso mochte ich die Idee, nordische Mythologie mit einzuweben sowie die Macht des Mondes als tödliche Bedrohung einzusetzen.
Was mich jedoch schnell störte war Liliths supercool-unnahbare Arroganz, zumal sie die Ich-Erzählerin des Romans ist. Von ihrer Schwerpunktsetzung, was die zu berichtenden Themen betrifft, mal ganz abgesehen. Sie berichtet ausschweifend und wiederholt primär über Teenie-Emotions-Blabla, wer wie über wen denkt oder empfindet, lässt die Leute das untereinander rauf und runter diskutieren bis zum Erbrechen. Ebenso glaubt Lilith in ihrer jugendlichen Naivität, andere Leute und deren Verhalten interpretieren zu können, was ihr die Aura einer Narzisstin verleiht. Das Ganze geht zu Lasten eines fehlenden Worldbuilding. So werden die Städte, in denen sich die Clique bewegt, nicht wirklich beschrieben. Hätte ich nicht gewusst, dass der Roman in Prag startet hätten die Leute ebensogut in Klein-Kleckersdorf sein können, da ist es nachts auch dunkel. Beschreibungen irgendwelcher Landmarken oder besonderen Häuser, die für diese Orte typisch sind? Fehlanzeige. Und Asgard hätte irgendeine Steppe bei Nacht in Afrika sein können, trocken und dunkel. Auch atmophärisch sowie logisch bleibt das Buch voll auf der Strecke zurück. Da übersetzt einer aus der Clique ein altes magisches Buch Seite für Seite, aber fragt ihn mal jemand, was er da so übersetzt? Sind die anderen gar nicht neugierig? Irgendwann berichtet der Übersetzer dann über den Inhalt und seine eigenen Spekulationen, aber was bekommt als Leser geboten? Er erzählt. Aha. Und was? Erfahren wir nicht. Später sollen sie in sein Notizbuch schauen: Natürlich können sie seine Schrift nicht lesen. Da hat es sich die Autorin zu einfach gemacht und sich kaum wirklich was Interessantes ausgedacht. Das ist doch langweilig.
Mein Fazit: Zuwenig Handlung, fehlendes Worldbuilding, fehlende Atmosphäre, fehlende Kreativität, blasse Charaktere, zuviel Blabla und eine Lovestory, bei der ich nullkommagarkein Knistern spüren konnte.

Bewertung vom 16.03.2025
Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1
El-Bahay, Akram

Angriff des Schattens / Foxfighter Bd.1


ausgezeichnet

Ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss
Der kleine Finn versteht die Welt nicht mehr: Plötzlich lassen ihn die Menschen allein im Wald zurück. Seine Familie, die ihn bisher versorgt, ihm Futter gegeben und mit ihm gespielt hat. Vor allem den Jungen vermisst er so sehr. Aber wer wäre Finn, wenn er sich nicht auch der neuen Herausforderung stellen würde, im Wald zu überleben? Wenn nur dieser elende Hunger nicht wäre. Das mit dem Jagen klappt auch nicht so richtig. Und selbst dieser freche Igel verspottet ihn nur. Doch dort vorn scheint ein Fuchs in großer Gefahr zu sein. Und schon muss Finn das tun, was ein Fuchs tun muss: einem anderen Fuchs helfen!
Foxfighter ist ein wunderschöner Abenteuer-Roman über einen Fuchs, der sich nicht nur in einer für ihn neuen Welt zurechtfinden muss. Es geht auch darum, das Vertrauen anderer zu gewinnen, Mut zu beweisen, für einander da zu sein und gegen Vorurteile und Ausgrenzung zu kämpfen.
Das Buch ist aus der Sicht des Jungfuchses Finn geschrieben, der sich zunächst mutig und naiv den Gegebenheiten stellt und doch noch viel zu lernen hat. Die Füchsin Fabelfell, welche er zu Beginn aus großer Not rettet, bringt ihn mit zu ihrem Rudel der Nachtpfoten. Dort sind nicht alle Füchse dem Fremden freundlich gesinnt, besonders Fabelfells Bruder Kralle begegnet ihm mit großem Misstrauen. Und als die Wesen aus dem Schattenwald das Rudel bedrohen, überschlagen sich die Ereignisse.
Das Buch zu lesen macht wahnsinnig viel Spaß. Grad Finns anfangs noch unbeholfene und zugleich übermütige Art ist überaus liebenswert, seine ersten tollpatschigen Jagdversuche und wie er von den anderen Füchsen unterrichtet wird liest sich überaus unterhaltsam. Dass Finn nicht nur äusserlich ein ganz besonderer Fuchs ist kristallisiert sich so nach und nach heraus und macht neugierig auf die Hintergründe. Ein weiterer Pluspunkt des Romans ist die Bedrohung durch den Schattenwald und dessen darin hausenden Kreaturen. Hier ist so manche fantastische Überraschung für Leser und Füchse verborgen. Wunderschön sind auch die Illustrationen der wichtigsten Tiere wie Finn und Fabelfell mit einer jeweils kleine Kurzbeschreibung, die vorn und hinten im Buch zu finden sind.
Das Buch kann ich allen jungen sowie junggebliebenn Leserinnen und Lesern empfehlen, die Spaß an einem fantastischen Abenteuer eines jungen Fuchses haben, der selbst noch nichts von seinem Geheimnis weiß, humorvolle und herzliche Momente ebenso erleben darf, mutige Abenteuer bestehen und knifflige Rätsel lösen muss. Und einen kleinen, vierbeinigen Sidekick mit frecher Schnauze gibt es als Extra obendrauf.

Bewertung vom 10.03.2025
Die geheimnisvolle Insel / Meisterdiebe Bd.3
Arcanjo, J. J.

Die geheimnisvolle Insel / Meisterdiebe Bd.3


ausgezeichnet

Auf der Suche nach einem mächtigen Verbündeten
Im dritten Band kommt Gabriel ins dritte Schuljahr der Crookhaven Schule der Meisterdiebe. Mittlerweile steht der Gruppe ein mächtiger Feind gegenüber: Gabriels Eltern, Anführer der Namenlosen, fordern eine hohe Summe von den Kindern. Zwar sind die Kinder um keine Tricks verlegen, doch benötigen sie dringend Unterstützung im Kampf gegen ihren Erzfeind. Diese erhoffen sie sich von Maravel, dem Erbauer des Labyrinths. Doch wie findet man eine Person, die nicht gefunden werden will?
Auch diesmal müssen die Kinder wieder gefährliche Aufgaben lösen und Rätsel knacken, um sowohl in der Schule als auch gegen ihren Feind voran zu kommen. Leider muss auch im dritten Schuljahr wieder mit Gefahr von allen Seiten gerechnet werden. Der Humor tritt in dieser Folge zugunsten der Spannung etwas in den Hintergrund, was dem Ganzen ganz gut tut.
Was mir neben den Abenteuern so gut gefallen hat war der Zusammenhalt der Kinder, welche als Team zum Ende hin immer stärker zusammenwachsen. Wenn auch erst nach einigen zwischenmenschlichen Hürden, die nicht ohne sind. Hier kann vor allem Gabriel seine Stärke gekonnt einsetzen, um das Team zusammenzuhalten. So kann jedes Mitglied der Clique seine Stärke ausspielen, die Kinder lernen sich zu akzeptieren und zu ergänzen. Aber auch die familiären Hintergründe einiger Kinder, welche diesmal Thema sind, bieten einiges an Spannung.
Ein deutlich gefährlicheres Schuljahr mit einigen zwischenmenschlichen Reibereien und einem mächtigen Gegner.