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FrauLustig

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2024
Jimmy und der Club der dicken Brummer
Rosslow, Barbara

Jimmy und der Club der dicken Brummer


ausgezeichnet

Der Bienenstock ist in heller Aufregung. Statt einer zarten Prinzessin ist aus der königlichen Wabe eine pelzige Drohne geschlüpft. Er wird auf den Namen Jimmy getauft. Doch welche Aufgabe kann Jimmy im Bienenstock bloß übernehmen? Er scheint für alles zu groß oder zu ungeschickt zu sein. Überhaupt sieht er ganz anders aus, als die anderen Bienen. Das bemerken auch seine Mitschüler in der Bienenschule und hänseln ihn. Nur gut, dass er auch Freunde hat die zu ihm halten…
„Jimmy und der Club der dicken Brummer“ ist ein herzliches Vorleseabenteuer für Kinder ab 5. Jahren. Für den Leser ist eigentlich recht schnell klar, dass Jimmy keine Biene ist - für alle anderen Bienen im Bienenstock jedoch nicht. Jimmy wird sofort zum Außenseiter, aber dennoch gibt es einige Bienen, die zu ihm stehen und ihn unterstützen. So findet er doch noch die ideale Aufgabe im Bienenstock und viele neue Freunde.
Neben der unterhaltsamen Handlung lernen wir auch einige interessante Dinge über Bienen wie z.B., dass männliche Bienen keinen Stachel haben. Auch lernen wir die Feinde der Bienen – die Wespen – kennen. Jimmy muss sich gleich mehrfach gegen die Wespen-Gang beweisen und findet dabei noch seine wahre Herkunft heraus: Er ist gar keine Biene – sondern eine Hummel. Toll finde ich, dass Jimmy am Ende eine große Hummel-Bienen-Familie hat. Was für eine schöne Botschaft.
Der Schreibstil ist sehr harmonisch und Dialoge und Erzählung wechseln sich ausgeglichen ab. Dadurch lässt sich die Geschichte sehr gut und lebendig vorlesen. Zudem finden sich gelegentlich kleine Reime bzw. Lieder, die eine schöne Auflockerung sind.
Die Illustrationen sind wirklich gelungen und teilweise sogar doppelseitig. Trotz der kindlichen Darstellung der Tiere ist der Unterschied zwischen Bienen, Hummeln und Wespen sehr gut zu erkennen.
Insgesamt fanden wir Jimmys Geschichte sehr erfrischend und kurzweilig. Die Kapitel sind alle spannend aufgebaut und daher eignet sich das Buch nach meiner Einschätzung auch perfekt als Gute-Nacht-Lektüre.

Bewertung vom 20.11.2023
Der Weg nach Hause
Nordqvist, Sven

Der Weg nach Hause


ausgezeichnet

Sven Nordqvist in der Kinderbuchszene sicherlich kein Unbekannter mehr. „Pettersson und Findus“ oder „Mama Muh“ sind aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. „Der Weg nach Hause“ ist einerseits unverkennbar aus seiner Hand entstanden, aber fühlt sich ganz anders an, als dass, was wir bisher von ihm kennen.
Das Buch ist aus Ich-Perspektive geschrieben und handelt von einem Jungen, der sichtlich erschöpft, auf einer Wiese am Waldrand einschläft. Zumindest ist das für den erwachsenen Leser sofort offensichtlich – denn nun beginnt eine abenteuerliche Reise für den Jungen. Das Ziel: nach Hause. Der Weg nach Hause ist aber nicht leicht zu finden. Kleine Wichtel führen ihn zu einer alten Frau. Diese gibt ihm den Rat, immer den gelben Weg zu folgen. Doch der gelbe Weg führt ihn nicht geradlinig nach Hause, sondern führt ihn immer weiter in eine Fantasiewelt hinein…
Im Vordergrund stehen für mich hier vor allem die meist ganzseitigen Illustrationen. Diese haben häufig einen wimmelbuchartigen-Chrakter und es gibt unglaublich viel zu entdecken. Süß finde ich, dass manche Wesen aussahen wie die Muklas aus „Pettersson und Findus“.
Die Geschichte ist wirklich abwechslungsreich und abenteuerlich. Der gelbe Weg zieht sich dabei wie ein roter Faden durchs Buch und gibt ihm dabei gleich noch seinen Namen. Die Handlung an sich ist eher im Genre „Fantasy“ einzuordnen, denn der Junge trifft auf Allerhand mystische Wesen wie Trolle, Riesen oder Meerjungfrauen. Der Junge macht auf seinen Weg sowohl positive als auch negative Erfahrungen – soll heißen: Er trifft sehr nette Wesen, die ihm helfen als auch auf böse Charaktere (diese sind aber in der Unterzahl).
Die Texte sind schön geschrieben und lassen sich leichtgängig vorlesen. Aber es sollte jedem bewusst sein, dass hier die Illustrationen klar im Vordergrund stehen und sich zu jeder Seite noch so viel mehr sagen lässt, als dort in Textform ausgedrückt ist. Ich persönlich mag Kinderbücher, die in Ich-Form geschrieben sind nicht so gerne. Ihm finde es beim Vorlesen einfach immer etwas merkwürdig.

Das Ende lässt viel Spielraum für Interpretation – vielleicht sogar etwas zu viel für ein Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahre.

Am Ende zählt doch aber wie es meinen Kindern gefallen hat – und die fanden „Der Weg nach Hause“ super. Mein Sohn hat sich das Buch bereits mehrfach zu Hand genommen und hat sich die Geschichte einfach alleine angeschaut und den Weg des Jungen nachverfolgt. Die Illustrationen wirken eben für sich. Das ist genau der Grund, warum ich auch 5 Sterne vergebe. Denn wenn meine Kinder über die kleinen Schwächen – welche ich sehe – hinwegsehen können und das Buch lieben, dann hat es auch 5 Sterne verdient.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2023
Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft / Ziemlich beste Mäuse Bd.1
Andeck, Mara

Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft / Ziemlich beste Mäuse Bd.1


ausgezeichnet

Gleithörnchen Henry vergeigt die Meisterdieb-Meisterprüfung und verlässt peinlich berührt das Land. Er ist auf der Suche nach einer Chance um seinen Ruf wieder aufzupolieren. Da kommt ihm der Diebstahl eines blauen Diamanten auf Burg Funkelstein gerade recht. Doch die tierischen Bewohner dort sind überaus nett zu ihm. Henry muss sich entscheiden - Held sein oder Halunke?
Der Titel des Buches erinnert mich sofort an einen ähnlich klingenden Film. Die Geschichte an sich hat aber keinerlei Ähnlichkeiten mit dem filmischen Vorbild. Im Vordergrund der Geschichte steht Henry und seine persönliche Entwicklung vom Dieb zu - ja zu was eigentlich? Das weiß Henry bis zum Schluss des Buches selber nicht. Der Gedanke ein Meisterdieb zu sein ist bei ihm so fest verankert, dass er immer wieder zu diesem zurückkehrt. Dabei ist er bei seinen neuen Freunden auf Burg Funkelstein sehr beliebt. Genau dieser innere Konflikt macht einfach unheimlich Spaß beim Lesen. Die Geschichte verläuft nicht gradlinig sondern kommt mit vielen kleinen charmanten Wendungen daher.
Der Schreibstil der Autorin ist als lässig zu bezeichnen. Es wird Einblick in die Gefühlswelt von Henry gewährt und Dialoge werden gut dosiert eingesetzt. Daher ist "Ziemlich beste Mäuse" auch eine tolle Geschichte zum Vorlesen.
Die Illustrationen sind auch wirklich erfrischend und passend eingesetzt. Henry wirkt wie das coole Gleithörnchen und alle Charaktere wirken sehr sympathisch.
Tatsächlich war ich nach Ende des Buches über den Titel etwas verwirrt. Denn die "beste Freundschaft" ist allenfalls am Ende zu erahnen. Da das Buch der Auftakt für eine neue Reihe ist, gehe ich davon aus, dass diese Freundschaft in Folgebänden eine größere Rolle spielen wird.
Insgesamt ist das Buch eine leichte und aufregende Vorlesegeschichte. Schreibstil, Handlung und Illustrationen konnten uns voll überzeugen.

Bewertung vom 16.10.2023
Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
Moser, Annette

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht


ausgezeichnet

"Flitz und Fluse: Gespenster-Training leicht gemacht" ist ein bezauberndes Kinderbuch, das die Fantasie junger Leser ab 4 Jahren beflügelt. Mit einer charmanten Vorlesegeschichte und einer Fülle origineller Illustrationen entführt uns dieses Buch in die faszinierende Welt der kleinen Gespenster Flitz und Fluse.

Flitz und Fluse sind waschechte Gespenster und sie ziehen mit ihren Eltern in ein altes Försterhaus um. Kaum hat die Familie Grausewitz sich dort eingewöhnt kündigt sich auch schon die Tante aus England zu Besuch an - diese ist Direktorin einer Gruselschule und sie möchte testen ob Flitz und Fluse auch so richtig gruselig sein können. Doch Flitz und Fluse finden das Spuken langweilig und gefährlich. Wenn sie die Prüfung nicht bestehen, droht ihnen ein Sommer bei der strengen Tante, die aus ihnen "richtige Gespenster" machen will. Ausgerechnet ein Staubsauger hilft ihnen bei der Lösung des Problems...

Die Autorin, Ute Moser, verzaubert die Leser mit einer fesselnden Erzählweise und einer lebendigen, humorvollen Sprache. Das Zusammenspiel von Familie Grausewitz sorgt für viel Unterhaltung und herzerwärmenden Momenten.

Die Illustrationen fangen die Gefühle, die lustigen Momente und die einzelnen Charaktere perfekt ein und erwecken die Geschichte zum Leben.

Die Handlung ist für Kinder leicht verständlich und besonders der familiäre Zusammenhalt transportiert beim Lesen ein wohliges Gefühl. Die Geschichte lehrt Kinder wichtige Werte wie Zusammenhalt, Kreativität und den Mut, sich ihren Ängsten zu stellen. Gemeinsam kann man einfach vieles schaffen - auch wenn zuerst unmöglich erscheint. Das Setting in einer Gespensterfamilie hat mir hier besonders gut gefallen.

Insgesamt ist es ein herrlich erfrischendes Kinderbuch, das perfekt zum Vorlesen und zum Selberlesen ist. Wir mögen es sehr!

Bewertung vom 06.10.2023
Der war's
Zeh, Juli;Hoven, Elisa

Der war's


ausgezeichnet

Marie kann es nicht glauben. Schon wieder wurde ihr Pausenbrot geklaut. Es ist nicht irgendein Pausenbrot - Nein, Maries Mama macht die besten Pausenbrote überhaupt. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden: Konrad. Immerhin ist er der Einzige, der seine Pause überwiegend im Klassenraum verbringt. Schnell macht es in der Klasse und auch in der ganzen Schule die Runde: Konrad ist ein Dieb. Als dann auch noch vermeintliche Beweise auftreten sind fast alle überzeugt, dass Konrad der Täter sei. Doch manche Kinder haben Zweifel, daher beschließt die Klasse kurzerhand, dass nur ein Gerichtsverfahren für Gerechtigkeit sorgen kann...
Ich musste tatsächlich zweimal hinschauen - ein Kinderbuch von Juli Zeh?! Bisher habe ich ihre Bücher nur als Erwachsene kennen und lieben gelernt. Umso gespannter war ich auf das Buch und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Buch vermag auf leichte Art und Weise in Kindern ein Verständnis von Gerechtigkeit hervorrufen. Die Geschichte um das geklaute Pausenbrot spielt und übertreibt mit Vorurteilen und ist so auch für mich als Erwachsene ein echter Leckerbissen. Zumindest müsste ich an einigen Stellen wirklich schmunzeln.
Die Illustrationen sind passend und aussagekräftig und unterstützen die Geschichte perfekt.
Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut. Ich habe das Buch gleich in einem Rutsch gelesen und mich dabei wirklich gut unterhalten gefühlt. Für Kinder ist die Geschichte sowohl spannend als auch ein guter Einstieg um mehr über die Rechtssprechung zu erfahren. Am Ende des Buches gibt es auch noch einem kleinen Informationsteil zum Thema. Der hat mir auch ausgesprochen gut gefallen und macht das Buch eigentlich zur idealen Lektüre für Schulen.

Insgesamt einfach ein tolles und stimmiges Kinderbuch ab ca. 9 Jahren. Wir waren begeistert und geben direkt 5 Sterne.