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Bewertungen
Insgesamt 9 BewertungenBewertung vom 20.06.2018 | ||
Magie als natürlicher Bestandteil der Weltordnung – wer träumt nicht davon? Zumindest in literarischen Welten kann ich davon nicht genug bekommen und mich hinweg fantasieren in Dimensionen, in denen es Sprüche für jede Lebenslage, Zauberstäbe, Gedankenmagie und dergleichen gibt. Meistens hat der ganze fiktive Hokuspokus auch einen Haken – ohne Gegner der Magie, Weltmachtjäger und andere Widersacher wird so eine magische Welt schnell langweilig und dann ist man mittendrin in „mal eben die Welt retten auf Leben und Tod.“ Da lasse ich gern anderen den Vortritt und bleibe auf der Couch beim Lesen, das ist sicherer. Was zu diesen Geschichten um Harry Potter und Co gehört wie die Luft zum Atmen, ist der Glaube an die „Gute Seite“. Unsere literarischen Helden stehen meistens auf der richtigen Seite und verteidigen ihre halbwegs gerechte Welt gegen das Böse, dass immer alles unterjochen will. In Tomi Adeyemis gefeiertem Romandebüt und Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe ist die Magie bereits vernichtet worden und alle praktizierenden Magier wurden ihrer Magie beraubt und ermordet. Übrig blieben nur die Kinder der Magier, verfemt und unterjocht, ohne Hoffnung auf eine normale Zukunft, gekennzeichnet als minderwertig geltende Diviné für jeden durch ihre weißen Haare. Eine Unterklasse in der Gesellschaft Orishas. Sie sind wie die junge Zélie traumatisiert von der „Blutnacht“, in der sie mindestens ein Elternteil verloren haben und eingeschüchtert durch den Hass, der ihnen von der übrigen Bevölkerung entgegen gebracht wird. Alles vorangetrieben vom König des Reiches, der auf die Ermordung seiner ersten Familie durch Magier mit einer all umgreifenden Blutfehde antwortete und kein Ende findet. Plötzlich taucht eine alte Schriftrolle auf, die die Magie in den Diviné erwecken kann und Zélie versucht mit ihrem unmagischen Bruder und der ausgebüchsten Prinzessin Amari die Magie für alle zurück zu bringen. Amaris Bruder und ihr Vater wollen dies natürlich um jeden Preis verhindern und die Magie endgültig aus Orisha und der Welt vertreiben. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 28.09.2017 | ||
Moon Chosen / Gefährten einer neuen Welt Bd.1 Bisher hatte ich ein recht klares Bild von einer postapokalyptischen, dystopischen Welt – im Zerfall befindliche Ortschaften und Städte, Autowracks, die die Straßen pflastern, auf denen der Asphalt aufgerissen ist und die Löwenzähne sich ihren Weg bahnen. Dennoch hat sich ein letzter Rest der Zivilisation bewahrt, wie ein sanftes Echo. Die verbleibenden Überlebenden haben einen Weg gefunden, Strom zu erzeugen und die letzten Rohstoffe sinnvoll zu nutzen. Sie leben in kleinen Gemeinschaften, weil man allein nur schwer überlebt und sind dabei neue Gesellschaftsformen aufzubauen. Natürlich stirbt man schneller, Medikamente sind endlich, aber das Wissen der vorangegangenen Welt kann ja nicht so schnell verloren gehen… so oder so ähnlich lief das bisher ja auch in der Literatur ab. Back to the roots bzw. ins Zeitalter der Naturvölker hatte ich eher nicht auf dem Schirm. Das Setting bei P.C. Cast ist eine Mischung aus Waldnaturvolk mit künstlerischen Fertigkeiten und einer gewissen Nachtunverträglichkeit bzw. Sonnen- und Hundeanbetung. Und dann gibt es Menschen, die in den alten ehemals zivilisierten Städten hausen und aufgrund einer rätselhaften Krankheit sich kannibalisch bei den anderen Stämmen bedienen – Haut und … ach, führen wir das mal besser nicht näher aus. |
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Bewertung vom 25.09.2014 | ||
Länger als sonst ist nicht für immer Bäckereien spielen seit meiner Kindheit in meinem Alltag eine wichtige Rolle. Brötchen ist nicht gleich Brötchen und ein gutes Frühstück steht und fällt bei mir mit der richtigen Konsistenz der Morgensemmel. Außen fest und hell und innen ganz viel Teig. Noch heute belohne ich mich gern mit einem Kuchenbrötchen am Nachmittag, wenn ich denn noch einen echten Bäcker finde, der diese Kindheitserinnerung im Sortiment hat. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 25.09.2014 | ||
Aggressiv kommt es daher, das Buch von Johanna Holmström. Ein kräftiges Pink auf dem Cover, in Stücke geteilt von nachlässig hingeworfenen schwarzen Streifen. Asphaltengel sind nicht romantisch, scheint das Buchcover unmissverständlich mitteilen zu wollen. Und Romantik gibt es wirklich wenig im Leben von Leila und Samira. Die Schwestern leben in schwierigen Familienverhältnissen und es ist schlimmer, als dieser nach Behörde klingende Klischeesatz es meinen kann. Nicht einmal die gleiche Erzählzeit wird ihnen gegönnt. Leilas Geschichte beginnt, als Samiras fast endet. Gut zwei Jahre umspannt die Handlung. Samira ist fast zwanzig und zieht von zu Hause aus. Sie sucht für den Absprung sogar die Hilfe eines Frauenhauses, gibt an, Angst zu haben, zwangsverheiratet zu werden. Die kleine Schwester Leila bleibt allein in der elterlichen Wohnung leben und sieht sich dem religiösen Terror ihrer Mutter immer öfter ganz allein ausgesetzt, auch der Vater ist kaum noch daheim. Farid ist in Finnalnd Busfahrer mit Migrationshintergrund, er ist Moslem und mit der Finnin Sarah verheiratet. Sarah ist für ihn zum Islam konvertiert und versucht mit der richtigen Ausübung aller Regeln des Korans und denen der islamischen Gesellschaft ihres Viertels die Familie zusammenzuhalten. Doch dies baut eine ungesunde Spannung für alle auf. Farid als geborener Moslem braucht sich und seiner Religion nichts beweisen, Bier und Fernsehen stehen für ihn in keiner Diskrepanz zu seinem Glauben. Sarah wünscht sich einen rücksichtsvollen Mann, der nicht in Kneipen versumpft und dann mit leeren Taschen nach Hause kommt. Doch je verbissener sie die Regeln des Korans umsetzt, desto energischer entzieht sich Farid ihr. Die Töchter sehen sich mit jedem Jahr immer dogmatischeren Ansichten ihrer Mutter ausgesetzt und suchen sich eigene Wege, um Dampf abzulassen. Während Samira und ihre beste Freundin Jasmina die neue Freiheit einer eigenen Wohnung auskosten, über den Islam, die Rolle der Frau darin, die Liebe und die Familie philosophieren, lebt Leila in ihrer Schule ein Außenseiterdasein. Die ehemals beste Freundin Linda Lindquist feindet sie in den Pausen Öffentlichkeitswirksam an, gern mit körperlichen Nachdruck und bestraft Leila, wenn sie nach der Schule nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Die Mädchen rennen, springen und klettern im neuen Sport Parcour durch die Stadt, lungern herum, testen sich aus. Dann stürzt Samira die Treppe herunter und will einfach nicht wieder aufwachen. Keiner kann sagen, ob sie tatsächlich stürzte, gestoßen wurde oder vielleicht absichtlich gefallen ist. Viele Geschichten handeln von muslimischen Mädchen, die sich den Zorn der Eltern, Brüder oder Verwandten zuzogen und den Ausweg in einem einzigen, letzten Sprung sahen. Asphaltengel nennt man sie und Leila mag sich nicht vorstellen, dass ihre große Schwester freiwillig fliegen wollte. Nicht Samira. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.09.2014 | ||
Berlin, Sommer 1961 – während das restliche Deutschland bereits zu begreifen beginnt, dass durch das Land eine sich immer stärker manifestierende Grenze verläuft, gibt man sich in der geteilten Stadt der Illusion hin, alles würde immer so weiter laufen. Alliierte Uniformierte, in erster Linie Russen wie Amerikaner, bewegen sich frei in der Stadt und auch die Berliner sind in erster Linie Berliner bevor sie sich mehr oder weniger bereitwillig in DDR oder BRD-Bürger einteilen lassen. Bernhard und Julius stellen sich diese Frage eigentlich erst gar nicht. Sie leben im Osten der Stadt, Bernhard studiert Biologie an der Humboldt-Universität und Julius verscherbelt die neuesten Jazz-Platten an Musik-Liebhaber. Ihre besten Freunde sind der Steinmetz Georg und der Ami Jack, beide leben im Westteil der Stadt. Zwar gibt es Grenzposten in Berlin, doch wie will man eine Stadt unter Kontrolle halten, in der der Bürgersteig zur französischen Seite und die sich anschließenden Wohnhäuser zur russischen Seite gehören. Der Ost- wie Westberliner bewegte sich mehr oder weniger frei in seiner Stadt und keiner glaubte daran, dass sich dieser Zustand ändern könnte. Zwar knirschte die DDR-Obrigkeit mit den Zähnen über die Massenabwanderung der jungen, gut ausgebildeten Bevölkerung in den Westen, doch die Russen würden den jungen Staat nicht soweit unterstützen, möglicherweise sogar einen neuen Krieg heraufbeschwören, indem sie zusahen, wie die DDR eine Mauer quer durch Berlin baute. Aber ich greife vor... – während Julius und seine neue Bekanntschaft Barbara seinen Kumpel Jack aus einer äußerst misslichen Zwangslage befreien, werden Bernhard und Georg Zeuge einer unangenehmen wie tödlichen Situation zwischen Russen und Amis im brandenburgischen Wald. Unter Schock radeln sie dem Haus von Bernhards Vater entgegen und müssen dort eine grausige Entdeckung machen. Julius und Bernhards Vater baumelt an einem Strick an der Wohnzimmerdecke. Doch die Indizien unterstützen diesen ersten Eindruck des Selbstmords nicht und das großzügige Vorgehen der Volkspolizei wie Staatssicherheit gegenüber dem illegal ins Brandenburgische eingereisten Georg untermauert die Theorie von Bernhard gewissermaßen: Der Vater ist umgebracht worden und die Stasi hat dabei die Finger im Spiel. Nun beginnt ein Katz und Maus-Spiel, bei dem sogar hochrangige Offiziere beider Seiten eine Rolle spielen und in Berlin das Unglaubliche passiert – eine Mauer wird durch die gesamte Stadt gezogen und scheint Freunde wie Familie auf immer voneinander zu trennen. |
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Bewertung vom 19.09.2014 | ||
So bitterböse und zynisch der neue Carré auch anfängt – zwischendurch verliert sich mitunter der rote, böse Faden und weicht überspitzten britischem Humor, sehr zur Freude des Lesers, dem doch auch einiges abverlangt wird, um in den unterschiedlichen Zeitsprüngen den Überblick über die Handlung nicht zu verlieren. Diese welche ist an sich gar nicht arg kompliziert. Das britische Auswärtige Amt plant eine geheime Aktion in der Kolonie Gibraltar mit eigenen Leuten und einer amerikanischen Söldnertruppe, eine Zielperson soll dingfest gemacht werden, viel Geld wird fließen und ein älterer Diplomat soll vor Ort als rotes Telefon zwischen Einsatztruppe und Ministerium fungieren. Über den Ausgang der Operation Wildlife herrscht allerdings später Uneinigkeit. Offiziell kam niemand zu schaden, inoffiziell werden von einem ehemaligen britischen Soldaten daran Zweifel gesät und ernste Vorwürfe erhoben. Für Sir Christopher Probyn schien die Operation ausgestanden, doch drei Jahre später wird er mit den blutigen Zweifeln konfrontiert und kann sich nun seines Lebensabends als frisch ernannter Sir wenig erfreuen. Probyn will die Operation Wildlife aufklären und sucht bei Toby Bell Hilfe. Bell war persönlicher Referent des damaligen Ministers, Probyn will nicht glauben, dass Bell keine Ahnung von Operation Wildlife hat und hat sich instinktiv wohl genau den richtigen Mann für seine Spurensuche ausgesucht. |
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Bewertung vom 19.09.2014 | ||
Die Illusion des Getrenntseins Zufall, Schicksal, Fügung oder Gotteswille – viele Bezeichnungen gibt es für Begegnungen, die aus der Rückschau fast nicht zustande gekommen wären. Ob man daran glaubt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Simon van Booy will sich in seinem Roman auch nicht unbedingt auf einen dieser Begriffe festnageln lassen. Scheinbar willkürlich stellt er Personen und ihre Geschichten vor, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben. Martin lebt 2010 in den USA, ist Hausmeister in einer Seniorenresidenz in Los Angeles und sieht die Menschen kommen und sterben. Allein durch seine Existenz hat er seine Eltern zusammengebracht, wäre als Baby um ein Haar in den Verfolgungen und Wirren des 2. Weltkrieges in Frankreich ums Leben gekommen. Mitten in Paris drückte ein Mann der Frau, die Martins Mutter werden sollte, das Kind in den Arm und sie ersuchte den Bäcker in der Nähe um Essen für den Kleinen. So trafen Martin und seine Mutter gemeinsam den Mann, der ihm ein Vater und ihr ein Ehemann werden sollte. Später erzählten sie dem angenommenen geliebten Sohn diese Geschichte und noch viel später verstand er, dass er ein Jude war und ihm ein Schicksal erspart geblieben war, von dem er aus so vielen Büchern und Dokumentationen erfahren wollte, wie ihm nur möglich war. Das Schicksal der Verfolgen wurde sein Spiegel, so schreibt Simon van Booy einen dieser unzähligen Sätze, die mich inne halten und staunen lassen. Seine Sprache ist voller Poesie und das Erzählen jeder Figur angemessen. Sie wachsen mir auf den wenigen Seiten, die jeder von ihnen zugedacht sind, ans Herz; feinfühlig gezeichnet und Raum für eigene Bilder lassend, habe ich das Gefühl alles und nichts von ihnen zu wissen. |
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Bewertung vom 19.09.2014 | ||
Gerold Plassek arbeitet in Wien bei der Gratiszeitung „Tag für Tag“ eines großen Konzerns und betreut dort vor allem die „bunten Meldungen zum Tag“. Journalistisch ambitioniert kann man ihn nicht gerade nennen. Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt er mit Dösen und Bier trinken, letzteres wird nach Feierabend in der Stammkneipe mit den Kumpels fortgeführt. Frauen findet er schon toll, diese ihn immer weniger und so hat sein Alltag außer Bier und durchzechten Nächste wenig zu bieten. Das erste Geschenk erhält Gerold von einer seiner Ex-Freundinnen und die Freude darüber hält sich bei ihm zunächst stark in Grenzen. Die Ärztin Alice geht für ein halbes Jahr nach Afrika und hat ein nachmittägliches Betreuungsproblem für ihren 14jährigen Sohn Manuel. Also nimmt sie den Vater in die Pflicht, Gerold. Nur dass dieser bisher von Manuels Existenz keine Ahnung hatte. Plötzlich muss er sich sein Redaktionsbüro mit einem pubertierendem Teen teilen, dem er sich als Vater nicht offenbaren soll und der ihn offensichtlich für einen Vollidioten hält. Das zweite Geschenk geht eigentlich nicht an Gerold, aber seine Kurznotiz über die finanziellen Probleme eines Obdachlosenheims in dem Gratisblättchen animierte einen anonymen Spender zu einem Geschenk von 10.000 Euro in bar als Soforthilfe. Dem Spendenkuvert war ein Ausschnitt aus den „bunten Meldungen“ beigelegt und bei „Tag für Tag“ wird diese Tatsache sofort groß aufgezogen. Weitere anonyme Spenden gehen ein, Ursache immer ein Artikel an dem Gerold beteiligt ist und plötzlich ist ganz Wien im Spendenfieber. Gerold wird gezwungen sich aus seiner schmuddeligen Komfortzone heraus zu bewegen. Die Geschenke an andere verändern auch sein Leben und er beginnt – wenn auch gezwungenermaßen – wieder Beziehungen zu den Menschen in seinem nahen Umfeld zu knüpfen: zu Manuel, seiner Tochter Florentina, seiner Mutter, der überaus attraktiven und sympathischen Zahnärztin seines Sohnes und zu alten wie neuen Kollegen. Und er gestaltet die Spendengaben durch seine zusammen mit Manuel ausgearbeiteten Sozialreportagen maßgeblich mit. Dann erhält er eine Mail, in der ihm der anonyme Spender mitteilt, dass nur noch Geld für eine einzige Spende übrig sei und verknüpft diese mit einer Bedingung: Gerold soll sich in seiner nächsten Reportage einer Einrichtung für Alkoholkranke widmen. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 19.09.2014 | ||
Die Achse meiner Welt kommt ganz bescheiden und leichtfüßig daher, tiefblau mit einem großen runden Vollmond in der linken Ecke und einer auf einem Seil balancierenden, jungen Frau mitten auf dem Cover. Rachel balanciert sich tatsächlich durch ihren Alltag, doch leichtfüßig fühlte sie sich seit dem schrecklichen Unfall vor fünf Jahren an keinem weiteren Tag mehr in ihrem Leben. Eigentlich sollte ihr und ihren Freunden die Welt offen stehen, die Zukunft lag direkt vor ihnen, ein letztes gemeinsames Essen, um den Sommer ausklingen zu lassen, Abschied von der Schulzeit zu nehmen und sich der gemeinsamen Freundschaft auch für die Collegezeit zu versichern. Doch all dies sollte keinen Bestand mehr haben, nachdem ein junger Krimineller mit einem gestohlenen Wagen direkt in das Restaurant krachte und Rachel ihren besten Freund Jimmy für immer verlor. Danach stand ihr Leben still und sie trug schwer an der Last, dass er sterben musste, damit sie leben konnte. Eine lange, gezackte Narben in ihrem Gesicht erinnerte sie jeden einzelnen Tag an ihren Verlust. Den Kontakt zu ihren alten Freunden mied sie ganz, verließ die Jugendliebe Matt und begrub ihre Träume von der Zukunft als Journalistin. Einzig zu ihrer engsten Freundin Sarah hielten die in der Kindheit geknüpften Bande und so gab es keine Ausrede für Rachel, Sarahs Hochzeit in der Heimat zu versäumen. Ein Besuch, dem sie sich auch nach fünf Jahren nicht wirklich gewachsen fühlte, zusätzlich belastet von immer häufiger wiederkehrenden Kopfschmerzen. Den ersten gemeinsamen Abend mit den alten Freunden überstand Rachel irgendwie, auch Matts erneuten Avancen begegnete sie klar und ablehnend, doch am Grab von Jimmy schob sich erneut ein Riss durch ihre Welt und alles um sie herum wurde schwarz. Als Rachel im Krankenhaus erwacht, scheint sie sich in einer neuen Variante ihres Lebens zu befinden, einer viel besseren Version, denn in diesem Leben weilt Jimmy unter den Lebenden und auch ihr Vater scheint vom Krebs geheilt, Matt und sie sind verlobt und in London führt sie das Leben einer Journalistin. Doch bleibt Rachel gefangen in den schrecklichen Erinnerungen an den Unfall und die Zeit danach, will unbedingt beweisen, dass sie bisher ganz anders lebte. Jimmy ist bei der Spurensuche wie selbstverständlich an ihrer Seite und Rachel beginnt zu ahnen, dass ihre Gefühle für den Jugendfreund vielleicht nicht nur freundschaftlichen Ursprungs sind. Doch so sehr sie sich auch freut, ihn gesund und munter neben sich zu sehen, wie kann es sein, dass sie sich gleichzeitig an seinen Tod erinnert? |
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