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Benutzername: 
froschman
Wohnort: 
Linz

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 15.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Roccos letzter Fall?

In einem einschlägig bekannten Berliner Nachtclub wurde die Leiche eines homosexuellen jungen Mannes gefunden. Nach Hinweisen soll Jan Staiger das Mordopfer nach einem Streit mit Liquid Ecstasy vergiftet haben. Obwohl es eigentlich nur Indizien gibt, wird Staiger vom übermotivierten Hauptkommissar Ralph Berger sofort festgenommen. Der Rechtsanwalt Rocco Eberhardt übernimmt die Verteidigung und kann Staiger wieder auf freien Fuß setzen. Als jedoch in einem anderen Schwulen-Lokal wieder ein Mord geschieht und dieses Opfer die Telefonnummer von Stainer mit sich trägt, ist auch Rocco sich nicht mehr überzeugt von Stainers Unschuld. Aber mit Hilfe seines Freundes Tobi, der ihm immer wieder als Detektiv zur Seite steht, und des Rechtsmediziners Dr. Justus Jarmer versucht es Rocco wieder, eine Beweiskette aufzubauen, die Jan freisprechen kann.
Wieder einmal ist es dem Duo Schwiecker/Tsokos gelungen, einen fesselnden Justiz-Krimi zu schreiben, ein Buch mit kurzen Kapiteln. das man nicht mehr aus der Hand legen kann. Auch komplexe Zusammenhänge können von dem Trio gelöst werden. Allerdings dürfte es sich mit dem fünften Fall dieses Teams laut Buchrückentext leider um den letzten gehandelt haben, das mich wehmütig stimmt.

Bewertung vom 24.02.2025
Schmerz
Jónasson, Jón Atli

Schmerz


sehr gut

Fesselnder Islandkrimi

Die Polizistin Dora, nach einer im Einsatz erlittenen Hirnverletzung, sollte eigentlich nur Innendienst, also Schreibarbeiten verrichten, aber nachdem alle anderen Polizisten mit Ausnahme von Rado an einer riskanten Razzia teilnehmen, wurde sie mit der Ermittlung nach einem bei einem Schulausflug verschwundenen Mädchen betraut. Rado hat serbische Wurzeln und ist deshalb nicht bei der Razzia gegen seine Landsleute dabei. Er soll Dora unterstützen. Auf Grund ihrer Kopfschussverletzung hat Dora eine Gabe, sie kann Zusammenhänge erkennen, die anderen entgehen und Rado, durch seine familiären Beziehungen etwas ins Abseits geschoben, will unbedingt Gerechtigkeit. Gemeinsam bilden die beiden ein eigenwilliges Ermittlerduo.
Jon Atli Jonasson hat einen angenehm flüssigen Schreibstil, die Zusammenhänge der Geschichte werden erst im Lauf der Zeit erkennbar. In kurzen Kapiteln wird aus der Sicht verschiedener Personen eine Story erzählt, die ständig Spannung aufbaut. Die beiden Ermittler verwenden allerdings auch unerlaubte Methoden, um an Ergebnisse zu kommen. Man möchte nicht ins Visier der beiden kommen.

Bewertung vom 08.02.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


sehr gut

Ostsee-Krimi

Im Grenzbereich Dänemark/Deutschland wird jeweils eine Frauenleiche gefunden. Die dänische Polizei, unterstützt von der Archäologin und Ex-Polizistin Fria Svensson, sowie Kommissar Ohlsen aus Flensburg arbeiten wieder einmal zusammen. Da weitere Frauen vermisst werden, ist höchste Eile geboten. Doch Ohlsen zögert noch, Frias Hilfe in Anspruch zu nehmen, doch sie war es, die Wikinger-Rituale bei der Bestattung der beiden Frauen erkennen konnte. Ohlsen hatte jedoch einen weiteren Wissenschaftler beauftragt, der Frias Erkenntnisse nicht teilt. Fria kennt die Polizeiarbeit, sind doch ihre Brüder und auch ihr Vater bei der Polizei in Dänemark tätig.
Leichenfischer ist der zweite Teil der Brandung-Trilogie, man muss aber nicht unbedingt den ersten Teil gelesen haben, aber vorteilhaft wäre es schon. Karen Kliewe erzählt aus verschiedenen Perspektiven, zum Teil in sehr kurzen Abschnitten, sodass dies den Lesefluss etwas störte. Die Ortsbeschreibungen waren sehr detailliert, die Ermittlungsarbeit der Polizei glaubhaft dargestellt. Das Ende war stimmig, aber überraschend.

Bewertung vom 08.02.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


sehr gut

Cold Case

Der Kriminalpsychologe Simon Dorn hat nach einer Reihe von Schicksalsschlägen seinen Dienst bei der Polizei quittiert und lebt als Sonderling im aufgelassenen Hotel Dornwald in Bad Gastein. Dort führt er seine Ermittlungen an einer Mordserie privat weiter, unterstützt von Karla Hofbauer, Leiterin des Cold Case Managements im Bundeskriminalamt Wien. Sie ist praktisch die einzige Verbindung zur Außenwelt. Verschiedene Zimmer des Hotels sind mit seinen Ermittlungsergebnissen ausstaffiert. Bei den Kindern im Ort gilt das Hotel als Geisterhaus, das Kinder frisst, der Bürgermeister will es abreißen lassen, ein neues Hotel errichten und deshalb Dorn aus Gastein rausekeln. Als Hofbauer in Hamburg ermordet wurde sind sich alle einig, es handelt sich um einen Serientäter und die junge Kriminalpolizistin Lea Wagner sucht Dorn auf, um Hilfe zu erhalten. Nach anfänglichen Problemen beginnen sie gemeinsam zu ermitteln.
Beck hat diesen Thriller in verschiedenen Zeitebenen in einfacher Sprache ohne Schnörkel geschrieben. Er baut einen Spannungsbogen auf, ohne unglaubwürdig zu werden. Den psychotischen Dorn muss man erst kennenlernen, bevor man ihn verstehen kann. Die Dynamik zwischen den beiden Hauptakteuren Dorn und Wagner birgt großes Potential für weitere Cold-Case-Fälle.

Bewertung vom 12.01.2025
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

Nicht nur von der Flut bedroht

An der Ostseeküste droht eine Sturmflut, es wird mit dem Bruch des Dammes gerechnet, alle Einwohner des kleinen Ortes Bad Seeberg sollen evakuiert werden, auch aus der nahen Justizvollzugsanstalt, in der hauptsächlich Schwerverbrecher untergebracht sind. Doch nicht alle flüchten vor dem drohenden Hochwasser. Elisa wartet bis zur letzten Sekunde, bis sie ins Auto steigt, das allerdings nicht anspringt. Sie bemerkt im gegenüberliegenden Haus noch ein Paar und sucht bei ihnen Hilfe. Der Damm bricht wirklich, der Strom fällt aus, das Wasser steigt bereits bis in das Obergeschoß. Die drei sind im Haus gefangen und hoffen auf eine Wetterberuhigung. Und alle drei haben etwas zu verbergen. Aus der JVA entkommen bei einem Ausbruchsversuch während der Evakuierung zahlreiche verurteilte Mörder, einer davon ist auf Rache aus und auf dem Weg nach Bad Seeberg.
Stina Westerkamp hat mit flüssigen Schreibstil einen Thriller verfasst, der einen von Anfang an mitreißt. Die Kapitel sind aus der Sicht der Hauptpersonen Elisa, die tablettenabhängig ist, ihres Ex-Mannes Max, ihres Schwagers Paul, der in der JVA einsitzt, und der Nachbarn geschrieben. Tagebucheintragungen ergänzen die Informationen, zahlreiche Wendungen führen zu einem hohen Spannungsbogen.

Bewertung vom 09.01.2025
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


gut

Mord am Campingplatz

Björn Kupernikus, ein pensionierter Filmschauspieler, der Krimis liebte, aber nie eine wichtige Rolle darin spielen durfte, hat sich auf dem Campingplatz Himmelreich am Schwielowsee in seinem alten Wohnmobil gemütlich eingerichtet. Während er sich für das Frühstück vorbereitet, wird er von der Malerin Anabelle Schäfer gedrängt, einen an einem Paddleboard sitzenden Hund, der mitten im See treibt, zu retten. Er holt das Board mit dem Hund ans Ufer, allerdings war an der Unterseite des Boards eine Leiche angeschnallt. Nun beginnt der Möchtegernkommissar gemeinsam mit Anabelle zu ermitteln.
Winkelmann schreibt diesen Wohlfühlkrimi meistens aus der Sicht von Björn, der viele seiner Gedanken einfließen lässt. Er beweist damit, dass er nicht nur Thriller schreiben kann. Der mit viel Wortwitz angereicherte Schreibstil kann gefallen.

Bewertung vom 01.01.2025
Kein Land in Sicht
Pertl, Christina

Kein Land in Sicht


gut

Ermittlungen auf hoher See
..
Auf dem Personalausweis steht Stephanie Mayrhofer, das Bild zeigt eindeutig, dass sie es selbst ist. Aber sie kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen! Sie kann sich nicht vorstellen, wie sie auf das Kreuzfahrtschiff gekommen ist, wo sie sich doch vor Wasser fürchtet! Und jetzt liegt sie am Boden ihres WCs und muss ständig kotzen. Langsam kehren ihre Erinnerungen zurück, sie heißt in Wirklichkeit Sarah Peters, ist Polizistin, hat undercover mit ihrem beruflichen Partner Michael Wagner als Animateur auf das Schiff eingecheckt und ist bei der Begrüßungsparty k.o. gegangen. Michael ist seither verschwunden. Sie waren brutalen Organhändlern auf der Spur. Sarah wirkt teilweise sehr chaotisch, ihre Ermittlungen waren wenig glaubwürdig, sie lässt sich mit halbherzigen Aussagen abschütteln.
Die wechselnden Perspektiven sorgen allerdings für Spannung. Durch den flüssigen Schreibstil lässt sich das Buch leicht lesen. Für ein Debüt ist der Krimi jedoch einigermaßen gelungen.

Bewertung vom 26.12.2024
The Twenty
Holland, Sam

The Twenty


ausgezeichnet

Die Zeit läuft davon

DCI Adam Bishop wird zu einem Tatort gerufen. Auf einem illegalen Müllplatz wurde eine bereits teilskelettierte Leiche gefunden, auf einem Kühlschrank daneben ist die römische Zahl XII sichtbar. Während der laufenden Untersuchungen wird ein Schild mit der Nummer XIV gefunden und die Grabungen erweitert. Es werden weitere Leichen gefunden, die älteste mit der Nummer XVI. Der Täter zählt anscheinend von der Nummer 16 abwärts. Dr. Romilly Cole, Adams Ex-Frau, erfährt aus den Medien von den Morden und erkennt Zusammenhänge zu einer dreißig Jahre alten Mordserie, bei der der Täter von der Zahl 20 bis 17 rückwärtszählte. Doch der damalige Täter sitzt nachweislich in Haft. Sie meldet sich bei Adam und gemeinsam beginnen sie zu ermitteln. Doch die Zeit drängt, denn jeden Tag wird ein weiteres Opfer gefunden!
Sam Holland beschreibt die einzelnen Taten zum Teil sehr anschaulich, die brutalen Morde sind nichts für schwache Nerven. Immer wieder werden Gedanken des Täters in die ansonsten chronologischen Abläufe eingestreut und dadurch ein Spannungsbogen bis zum Schluss aufgebaut. Die authentischen Charaktere, gepaart mit dem rasanten Schreibstil machen das Buch zu einem Topthriller!

Bewertung vom 08.12.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


sehr gut

Winterliche Entführung

Laura Gehler ist wie beinahe täglich mit ihrem Trekkingrad bei eisiger Kälte im tiefverschneiten Winterwald unterwegs. Sie wird von einem SUV, der aus dem Nichts hinter ihr aufgetaucht ist, gerammt und dann kann sie sich an den Vorfall nicht mehr erinnern. Sie wacht in einem Käfig aus Plexiglas auf. Sie muss ein Rätsel lösen, wenn sie überleben soll. Zur gleichen Zeit erhält ihre Mutter, eine erfolgreiche Politikerin, eine Barbiepuppe mit einem Sterbedatum. Kommissar Lukas Johannsen beginnt zu ermitteln. Er erkennt Zusammenhänge zu einem älteren Mordfall, der nie aufgeklärt werden konnte, der Mörder läuft also noch immer frei herum. In einem weiteren Handlungsstrang bricht Tom als Schlittschuhläufer in einem zugefrorenen See ein und wird von der alleinstehenden und als Außenseiterin angesehenen Ariane Sternberg gerettet. Doch sie traut Tom nicht.
Quentin Peck, nebenbei auch noch Fernsehproduzent, hat diesen winterlichen Thriller in einem gut lesbaren Stil geschrieben, wechselnde Erzählperspektiven sorgen für Abwechslung. Die verschiedenen Charaktere sind gut dargestellt, das rasante Ende samt unerwarteter Auflösung konnte überzeugen.

Bewertung vom 06.12.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


weniger gut

Ewiger Jungbrunnen

Im gefährlichsten Viertel von San-Francisco wird eine junge Frau auf dem Dach eines Rolls-Royce tot aufgefunden. Laut Polizei bzw. Gerichtsmedizin handelt es sich dabei um einen Selbstmord. Doch die reiche Mutter Olivia Gravesend der Toten kann das nicht glauben und engagiert den Privatdetektiv Lee Crowe für eigene Ermittlungen. Crowes Untersuchungen ergeben allerdings bald ein anderes Bild als das der Behörden und aus einer Detektivgeschichte entwickelt sich ein rasanter Thriller, in dem die Reichsten glauben, sich einen Jungbrunnen kaufen zu können, zum Teil mit aller Gewalt.
Kestrell schreibt im Stil eines Jussi Adler Olsen einen spannenden Regionalthriller rund um San Francisco, in dem auch eine Verschwörung eine große Rolle spielt. Auch wenn die Todesursache eine gewisse Originalität aufweist und das Buch einen spannenden Erzählstrang besitzt, kommt es doch nicht an Adler-Olsen heran.

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