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Ina Kleinod
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München

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Bewertung vom 28.01.2014
Chronische Erkrankungen erfolgreich behandelt mit der Regenerativen Mitochondrien-Medizin
Ohmer, Uwe

Chronische Erkrankungen erfolgreich behandelt mit der Regenerativen Mitochondrien-Medizin


sehr gut

Als Betroffener hat sich der Autor in seiner Arbeit mit aller Sorgfalt und autodidaktischem Vermögen transparent gemacht. Die Plausibilität der Darlegungen ist erkenntnisreich eingebettet in ein Konglomerat aus spannend zu lesender persönlicher Odyssee und praktischen Effekten der persönlichen Annahme von Selbstbetroffenheit, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung, um für die eigene Gesundheit (wieder) zu sorgen. Zusammen mit einem unbestechlichen Sensor für die eigene Körperbeobachtung als der inneren Instanz steht hier auch ein zielführender Sinn für offensive Nachfrage, Recherche und Konfrontation nebeneinander. Daraus ergibt sich für mich als Leserin auch psychologisch mindestens eine Ahnung davon, dass all das eine Grundvoraussetzung dafür ist, neben den externen Hilfe- und Behandlungsmomenten eine Selbstheilungssequenz in mir selbst freizulegen, die jenseits des allgemeinen Verständnisses über medizinische Zuständigkeit und gesundheitssystemische Versorgungspflicht liegt. Ich muss nämlich unbedingt davon ausgehen, dass meine eigene Gesundheit vor allem zunächst auch in meiner eigenen Hand liegt. Dazu gehört auch, dass ich mich als der Patient nachbilde, sobald ich durch eine Veränderung meiner gesundheitlichen Situation an die Grenzen meines bisherigen Wissens stoße. Der Bericht legt aber eben nahe, dass im Sinne der gemeinsamen Gestaltung der Gesundwerdung der Patient auf eine Sphäre trifft, in der er auch eingeladen ist, sich aktiv und forschend zu beteiligen. Dieser Vision mag das vorgelegte Buch eine wertvolle Stimme geben.

Das Buch steht auf der Seite der Patienten und legt ein profund erworbenes Wissen in nachvollziehbaren fallbezogenen Herleitungen dar, das äußerst glaubwürdig ausgeführt und fachlicherseits geprüft worden ist. Es ist zeitgemäß - auch im Kontext eines laienpsychologischen und laienmedizinischen Verständnisses und im Hinblick auf die immer komplexer werdenden Brüche im gesundheitsversorgenden und medizinisch betreuenden Miteinander, was der hohe Preis vieler selbstbezogen ausgerichteter Werte im System selbst sein mag. Insofern ist die implizite systemkritische Umsetzung der Informationen unter enormer Rückstellung eines persönlichen Feldzuges des Autors sehr zu unterstreichen. Die Struktur und Nutzerführung des Buches sind trotz komplexer Verzweigungen klar aufgebaut und taugen als orientierendes – Chaos regulierendes – Handbuch im Dschungel der prozessualen Kreisläufe und Querverbindungen von „Symptom, Diagnose, Behandlung“ im medizinischen Alltag. In der Sache also liegt hier die lebendige, nützliche und ermutigende Flanke eines echten Patientenratgebers vor.

Der Text ist eloquent geschrieben. Man spürt die Referenzen des Autors und seine Belesenheit. Es spricht ein breites Publikum an und hält sich von menschlichen Kategorisierungen fern. Es stachelt an zu eigenen Recherchen, Selbstbeteiligung und fördert den Einsatz aller Handlungsoptionen der Betroffenen. Eine besondere Stärke des Buches liegt in seiner Sorgfalt der Recherchen. Die in den Anhängen zu findenden, fortführenden Anregungen/Verweise/Links etc. sind außerordentlich hilfreich.