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Jule

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2024
Anna O. (eBook, ePUB)
Blake, Matthew

Anna O. (eBook, ePUB)


gut

Trügerischer Schlaf

Anna O. von Matthew Blake, ist ein Buch, das erstmal durch das schlichte und doch prägnante Cover auffällt. Ein geschlossenes Auge. Das hervorstechende O. Worum es hier geht, wird also recht schnell deutlich.
Es geht um Anna, die seit Jahren in einen tiefen Schlaf gesunken ist und verdächtigt wird, ihre beiden Freunde umgebracht zu haben. Doch neben ihr geht es noch um weitere Personen, über die ich nicht zu viel verraten möchte. Einer von ihnen ist Ben Prince, Schlafpsychologe, und auch er steht als Hauptcharakter im Zentrum der Geschichte.

Insgesamt lässt sich sagen, dass viele unterschiedliche Charaktere zusammenkommen, die vor allem unterschiedliche berufliche Hintergründe und Lebensstile haben. Durch die Perspektivwechsel erhält man zudem die Möglichkeit, sie ein Stück näher kennenzulernen und mehr über sie zu erfahren.
Generell ist in diesem Zusammenhang der Schreibstil angenehm. Bedingt durch die eher unkomplizierte Wortwahl und die kurzen Kapitel kann man schnell durch die Seiten kommen.
Da im Zentrum des Ganzen der Mord an den beiden Freunden steht, liest man sehr viel über ihn aus unterschiedlichen Perspektiven, was zu Wiederholungen führt, die für mich nicht immer notwendig gewesen wären.
Außerdem ist es nicht schwer zu erahnen, wer am Ende der Schuldige ist, wenn man auf bestimmte Dinge achtet. Deshalb war die Auflösung am Ende doch etwas ernüchternd für mich.
Ebenfalls gab es immer wieder Passagen in den Kapiteln aus Bens Sicht, die mir gar nicht gefallen haben. So hat er des Öfteren nur seinen möglichen Erfolg im Blick gehabt und das wurde immer wieder aufgeschrieben. Einfach nicht nötig aus meiner Sicht, und es hat ihn unsympathisch erscheinen lassen.
Dennoch bringt das Buch über die gesamten Seiten eine bedrückende Grundatmosphäre rüber, die nicht zu unterschätzen ist. Etwas Dunkles liegt die ganze Zeit über der Geschichte und lässt den Thriller eher zum Thriller werden als die Spannung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Matthew Blake einen ungewöhnlichen Ansatz für einen Thriller gewählt hat und besonders dieser das Buch, besonders zu Beginn, interessant macht.
Leider fehlte mir aber oftmals wirklich die Spannung und da die Auflösung ebenfalls recht ernüchternd daher kam, konnte mich das Buch leider nicht komplett überzeugen.
Eine Empfehlung kann ich trotzdem an die Menschen aussprechen, die mal etwas anderes lesen wollen und dabei keinen blutigen und brutalen Triller benötigen.

Bewertung vom 07.06.2024
Stolz und Vorurteil
Austen, Jane;Kühn, Claudia

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Gut gemacht

„Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen ist wohl einer der berühmtesten Klassiker in der Geschichte der Literatur.
Durch diese Graphic Novel wurde die Geschichte von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy in ein neues Gewand gepackt.
Da ich das Original noch nicht gelesen habe und somit nur das Grundgerüst der Geschichte als Vorwissen mit in die Graphic Novel genommen habe, konnte mich diese Ausführung im Großen und Ganzen überzeugen.

Der Zeichenstil ist etwas moderner, bringt aber die Atmosphäre der vergangenen Zeit sehr gut rüber. Nur leider sehen sich die Bennet Schwestern etwas zu ähnlich. So bin ich beim Lesen immer wieder durcheinander gekommen, wer wer ist. Da wäre eine kleine Auflistung der Charaktere mit Bildern, am Anfang, ganz schön gewesen.
Ansonsten finde ich den Aufbau ebenfalls recht gelungen, auch wenn man zwischendurch doch die großen Sprünge in der Geschichte merkt.
Der Schreibstil in den Sprechblasen ist modern und beruht nicht mehr auf der alten Sprache. Nur in wirklich kurzen Absätzen wurden Formulierungen genutzt, die nicht im modernen Sprachgebrauch Verwendung finden würden. So bleibt etwas von der Originalfassung erhalten.

Alles in allem ist diese Graphic Novel gut gemacht, hat allerdings, wie bereits genannt, ein paar Schwächen.
Eine Empfehlung ist es deshalb für Menschen, die „Stolz und Vorurteil“ noch nicht kennen, sich aber gerne mal an die Geschichte wagen möchten.

Bewertung vom 01.06.2024
Weißglut
Quast, Tobias

Weißglut


schlecht

Das war nichts

„Weissglut“ von Tobias Quast ist ein Buch, von dem ich mir wesentlich mehr erhofft habe. Von Anfang bis Ende gab es keine Stelle, die mich vollkommen überzeugen konnte. Dabei klingt der Klappentext sehr interessant und spannend.
Doch ich wurde enttäuscht.

In keiner Szene kam richtige Spannung auf, außer vielleicht ganz am Anfang. Alles wurde einfach heruntergeschrieben und die Geschichte ist so dahin geplätschert. Wobei ich sagen muss, dass der Schreibstil an sich, recht angenehm war und keinerlei Verständnisprobleme aufgetaucht sind.
Dies ändert allerdings nichts daran, dass die Handlung immer wieder ziemlich abstrus und undurchdacht gewirkt hat.

Auch die Protagonisten waren gleichbleibend uninteressant und zum Großteil unsympathisch für mich.
Besonders Sarah ist mir auf die Nerven gegangen, wie sie perfekt gestylt mit Highheels durch die finnischen Wälder gestapft ist.
Witzig oder lustig war das Ganze auch nicht wirklich. Es war einfach nur wirr.
Dabei gab es so viel Potenzial, gerade mit dem Setting. Ein schöner See in Finnland, mit kleinen Ferienhäusern drumherum, umgeben von einem tiefen Wald. Zwischendurch ist in diesem Buch die Atmosphäre tatsächlich herübergekommen. Aber leider auch eher selten.

So bleibt mir nur zu sagen, dass dieses Buch, für mich, Zeitverschwendung war und ich deshalb keine Empfehlung aussprechen kann.

Bewertung vom 28.05.2024
Yellowface
Kuang, R. F.

Yellowface


sehr gut

Sehr präsent

"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist ein Buch, das auch lange nach dem Lesen noch in den Gedanken herumgeistern wird.
Es ist während des Lesens auf so vielen Ebenen präsent, dass man sich nur schwer losreißen kann.

Von den Protagonisten bis hin zum Schreibstil harmoniert vieles.
Mit June haben wir eine Protagonistin, zu der man als Leser eine besondere Beziehung aufbaut. Dadurch, dass die Geschichte eben aus ihrer Sicht geschrieben ist, bekommt man einen sehr tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken. So wusste ich beim Lesen irgendwann nicht mehr, ob ich Mitleid mit ihr haben soll oder nicht.
Man gerät in einen Zwiespalt und fängt an, über das Geschriebene nachzudenken.
Ich persönlich habe mich immer wieder sehr unwohl gefühlt, wenn ich in die Geschichte eingetaucht bin. Da dies wahrscheinlich gewollt ist, passt es gut in die Handlung.

Generell ist dieses Buch sehr raffiniert geschrieben und veranschaulicht die tiefen Abgründe der Literaturbranche deutlich. Rebecca F. Kuang hat einfach einen sehr besonderen Schreibstil und weiß mit Wörtern umzugehen.
Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Es gab immer wieder Stellen, an denen ich mir gewünscht hätte, dass mal etwas anderes passiert und es nicht so repetitiv ist.
Auch das Ende hat mich leer hinterlassen. Es bleiben so viele Fragen offen und man wird mit vielen Gedanken alleine gelassen.

Schlussendlich bleibt zu sagen, dass diese Geschichte auf vielerlei Ebenen präsent ist.
Es kommt so rüber, als wäre das Geschriebene wirklich passiert und keinerlei Fiktion.
"Yellowface" ist ein Buch für alle, die sich nicht davor scheuen, sich beim Lesen schlecht zu fühlen und bereit für eine Geschichte sind, die noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 19.05.2024
Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
Fesler, Mario

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies


sehr gut

3,5 von 5

In „Nothing but Spies“ von Mario Fesler treffen wir auf viele unterschiedliche Protagonisten und erleben ein Abenteuer, das nicht so verläuft, wie man zu Beginn denkt.

Schnell stellt man in diesem Buch fest, dass die Spione anders sind, wie man sie kennt. Vincent und seine Fake-Familie haben ihre eigenen Missionen und oft ganz andere Vorgehensweisen.
Besonders interessant ist in diesem Fall die Dynamik zwischen Celia und Vincent. Man erlebt mit, wie sich ihre Beziehung zueinander verändert.
Celia ist eine Protagonistin, die sagt, was sie denkt und oft ihren eigenen Kopf hat. Währenddessen Vincent jemand ist, der strategisch vorgeht und aufgrund seines Lebens als Spion, mit Allen gut stehen möchte. Zusammen ergeben sie ein interessantes Duo, dem es Spaß macht zu folgen.

Der Schreibstil ist angenehm und gut auf die Zielgruppe zugeschnitten. Einfacher Satzbau, keine komplizierten Formulierungen. Allerdings werden ziemlich häufig englische Wörter verwendet, wahrscheinlich um die Geschichte jugendlich und frisch wirken zu lassen, was mich zwischendurch etwas gestört hat.
Ebenfalls war es ungewohnt, dass die Geschichte einmal aus der Ich-Perspektive von Celia geschrieben wurde und wenn es um Vincent gegangen ist, eine unabhängige Erzählstimme gewählt wurde. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit aber.

Insgesamt ist es ein Buch, das mich recht gut unterhalten hat, zwischendurch allerdings ein wenig langsam vorangegangen ist.
Wer eine Geschichte mit Spionen sucht, die keine Klischees erfüllen, und überraschende Enden liebt, ist hier richtig.

Bewertung vom 07.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

Mord und Urlaubsfeeling

In „Südlich von Porto wartet die Schuld“ von Mariana da Silva, begeben wir uns zum zweiten Mal nach Torreira und ermitteln mit Baptista, Ria und Joāo. Wir begegnen alten Bekannten, neuen Gesichtern und bekommen Fernweh.

Auch in diesem Buch stimmt die Atmosphäre wieder. Sie bringt ein einzigartiges Urlaubsfeeling rüber und sorgt bei mir für Fernweh. Es sind die kleinen Beschreibungen, die Details, die dieses Buch und das Setting ausmachen.
Genauso wie die Protagonisten.
Besonders Mariposa ist mir durch ihre offene und ehrliche Art erneut ans Herz gewachsen. Es bereitet einfach Freude, über sie zu lesen. Doch auch Ria und Baptista sind zwei Protagonisten, die mir gut gefallen und von denen man immer mal wieder eine neue Seite kennenlernt.
Die weiteren Nebenprotagonisten runden das Bild ab und sind authentisch geschrieben.

Generell ist der Schreibstil sehr angenehm und durch die einfach Wortwahl ist es ein Leichtes durch die Seiten zu fliegen. Wie auch schon im ersten Band gibt es hier ebenfalls kurze Worterklärungen über dem jeweiligen Kapitel. Diese Worte sind nicht willkürlich gewählt, sondern passen zu dem Inhalt der folgenden Seiten. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild.

Nichtsdestotrotz hat mir an manchen Stellen die Spannung gefehlt und manche Szenen waren mir zu sprunghaft. Immer wieder wurde der Fokus sehr auf die Dynamik und die Beziehung von Ria und Baptista gelegt, sodass die Spannung nicht aufrechterhalten wurde. Es ist einfach ziemlich viel um den Mordfall und die Ermittlungen herum passiert.
Die Story ist deshalb aber nicht schlecht. Wenn man keine riesen Spannung, sondern nur gute Unterhaltung mit mörderischem Urlaubsfeeling sucht, dann ist man hier richtig.
Gesagt sollte allerdings sein, dass es sich lohnt, den ersten Band vorher zu lesen, denn auf diesen wird immer wieder Bezug genommen.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass ich auch hier nicht enttäuscht wurde und ich mich über weitere Reisen nach Torreira sehr freuen würde.

Bewertung vom 07.05.2024
Funny Story
Henry, Emily

Funny Story


ausgezeichnet

Unerwartete Liebe

Bisher gibt es kein Buch von Emily Henry, das mich enttäuscht hat. So hat mir auch „Funny Story“ sehr gut gefallen.
Es ist ein Buch voller Höhen und Tiefen. Durchzogen von unerwarteten Begegnungen und Protagonisten, die alles andere als perfekt, dafür aber häufig liebenswürdig, sind.

Daphne und Miles sind zwei davon. Sie sind authentisch, haben so ihre Macken und machen Fehler. Obwohl ich zu Beginn so meine Bedenken hatte, wie ich mit ihnen klarkomme, habe ich gelernt sie zu lieben. Man wächst mit ihnen und lernt dazu.
Doch die Nebenprotagonisten gestalten das Buch erst bunt. Durch ihre unterschiedlichen Arten (und des Alters) bilden sie eine Mischung, die unvergleichlich ist und dafür sorgen, dass diese Geschichte wirklich eine kleine „Funny Story“ ist.
Dazu kommt der typische Schreibstil von Emily Henry. Der, bei dem sie immer wieder kleinere Botschaften zwischen den Zeilen versteckt und der sich einfach gut lesen lässt. Die Gefühle und Emotionen werden authentisch dargestellt und man findet immer wieder ohne Probleme in die Geschichte. Mithilfe von Daphne’s Perspektive bekommt man gute Eindrücke in die Beziehungen und Dynamiken der einzelnen Protagonisten. Vielleicht wären ein bis zwei Kapitel aus der Sicht von Miles ganz schön gewesen, aber darüber kann ich hinwegsehen.

Vom Cover bis zur Danksagung bildet dieses Buch einfach ein absolut harmonisches Gesamtbild. Besonders die Details auf dem Cover sind ein Highlight, sie spiegeln so manche Sachen aus der Geschichte wider, die mich Schmunzeln lassen.
Es war einfach, das richtige Buch zur richtigen Zeit. Und ist deshalb eine Empfehlung für alle, die Rom-Coms lieben und keine Probleme damit haben, sich auf fehlerhafte Protagonisten einzulassen.

Ich kann es kaum erwarten, wieder etwas von Emily Henry zu lesen!

Bewertung vom 03.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


sehr gut

Sehr historisch

Mit „Der Vertraute“ wagt sich Leigh Bardugo in neue Gegenden vor. Vor einem historischen Setting treffen wir auf Magie und kleine Wunder, sowie Protagonisten, die auf jeder Seite etwas Neues offenbaren könnten.

Luzia wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Küchenmädchen, doch dieser Eindruck wird schnell verschwinden. Sie ist taff und immer wieder undurchsichtig. Sie weiß, wie sie sich bestimmten Menschen gegenüber verhalten muss und ist doch unberechenbar. Als Hauptprotagonistin sorgt sie definitiv für Spannung.
Doch auch Antonio Pérez und Santángel sind zwei interessante Protagonisten, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Besonders Santángel wurde für mich von Seite zu Seite immer interessanter.
Neben diesen dreien gibt es natürlich noch genügend Nebenprotagonisten, die die Geschichte etwas abwechslungsreicher gestalten und oft ebenfalls etwas Undurchdringliches an sich haben.
Das Problem an den ganzen Protagonisten? Ich habe so meine Zeit gebraucht, bis ich raus hatte, wer was mit wem zu tun hat und wie genau alle zusammenhängen. So war der Start in das Buch doch sehr holprig.
Dazu kommt der doch eher langsame Beginn, der sich etwas gezogen hat, obwohl es spannend war in eine neue Welt einzutauchen, denn gerade das Setting und die Atmosphäre spielen hier eine übergeordnete Rolle.
Dies führt dazu, dass die Liebesgeschichte in den Hintergrund rückt und der Fokus auf anderen Dingen liegt, wie etwa der Politik oder der Inquisition. Romantasy darf man hier keinesfalls erwarten.

Der Schreibstil von Leigh Bardugo ist auch hier wieder einzigartig. Sie bringt das historische Setting hervorragend in die Geschichte ein und kreiert mit ihrer recht schlichten Wortwahl eine einzigartige Atmosphäre, die ich so noch nicht erlebt habe.
Trotzdem ist es mir zwischendurch ein wenig zu historisch und langatmig gewesen. Erst ab dem zweiten Drittel nimmt die Geschichte richtig an fahrt auf, aber das Dranbleiben lohnt sich, wenn man historisches Fantasy mag.

Fest steht, dass man von Intrigen über Geheimnisse, bis hin zur Liebe und Vertrauen alles in diesem Buch findet. Wer meint es gut mit dir und wer will dich tot sehen? Auf jeder dieser Seiten kann man eine gute oder böse Überraschung erleben.
Mich konnte das Buch zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, ist aber dennoch eine Empfehlung, für alle, die historisches Fantasy mögen und denen die Atmosphäre eines Buches am Herzen liegt.

Bewertung vom 01.05.2024
Never tempt your Boss
Saxx, Sarah

Never tempt your Boss


sehr gut

Was passiert, wenn man sich in zwei Männer gleichzeitig verliebt? Und was ist, wenn einer von beiden ein Geheimnis hat, das die gesamte Gefühlswelt auf den Kopf stellen kann? In „Never tempt your boss“ von Sarah Saxx begleiten wir Sarina, Cameron und Lennox auf eine spannende, sehr heiße und gefühlvolle Reise. Eins soll dabei gesagt sein: Diese Story hält die eine oder andere Überraschung bereit.

Wie zu Beginn bei Band sechs befindet sich auch hier ein Personenverzeichnis, das sehr hilfreich ist um alle Protagonisten und ihr Rolle nochmal vor Augen zu haben. So kann man zur Not auch immer wieder Zurückblättern, falls Fragen aufkommen.

Mit Sarina finden wir eine starke Protagonisten vor, die es schafft offen zu kommunizieren und zu ihren Handlungen zu stehen. Sie weiß was sie will, egal ob im Job oder in der Liebe und das merkt man. Durch die Kapitel aus ihrer Sicht bekommt man zudem einen guten Eindruck in ihre Gefühlswelt. Das Gleiche gilt bei Cameron und Lennox. Es macht einfach super viel aus, Kapitel aus den drei Sichten zu haben. Man hat einfach die Möglichkeit tiefer in ihre Beziehung einzutauchen und zu verstehen, was bei der jeweiligen Person gerade passiert.

Ebenfalls gefallen mir auch hier die Nebenprotagonisten sehr gut. Zwar gibt es einen, der sich mit der Zeit sehr unsympathisch gemacht hat, aber auch das passt einfach in die Geschichte. Der Großteil von ihnen hat mir aber sehr viel Freude beim Lesen bereitet.

Doch auch der Schreibstil hat mir Freude bereitet. Locker und leicht, ohne die Gefühle und Emotionen außer acht zu lassen, führt er durch die Geschichte und lässt sie über weite Strecken sehr authentisch wirken.

Nichtsdestotrotz ging es mir an manchen Stellen doch zu schnell voran. Hier und da hätte ich mir gewünscht, dass sich mehr Zeit gelassen und weniger Hektik verreitet wird. Dies ändert nichts daran, dass gewisse Szenen sehr gut ausgearbeitet wurden und ein harmonisches Gesamtbild entsteht.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass mir auch dieser Band gut gefallen hat und die Vielfalt der Liebe und Identität super dargestellt wird. Wer also auf der Suche nach einer Geschichte ist, die sich gut lesen lässt und offen für Neues ist, der ist bei „Never tempt your boss“ richtig.

Bewertung vom 14.04.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


sehr gut

Mehr als Liebe

„Weil ich an dich glaube“ von Rebecca Yarros ist mehr als nur eine Geschichte, in der es um die Liebe geht.
Es geht darum, die Freiheit zu haben, Entscheidungen zu treffen und sich selbst zum Besseren zu ändern.
Die Geschichte von Camden und Willow hat mich mitgenommen und immer wieder überrascht. Mal positiv, mal negativ.

Mit Camden findet man einen Protagonisten vor, der von seiner Vergangenheit geprägt wird und es bei seiner Rückkehr nach Alba alles andere als einfach hat.
Er ist ein Mann, den viele falsch einschätzen und den man erst mit der Zeit so richtig kennenlernt. Durch die Kapitel aus seiner Sicht wird aber ein tiefer Einblick in seine Gefühlswelt gewährt, der mich nicht kaltgelassen hat.
Ich habe bewundert, wie stark er ist und wie sehr er sich für die Menschen, die ihm nahe stehen einsetzt, egal wie schlecht sie ihn behandeln.
Durch die Wortwahl und Sprache von Rebecca Yarros ist es ein leichtes durch die Seiten zu fliegen und Camden im Laufe der Geschichte immer näherzukommen.
Oftmals hat sie sehr viel Gefühl in den Schreibstil gelegt, der mich nicht losgelassen hat. So wie Willow, die das perfekte Gegenstück für Camden zu sein scheint und sich weder von ihm, noch von allen anderen davon abhalten lässt, zu ihm zu stehen. Ihr Durchsetzungsvermögen ist sehr ausgeprägt und auch ihre Handlungen sind zum Großteil sehr nachvollziehbar.
Und doch sind es die Nebenprotagonisten, die dieses Buch zu etwas Besonderem gemacht haben. Sie sind so unterschiedlich, legen so unterschiedliche Charakterzüge an den Tag, dass es nicht langweilig wird. Sie machen die Geschichte, in gewisser Hinsicht, bunter.
Was allerdings nicht davon ablenkt, dass sie auch zu Überraschungen und Szenen geführt haben, die – für mich – nicht immer passend waren und bei denen ich nur den Kopf schütteln konnte, weil ich keine Worte für das Geschehen hatte.
Dazu kommt, dass sich das Erzählte zwischendurch repetitiv angefühlt hat. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass ich manche Dinge schon des Öfteren gelesen habe. An diesen Stellen hätte man gut und gerne etwas anderes einbauen oder eine andere Wortwahl treffen können.

Dennoch hat mich besonders das Ende mitgerissen. Die Stränge aus der Vergangenheit sind zusammengekommen und es hat sich ein rundes Bild ergeben, das mich kurz sprachlos zurückgelassen hat.
Generell ist die Thematik um Camdens Vater alles andere als einfach, zeigt aber auch, wie fragil das Leben und wir Menschen sind.

Insgesamt ist „Weil ich an dich glaube“ ein Buch, das tiefer geht, als man zuerst vermutet. Auf vielen Ebenen hat es mich zum Nachdenken gebracht.
Vieles passt einfach zusammen, wie die Protagonisten und das Setting, das mich abholen konnte. Alba als Kleinstadt in den Bergen Colorados hat einfach die perfekte Umgebung für diese Geschichte gebildet.

Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass es zwar immer wieder Szenen gab, die nicht in die Geschichte gepasst haben und der Schreibstil, bzw. die Übersetzung, an manchen Stellen holprig war, mich das Gesamtbild aber definitiv abholen konnte.
Es ist eine Empfehlung für die Menschen, die etwas mehr als eine normale Lovestory haben wollen und diejenigen, die noch nicht wissen, wie wertvoll es ist, die Freiheit zu haben, Entscheidungen treffen zu können.