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Benutzername: 
Danny
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Vor etwas mehr als zwei Jahren hat Eva Biringer mir mit ihrem ersten Buch „Unabhängig“ unglaublich wertvolle Impulse gegeben, um meinen Blick auf Alkohol komplett zu verändern. Dass ich mit dem Trinken aufgehört habe und heute mehr als froh bin, keinen Tropfen mehr anrühren zu müssen, hat viel mit den Schaltern zu tun, die Eva Biringer mit ihrem feministischen Blick auf das Thema Alkoholkonsum bei mir umgelegt hat. Ihr neues Buch war für mich also ein Must-Read.

Wie schon in „Unabhängig“ nähert sich Eva Biringer auch in ihrem zweiten Buch einem Thema aus weiblicher bzw. feministischer Sicht. Diesmal geht es um seelischen und körperlichen Schmerz.

Es geht um viel zu lange übersehene und totgeschwiegene Themen wie schmerzhafte Perioden, um Geburtsschmerzen, um häusliche und misogyne Gewalt, um Schönheitsoperationen, Selbstoptimierung und Essstörungen, um zwickende Shapewear, um schmerzhaften Sex, um Empfängnisverhütung, um Klitorisbeschneidung, anerzogenen Selbsthass, dysfunktionale Verhaltensweisen und den selbstzerstörerischen Zwang vieler Frauen, die eigenen Bedürfnisse ständig hinter die der anderen zu stellen. Ja, das ist eine ganze Menge. Aber den meisten Frauen oder weiblich gelesenen Menschen wird vieles davon schmerzlich bekannt vorkommen.

„Unversehrt“ ist kein medizinisches Fachbuch und erhebt auch nicht diesen Anspruch. Es ist ein feministischer Blick auf u.a. medizinische, aber auch gesellschaftliche und strukturelle Themen.
Biringer streut persönliche Erlebnisse und Anekdoten ein, liefert aber auch wissenschaftliche, kulturelle und historische Hintergründe. Sprachlich gekonnt und unterhaltsam, immer den richtigen Ton treffend.

Bewertung vom 26.08.2024
Taumeln
Scherzant, Sina

Taumeln


sehr gut

"Eine Gruppe Versehrter, das sind wir, eine Gruppe Versehrter zersprengt von Kleinstadt- und Großstadttristesse, von Welttristesse, empfindlich getroffen von zerplatzten Lebensträumen und verwundet von der Sehnsucht nach Rettung..."

Es ist schon zwei Jahre her, dass Hannah plötzlich verschwand. Niemand weiß, wo sie ist, niemand weiß, ob sie noch lebt. Doch eine Gruppe von sieben Menschen aus ihrem Heimatdorf gibt die Hoffnung nicht auf. Sie treffen sich einmal in der Woche, immer samstags, um das Waldstück hinter Hannahs Elternhaus nach der vermissten jungen Frau zu durchkämmen. Angeführt wird der Suchtrupp von Hannahs jüngerer Schwester Luisa. Doch was sie dort im Wald suchen, wissen sie längst nicht mehr. Allen ist klar, dass Hannah schon viel zu lange weg ist, um noch irgendwo zwischen den Bäumen zu sein. Und eigentlich haben sie mit ihrer kleinen Gruppe dort schon jeden Stein umgedreht.

Vielmehr sind es Einsamkeit und Schmerz, die sie dort zu einer ungleichen Notgemeinschaft zusammenführen:
Da ist Inge, die im Wald immer die Kommandos gibt, während sie hinter der Wohnungstür regelmäßig zum stillen Opfer häuslicher Gewalt wird. Da ist der einsame Frank mit seinem gebrochenen Herzen. Und da ist Luisa selbst, die seit dem Verschwinden ihrer Schwester von Schuldgefühlen geplagt ist und wie gelähmt dem Zerbrechen ihrer traumatisierten Familie gegenübersteht.

Schon nach wenigen Seiten wird klar, dass es nicht darum geht, ob und wie die Gruppe die vermisste Hannah findet. Trotz des Settings ist der Roman alles andere als ein Krimi oder Thriller. Vielmehr ist es eine leise und poetische Geschichte über das Trauern und Loslassen, über das Füreinanderdasein und das Festhalten. "Taumeln" handelt von den stillen, alltäglichen Dämonen, mit denen fast jeder Mensch lebt, von Schicksalsschlägen und Zäsuren, die im Leben alles auf den Kopf und in Frage stellen können.

Es ist ein vielschichtiger und berührender Roman voller Fingerspitzen- und Taktgefühl. Mit einer starken Erzählstimme und sensibler Figurenzeichnung.

Und ja, don't judge a book by its cover und so, aber ich möchte einfach mal sagen, wie schön ich die Gestaltung dieses Buches finde – sowohl den Schutzumschlag mit den pink-türkisen Blättern als auch das "nackte" Buch mit dem glitzernden Farbverlauf.

Bewertung vom 02.05.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


gut

Proteste sind laut. Sie bestehen meist aus vielen wütenden Menschen, die brüllen, trommeln, in Trillerpfeifen pusten oder zumindest Demo-Schilder mit mehr oder weniger gut formulierten Forderungen in die Höhe halten. Manchmal wird gesungen, Redebeiträge werden mit kräftiger Stimme vorgetragen. Mareike Fallwickls neuer Roman handelt von einem Protest. Doch dieser ist das genaue Gegenteil: Still.

Frauen liegen auf der Straße. Einfach so. Sie weigern sich, weiterhin das zu tun, was sie immer getan haben. Sie waschen keine Wäsche mehr, sie putzen keine Toiletten, sie wickeln keine Babys, sie schreiben keine Einkaufslisten. Sie nähen keine Knöpfe mehr an und räumen nicht mehr auf. Sie pflegen keine Angehörigen mehr und packen keine Lunchboxen. Diese alltäglichen Sorgearbeiten, die in unserer Gesellschaft fast ausschließlich von Frauen wie selbstverständlich und meist unbezahlt erledigt wurden, bleiben nun genauso liegen wie die Frauen selber. Zu Hunderten. Zu Tausenden. Immer mehr Frauen schließen sich den Protesten an und schon bald werden die Streikenden nicht nur von wütenden Männern attackiert, auch der Staat ergreift harte Maßnahmen, um den vermeintlichen Normalzustand wiederherzustellen. Doch die Frauen halten dagegen. Sie kümmern sich umeinander, legen alle Rivalitäten ab und begegnen sich in bedingungsloser Solidarität.

Frauen, die sich miteinander solidarisieren und in den Generalstreik treten – diese Idee hat Mareike Fallwickl bereits in ihrem letzten Roman „Die Wut die bleibt“ angedeutet und nun in „Und alle so still“ weiterentwickelt. Entstanden ist eine Geschichte, die Utopie und Dystopie zugleich ist, die strukturelle Probleme aufzeigt, die von Herzen provozieren will – und es auch tut.

Bewertung vom 18.03.2024
Der rechte Pfad
Sozio, Astrid

Der rechte Pfad


gut

Erwachsene Menschen, die nach einem Wendepunkt in ihrem Leben in das ländlich gelegene Dorf zurückkehren, in dem sie aufgewachsen sind – das ist der Stoff, aus dem viele Romane gemacht sind. Auch „Der rechte Pfad“ von Astrid Sozio lässt sich grob so zusammenfassen.

Benjamin verbrachte die Sommerferien in seiner Kindheit stets bei seinem Vater in dem fiktiven nordrhein-westfälischen Dorf Welsum. Dort war er mit den Geschwistern Lea, Gideon und Hanna befreundet und lebte inmitten einer Dorfgemeinschaft, die von einer Gruppe evangelikaler Christen und ihren strengen Regeln dominiert wurde. Hier wurden Bunker gebaut, die Geschlechter voneinander getrennt, die Hände über die Bettdecke gelegt und die Fenster geschlossen, um den Tod fernzuhalten.

25 Jahre später – nach der Trennung von seiner Frau – kehrt Benjamin wieder nach Welsum zurück und muss feststellen, dass sich bei vielen Dorfbewohner*innen zu religiösem Fundamentalismus und ewiger Gestrigkeit eine radikal rechte politische Einstellung gesellt hat.

Der Klappentext des Buches und auch die Leseprobe hatten mich sofort abgeholt, denn die Frage, welche Anknüpfungspunkte religiöser und spiritueller Fanatismus und die oft damit verbundenen reaktionären Weltbilder für politisch rechtes Gedankengut bieten, finde ich enorm spannend bis schockierend. Doch leider hat mich „Der rechte Pfad“ zwar abgeholt, aber nicht bis zum Ende mitgenommen.

Denn im Laufe des Buches (immerhin knapp 450 Seiten) wurden die Geschichte und ihre Charaktere für mich immer unzugänglicher und es fällt mir auch nach langem Überlegen wirklich schwer zu sagen, woran es genau gelegen hat.

Ganz konkret hat mich die grammatikalisch und orthographisch völlig verkorkste Schreibweise in den Dialogen gestört. („Dann ma gutes Geling.“, „Er wollte nur helfn“, „Ich soll die nämich nach Hause holn“.). Ich verstehe dieses Dialekt-Stilmittel wenn es einzelne Figuren betrifft. Vielleicht sollte damit auch die hinterwäldlerische Weltsicht der Dorfbewohner unterstrichen werden. Mich hat das aber etwas genervt.

Darüber hinaus gelang es mir schon bald nicht mehr, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Ihr Handeln und ihre Beziehungen zueinander waren für mich oft nicht nachvollziehbar. Sicherlich ist das bei einer derartigen Thematik auch nicht immer möglich und vielleicht war es auch die Absicht der Autorin, die Lesenden immer wieder zum Beobachtern zu machen, die verständnislos und verwirrt den Kopf schütteln.

Doch vieles wird nur angedeutet und manche Zusammenhänge lassen sich beim Lesen nur vermuten und erahnen. Manchmal hätte ich mir mehr klare Schilderungen, Details und Hintergründe gewünscht. Dass die Romankapitel in Zeitsprüngen aufgebaut sind – einige Kapitel erzählen von der Gegenwart, andere von den Ereignissen in Benjamins Jugend – und zu Beginn eines Kapitels nicht immer klar ist, auf welcher Zeitebene erzählt wird, sorgt für zusätzliche Verwirrung.

„Der rechte Pfad“ ist ein Buch, dass ich alleine wegen seiner Vielschichtigkeit so gerne mehr gemocht hätte. Aber auch, weil die Thematik so wichtig so brandaktuell in unserer Gesellschaft ist. Weil wir uns fragen müssen, warum gerade Menschen, die so oft von Nächstenliebe, Licht und Barmherzigkeit sprechen, anfällig sind für Queerfeindlichkeit, Rassismus und reaktionäre bis faschistische Weltbilder.

Deshalb möchte ich sagen, dass „Der rechte Pfad“ von Astrid Sozio ein extrem wichtiges Buch ist – auch wenn mir persönlich die Umsetzung nicht wirklich zugesagt hat. Aber ich bin mir sicher, dass diese Geschichte anderen sehr gefallen kann.

Bewertung vom 27.02.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


ausgezeichnet

Mit „Geordnete Verhältnisse“ hat @lana.lux nicht nur ihr drittes Buch veröffentlicht, sondern auch einen sensationellen Roman geschrieben, über den man jedoch vor dem Lesen idealerweise nicht allzu viel wissen sollte. Je unbefangener man herangeht, desto besser. Es ist nämlich fast unmöglich, etwas über die Geschichte von Faina und Phillip zu erzählen, ohne die Handlung zu spoilern.

Als die ukrainische Faina unsicher als neue Mitschülerin vor die Klasse tritt und sich in gebrochenem Deutsch vorstellt, beschließt Phillip – selbst ein Außenseiter aus einer dysfunktionalen Familie – sie um jeden Preis zu seiner Freundin zu machen. Aus der kindlichen Freundschaft entwickelt sich eine tiefe Beziehung – und letztendlich ein folgenschweres und toxisches Abhängigkeitsverhältnis voller Besessenheit. Manipulatives Verhalten, patriarchale Strukturen, männliche Gewalt – und mittendrin eine Frau, die keine andere Wahl hat und deren Ängste von niemandem erst genommen werden.

Wie schon in dem 2020 erschienenen Roman „Jägerin und Sammlerin“ wechselt Lana Lux immer wieder die Erzählperspektiven und beleuchtet die Beziehung zwischen Philipp und Faina von allen Seiten. Nichts bleibt verborgen, jeder abgründige Gedanke wird offengelegt, jede Fassade wird eingerissen, jedes Geheimnis wird schonungslos erzählt.

„Geordnete Verhältnisse“ ist ein Roman, der lange nachwirkt und klarmacht, warum der gefährlichste Moment für eine Frau nur allzu oft der Moment der Trennung ist.

Bewertung vom 18.12.2023
Die Unbestechliche
Welser, Maria von;Horbas, Waltraud

Die Unbestechliche


ausgezeichnet

München, Ende der 60er Jahre: Gesellschaftliche Umbrüche, politische Spannungen und eine Pandemie halten nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt in Atem.

Die 21-jährige Alice wusste schon als Kind, dass sie einmal Journalistin werden wollte. Als ihr Traum endlich Gestalt annimmt und sie mit einem Redaktionsvolontariat bei einer Münchner Lokalzeitung einsteigen kann, sieht sie sich trotz – oder gerade wegen – all ihres Ehrgeizes zum ersten Mal mit den zahlreichen Widerständen konfrontiert, die ihr als Frau in der Männerdomäne Journalismus immer wieder begegnen sollen: Cholerische Vorgesetzte, Machtmissbrauch, sexistische Kommentare, herablassende Vorurteile.

Als alleinerziehende Mutter ist es für Alice immer wieder ein Kraftakt, den Spagat zwischen ihrem unerschütterlichen beruflichen Kampfgeist und dem Bedürfnis, ihrer Tochter Elena eine gute und fürsorgliche Mutter zu sein, zu meistern. Im rauen Arbeitsalltag findet Alice aber auch schnell Verbündete unter ihren Kolleginnen: Mit der Archivarin Elsie und der Sekretärin Anna kommt es bald zu humorvoll-konspirativen Treffen, die weit über das Berufliche hinausgehen und Freundschaften zwischen den Frauen entstehen lassen. Alice arbeitet sich als Reporterin in der deutschen Medienlandschaft nach oben und schafft es immer wieder, ihre privaten und beruflichen Interessen unter einen Hut zu bringen.

"Die Unbestechliche" ist aber nicht nur die Geschichte einer willensstarken und zielstrebigen Frau, sondern auch eine Zeitreise in die BRD der 70er Jahre. Die persönlichen Erlebnisse der Protagonistin werden immer wieder geschickt mit dem damaligen Zeitgeschehen verwoben und in den historischen Kontext eingeordnet. So findet das schreckliche Attentat auf die Olympischen Spiele 1972 ebenso Erwähnung wie die Ölkrise und die damit verbundenen autofreien Sonntage - inklusive Picknick auf der Autobahn.

Doch gleichwohl sich dieser Roman zeitlich vor einem halben Jahrhundert abspielt: Immer wieder gelingt es der Autorin deutlich zu machen, wie viele der damaligen Probleme auch heute noch brandaktuell sind. "Die Unbestechliche" ist kein Blick zurück, vielmehr offenbart die Geschichte auf gekonnt subtile Weise den Stillstand, der seither in unserer Gesellschaft und Politik in vielen Bereichen immer noch herrscht, und zeigt, welche Kämpfe nach wie vor ausgefochten werden müssen.

Basierend auf den persönlichen Erinnerungen der Journalistin Maria von Welser – die 1988 mit "MonaLisa" das erste Frauenmagazin im deutschen Fernsehen gründete – hat Waltraut Horbas in „Die Unbestechliche“ die Geschichte von Alice ausgearbeitet und eine sehr überzeugende und sympathische Protagonistin geschaffen. Der journalistische Alltag und die handelnden Personen werden authentisch und glaubwürdig dargestellt, der Schreibstil ist geradlinig, schnörkellos und manchmal schon etwas etwas zu sachlich.

Für meinen Geschmack verliert sich die Geschichte zu oft in sehr langen Dialogen und kleinteiligen Beschreibungen. Auf den knapp 400 Seiten des Romans gibt es keinen klaren Spannungsbogen, die Handlungsstränge werden sehr lose und episodenhaft miteinander verknüpft und laufen dann oft ins Leere - was das Lesen manchmal zu einer etwas zähen Angelegenheit macht.

Aber vielleicht will "Die Unbestechliche" auch gar kein fesselnder Spannungsroman sein, sondern einfach nur die Geschichte einer entschlossenen Frau erzählen.

Bewertung vom 23.11.2023
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


ausgezeichnet

„Der gefährlichste Moment für eine Frau ist, wenn sie sich wehrt.“

Ein Ort, zwei Frauen – und dazwischen über 500 Jahre:

Abelke lebt im 16. Jahrhundert als Bäuerin auf ihrem Hof in den Marschlanden, einer rauen Gegend an der Elbe vor den Toren Hamburgs. Sturmfluten und Überschwemmungen gehören zum Alltag, ständig gibt es Arbeit, Vieh und Äcker wollen versorgt werden. Doch Abelke meistert ihr Leben mit Entschlossenheit – bis sie als selbstbewusste Frau bei einigen Männern des Dorfes zu sehr aneckt…

Britta hat ihren Job als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hamburger Universität aufgegeben um mit ihrem Mann Philipp und den Kindern in ein Einfamilienhaus in die ländlichen Marschlande zu ziehen. Im Gegensatz zu Philipp sind aber weder Britta noch die Kinder glücklich mit dieser Entscheidung – die Eingewöhnung in der neuen Umgebung fällt ihnen schwer, in der Ehe beginnt es zu kriseln. Als Britta durch Zufall auf den Namen Abelke Bleken stößt, setzt sie sich mit der Geschichte dieser Frau und mit der Vergangenheit ihres neuen Zuhauses auseinander – und die Geschichten von Britta und Abelke verschmelzen voller Parallelen miteinander.

Um es kurz zu machen: „Marschlande“ ist ein unglaublich gutes Buch. Es ist ein historischer Roman, der spannende Einblicke in das damalige Leben in und um Hamburg liefert – aber es ist auch eine kapitalismuskritische Gegenwartserzählung und eine überaus feministische Geschichte, die deutlich macht, wie erschreckend wenig sich an der Rolle der Frau in patriarchalen Gesellschaftsstrukturen eigentlich geändert hat.

Jarka Kubsovas Erzählstimme macht das Lesen zu einem Genuss, ihre Charaktere sind dreidimensional und greifbar. Ein Buch das lange nachhallt. Für mich schon jetzt ein Highlight des Jahres.