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ManiBanani

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Bewertung vom 27.01.2016
Diesel Vs. Lungs
Ashia & The Bison Rouge

Diesel Vs. Lungs


sehr gut

In Ashias Musik treffen slawische Einflüsse auf nordamerikanischen Folk und klassische Passagen. Inhaltlich sind gesellschaftliche Veränderungen, die zunehmende Technologisierung und deren Einfluss auf den Erhalt unserer Umwelt ihre bestimmenden Themen.

Die CD "Diesel vs. Lungs" stammt aus dem Jahr 2013 und wurde von der Bremer Jaro Medien GmbH produziert, die auch als Tourneeveranstalter bzw. Künstleragentur tätig ist. Aufgenommen wurde in Polen, Deutschland und den USA mit zahlreichen Gastmusikern, die allesamt dem der CD beigefügten Booklet zu entnehmen sind, ebenso - und das finde ich immer wieder erfreulich - die Songtexte, wobei es zu den drei polnischen Texten jeweils englische Übersetzungen gibt.

Bereits der Titel gebende Song "Diesel vs. Lungs" ist ein temperamentvoller Auftakt, der insbesondere vom Cellospiel und der fast glockenhaft klaren Stimme Ashias bestimmt wird. Insbesondere das Cello bleibt auch bei den folgenden Stücken sehr prägend, gesanglich breitet Frau Grzesik insgesamt ein erstaunliches und beeindruckendes Spektrum aus.

"They Take" schaltet einen Gang zurück und ist sehr von Streichern getragen. "Spirit Dances Evermore" mit seinem englisch-polnischen Text hat leicht wehmütig klingende slawische Einflüsse. "Glupie Bajeczki" ist ein sehr ruhiges Solo mit Gesang, Cello und Ukulele. "Czerwone Maki" nimmt dann wieder ordentlich Tempo auf und mündet mit "Call Your Own" in ein kurzes quicklebendiges Streichquartett.

"Stork & The Smokestack" ist ein wunderbar melodisches Celloinstrumental. "Shepherd`s Wings" hat mit seinen Akkordeonklängen einen fast volksliedhaften Charakter. "Country will do her well" hat etwas sehr Träumerisches und Verspieltes. " Burn, Give, Bust, Love" ist mit 6:36 Minuten das längste Stück auf der CD.
Alle Songs sind Eigenkompositionen von Ashia Grzesik.

Diese CD ist etwas für ausgeprägte Liebhaber des nordamerikanischen Songwritings, die sich nicht ausschließlich an traditionellen und bisweilen etwas eintönig daherkommenden Klängen orientieren wollen. Vielmehr sollte man offene Ohren für auch etwas abwegige Melodien und in diesem Fall Texte haben, sprich: sich auch auf die slawischen bzw. polnischen Einflüsse einlassen. Das macht in diesem Fall durchaus Sinn und verspricht die eine und andere Überraschung.

Zudem hebt sich das sehr von Streichern geprägte Klangbild von den ansonsten eher Gitarren lastigen Alben ab, der Hammer ist aber aus meiner Sicht der überragende Gesang von Ashia Grzesik.

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