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adorablesophie

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 16.04.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


sehr gut

Meine beiden Eltern kommen aus der DDR. Ich mit meinen 19 Jahren kenne sie nur aus Erzählungen. Umso spannender fand ich die Aussicht auf das Buch beim Lesend der Leseprobe. Die Geschichte der Jugend in einem geteilten Deutschland nicht nur aus der retrospektive zu hören, sondern sie auch durch die Protagonistin quasi live zu erleben.
Genau diese Erwartungen hat das Buch erfüllt. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass dieser Roman fast schon autobiographisch ist. Hier gibt es spannende Stellen, jedoch wird hauptsächlich die nüchterne Realität vieler DDR-Flüchtlinge abgebildet, wobei auf ausschweifende und tränendrüsenbestechende Ausführungen verzichtet wird. Der Schreibstil ist dementsprechend eher nüchtern.
Somit habe ich das Buch wie eine Art Tagebuch gelesen. Ich habe erfahren, was für paradisische Vorstellungen die DDR-Bürger von dem Westen hatten und warum dann eine Flücht doch so erniedrigend sein kannn. So wurde treffend und einfühlsam beschrieben, wie es ist nirgendwo richtig zuhause zu sein und immer zwischen zwei Welten zu stehen.
Eine Empfehlung für alle, die von dem zweigeteilten Deutschland hören wollen. Gerade empfehlenswert, weil die Protagonistin beide Seiten beleuchten kann.

Bewertung vom 04.03.2024
Schwestern in einem anderen Leben
Wünsche, Christiane

Schwestern in einem anderen Leben


sehr gut

Ich muss gestehen, dass dies mein erstes Buch von Christiane Wünsche war. Umso erfreuter war ich, als ich entdeckte, dass mir der Schreibstil sehr gut gefiel. Er ist sehr flüssig und kommt auch ohne verschachtelte Sätze aus. Das ist unter anderem einer der Gründe, warum ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte.


Auch sorgt der Schreibstil dafür, dass man sich sehr gut in die verschiedenen Charaktere und ihre Sichtweisen hineinversetzen kann. Ich persönlich bin nicht sehr viel älter als Rebecca in 1976 und finde es umso spannender, ihre Sicht auf die Umstände zu dieser Zeit zu erfahren. Auf mich wirkt sie sehr authentisch und somit auch nahbar.


Der häufige Perspektivenwechsel sorgt zudem dafür, dass einem oft gar nicht mehr auffällt, wie viel Zeit schon vergangen ist.
Über die Handlung des Romans selber lässt sich nicht viel sagen, ohne nicht zu viel vorherzugreifen. Das Schicksal einer Familie wird von mehreren Charakteren in unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt und man selbst als Leser kann die einzelnen Puzzleteile zusammenfügen. Dabei werden Themen wie zum Beispiel die Wichtigkeit von Familie, aber auch Feminismus und die ewige Suche nach Zugehörigkeit und Verständnis behandelt.
Besonders positiv ist mir dabei die realistische Aufarbeitung dieser Gefühle durch die Autorin aufgefallen.
Dabei wirken die Charaktere wie echte Personen, alle mit ihren eigenen Träumen, Problemen und psychologischen Macken.

Der Grund für den Sterneabzug ist leider das Ende. Hierbei folgt der Roman scheinbar dem Spruch “Der Weg ist das Ziel”, da es doch sehr knapp ausfällt. Das Ende fühlt sich teils sehr lieblos an, da die Autorin auf den vorigen Hunderten von Seiten so tiefgründig die menschliche Psyche ergründet hat und einem ihr Talent für das Geschichtenerzählen sehr bewusst ist.


Trotzdem ist es definitiv ein gutes Buch für diejenigen, die einen Roman lesen wollen, der nicht nur an der Oberfläche kratzt und sich nicht davor scheut auch sehr tiefgründige Themen zu behandeln.

Viel Spaß beim Lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2024
Verlieb dich nie in einen Duke - Erster Band der Dukes & Secrets-Reihe (eBook, ePUB)
Stone, Mariah

Verlieb dich nie in einen Duke - Erster Band der Dukes & Secrets-Reihe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was will man mehr? Eine perfekte Mischung aus Romantik, Intrigen, Spannung und Spice.
Preston und Penelope sind zu Freunden geworden!
Das Buch hat mich wirklich ab der ersten Seite lang in eine Reise in das Jahr 1813 mitgenommen. Anfangs lernt man Penelope kennen. Ein junges Mädchen, was sich zwischen der gesellschaftlich erforderlichen Heirat und ihrer Leidenschaft für die Kunst entscheiden muss. Doch auf einmal wird die Entscheidung für sie getroffen: Ihr hoch verschuldeter Vater hat sie an den unnahbaren Duke von Grandhampton versteigert, der keine Zeit verliert und sie sofort heiratet. Denn für ihn ist sie nur ein weiteres Puzzelteil, um sich an dem Mord seines Bruders zu rechen. Doch das wird ziemlich kompliziert, wenn man sich in die Tochter des Mannes verliebt, den man für den Mörder seines Bruders hält.

Mit den Charakteren Preston und Penelope hat Mariah Stone zwei so vielseitige Charaktere geschaffen, dass sie einem echt erscheinen. So wirken die Gefühle und Konflikte der beiden so real, dass man sich sehr einfach in sie hineinversetzen kann.

Dies liegt mitunter daran, dass in dem historischen Setting moderne und aktuelle Probleme behandelt werden. Gerade Preston ist mir durch seine (für die Zeit) sehr moderne und offene Weltsicht sehr ans Herz gewachsen. Aber auch Penelope ist wie eine Freundin geworden. So hat mich ihre Leidenschaft für die Gemälde angesteckt. Ich habe so jedes erwähnte Bild nachgeschlagen, was für ein noch intensiveres Leseerlebnis geführt hat.

Die Handlung rund um die Intrigen, die Spannung und natürlich die Liebesbeziehung ist sehr gut durchdacht. Auch der Schreibstil hat mir sehr gefallen. So ließ sich das Buch sehr einfach und flüssig lesen (so einfach, dass ich auf einmal um ein Uhr nachts bei Kapitel 25 war). Deswegen wirken auch gerade die intimen und spicy Szenen der beiden Charaktere sehr natürlich. Die Autorin hat die Spannung, die zwischen den beiden herrscht, perfekt eingefangen und abgebildet.

Das Buch ist sehr geeignet, um einfach mal vom Alltagsstress abzuschalten und sich in die royale Welt des 19. Jahrhunderts eintauchen zu lassen. Und da es das erste Buch in der Reihe ist, kann man sich auf mehr Lesestoff des Universums von Preston und Penelope freuen!

Viel Spaß beim Lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2024
Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1
Wolff, Tracy

Crave / Die Katmere Academy Chroniken Bd.1


gut

Ich habe das Buch gelesen, weil ich ihm auf Bookstagram und Booktok gar nicht mehr entkommen konnte. Ich habe nicht viel erwartet und wurde trotzdem irgendwie enttäuscht.

Die Charaktere in Crave sind definitiv eine Stärke des Buches, aber ich muss zugeben, dass ich Grace manchmal als etwas flach empfand. Ihre Entwicklung war nicht so tiefgehend, wie ich es mir gewünscht hätte, und ich hatte Schwierigkeiten, mich wirklich mit ihr zu identifizieren. Auch die Vorhersehbarkeit einiger Handlungselemente hat mich ein wenig enttäuscht. Trotzdem konnte mich die fesselnde Atmosphäre und die überraschenden Wendungen über weite Strecken des Buches hinwegziehen (ich stelle mir das Internat sooo schön vor, Dark Academia Vibes).

Was mir besonders gefallen hat, war die erfrischende Neuinterpretation des Vampirgenres. Tracy Wolff hat es geschafft, den altbekannten Tropen neue Leben einzuhauchen und eine Welt zu schaffen, die sowohl vertraut als auch einzigartig ist.

Alles in allem ist Crave ein Roman für Vampirroman-Liebhaber, die einen Roman ohne viel Tiefe und anstrengendes Wortbuilding lesen wollen. Das Buch hat definitiv seine Schwächen und ich habe es aber trotzdem gerne gelesen, um herauszufinden, wie es ausgeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2024
Love Theoretically
Hazelwood, Ali

Love Theoretically


sehr gut

Die Protagonistin, Elsie Hannaway, ist eine brillante junge Frau, die sich lieber in Büchern und wissenschaftlichen Theorien verliert als in romantischen Beziehungen. Ihre skeptische Haltung gegenüber der Liebe wird jedoch auf die Probe gestellt, als sie sich gezwungen sieht, mit ihrem attraktiven aber unnahbaren Rivalen, Jack Smith, zusammenzuarbeiten.

Was dieses Buch (und auch alle anderen Bücher von Ali Hazelwood) so gut macht ist, dass sie zwar das Klischee von Enemies-to-Lovers so gut bespielt, die Protagonisten aber weit entfernt von flachen Klischees sind. So sind Olive und Adam keine typischen romantischen Helden; sie sind komplex, fehlerhaft und unglaublich realistisch dargestellt.

Ali Hazelwood zeigt auch eine beeindruckende Kenntnis der Wissenschaft, die sich in den Dialogen und Handlungssträngen widerspiegelt. Die Integration von wissenschaftlichen Themen in die Handlung verleiht dem Buch eine einzigartige Note und macht es zu mehr, als nur einem Liebesroman.

Darüber hinaus besticht Love Theoretically durch seinen humorvollen Schreibstil und seinen scharfsinnigen Beobachtungen über Liebe, Freundschaft und die Bedeutung von Authentizität. Es ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig ein breites Lächeln auf mein Gesicht gezaubert hat. (Hin und wieder habe ich auch gequiekt, aber dass bleibt unter uns!)

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass das Buch diesmal wahnsinnig schnell von der mind. 100-seitigen "Ich-hasse-dich-ÜBER-ALLES Phase" zum totalen Gegenteil springt. Jedoch ist dies schnell vorbei und auch die Beziehung der Protagonisten wirkt darüber hinaus sehr natürlich und erwachsen.

Trotzdem ist es ein Buch, was ich jedem empfehlen würde, gerade denen, die von einer starken jungen Frau in der Männerdomäne der Wissenschaft lesen wollen. Denn wenn sich auch alles um die beiden dreht, ist ein anderer großer Punkt das Thema Misogynie in der Wissenschaft und allgemein die unethischen Seiten der Forschung.

Mit seiner intelligenten Handlung, seinen vielschichtigen Charakteren und seinem charmanten Schreibstil ist es ein Buch, das man einfach lieben muss. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!

Viel Spaß beim Lesen!