Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jule

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 07.03.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

3,5 von 5

"Achtzehnter Stock" von Sara Gmuer ist ein Buch, das mich erst ab der zweiten Hälfte so einigermaßen in seinen Bann gezogen hat. Das lag zum Teil auch an den Protagonisten, die wir begleiten. Aus der Sicht von Wanda erfahren wir, wie das Leben im Achtzehnten Stock eines Plattenbaus abläuft und wo sich das Glück finden lässt.

Für mich war es schwierig sich in der Geschichte zurechtzufinden. Dis lag vielleicht auch daran, dass alles aus der Sicht von Wanda geschildert wird und ich sie besonders zu Beginn super unsympathisch fand. Dazu ging es zwar oft um ihre Tochter Karlie, diese ist aber nie wirklich zu Wort gekommen und ihre Gefühle haben erst gegen Ende des Buches wirklich eine Rolle gespielt.
So blieb ich die gesamte Zeit etwas auf Distanz. Der Schreibstil ist dagegen rau, ehrlich, nah am Geschehen und nimmt zudem immer mehr an Fahrt auf, je länger die Geschichte dauert. So macht es auch von Zeit zu Zeit mehr Spaß, der Geschichte zu folgen.

Dennoch fehlte mir an gewissen Stellen die Tiefe. Alles ist sehr schnelllebig und zwischendurch bekam ich das Gefühl, dass Ideen nicht zu Ende gebracht wurden. Genug gute Ansätze sind vorhanden und wenn man zwischen den Zeilen liest, dann nimmt die Geschichte einen doch mehr mit als man denkt. Die Geschichte ist keinesfalls leicht, sondern hart. Ein Protagonist, der mir sympathisch gewesen wäre, hätte das Lesen angenehmer gemacht. So war, wie gesagt, besonders die erste Hälfte der Geschichte eine Herausforderung für mich.

Alles in allem hat Sara Gmuer es aber geschafft eine Geschichte zu schreiben, die im Kopf hängen bleibt und zum Nachdenken anregt. Es ist eine Empfehlung für alle, die sich mal in eine etwas andere Geschichte wagen und das Glück im Achtzehnten Stock finden wollen.

Bewertung vom 07.03.2025
Klapper
Prödel, Kurt

Klapper


sehr gut

4,25 von 5

"Klapper" von Kurt Prödel ist ein Buch, das mich positiv überrascht hat. Es ist so ehrlich, rau und eindringlich geschrieben, dass es noch lange im Kopf hängen bleibt. Wir begegnen Klapper und Bär, die zumindest vom Äußeren her nicht unterschiedlicher sein können. Im Laufe des Buches lässt sich dann doch die ein oder andere Gemeinsamkeit feststellen. Nur was ist passiert, dass Bär seit 4891 Tagen nicht mehr online war? Das erfahren wir ebenfalls und es kommt überraschend.

Beeinflusst durch den Schreibstil, der durch eine einfache Wortwahl und kurze Sätze überzeugt, bekommt die Geschichte von Klapper und Bär ein authentisches Flair. Durch die Erwähnung von einem IKEA-Wellenspiegel und Zitronenkrümeleistee fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Es fühlt sich so an, als wäre man im Jahr 2011 unterwegs und nicht schon in 2025. Zwar mag sich die Geschichte an manchen Stellen etwas repetitiv anfühlen, so wird nur das Leben von Klapper und Bär widergespiegelt. Und so wie das Leben nun mal ist, kann es nicht immer spannend sein. Dennoch ist die Geschichte Abwechslungsreich und es kommen immer wieder neue Aspekte hinzu.

Mit den Protagonisten dagegen bin ich nicht immer warm geworden. So sind mir die Familien der Beiden doch eher unsympathisch gewesen, sodass ebenfalls häufig eine gewisse Distanz vorhanden war. Klapper und Bär dagegen hat man auf tieferen Ebenen kennengelernt. Besonders von Klapper hat man immer wieder mal andere Seiten gesehen und auch wenn seine Emotionen für mich manchmal nicht nachvollziehbar waren, so konnte ich ihn doch zum Großteil verstehen. Bei Bär dagegen ist es etwas anderes: Man sieht Ausschnitte aus ihrem Leben und kann sich in gewisser Hinsicht in sie hineinversetzen. Trotzdem werden ihre tiefgehenden Gefühle nie explizit erwähnt. Das fehlt dem Buch auch nicht, aber an manchen Stellen wäre es irgendwie schön gewesen.

Im Großen und Ganzen ist die Geschichte wirklich ehrlich und rau. Es wird nichts beschönigt und alles geschildert, wie es ist. Dazu gehört auch ein hartes Ende. Ein Ende, das man vielleicht nicht erwartet hat, aber einen super Abschluss der Geschichte bildet.
So kann ich die Geschichte nur allen empfehlen, die auch mal was anderes als Wohlfühl-Geschichten lesen wollen. Diese Geschichte ist eine Erinnerung daran, dass hinter jeder Fassade ein Mensch mit Gefühlen steckt und dass man das Leben genießen soll, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

Bewertung vom 24.02.2025
Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1
Savas, Anna

Beneath Broken Skies / London is Lonely Bd.1


sehr gut

"Beneath broken skies" von Anna Savas ist ein Buch, das eine emotionale Achterbahnfahrt bereithält. Maddie und Wes begleiten wir durch alle möglichen Höhen und Tiefen und erleben ihr erstes Zusammentreffen seit sechs Jahren. In einem Setting voll mit Büchern, mitten im Herzen von London ergibt sich eine Geschichte, die schlussendlich die ein oder andere Frage unbeantwortet lässt.

Der Schreibstil von Anna Savas ist wirklich angenehm und die Emotionen und Gefühle werden gut widergespiegelt, so dass man eine gewisse Nähe zu den Protagonisten aufbauen kann. Durch die wechselnden Perspektiven wird das Ganze noch etwas intensiver. Besonders Maddie lernt man dadurch genauer kennen. Wir erfahren ihre Ängste, ihre familiäre Vergangenheit und wieso sie Bücher so liebt.
Wes dagegen ist besonders zu Beginn des Buches sehr verschlossen und über ihn und seine Familienverhältnisse erfährt man erst im Laufe der Zeit immer mehr. Besonders die Beziehung zu seinem Bruder Adam wirft brisante Fragen auf und lässt sich auch am Ende des Buches nur schwierig erklären.

Die Kommunikation zwischen Wes und Maddie dagegen lässt sich eigentlich nur als „Misscommunication“ beschreiben, denn richtig miteinander kommuniziert haben beide nicht. Und ich bin wirklich kein Fan davon. Viele Dinge hätten sich viel entspannter klären lassen, wenn beide einfach miteinander gesprochen hätten. Auch die spicy Szenen waren meiner Ansicht nach, nicht immer nötig. Ebenfalls hatte ich zwischendurch das Gefühl, dass manche Ideen aufgegriffen, aber nicht richtig zu Ende gedacht wurden. So blieb ein wenig Potenzial auf der Strecke. Auch habe ich mir erhofft, dass meine Fragen beantwortet werden – dies ist leider nur zum Teil geschehen.
Trotz dieser Dinge hatte ich dennoch eine gute Zeit beim Lesen und bin immer tiefer in die Verlagswelt abgetaucht. Hier kann man durchaus noch das ein oder andere lernen und die kleinen Eastereggs wurden gut in die Geschichte eingearbeitet.

Schlussendlich habe ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr von dieser Geschichte und diesem Buch erhofft, gerade weil es zwischendurch seine Längen hatte und am Ende alles auf einmal kam. Band zwei werde ich dennoch lesen, denn die Geschichte war keinesfalls schlecht und es gibt ein paar Dinge, die ich unbedingt wissen muss!
Es ist eine Empfehlung für alle, die sich nicht an Misscommunication stören und eine Geschichten mit Verlagssetting lieben.

Bewertung vom 05.02.2025
Verlassen / Mörderisches Island Bd.4
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4


sehr gut

Dunkle Familiengeheimnisse

4,5 von 5

"Verlassen" von Eva Björg Ægisdóttir ist das Prequel zu ihren anderen drei Büchern, in denen man die Kommissarin Elma begleitet. Deshalb spielt dieses Buch in der Zeit, kurz bevor Elma zurück nach Akranes kehrt. Dieser Band fokussiert sich dafür auf die Familie Snæberg, die in einem Hotel zusammenfindet, um ein Familienfest zu feiern. Nach und nach kommen allerding immer mehr dunkle Geheimnisse ans Licht und fast jeder scheint etwas zu verbergen.

Wieder mal ist zu sagen, dass die Autorin eine Meisterin der psychologischen Spannung ist. Sie lässt Hinweise in die Geschichte einfließen, die man nicht direkt wahrnimmt und doch ergibt sich am Ende ein logisches, unvorhersehbares Bild. Man wird auf falsche Fährten gelockt. Man denkt, man kennt den Täter oder die Täterin. Aber schlussendlich weiß man nichts und doch vieles.
Durch den Schreibstil, der so intensiv und phasenweise eindringlich ist, wird man als Leser*in noch tiefer in die Geschichte hineingezogen. Dazu kommt, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, sodass es zu Beginn etwas unübersichtlich werden kann – gerade, was die ganzen Familienverhältnisse angeht – man dennoch das Gefühl bekommt, ein Teil dieser Feier zu sein. Man lernt die Protagonisten auf einer ganz anderen Ebene kennen und bekommt Einblicke in ihre dunklen Seiten.
Dieses Buch zeigt einfach, dass es keine Brutalität oder viel Blut braucht, um spannend zu sein. Manchmal reicht schon eine Familie und die richtigen Verbindungen aus.

Allerdings gab es besonders am Anfang immer wieder Phasen, in denen es etwas überfordernd war mit den ganzen Protagonisten und ihren Verhältnissen. Da musste ich das ein oder andere Mal wieder zum Stammbaum, ganz vorne im Buch, blättern. Zudem beschlich mich das Gefühl, dass manche Dinge etwas repetitiv waren. Dieses Gefühl hielt allerdings nie wirklich lange an, denn irgendwann ist man so im Geschehen drin, dass sich alle Fäden langsam zusammenfinden und man an nichts anderes mehr denken kann.

Alles in allem konnte mich auch dieses Buch von Eva Björg Ægisdóttir wieder überzeugen. Durch die raue Landschaft Islands, das unbeständige Wetter und eine Familie die alles andere als perfekt ist, ergibt sich ein Krimi, der nur schwer mit anderen Büchern dieser Art zu vergleichen ist. Eine Empfehlung für alle, die vor psychologischer Raffinesse nicht zurückscheuen.

Bewertung vom 16.01.2025
A Bookboyfriend for Christmas
Miles, Freya

A Bookboyfriend for Christmas


weniger gut

An der Oberfläche gekratzt

„A Bookboyfriend for Christmas“ von Freya Miles ist ein Buch, von dem ich mehr erwartet habe. Tiefere Gefühle, mehr Humor. Irgendwie wurde immer nur an der Oberfläche gekratzt – insbesondere bei den Protagonisten.

Doch gab es auch positive Dinge: Der Schreibstil zum Beispiel ist wirklich sehr angenehm, durch einfachen Satzbau und unkomplizierte Wortwahl. Zwar wurden mir viele englische Begriffe und der Begriff „Bookboyfriend“ quasi zu inflationär verwendet, dennoch habe ich mich irgendwann daran gewöhnt.
Auch das Setting mit dem eingeschneiten Buchladen und der gemütlichen Atmosphäre hat mir gefallen. Doch wirkten viele Dinge und Geschehnisse sehr konstruiert und waren eher unpassend. Wegen möglichen Spoilern möchte ich diese nicht nennen.

Mia war mir als Protagonisten zu Beginn recht sympathisch und man hat einen wirklich guten ersten Eindruck von ihr bekommen. Leider blieb es auch dabei und tiefere Gefühle waren kaum spürbar. Dafür hat sie gefühlt nur an Sex gedacht als feststand, dass Nick für eine geraume Zeit bei ihr im Buchladen bleiben würde, und das war definitiv zu viel. Mehr Emotionen und tiefere Gefühle wären definitiv angebrachter gewesen, gerade auch, weil Nick super viel Potenzial für eine starke Entwicklung hatte. Dieses wurde aber nicht aufgegriffen.

Insgesamt muss ich leider sagen, dass mir von dieser Geschichte recht wenig im Gedächtnis bleibt du sie für mich zu schnelllebig und an manchen Stellen zu undurchdacht war. Schlussendlich kann ich nur festhalten, dass man dieses Buch lesen kann, aber definitiv nicht muss und keine allzu hohen Erwartungen haben sollte.

Bewertung vom 16.01.2025
Hug me, Mr. Grinch (eBook, ePUB)
Lemon, Amelia; Snow, Allyson

Hug me, Mr. Grinch (eBook, ePUB)


sehr gut

Voller Überraschungen

„Hug me Mr. Grinch“ von Amelia Lemon ist ein Buch, das die eine oder andere Überraschung bereithält. Man begegnet Charakteren, die auf den ersten Blick vielleicht etwas oberflächlich erscheinen, doch immer mehr Tiefen offenbaren. Es entwickeln sich Freundschaften, die man nicht erwartet hat und am Ende entsteht doch etwas recht besonders.

Es muss gesagt sein, dass für diese Geschichte mit der Weihnachtszeit und New York das perfekte Setting gewählt wurde. Dieses schnelllebige in Verbindung mit dem gemütlichen der Weihnachtszeit hat einfach sehr gut harmoniert. Ebenfalls ist der Schreibstil sehr angenehm, was besonders durch die einfache Sprachwahl beeinflusst wurde. Wenn man einmal in der Geschichte drin ist, dann kommt man nicht so schnell wieder raus.
Dennoch hat sich die Geschichte an manchen Stellen etwas gezogen und hat repetitiv gewirkt. Verwundert hat mich dies allerdings nicht, da die Geschichte wirklich ziemlich schnell an Tempo gewinnt und ich mich schon nach wenigen Seiten gefragt habe, was denn jetzt noch alles passieren soll. Aber ja, es passiert trotz mancher Phasen definitiv noch genug.

Genug passiert auch zwischen Connor und Rachel, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Er Anwalt, sie professionelle Kuschlerin – und das finde ich mega. Denn Rachel sticht aus der Masse heraus und es war irgendwie super interessant mal darüber etwas zu lesen. Abweichend davon hat man im Verlaufe der Geschichte immer weiter gemerkt, wie sie ihre Emotionen etwas rauslassen. Die Kommunikation auf der anderen Seite, war dann zwischendurch doch eher Mangelware.

Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte gut gefallen, weil es die ein oder andere Überraschung gab, manche Dinge aber auch vorhersehbar waren. Alles in allem ist es eine tolle Geschichte für zwischendurch.

Bewertung vom 16.01.2025
Fake Dates and Fireworks
Groh, Kyra

Fake Dates and Fireworks


ausgezeichnet

Knisternde Gefühle

„Fake Dates and Fireworks“ von Kyra Groh ist ein Buch, mit mehr Tiefgang als erwartet. Es macht Mut zu seinen Gefühlen zu stehen und nicht immer die Fehler bei sich selbst zu suchen. Nicht immer die Schuld auf sich selbst zu schieben. Und vor allem zeigt es, dass man anderen Menschen Vertrauen schenken darf.

Mit Becca treffen wir auf eine Protagonistin, die mitten im Leben steht und mehr als glücklich in ihrem Beruf ist. Ihre Gefühle besonders gegenüber Nils werden auf den ersten Seiten mit den Rückblicken besonders gut hervorgehoben. So bekommt man einen guten Überblick darüber, was zwischen den beiden bereits war und wie sie miteinander umgegangen sind. Mit der Zeit erfährt man dann, dass diese Beziehung oder Freundschaft, die die beiden haben nicht wirklich gesund ist und sie insbesondere Becca nicht guttut.
Im Gegensatz zu Nils steht Raphael, der Onkel von Henry – einem Jungen aus dem Kindergarten in dem Becca arbeitet. Raphael mag zwar verschlossen wirken, doch auch über ihn erfährt man mit der Zeit mehr und es ist spürbar, dass er Becca mag. Seine Emotionen und Gefühle werden vielleicht nicht immer deutlich, dennoch sind er und seine Handlungen in vielen Fällen greifbar.

Auch der Schreibstil trägt dazu bei, dass die Geschichte zum größten Teil authentisch rüberkommt, und man sich in Becca wiederfinden kann. Denn wie Becca kann es vielen Menschen gehen. Sie ist bei weitem nicht perfekt, aber wer ist das schon? In dieser Geschichte wird aber auch gezeigt, dass man nicht perfekt sein muss, und dass es immer einen Menschen geben wird, der einen so liebt, wie man ist.
Deshalb ist es auch gut, dass die Beschreibungen der Umgebung etwas in den Hintergrund rücken und dafür an den passenden Stellen zum Einsatz kommen. So bleibt der Fokus auf den wichtigeren Dingen der Geschichte.

Was ich an diesem Buch noch geliebt habe, waren die Nebenprotagonisten. Beccas Bruder und sein Freund haben die Geschichte immer wieder aufgelockert und dafür gesorgt, dass ein wenig Humor ebenfalls den Weg in die Handlung findet. So ist die Geschichte keinesfalls immer mit harten Themen belastet, sondern sorgt auch immer wieder für ein Schmunzeln.

Insgesamt wurde hier einfach eine gute Mischung gefunden. Vielleicht hat diese Buch ein zwei kleinere Schwächen, aber diese haben mir nicht wirklich etwas ausgemacht, denn die Geschichte von Becca sowie die Widmung ganz vorne im Buch werde ich nicht so schnell vergessen.

Bewertung vom 16.01.2025
We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1
Faizal, Hafsah

We hunt the Flame / Die Reiche von Arawiya Bd.1


ausgezeichnet

Eine fremde Welt

4,5 von 5

"We hunt the flame" von Hafsah Faizal ist ein Buch, das uns in eine unbekannte und ferne Welt bringt. Nach Arawiya. Einem Land in dem es so magisch und doch so mörderisch zugehen kann. Finalisiert durch Detailreichtum und Kulturen sowie Bräuchen, wird das Setting und die gesamte Geschichte lebendig.

Der Schreibstil ist eben sehr detailreich und zeigt auch die Protagonisten von jeder erdenklichen Seite, sodass die Handlung bzw. die Spannung vielleicht etwas zu kurz kommt, dies aber für mich nichts ausgemacht hat. Ebenfalls befindet sich am Ende des Buches ein Glossar, das umfassend alle arabischen Fremdwörter erklärt. So hilft es besonders zu beginn um alles zu verstehen. Mit der Zeit lassen sich die Bedeutungen der Wörter allerdings gut aus dem Kontext ableiten.
Die Geschichte ist so einfach, und doch so voller Tiefe und Gefühle, die mit der Zeit immer mehr zum Leben erwachen.

So auch die Protagonisten, über die man von Seite zu Seite immer mehr erfährt. Zafira als Jägerin ist die starke weibliche Protagonisten, die man sonst häufig vermisst. Sie gibt nicht einfach auf und würde alles für ihre Familie tun. Im Gegensatz dazu der Prinz des Todes oder einfach Nasir, der auf den ersten Blick ein ganz anderes Bild abgibt als Zafira. Beide zusammen zu erleben ist einfach aufregend. Zu lesen wie sie aufgewachsen sind und was sie erlebt haben, lässt sie lebendiger denn je wirken.

Dennoch hat mir zwischen den wunderbaren Beschreibungen und den vielen tollen Protagonisten etwas die Spannung gefehlt. Hier und da hätte es gerne mal eine Steigerung geben dürfen. So bleibt allerdings auch noch vieles zu klären - in einem zweiten Band, den ich definitiv lesen werde.

Dieses Buch ist definitiv eine Empfehlung für alle, die keine Angst vor Slowburn haben und Schreibstile lieben, die sehr detailreich und bildlich sind.

Bewertung vom 01.01.2025
Hunting Angel
Wonda, J. S.

Hunting Angel


sehr gut

Wie auch schon in Band Eins reisen wir sehr viel mit Eden und Ly um die Welt. Auch in diesem Band werden wir Zeugen brutaler Machenschaften und erleben, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiterentwickelt.

Auch hier ist der Schreibstil wieder sehr angenehm und er lässt die Geschichte kurzweilig werden. Zwar war mir die Handlung an manchen Stellen zu sprunghaft, dennoch habe ich mich gut zurechtgefunden. Eden hat mir von ihrer Art wieder sehr gut gefallen. Man merkt, dass sie sich entwickelt, auch wenn sie sich manchmal etwas zu schnell allem hingegeben hat. Irgendwann stellt man sich dann wirklich die Frage, ob sie ein Engel ist. Oder hat sie doch etwas zu verbergen?
Ebenfalls ist es schön, dass nicht nur Ly und Eden die Story beherrschen, sondern auch die anderen Protagonisten zu Wort kommen.

Spicy Szenen gibt es natürlich wieder, diese beherrschen allerdings nicht das Buch. Dafür liegt der Crime / Suspense Anteil etwas höher, was der Story gut tut. Zwar hat man an gewissen Stellen das Gefühl, dass man auf der Stelle tritt, dies wird aber besonders durch die letzten Seiten und das Ende zunichte gemacht. Denn das Ende hat mich wirklich sprachlos und voller Fragen hinterlassen.
Wem also Band Eins schon gut gefallen hat, dem wird auch die Fortsetzung über weite Strecken gut gefallen.

Bewertung vom 28.12.2024
Magical Winter Nights
Neubauer, Franka;Groh, Kyra;Neumeier, Marina

Magical Winter Nights


sehr gut

3,5 von 5

In "Magical Winter Nights" lesen wir fünf Geschichten, die während der Weihnachtszeit spielen. Begegnen alten Bekannten und finden in manchen Protagonisten neue Freunde. Dabei sei gesagt, dass die Geschichten keine Weihnachtsgeschichten, sondern wirklich eher winterliche Geschichten sind. Wenn man sich aber darauf einlässt, hat man definitiv eine gute Zeit.

Alle Schreibstile der Autorinnen sind sehr angenehm, sodass man durch die Seiten fliegen kann. Emotionen und Gefühle der einzelnen Protagonisten werden zu einem großen Teil sehr authentisch widergespiegelt. Wobei ich sagen muss, dass mir die Geschichte von Marina Neumeier am besten gefallen hat. Ohne Vorwissen habe ich direkt in die Geschichte gefunden und es kamen wirklich weihnachtliche Gefühle auf. Bei den anderen Geschichten kann es dann doch eher von Vorteil sein, wenn man schon etwas von der jeweiligen Autorin gelesen hat. Deshalb mochte ich auch die Kurzgeschichte von Kyra Groh sehr gerne, eben weil ich die Protagonisten kannte. Ob es mir auch so ergangen wäre, wenn ich die Protagonisten noch nicht gekannt hätte, wage ich zu bezweifeln.

Leider gibt es eine Geschichte, die für mich ein bisschen aus dem Raster fällt und mit ihrem Ende die winterliche und positive Stimmung zunichte macht: "Before the Stars Break". Mit dieser Kurzgeschichte bin ich über das gesamte Buch hinweg nicht warm geworden und leider hat das Ende einen negativen Nachgeschmack hinterlassen.

Im Großen und Ganzen war es dennoch toll in die verschiedenen Welten abzutauchen, und in jeder Kurzgeschichte etwas ganz anderes zu erleben. Durch manche Geschichten bekommt man wirklich Lust, die Hauptreihen der Autorinnen zu lesen, wenn man es noch nicht getan hat. Wer sich also unter eine Decke kuscheln und gemütliche Stunden erleben möchte, dabei aber auch nicht zu hohe Erwartungen hat, ist hier richtig.