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Benutzername: 
Andrea
Wohnort: 
Darmstadt

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 29.09.2024
Tage mit Milena
Burseg, Katrin

Tage mit Milena


sehr gut

Für mich eine Geschichte mit vielen Abzweigungen, sozusagen Geschichten in der Geschichte. Der Beginn des Buches kam mir sehr geheimnisvoll vor und ich war mir anfangs unsicher, worum es überhaup geht. Eine ganze Weile wird man als Leser im Unklaren gelassen, wo der rote Faden liegen könnte, in der Paarbeziehung, dem geheimnisvollen jungen Mädchen, der Vergangenheit in der Hafenstraße…Der Anteil der Hafenstraße war mir persönlich erst ein wenig zu ausführlich, im Nachhinein jedoch nachvollziehbar. Die Geschichte nimmt im letzten Drittel auch enorm an Fahrt auf und hätte da vielleicht etwas genauer und ausgedehnter erzählt werden können! Man hat ein bisschen das Gefühl eines Cliffhangers - denn was hält nun der Mann der Protagonistin von allem und wie geht das gemeinsame Leben der Zwei (Drei) nun unter den Umständen weiter?

Bewertung vom 03.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


sehr gut

Wenn ich mich ganz kurz fassen müsste, könnte ich den Leseeindruck auf einen (wenn auch langen) Satz komprimieren.
Eine leise, zarte Liebesgeschichte, die einfach nur ein paar Tage gemeinsame Wanderung erzählt und doch so viel erlebtes Leben wiedergibt, dass ein recht seitenstarkes Werk daraus entstanden ist, das darüber hinaus überhaupt nicht langweilig gerät!
Am besten gefällt mir dabei die Sprache: leicht zu lesen aber niveauvoll.
Vor allem die lockere, mit viel Wortwitz gespickte Redensart der Protagonistin machte mir das Lesen zum Vergnügen. Dass sie die letzten Jahre ungern unter Leute gegangen ist, lässt sich aufgrung ihrer lockeren Umgangsart nur schwer nachvollziehen. Und auch das angeblich introvertierte Ziel ihres Wander-Vorhabens ist wortgewandter als man gedacht hätte.
Alles in allem kein spannender Krimi aber eine Lektüre, die ich immer wieder gerne weitergelesen habe!

Bewertung vom 31.07.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Ich habe lange kein Buch gelesen, dass mich so gut unterhalten hat!
Auch ohne ein Mathe-Fan zu sein, hatte ich großen Spaß an den, zugegebenermaßen sich wie ein roter Faden durchs Buch ziehenden, mathematischen Anspielungungen.
Der Ich-Erzähler hat einen so trockenen Stil, mit dem er uns an seinem Leben und Erfahrungen mit seinen Mitmenschen teilhaben lässt, dass Ganze mit Fremdwörtern gespickt, ich liebe es!
Deutlich spürt man, dass er in seinem Studium scheinbar zwar wenig Zugewinn an mathematischer Erkenntniss hat, dafür umso mehr in zwischenmenschlicher Interaktion.
Es ist auch bemerkenswert, dass keine einzige Person in dieser Geschichte am Ende wirklich unsympathisch bleibt (naja, vielleicht eine…).
Als Alena Bronsky-Anfänger war ich wirklich erst mal skeptisch, ob die ersten Seiten halten, was sie versprechen und frage mich jetzt, ob ich nicht viele amüsante Lesestunden verpasst habe…daher werde ich mir auf jeden Fall bald ein weiteres Buch von ihr gönnen!

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Bewertung vom 08.07.2024
Das erste Licht des Sommers
Raimondi, Daniela

Das erste Licht des Sommers


sehr gut

Ich habe großen Respekt vor Autoren, die es schaffen die Geschichten von so vielen Familienmitgliedern, über Generationen hinweg, zu erzählen. Obendrein interessant, bisweilen auch spannend, verschiedene Lebenswege aufzuzeigen, einen roten Faden darin zu weben und dabei nicht den Überblick zu verlieren, dass verstehen nicht viele so gut. Ein wenig hat es mich an die Bücher von Isabel Allende erinnert.
Da es mir nicht möglich war, das Buch innerhalb kurzer Zeit zu lesen, hatte ich ehrlich gesagt, nach einigen Lesepausen, Mühe, die Personen, um die es gerade ging, wieder in den richtigen Kontext zu bringen. Einmal habe ich tatsächlich hoffnungsvoll nach einem Stammbaum am Ende des Buches gesucht. Aber auch ohne diesen zu finden, kommt man immer wieder rein in die Geschichte, trotz der Zeitsprünge.
Alles in allem ein zu empfehlendes Lesevergnügen!

Bewertung vom 14.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Ein schönes Buch, sowohl inhaltlich als auch das Buchcover!
Ich hätte nicht gedacht, dass ein relativ dickes Buch einen im Grunde wenig spannenden Inhalt so kurzweilig wiederzugeben vermag - keinen Augenblick habe ich mich gelangweilt.
Das Leben zweier Personen, die sich immer wieder über den Weg laufen und wieder verlieren. Das Ganze, man kann sagen, in ‚Lebensabschnitte‘ gegliedert, was das Cover vielleicht aufgenommen hat!?
Überhaupt gefällt mir das Buchcover besonders gut (für mich immer entscheidend, einem Buch überhaupt eine Chance zu geben): zurückhaltend, im Grunde wie die Personen und die Handlung selbst.
Der Titel ist zudem eine super Zusammenfassung des gesamten Textes!
Mehr möchte ich vom Inhalt hier gar nicht verraten, das Buch soll ja selbst gelesen werden! Nichts ärgert mich mehr, als in Rezensionen schon das ganze Buch heruntergebetet zu bekommen…

Bewertung vom 24.03.2024
Das andere Tal
Howard, Scott Alexander

Das andere Tal


gut

Ich habe das Buch gerne gelesen, mir in der zweiten Hälfte mehrmals überlegt, aufzuhören und es dann doch nicht gekonnt.
Da ich gerne Bücher lese, die einen übersinnlichen, fiktiven oder auch schrägen Inhalt haben, hat mich die Inhaltsangabe durchaus angesprochen.
Eine Lebensgeschichte in drei zeitversetzten Varianten, dass schien interessant zu werden. Von der angesprochenen Liebesgeschichte hatte ich mir dann doch mehr erhofft, vom geschilderten Leben der Hauptfigur dagegen etwas weniger. Auch wenn, oder gerade weil innerhalb der Geschichte viele Denkanstöße gegeben wurden, was das Eingreifen in Zeitabläufe - auch wenn sie unerheblich erscheinen - für enorme Auswirkungen haben kann, war mir dann die Wendung, die die Geschichte gen Ende nahm, zu unschlüssig und enttäuschend.
Sprachlich allerdings ein durchaus zu empfehlendes Lesevergnügen!

Bewertung vom 10.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


sehr gut

Dieses Buch ist unterhaltsam und spannend, regt aber auch zum Nachdenken und Philpsophieren an.
Durch die anfangs den einzelnen Personen gewidmeten Kapitel, lernt man diese nacheinander gut kennen. Die Zeitsprünge, die dabei entstehen, geben einem nicht das Gefühl, etwas zu verpasst zu haben.
Das Kernthema wird durch die geschickt gewählten Protagonisten (Probanden, Forschende, Politik) aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet - leider aber auch sehr oberflächlich.
Die plötzliche, dramatische Wendung der Geschichte verläuft dann irgendwie im Sande und schon ist man auf den letzten Seiten angekommen, wo mit der neuerlichen Konzentration auf die Einzelpersonen zwar ein fast mustergültiges Ende gewebt wird aber man auch so einiges vermisst.
Etwas mehr Tiefgang, gerne auf wesentlich mehr Buchseiten und trotzdem dieser einmalige, unterhaltsame Schreibstil - das wäre für mich die volle Punktzahl!
In seiner jetzigen Version kann ich mir dieses Buch allerdings sehr gut als Lektüre im Deutschunterricht vorstellen!

Bewertung vom 11.03.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


sehr gut

Ich gebe zu, mein Leseeindruck war bei diesem Buch sehr wechselhaft.
Auf den ersten Seiten hatte ich den Eindruck, vor mir liegt ein amüsanter Roman über die sich zwingend ergebenden Reibereien, wenn zwei Familien miteinander Urlaub machen. Und das, in der gewohnten, unterhaltsamen Glattauer-Art, also Freude auf ‚leichte Unterhaltung’.
Recht schnell kam dann aber ein richtiger Schock.
Danach muss man sich umstellen, was mir erstmal nicht so leicht gefallen ist. Das zweite Buchviertel zog sich für mich etwas und ich musste mich zwingen, dranzubleiben. Allerdings wurde dies belohnt und ich muss sagen, es wurde sogar noch so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte - zwar ist gar nichts mehr leicht, aber trotz allem unterhaltsam!
Die eingestreuten Bemerkungen aus irgendwelchen sozialen Medien hätten meines Erachtens nicht sein müssen - vervollständigen aber das gezeigte Bild unserer Gesellschaft.

Bewertung vom 26.02.2023
Roxy
Bülow, Johann von

Roxy


gut

Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil mir erstens das Cover gefallen hat, zweitens der Klappentext inhaltliche Unterhaltung versprach, die ich mir gerade wünschte. Als dann die Leseprobe zeigte, dass mir der Schreibstil des Autors gefällt, war die Vorfreude groß!

Die Idee, sein Leben während einer langen Autofahrt Revue passieren zu lassen, ist nicht neu (auch nicht, wenn man zu einer Trauerfeier, etc. fährt), versprach hier aber aufgrund des pfiffigen Erzählstils unterhaltsam zu sein.

Inhaltlich, das heißt an der erzählten Geschichte ist nichts auszusetzen, diese bietet genügend Stoff für kleine und größere Wendungen im Leben des Protagonisten. Mir persönlich waren viele Schilderungen jedoch nach ca. einem Drittel des Buches zunehmend zu langatmig/detailliert, sodass ich immer wieder quergelesen habe und leider den Spaß am Buch verloren habe.
Nur weil der Schreibstil mir nach wie vor gefallen hat, habe ich bis zum Ende durchgehalten…

Bewertung vom 31.08.2022
Ich verliebe mich so leicht
Le Tellier, Hervé

Ich verliebe mich so leicht


sehr gut

Nachdem mir ‚Die Anomalie‘ sehr gefallen hat, war ich natürlich gespannt auf neuen Lesestoff von Hervé Le Tellier und der Klappentext von ‚Ich verliebe mich so leicht‘ macht einem die Entscheidung für den Kauf sehr einfach.

Der Schreibstil ist unvergleichlich, auf der einen Seite, mit seinen erfrischend kurzen Sätzen, fast flapsig, auf der anderen, immer auf hohem Niveau.
In ausgesprochen amüsanter und doch ernsthafter Art werden hier Lebensweisheiten weitergegeben, die man ab einem bestimmten Alter nur bestätigen kann, sich auf diese Weise aber gerne immer wieder zu Gemüte führt.
Man ist am Ende des Buches enttäuscht, dass das Lesevergnügen so kurz war. Aber die Geschichte ist rund, alles ist erzählt und das sehr gut! Auch das Cover ist wieder sehr schön.
Traurig ist allein die Bemühung des Verlages, aus diesem sehr guten, kurzen Text ein möglichst ‚dickes‘ Buch zu machen, dass scheinbar auf der Welle des Erfolges des Vorgängers reiten soll. So viele leere Zeilen und Seiten habe ich noch nie in einem Buch gesehen. Das hat der Autor und der schöne Text nicht verdient…

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