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bookish.life.lines
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Offenbach

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 17.06.2022
Die Reise der Sommerfrauen
Morgan, Sarah

Die Reise der Sommerfrauen


ausgezeichnet

Wer mich und meinen Buchgeschmack kennt, weiß dass ich seit vielen Jahren an keiner Neuerscheinung von Sarah Morgan vorbeigekommen bin.
Bei der Autorin und ihren Geschichten stimmt für mich einfach (fast immer) alles. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Bei den Geschichten, die Sarah erzählt, hat man das Gefühl, sie hat sie geradezu aus dem Leben gegriffen und auch ihre Protagonisten sind mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet.

Auch bei diesem Buch war das genau das was ich erwartet hatte. Enttäuscht wurde ich von diesem Buch also nicht. Dennoch muss ich sagen, war es in meinen Augen nicht das stärkste Buch der Autorin. Mir persönlich hat die Geschichte und die Idee der Reise welche Kathleen unternehmen möchte und dafür Martha mit ins Boot holt gut gefallen. Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass da noch so viel zu erzählen gewesen wäre um allen drei Frauen und ihrer unterschiedlichen Lebensläufen bisher gerecht zu werden. So hatte ich für mich einfach das Gefühl von jeder dieser Frauen nur einen Teil zu erfahren, weil sie ja nun auch mal die Zeit nicht gemeinsam verbringen sondern Liza getrennt von Kathleen und Martha die Zeit in Kathleens Cottage verbringt. Das Cottage und vor allem das Setting von Cornwall haben es mir aber besonders angetan. Und auch das Setting der Route66 konnte mich durchaus begeistern, würde ich sie doch so gerne selbst mal entlang fahren.

Das Ende kam für mich dann leider auch wirklich viel zu schnell, was nun sicher auch daran liegen mag, dass sich die Bücher eben einfach so schön „weglesen“ lassen. Ich glaube diese Geschichte hätte für mich niemals enden sollen und ich hätte sie dennoch gelesen, da ich diese drei Frauen so ins Herz geschlossen habe, dass ich mir einfach noch mehr von ihnen gewünscht hatte.

Fazit:
Ein wirklich toller sommerlicher Roman über Freundschaften, Liebe und zweite Chancen.

Bewertung vom 30.03.2022
Gemeinsam ist man besser dran
Deloy, Sylvia

Gemeinsam ist man besser dran


ausgezeichnet

Ich hatte von der Autorin, bis ich dieses Buch entdeckt habe, noch nichts gelesen und habe mich somit auf absolut neues Terrain begeben. 
Angesprochen hatte mich hier vor allem das farbenfrohe Cover welches ausgezeichnet zu dem Klappentext passte. Auch der Klappentext klang für mich richtig gut und somit wurde ich sehr neugierig.
Leider konnte mich das Buch dann aber doch nicht so gut unterhalten wie ich es mir gewünscht hatte.

Die Charaktere haben mir an sich sehr gut gefallen. Die Hauptprotagonistin Tilda ist sehr detailliert beschrieben und man konnte sich die meiste Zeit als Leser sehr gut in sie hineinversetzen, ging mir zumindest so. Ich schwankte jedoch oft zwischen, ich muss die arme Frau, die ihre Wirkungsstätte der Schreinerei verlieren soll, in den Arm nehmen und ich muss Tilda nun einfach mal ordentlich durchschütteln, wenn sie mal wieder meinte sie müsse ihre Schwester (über-)bemuttern. Sicherlich ist ihre Schwester, Mia mit ihren 18 Jahren sehr flippig und weiß noch nicht so wirklich wo sie im Leben hin will, könnte aber denke ich, es leichter herausfinden wenn sie sich für sich persönlich freier entfalten könnte.
Noah Berger und die weiteren Protagonisten waren auch alle sehr gut ausgearbeitet dennoch fehlte mir das gewisse Etwas. Einzig Helga stach für mich persönlich noch sehr hervor, gerade durch ihr lockeres Mundwerk und ihrem leichten Kölnerplatt.
Vom Setting Köln hätte ich mir auch einfach etwas mehr gewünscht. Ich mag die Stadt sehr und hätte mir da den ein oder anderen Schauplatz detaillierter ausgearbeitet gewünscht.

Generell hatte ich leider oft das Gefühl, dass die Autorin zu viel in das Buch hat packen wollen, so war da zum einen die Gefährdung um die alte Knopffabrik, in der Tildas Schreinerei und gemeinnütziger Flohmarkt untergebracht ist. Zum anderen das Leben von Helga und Cem, welches nicht geradlinig verlaufen ist und durch eine Idee Noahs „aufgearbeitet“ werden soll, dann die Rettung des leerstehenden Theaters und am Ende noch die Liebesgeschichte zwischen Tilda und Noah, welche erst ganz lange nicht in die Pötte kam und dann plötzlich sehr schnell ging und doch auch genauso schnell nochmal aus dem Ruder lief.
Ich glaube, weniger hätte der Geschichte einfach besser getan. Der Titel des Buches passt widerum sehr gut zur ganzen Geschichte, zeigt es doch, dass man mit der Unterstützung von Freunden einfach viel mehr erreichen kann als alleine.

Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, war die Thematik, dass ein altes Gebäude platt gemacht werden soll, damit neuer Wohnreim für „Neureiche“ entstehen kann. In Zeiten von Wohnraumknappheit und überteuerten Mieten, ist das auf jeden Fall ein Thema, welches viele Menschen betrifft und anspricht. Auch gerade, dass Altes oft weichen muss, obwohl man auch daraus noch schönes machen könnte. Das im Gegenzug dazu das alte Theater wieder zu neuem Leben erwachen soll fand ich eine ganz wunderbare Idee, ob diese Idee am Ende fruchtet, möchte ich nun an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Insgesamt hatte das Buch gute Grundthemen die wie bereits erwähnt einfach zu viel des Guten für nur eine Geschichte waren. Am Ende hat meine Neugier gesiegt, so dass ich das Buch dann auch beenden wollte, obwohl ich oft kurz davor war es doch abzubrechen.

Fazit:
Das Buch hat mich unterm Strich ganz gut unterhalten, hat sich allerdings auf Grund meiner genannten Punkte auch sehr oft gezogen, so dass ich mich teilweise einfach durch die Geschichte gequält habe. In Anbetracht dessen, dass ich so viele Bücher so gerne noch lesen möchte, werde ich so schnell zu keinem weiteren Buch der Autorin greifen.
Da ich aber eine Person bin die nie nie sagt, ist es nicht ausgeschlossen, dass ich der Autorin nicht doch irgendwann nochmal eine Chance geben werde.

Bewertung vom 27.03.2022
Breite deine Flügel aus / My Wish Bd.1
Carlan, Audrey

Breite deine Flügel aus / My Wish Bd.1


ausgezeichnet

Vor vielen Jahren habe ich die Autorin durch ihre „Calender Girl“ Reihe für mich entdeckt gehabt, welche ich sehr gefeiert und innerhalb von wenigen Tagen alle vier Bände verschlungen hatte. Nachfolgende Bücher der Autorin hatten mir dann allerdings leider weniger zugesagt, da es mir dort der erotische Aspekt zu sehr im Vordergrund stand ohne weitere große Tiefe.
So war ich nun bei diesem ersten Band der neuen Reihe durchaus skeptisch. Ich kann vorweg nehmen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

Angesprochen durch Klappentext und dem traumhaften Cover, welches hervorragend zur Thematik und Geschichte in dem Buch passt, habe ich beschlossen gehabt, diesem Buch und eventuell auch dieser neuen Reihe der Autorin eine Chance zu geben.
Der Schreibstil ist wie auch bei anderen Büchern der Autorin sehr flüssig und lässt sich dementsprechend sehr gut und leicht lesen. Man fliegt förmlich durch die Seiten.
Die Geschichte von Suda Kaye, die dabei erzählt wird, ist mit sehr viel Tiefe und sehr einfühlsam geschrieben. Der Erotikanteil, für den die Autorin mittlerweile nun mal sehr bekannt ist, findet in diesem Buch sehr wenig Platz, was mir nun doch ausgesprochen gut gefallen hat. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht prüde oder so, aber wenn auf jeder zweiten Seite die Protagonisten übereinander herfallen, dieser Akt über 10 Seiten ausführlichst beschrieben wird und es dann nach wenigen Seiten wieder von vorne losgeht, dann macht mir das Lesen eben einfach keinen Spaß.
Hier war nun, sehr zu meiner Freude, genau das Gegenteil der Fall. Suda Kaye ist eine Protagonistin mit sehr viel Tiefe, welche zwar nach einer langen Reise, deren Grund ich sehr gut nachvollziehen konnte, leicht verunsichert und ruhelos wirkt, jedoch tief in ihrem Inneren sehr stark mit ihrer Heimat und ihrer verbliebene Familie verwurzelt ist. Wie sehr sie selbst sich gefühlsmäßig an einen Menschen bindet, zeigt sie, in dem sie nach all den Jahren und all den Erfahrungen und Erlebnissen auf ihrer Reise, dennoch an ihrem Ex-Freund Camden hängt. Camden wiederum ist jedoch seit kurzer Zeit verlobt und auf bestem Wege sein Leben für immer mit einer anderen Frau zu verbringen. Doch als Suda und Camden nach zehn Jahren wieder aufeinander treffen merkt man als Leser direkt, dass zwischen den beiden längst nicht alles geklärt ist, was durchaus nachvollziehbar ist, wenn man bedenkt, wie sie sich die Wege der beiden getrennt haben. Wie die Autorin hier Stück für Stück die Geschichte der beiden erzählt und die beiden sich gegenseitig öffnen lässt hat mir in diesem Buch am besten gefallen. Und so erlebt man als Leser hautnah die Aussprache zwischen den beiden Protagonisten, welche mir einfach das Herz erwärmt hat.
Ohne zu Spoilern möchte ich noch anmerken, dass das Ende in diesem Buch so klar scheint und sich dann doch ganz anders entwickelt. Diesen Plottwist mochte ich sehr, zeigt er doch, dass wir Menschen doch zeitweise viel zu schnell im Verurteilen und insbesondere in Vorurteilen sind.

Fazit:
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne gefühlvolle Romane mit Wohlfühlcharakter liest.

Bewertung vom 21.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

„Das Leben, ein goldener Rausch“ ist Band 2 aus der Trilogie der „Polizeiärztin Magda Fuchs“-Reihe. Es schließt genau an Band 1 an und viele Fragen, die sich aus dem ersten Teil „Das Leben, ein ewiger Kampf“ ergeben haben, werden recht zügig beantwortet. Gleichzeitig geht das Leben der drei jungen Frauen weiter und wirft viele neue Fragen auf. Gerade das, hat mir an diesem Buch wieder sehr gut gefallen.
Der Einstieg ins Buch fiel mir zunächst, wie auch bei Band 1 schon, nicht ganz so leicht, da der Schreibstil des Autorenpaares zwar flüssig aber doch außergewöhnlich ist. Erstmal in der Geschichte angekommen, fesselte es mich dann aber und ich mochte es nur ungern wieder aus der Hand legen.
Besonders gut gefällt mir auch hier wieder der Bezug zur deutschen Geschichte in den 20er-Jahren. In diesem Buch spielte gerade die Inflation eine sehr große Rolle. Auch die Anfänge der Judenverfolgung sind hier ein Thema und machten mir mit Schrecken bewusst, dass gerade dieser Teil der Geschichte doch schon so lange vor dem zweiten Weltkrieg begann.
Die Protagonisten sind mit sehr viele Tiefe und sehr detailreich beschrieben, so dass ich mich in jede einzelne von ihnen sehr gut reinversetzen konnte, wobei gerade Doris zu Beginn eine große Rolle spielte aber dann doch eher leider nur am Rande auftauchte. Das fand ich persönlich ein wenig schade. Ebenso hat die Polizeiarbeit von Magda Fuchs in dem Buch keine große Rolle mehr gespielt. Viel mehr ging es eher um private Romanzen und Machenschaften, was der Geschichte aber sehr gut getan hat um die Spannung zu halten. Mir persönlich zeigt das Buch, was nötig war um als Frau in den 20er-Jahren gegen alle Widerstände, gegen die geltende Meinung und Gesetze zu stellen um sich selbst zu finden und glücklich sein. Dabei hat jede der Protagonistinnen ihren eigenen Weg und ihre eigenen Gedanken und diese wurden sehr gut in die Geschichte eingebunden und dargestellt.

Das Cover des Buches finde ich einfach toll und absolut passend zu der Geschichte, mich persönlich störte jedoch, dass das Format des Buches sich im Vergleich zu Band 1 leider geändert hat und die Größen nun nicht mehr zusammen passen. Das tut dem Buch natürlich kein Abbruch, ärgert mich aber wenn ich die Bücher nebeneinander im Regal sehe.