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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sansol
Wohnort: 
Solingen

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 03.12.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


ausgezeichnet

Da ist Richard Osman erneut ein guter Auftakt zu einer Krimi-Reihe gelungen. Wer skurrile Charaktere, den britischen Humor und eine etwas überzogene Story mag wird hier sehr gut unterhalten.
Personenschützerin Amy bewacht gerade die erfolgreiche Schriftstellerin Rosie als sie selbst mehrerer Morde an Influencern verdächtigt wird. Sie kann ihren Schwiegervater Steve, einen pensionierten Polizisten überzeugen sich an der Suche nach dem tatsächlichen Mörder zu beteiligen. Eine Reise um die Welt beginnt.
Amy blieb mir als Protagonistin lange Zeit etwas blass, Rosie ist einfach der Hammer und Steve ist Steve. Schrullig, mit ganz festen Abläufen und klaren Regeln aber wachsam und liebenswert.
Mir hat das Trio sehr gut gefallen, selbst die Nebencharaktere sind sehr gut dargestellt. Ich könnte mir vorstellen dass manche von den vielen Charakteren und Handlungsorten am Anfang etwas verwirrt sind aber die Story ist bis zum Ende gut durchdacht. Ganz anders als der Donnerstagsmordclub aber ähnlich vertraut und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.11.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Asher hat eine Mission. Er will Rache, den Tod des Mannes der am Tod seiner Mutter schuld ist und damit sein Leben und das seiner Familie zerstört hat. Nur dafür existiert er noch und erträgt die Trauergruppe zu der er gehen muss. In dieser Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene lernt er andere Menschen kennen die ebenfalls die verschiedensten Bewältigungsstrategien entwickelt haben.
Unter Vortäuschung einiger Halbwahrheiten machen sie sich gemeinsam auf den Weg nach Memphis.
Ja, die Thematik war mir aufgrund einer Leseprobe bewusst aber wie intensiv dieses Buch dann tatsächlich war hat mich regelrecht umgehauen. Verdammt heftig bezüglich dessen was passiert war und sehr schlüssig mit den Folgen daraus. Asher leidet unter u.a. an Alpträumen, Amnesie und Verlustängsten und die Entwicklung die er und seine Freunde durchlaufen ist so emotional und berührend. Gefühlt habe ich es fast ohne Pause durchgelesen und brauchte etwas Abstand um die Rezension schreiben zu können.
Für mich eine positive Überraschung und wegen der intensiven, berührenden Story eines der besten Bücher des Jahres. Voller Trauer und voller Wärme, Freundschaft und Hoffnung.

Bewertung vom 11.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Die zwölfjährige Himari stand vor einer großen Karriere als Pianistin doch nach einem Unfall ist dies unerreichbar geworden. Für sie ist das weniger ein Problem als für ihre ehrgeizige Mutter.
Jetzt startet Himari in ein für sie fast ungewohntes, normales Schulleben und sie ist dementsprechend aufgeregt. Gut dass sie dank eines mysteriösen Erlebnisses am ersten Tag auf ein kleines besonderes Café aufmerksam gemacht wird.
Die Besitzer bieten nicht nur eine große Vielfalt an hervorragenden Kaffeespezialitäten an - Kunden die eine Entscheidung in ihrem Leben bereuen bieten sie eine zweite Chance an. Genau 4 Minuten 33 Sekunden lang bekommen sie die Möglichkeit die Situation erneut zu erleben und sich diesmal möglicherweise anders zu entscheiden.
Die Idee ist spannend, denn ich glaube jeder hat Momente erlebt in denen man sich rückblickend anders entscheiden würde wenn man denn könnte.
Dies ist nicht mein erstes japanisches Buch und auch hier ist meinem Empfinden nach ein etwas anderer Ton im Buch spürbar, schließlich handelt es sich ja auch um einen ganz anderen kulturellen Background.
Mit der Protagonistin Himari habe ich lange Zeit keine wirkliche Beziehung aufbauen können, teilweise erscheint sie mir jünger dann wieder reifer als 12 Jahre.
Schade, dass ich kein Japanisch kann, ich würde an einigen Stellen gerne die Übersetzung mit dem Original vergleichen. Gefühlt fand ich die Übersetzung teilweise nicht besonders glücklich gewählt (oder aber das Original ist tatsächlich so).
Wer bitte hat bei einem Buch über ein Café und Kaffeespezialitäten ein Bild einer Tee Zeremonie für das Cover ausgewählt?? Sorry aber das geht gar nicht.

Bewertung vom 30.10.2024
Das mörderische Christmas Puzzle (eBook, ePUB)
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle (eBook, ePUB)


sehr gut

Edie schreibt Kreuzworträtsel für eine Zeitung, liebt Puzzle und Rätsel bei denen man quasi um die Ecke denken muss. Außerdem hasst sie aufgrund persönlicher Schicksalsschläge Weihnachten. Ausgerechnet sie wird von dem mysteriösen Mörder RIP in der Adventszeit zu einem makaberen Spiel herausgefordert. Schafft sie es, die ihr gestellten Rätsel rechtzeitig zu lösen, so kann sie bis Weihnachten vier Menschenleben retten.
Tja, die achtzigjährige Edie ist mit ihrer ruppigen Art nun wirklich keine sympathische Figur und wirklich warm wurde ich mit ihr nicht. Da auch Edies Vergangenheit eine immer größere Rolle spielte, kann ich ihre Aversion gegen Weihnachten ja noch verstehen, doch genau deswegen ist mir das Ende dann auch zu klischeehaft.
Ihr Großneffe Sean, ein Polizist, ist zwar nett aber am interessantesten fand ich die ältere Nachbarin Riga.
Die Lösung war für mich lange Zeit nicht klar (ich hatte eine andere Person im Verdacht), das sehe ich bei einem Krimi sehr positiv. Das Miträseln fand ich dagegen sehr schwer, irritierende Rätselbeschreibungen und der zwangsläufige Informationsmangel über Edies Vergangenheit, örtliche Gegebenheiten wenig hilfreich waren.
Die Idee hinter dieser Story (RIP, das Puzzle) hat mir gefallen und trotz des übertriebenen Epilogs war die Geschichte rund.

Bewertung vom 16.10.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


ausgezeichnet

Carsten Henn - ein Autor der mir immer wieder begegnet ist aber der mich jetzt mit diesem Kinderbuch überrascht hat (ich wollte die Butterbrotbriefe lesen und fand gerade den Trailer vom Buchspazierer nett).
Emilys Eltern müssen noch länger in Dubai arbeiten und der fieseste aller Lehrer liebt es ganz besonders sie zu drangsalieren. Zum Glück gibt es ihre Freunde, am allerliebsten ist sie allerdings in der Bibliothek in der ihre Oma arbeitet. Dort findet sie einen Weg in eine geheime Bibliothek und zu einer magischen Schreibmaschine mit der sie Bücher umschreiben kann. Dumm nur dass alle positiven Änderungen auch ungeahnte weitere Veränderungen mit sich bringen.
Die Story und der Schreibstil haben mir gut gefallen, die Art und Weise wie auf die entstandenen Konsequenzen eingegangen wurde war wirklich super und durchaus spannend.
Ich glaube, irgendjemand hat sich (wirklich ganz zufällig) bei dem Namen des Lehrers vertippt. Dresskau - da hat sich doch ein Buchstaben-Verdreher Fehler eingeschlichen.
Eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.10.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Eine Geschichte voller Wunder und wilder Abenteuer - so wurde das neueste Buch von Matt Haig angekündigt. Gewundert habe ich mich über den nicht erwarteten übergroßen Fantasy Anteil doch wilde Abenteuer? Nein, nicht ein einziges war dabei.
Inzwischen kenne ich ein paar Bücher des Autors, ich mag seinen Schreibstil (auch hier) und war immer gut unterhalten.
Mit diesem Buch und seiner Protagonistin wurde ich einfach nicht richtig warm und Alberto blieb mir unsympathisch, er hatte einfach zu wenig Tiefe. Dabei waren die Beschreibungen von Ibiza (wo ich noch nicht war), Landschaft und ein wenig kultureller Background sehr ansprechend.
Grace, Anfang siebzig und verwitwet, lebt allein und mit großen Schuldgefühlen am viel zu frühen Tod ihres einzigen Kindes. Das mysteriöse Verschwinden einer früheren Kollegin mit der sie kurz befreundet war gibt Rätsel auf. Wie ist es möglich dass sie so bald darauf bereits das Erbe, ein Häuschen auf Ibiza, überhaupt antreten kann?
Mal abgesehen von der ganzen aufgeblähten Fantasy Geschichte wie blass kann ein Bösewicht dargestellt und wie schnell der ganze Showdown abgehandelt werden - hier erfährt man es. Leider, denn es gibt so viele schöne Stellen wenn über das Leben philosophiert wird.
Zu Beginn war ich noch sehr angetan, gespannt was sich hinter Christinas Verschwinden verbergen mag und die kurzen Kapitel sehe ich positiv. Ich mag durchaus auch Fantasy doch hier gefiel mir die Darstellung und das Ende nicht.

Bewertung vom 11.09.2024
Mord in der Charing Cross Road
Hamilton, Henrietta

Mord in der Charing Cross Road


weniger gut

Ein Krimi der nach dem zweiten Weltkrieg, geschätzt Anfang der 50er Jahre in London spielt - da ticken die Uhren noch ganz anders, das Frauenbild zum Beispiel ist Welten von unserer Gegenwart entfernt. Soweit so stimmig.
Jedoch war auch das Tempo der Handlung gänzlich ungewohnt langatmig. Ja, auch die Krimis von z.B. Agatha Christie sind nicht voller Action und gemächlicher dabei allerdings spannend. Hier blieb der "Spannungsbogen" sehr flach. Es wurden ständig Dinge, Abläufe, räumliche Gegebenheiten usw wiederholt.
Die Protagonisten Sally und Johnny blieben farblos, viel zu brav und der Reiz in dieser Reihe weitere Bände zu lesen ist nicht gegeben.
Mir war klar in ungefähr welchem Zeitfenster der Krimi spielt allerdings habe ich wirklich geglaubt das Erscheinungsjahr wäre 2024. Tatsächlich erschien das Buch erstmals 1956, die Autorin verstarb bereits im Jahr 1995 (hatte ich echt überlesen). Ein Hinweis "Neuauflage" o.ä. wäre meiner Meinung nach mehr als angebracht ist aber vermutlich nicht verkaufsfördernd.

Bewertung vom 06.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Zuallererst - dieses Buch hat mich (mit großem Interesse an der Rechtsmedizin) sehr gut unterhalten.
Allerdings... würde ich das Buch als Thriller bezeichnen? Definitiv nicht. Ist es der Wettlauf gegen die Zeit um den vermissten achtjährigen Yasser zu finden? Schon, doch der Einfluss der Rechtsmedizinerin Sabine Yao ist hierbei für mich eher nebensächlich.
Insgesamt empfinde ich Yao diesmal gar nicht wirklich als Protagonistin, die noch dazu "ihren" zweiten Fall löst. Ihre Untersuchungsergebnisse helfen und sind wichtig aber letztendlich erreichen Khalaf und Monti auf unterschiedlichen Wegen mehr.
Man merkt (mal wieder) dass der Autor aus dem Vollen seines Fachgebietes schöpft. Für die Story sind diese detaillierten Informationen unerheblich und Füllwerk, insgesamt aber äußerst interessant.
Dank der vielen kurzen Kapitel und damit verbundenen Szenenwechsel ist dieser Krimi!! schnell gelesen.

Bewertung vom 05.09.2024
Das Geheimnis der Glasmacherin
Chevalier, Tracy

Das Geheimnis der Glasmacherin


ausgezeichnet

Ein ganz besonderes Buch dessen Bewertung mir nicht leicht gefallen ist.
Zuallererst kann ich über die äußere Aufmachung des Buches nur sagen wow, einfach rundum gelungen. Die Farben des Covers, der Farbschnitt - wunderschön und passend. Gelesen habe ich das ebook, aber in der Buchhandlung durfte ich ein Original bewundern.
Wir verfolgen die Lebensgeschichte von Orsola, Tochter einer Glasmacherfamilie aus Murano über die Jahrhunderte hinweg. Ja, die Protagonisten altern jeweils ein wenig während Jahrzehnte bzw Jahrhunderte vergehen. Ich gebe zu das hat mich zu Beginn sehr gestört. Im Nachhinein betrachtet ist es ein sehr interessanter Schachzug der Autorin da dadurch viele historische Ereignisse in der Geschichte einen Widerhall finden können.
Herausragend ist detaillierte Darstellung der Glasmacherkunst, des Handels und des Verhältnisses von Venedig zu Murano.
Danke für die Einführung in diese Kunst, Artikel aus Glas sehe ich nun mit ganz anderen Augen.

Bewertung vom 31.08.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


gut

Vera Bergström ist Mitte Fünfzig, ehemalige Journalistin (sie verlor den Job als die kleine Zeitungsniederlassung geschlossen wurde) und hangelt sich jetzt als Aushilfslehrerin der örtlichen Schule durch. Es reicht gerade so zum Überleben in einer abgewrackten Wohnung über dem alten Bahnhof und sie ist da erfrischend realistisch.
Doch es gibt auf einmal einen mysteriösen Mord in der Gegend und ihr ehemaliger Chef bittet sie zu recherchieren. Der Reiz einer interessanten Story belebt Vera.
Parallel verläuft ein zweiter Handlungsstrahl in einer anderen Zeitebene.
Vera ist anders als eine in skandinavischen Krimis oft typische Ermittlerin. Mir ist sie durchaus sympathisch und ich halte die Gestaltung der Protagonistin für eine taktisch gute Wahl.
Der verzwickten Handlung kann man gut folgen, doch die Beschreibungen der winterlichen Landschaft, des kargen Ortes waren dann doch sehr häufig und irgendwann nur noch langatmig. Meiner Meinung nach genauso überflüssig sind die in gefühlt epischer Breite ständigen Wiederholungen über den Ex-Lebensgefährten von Vera der sie für eine Jüngere verlassen hat.
Am Ende wird es nochmal spannend aber fast zu schnell ist die Story beendet.
Das Buch ist nicht schlecht der Soannungsbogen aber eher gemächlich, da hatte ich aufgrund der Leseprobe (und anderer nordischer Krimis) einfach etwas anderes erwartet.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.