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Melba

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.08.2022
Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden
Lindner, Anni E.

Wie wir die Welt retten wollten und dabei aus Versehen das Bernsteinzimmer fanden


ausgezeichnet

Spannend und zugleich witzig
Ganz langsam, aber mit umso mehr Witz, entwickelt sich hier eine kleine Abenteuergeschichte. Die Hauptfiguren werden gleich zu Beginn in Wort und Bild vorgestellt. Die Ich-Erzählerin ist ein junges Mädchen, welches charakterlich sehr gut getroffen ist und authentisch wirkt. Emilia hat ihre Stärken, aber gerade ihre Schwächen machen ihre Figur so unglaublich liebenswert.
Die Geschichte, die sie und ihre Geschwister erleben, hat einen deutlich fiktiven Charakter, was aber den Lesespaß nicht mindert. Dabei wird ganz langsam ein Spannungsbogen erzeugt. Dafür gibt es immer wieder zwischendrin kleine sehr unheimliche Passagen. Immer wieder wird es für die Geschwister sehr brenzlig und man atmet hinterher umso erleichterten auf, wenn alles gut gegangen ist. Bis zum Schluss bleibt es spannend.
Insgesamt ist die Geschichte aus der Jugendperspektive geschrieben, sehr gut lesbar und macht einfach Spaß.

Bewertung vom 14.08.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


ausgezeichnet

Spannend und zugleich auch bitter
Susanna und das Bild der Brooklybridge auf dem Cover verraten zwar ein wenig, wo die Geschichte spielt, aber es lässt aus um welch starken Charakter es hier geht. Susannas Geschichte beginnt dabei in der Schweiz und führt dann sehr früh in die Staaten. Alex Capus gelingt es unglaublich meisterhaft Susanna alias Caroline Weldon wieder Leben einzuhauchen. Lebendig erscheint dieses wilde, willensstarke Mädchen, dass auch später seinen ganz eigenen Weg gehen wird. Sie weiß genau, was sie nicht möchte. Die Malerin ist sehr zielstrebig und es entsteht das Bild einer Frau, die ihrer Zeit voraus war.
Alex Capus verschweigt aber auch nicht die harten Seiten der Zeit. Knallhart und sehr ehrlich schreibt er, sodass zwischen den Zeilen immer wieder eine gewisse Bitterkeit mitwirkt. Es gibt Passagen, die hinterlassen einen sehr schwermütig. An vielen Stellen macht er einen gnadenlos deutlich, dass wir genauso gut auch austauschbar wären.
Dennoch ist dieses Buch ein hervorragendes Stück Geschichte, die meisterhaft erzählt ist.

Bewertung vom 03.08.2022
SamSam Band 1
Bloch, Serge

SamSam Band 1


sehr gut

Niedlich
Das Buch kommt in einem recht großen Format daher. Es ist Hardcover und hat normale Papierseiten. Das Buch unterteilt sich nochmal in 3 große Abschnitte, die sich mit den einzelnen Familienmitgliedern von Samsam beschäftigen. So geht es zunächst um den Heldenpapa, der alles mitbringt, was Kinder brauchen, er hilft ihm in Gefahr, ist ein toller Geschenkeberater und einfach für ihn da. Die Mama ist ebenfalls eine Heldin, die mit anderen Superkräften begeistert wie dem Knuddeln, kleinen gemeinsamen Abenteuern und auch dem Aufpassen, dass Samsam seinen Pflichten nachkommt wie dem Aufräumen, dem Einhalten von Fernsehregeln und vielem mehr. Mamas werden feinfühlig dargestellt, emotionaler und dennoch stark. Zum Schluss geht es um das Superkuscheltier, dass lebendig für Samsam da ist wie ein Freund. Die kleinen Geschichten sind in Comicform auf zwei Seiten dargestellt. Die Zeichnungen sind gut verständlich. Es sind niedliche Geschichten, die einen Heldenalltag darstellen, der sich bestimmen Klischees bedient und das klassische Rollenmodell in den Superheldenalltag einbringt.

Bewertung vom 15.07.2022
Die dunkle Leidenschaft
Haller, Reinhard

Die dunkle Leidenschaft


ausgezeichnet

Emotionen in ihrer vollen Bandbreite
Das Cover ist sehr simpel in schwarz-weiß gehalten. Es passt absolut zum Titel, wird aber dem Wesen des Hasses nach der Lektüre des Buches nicht ganz gerecht. Dem Autor ist es gelungen, hier sehr vielfältig einen emotionalen Kanon auszubreiten, der ganz eng mit dem Hass verbunden ist. Zunächst nimmt er aber den Begriff erstmal auseinander und erklärt, was darunter zu verstehen ist. Auf diese Grundlage wird immer wieder verwiesen. Allgemein gibt es immer wieder Querverweise, die sowohl Rückgriffe ermöglichen wie auch das Vorspringen zu anderen Themenbereichen. Das Buch ist ansonsten sehr stimmig aufgebaut. Es erklärt wie Hass entsteht und was diesem nahe kommt und wird dann immer exemplarischer um am Ende, aber auch in den einzelnen Kapiteln, auf Lösungsvorschläge einzugehen.
Besonders gelungen finde ich, dass sehr oft zuerst die Theorie abgehandelt wird, um es an Beispielen aus dem Leben im Nachhinein genau zu erklären.
Ein wirklich interessantes Buch.

Bewertung vom 15.07.2022
Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1
Welk, Sarah

Zusammen sind wir unschlagbar! / Pfeffer & Minze Bd.1


sehr gut

Witzig und ein wenig schräg
Das Cover zeigt die beiden Heldeninnen Minze und Pfeffer. Die beiden Mädchen sind unzertrennliche Freundinnen, die sich perfekt unterstützen. Wobei Pfeffer eher rational denkt und Minze irgendwie etwas verrückter. Pfeffer fällt es in der Schule auch sehr leicht, wobei ihre Freundin große Schwierigkeiten hat, mitzuhalten. Daraus ergibt sich auch gleich das erste Problem, dass Minze fast beim Schummeln erwischt wird und die beiden einen verrückten Plan aushecken um es wieder gerade zu biegen. Doch nicht nur so geraten die beiden immer wieder in verfahrene Situationen, sondern auch beim Rettungsversuch ihres Lieblingsimbisses. Sie meinen es wirklich gut, aber haben auch eine Wiedersacherin, Bella-Grace, die ihnen gerne Steine in den Weg legt. Sie kann mächtig gemein werden und tut alles um die beiden Freundinnen an ihren Plänen zu hindern. Die Figuren sind wirklich witzig, auch die Streitigkeiten. Die Erzählweise in Tagebuchform ist gut gewählt, aber durch die junge Ich-Erzählerin, Minze, wird es sprachlich z.T. etwas sehr jugendhaft mit vielen sprachlichen Wiederholungen. Dennoch ist es eine lustige Geschichte.

Bewertung vom 26.06.2022
1:0 für Paul! Eine Fußballgeschichte - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren
Mai, Manfred

1:0 für Paul! Eine Fußballgeschichte - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren


sehr gut

Ermutigend
Das Cover macht sehr schnell deutlich, dass es hier um eine Fußballgeschichte geht. Die Geschichte beginnt mit einem Umzug. Die beiden Hauptfiguren werden sehr schnell vorgestellt, wobei die Informationen sehr knapp bleiben. Amir ist neu zugezogen mit seiner Schwester und seinen Eltern. Er spricht kaum deutsch. Paul ist viel allein und beobachtet gespannt die Nachbarn. Er teilt Amirs Leidenschaft zum Fußball. Über den Sport verständigen sie sich und entwickeln eine Freundschaft. Gemeinsam beginnen sie in einem Team zu spielen und ergänzen sich prima.
Die Geschichte ist sehr schnell erzählt und auch schnell zu lesen. Für Leseanfänger empfinde ich dies sehr motivierend. Auch das Text-Bildverhältnis sind sehr passend. Die Bilder sind im Hintergrund stark reduziert und detaillierter bei den Figuren. Erlesene Emotionen sind gut aus den Bildern ablesbar. Die Fragen am Ende der Kapitel steigern sich im Schwierigkeitsgrad. Am Ende sind erneut kleine schöne Rätsel drin, die zur Geschichte passen.

Bewertung vom 25.06.2022
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


ausgezeichnet

Wundervoll märchenhaft
Das Cover ist in einer tollen Farbkombination, die den Titel entspricht. Zudem wird es in der Geschichte aufgegriffen und ist ein regelrecht zentrales Element.
Der Beginn der Geschichte enthält ein paar Stolperstellen, an denen es schwer fällt die Zusammenhänge zu verstehen, da es ein wenig zu sehr auf Andeutungen hinausläuft. Mit der Reise der Hauptfigur Mia beginnt es jedoch einfach nur wundervoll zu sein. Es vollzieht sich eine Umkehr von Mia, weg von ihren Gewohnheiten, hinzu einem neuen Abenteuer. Mehr und mehr öffnet sich die junge Frau und alles ist verbunden mit diesem einen Teppich, der so viel Magisches beinhaltet. Nach und nach kommt die Geschichte hinter dem Teppich zum Vorschein. Die Geschichte einer jungen Frau ist darin verwoben, die sehr große Ähnlichkeiten zu Mias Geschichte enthält, jedoch für eine sehr viel größere Freiheit steht und zugleich für diesen extremen Minimalismus und die Konzentration auf das Wesentliche, die Menschen, die man liebt. Eine wirklich tolle Geschichte, die einen mit auf die Reise zusammen mit den beiden Heldinnen nimmt, wobei die Zeit keine Grenzen kennt.

Bewertung vom 17.06.2022
Bekenntnisse eines Betrügers
Raina, Rahul

Bekenntnisse eines Betrügers


ausgezeichnet

Mitreißend
Das Cover könnte unseren Erzähler und gleichzeitig die Hauptfigur darstellen. Ramesh ist in Delhi geboren und sein Leben hat ihn von Beginn an schlechte Karten zugespielt. Seine Mutter hat er nie kennengelernt und sein Vater behandelt ihn wie einen Sklaven. In eine niedrige Kaste hineingeboren, scheint sein Weg vorbestimmt. Dennoch schafft er es mit Hilfe einer Nonne eine schulische Laufbahn einzuschlagen. Als Leser hofft man nun, dass sich das Schicksal des jungen Protagonisten ändert, aber mit dem Abschluss beginnt erst das Chaos. Der Autor erschafft in dem Buch eine mitreißende Geschichte und zeigt uns ein Delhi, was erbarmungslos, vorbestimmt ist. Wie ein riesiger Moloch, der fast alle mit nach unten zieht in seinen Abgrund. Spannung wird durch den Aufbau erzeugt. Nach und nach erzählt der junge Ramesh seine Lebensgeschichte und wechselt dabei immer ein wenig von seiner jüngsten Vergangenheit, die eng mit seinem aktuellen Schlamassel verbunden ist, in die frühen Kindheitsjahre. Die Hauptfigur bereut, erklärt, verbindet und reißt einen mit sich.

Bewertung vom 06.06.2022
Amelia
Burns, Anna

Amelia


ausgezeichnet

Schonungslos authentisch
Das Cover lässt eine etwas andere Geschichte vermuten. Durch die Beine des Kindes bleibt etwas verborgen, dass es nach der Kindheit der kleinen Amelia mit ihrer Geschichte noch weitergeht. Vielmehr sind es kleine Geschichten rund um Amelia herum. Dabei hat jedes Kapitel als Grundlage ein bestimmtes Ereignis, wobei Amelia nicht immer direkt beteiligt gewesen ist, sondern vielmehr Erzähler der Geschehnisse und deren Verknüpfungen. Schonungslos hangelt sich die Autorin entlang des Lebens von Amelia vom Beginn der Unruhen in Nordirland bis zum Ende. Schon die 7-jährige Amelia erlebt dabei grausame Dinge, die auch in ihrer Familie nicht halt machen. Es ist eine Kindheit, geprägt von Gewalt, Verlust und sehr viel Ungewissheit. Auch, als Amelia heranwächst und schließlich die verhasste Schule verlässt, sind die Folgen der Unruhen täglich spürbar. Die Charaktere sind dabei augrund des Schreibstils und der Einblicke in verschiedene Bereiche sehr authentisch. Bei einigen Geschichten waren die Zusammenhänge nicht gleich zum Beginn des Kapitels klar, sondern haben sich erst nach und nach erschlossen. Daher war dieses Buch auch unglaublich interessant, da es einen spannenden Teil der Geschichte nicht von oben preisgibt, sondern unten.

Bewertung vom 23.05.2022
Ein französischer Sommer
Reece, Francesca

Ein französischer Sommer


sehr gut

Eigenwillig
Das Cover ist sehr offen gestaltet und passt so perfekt zum Titel. Es ist unglaublich einladend, regt es doch zum Träumen vom Sommer am Strand ein.
Die Geschichte dagegen steht z.T. sehr eigenwillig konträr zu dieser Offenheit. So sind die beiden Hauptfiguren eher verschlossen, im Sinne von nicht ganz ehrlich, ihren Mitmenschen gegenüber. Beide haben dafür durchaus unterschiedliche Gründe, die zuweilen auch etwas verstörend sind. Schon allein durch die beiden sehr gegensätzlichen Charaktere entsteht eine gewisse Eigenwilligkeit in dem Buch. Beide sind zwar authentisch, aber haben immer wieder etwas an sich, was sie unsympathisch macht, wie das Zurückstoßen von anderen Menschen, nur um im nächsten Moment wieder sehr viel angenehmer zu wirken.
Dabei arbeitet die Autorin mit einem Wechsel der Perspektiven. Es gibt Abschnitte, da geht es um Michaels Betrachtungen und dann wieder um Leah. Dabei sind die Kapitel aus Michaels Sicht z.T. etwas verwirrend, da sie auch in der Vergangenheit spielen und nicht immer gleich klar ersichtlich war, in welcher Zeit man sich befindet.
Schwierig waren auch französische Abschnitte in einigen Unterhaltungen, zu denen eine Übersetzung schön gewesen wäre.
Dennoch gelingt es der Autorin insgesamt alles zu vernetzen und die ganze Zeit über die Spannung aufrechtzuerhalten, in dem sie eben nicht zu viel verrät und immer nur vage Andeutungen macht.

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